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Simon-Wiesenthal-Center: Platz 9 für Jakob Augstein im Antisemitismus-Award 2012

30. Dezember 2012

Platz9Das Simon Wiesenthal Center ist eine internationale Menschenrechtsorganisation mit Hauptsitz in Los Angeles und setzt sich maßgeblich mit der Thematik des Holocausts auseinander. Es wurde 1977 gegründet und verfolgt seitdem das Ziel, Toleranz und Verständnis gegenüber Mitmenschen in der heutigen Zeit zu bewahren, was durch aktives Einbeziehen der Gesellschaft und deren Aufklärung und Bildung erreicht werden soll. Das Simon Wiesenthal Center beschäftigt sich mit Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus sowie Völkermord und versucht gesuchte NS-Kriegsverbrecher der Justiz zuzuführen. Marvin Hier ist der Gründer und Leiter des Zentrums. Efraim Zuroff ist Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Jerusalem und Koordinator der Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechen.

Das renomierte Simon Wiesenthal Zentrum hat den Herausgeber der antizionistischen Wochenzeitung „Der Freitag“, Jakob Augstein mit Platz 9 ihres diesjährigen Antisemitismus-Awards gewürdigt. Unter den weltweiten „Top-Ten-Antisemiten“ des Jahres 2012 ist neben Jakob Augstein, Oleg Tyagnibok, Mahmoud Ahmadinejad und Mohammed Badie von den Moslembrüdern aufgeführt. Der Freitag-Herausgeber hat sich seine Auszeichnung unter anderem mit folgenden Aussagen erworben:

1 ) „Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs“

2 ) „Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: “Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.” Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen“

3 ) „Israel wird von den islamischen Fundamentalisten in seiner Nachbarschaft bedroht. Aber die Juden haben ihre eigenen Fundamentalisten. Sie heißen nur anders: Ultraorthodoxe oder Haredim. Das ist keine kleine, zu vernachlässigende Splittergruppe. Zehn Prozent der sieben Millionen Israelis zählen dazu.“

4 ) „Gaza solle „auf dem niedrigsten Level funktionieren, der gerade noch eine humanitäre Katastrophe“ ausschließe. Selbst das ist gelogen. Die Katastrophe geschieht. Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. 1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.“

5 ) „Das Feuer brennt in Libyen, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen anderswo. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische – und neuerdings auch deutsche – Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa. Wem nützt solche Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen. Und dieses Mal auch – wie nebenbei – den US-Republikanern und der israelischen Regierung“

Jakob Augstein, ein Kind der bürgerlichen Mitte, spricht aus was die Mehrheit der Deutschen hören will. Laut diversen Umfragen sehen 65 Prozent der Deutschen Israel als die größte Gefahr für den Weltfrieden.  Dieser vom Simon-Wiesenthal-Center vergebene 9. Platz wiegt sehr schwer. In aller Welt ist nun zu lesen was im Deutschland nach Auschwitz in den bürgerlichen Medien gegen Israel möglich ist. Dafür muss man Jakob Augstein danken. Jakob Augstein liegt am Boden, wir sollten nun nicht noch mehr auf ihn treten, wohl wissend, dass seine zukünftigen SPON Kolumnen und sein antizionistisches Projekt „derFreitag“ kaum humaner, also weniger „israelkritisch“ werden als bisher.

Viel interessanter als die Ausführungen Jakob Augsteins sind die Reaktionen seiner Anhänger. Die Anhänger des „Freitags“ setzen sich noch immer nicht mit dem bundesdeutschen Antisemitismus im „Freitag“ und anderswo auseinander. Sie stecken entweder ihren Kopf in den Sand und versuchen die aktuelle „Auszeichnung“ auszusitzen oder sie greifen auf ein scheinbar bewährtes Mittel zurück, im aktuellen Fall, das Simon Wiesenthal Center zu diskreditieren. Beispielsweise, so ein Augstein Anhänger, habe das Simon-Wiesenthal-Center kaum etwas mit dem Namensgeber zu tun, der Leiter des Zentrums habe eine „einseitige Sicht auf den Nahostkonflikt“ und überhaupt wird die angeblich fehlende Differenzierung bemängelt.

Das Wort „Differenzierung“ aus dem Munde eines aktuellen „Freitagspublizisten“ wirkt wie ein Hohn. In tausenden Artikeln, Blogs und Kommentaren werden im „Freitag“ seit Jahren einerseits die Verbrechen der Hamas oder der Hisbollah, die Vernichtungsdrohungen Ahmadinejads verschwiegen, verharmlost, geleugnet oder sogar gutgeheißen und andererseits der Staat Israel delegitimiert und verleumdet.

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Weiterführende Artikel:

Offener Brief an die israelische Botschaft

Die Linkspartei – “derFreitag” und ihr antisemitischer Antizionismus

Freitags Gebete

»Augstein hat eine Grenze überschritten«

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Wie soll ein Mensch das ertragen

Die Reservisten des Freitag

‘Unterschätzte Publizisten’

„Freitags Avantgarde“

„Freitags-Argumentationen“

132 Kommentare leave one →
  1. 30. Dezember 2012 12:42

    Jakob Augstein scheint etwas klüger als seine Anhänger zu sein, er schreibt auf seiner Facebook-Seite:

    Das Simon Wiesenthal Center hat mich auf eine Liste der
    „Top Ten der antisemitischen und antiisraelischen Beschimpfungen“ gesetzt. Die dpa fragte gestern, was ich davon halte. Ich habe den Kollegen dieses hier geantwortet:

    Das SWC ist eine wichtige, international anerkannte Einrichtung. Fuer die Auseinandersetzung mit dem und den Kampf gegen den Antisemitismus hat das SWC meinen ganzen Respekt. Um so betrueblicher ist es, wenn dieser Kampf geschwaecht wird. Das ist zwangslaeufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird.

    http://www.facebook.com/pages/Jakob-Augstein/254924654552470?fref=ts

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    • 30. Dezember 2012 17:36

      Die Klage über den inflationären Gebrauch des Antisemitismus-Vorwurf ist gerade bei Augstein so etwas von scheinheilig:

      Kritik am Salon-Antisemitismus schuld am Antisemitismus?

      Wenn es um die eigene – im Zweifel immer linke – politische Agenda geht, verzichtet Augstein fast nie auf einen Nazi-Vergleich. Als Linker steht ihm das Dritte Reich stets zur Verfügung, um es als Keule gegen alle – rechten – politischen Gegner zu schwingen.

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    • 30. Dezember 2012 19:46

      Die Linke ist mit all ihrer Argumentation, so richtig sie im Einzelfall sein mag, unglaubwürdig, wenn sie sich nicht von ihrem Antisemitismus befreit. Wenn angebliche Linke Boykottmaßnahmen gegen Israel unterstützen, nach dem Motto „Deutsche wehrt euch, kauft nicht bei Juden“, wenn sie die legitimen Verteidigungsmaßnahmen Israels negieren, wenn sie den Staat Israels delegitimieren, dann können sie unmöglich mit den Verbrechen des 3. Reichs in anderen Themenbereichen argumentieren, denn damit haben sie sich moralisch auf die Stufe der Nazis gestellt.

      Die Allianz von Teilen der Linken mit dem antisemitischen Spießer-Stammtisch ist wider der Natur. Um es mit Jean Améry auszudrücken: Es gibt keinen ehrbaren Antisemitismus.

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  2. 30. Dezember 2012 19:20

    Als ich mich im Januar 2010 ins „Hinterland des Feindes“ wagte und den Antizionisten des „Freitags“ Fragen stellte, wurden diese nicht beantwortet, dafür versuchten die „Israelkritiker“ des „Freitags“ mich unter dem Schutz der „Freitagsmoderation“ zu diskreditieren.

    Als hier in „Mission Impossible“ die antisemitischen Aussagen des „Freitags“ dokumentiert wurden, versuchten die „Israelkritiker“ Mission Impossible mit Begriffen wie „Klärgrube“, „Antideutsche“, „Mossad-Agenten“ usw. zu diskreditieren.

    Als Henryk Broder auf den Antisemitismus im „Freitag“ aufmerksam wurde und entsprechende Artikel schrieb, versuchten die „Israelkritiker“ des „Freitags“ ihn zu diskreditieren.

    Als Rainer Trampert in diesem Jahr einen Artikel in Konkret über die „Israelkritik“ Jakob Augsteins veröffentlichte, versuchten die „Israelkritiker“ des „Freitags“ Trampert zu diskreditieren.

    Als nun das Simon-Wiesenthal-Center Jakob Augstein auf den 9. Platz ihres Antisemitismus-Awards wählte, versuchten die „Israelkritiker“ des „Freitags“ das Simon-Wiesenthal-Center zu diskreditieren.

    Wie wäre es liebe „Israelkritiker“ des „Freitags“ wenn ihr euch einmal inhaltlich und selbstkritisch mit dem Thema beschäftigen würdet? Der aktuelle Zeitpunkt nach diesem 9. Platz wäre prädestiniert dazu. Er ist überfällig.

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    • 31. Dezember 2012 10:34

      Patrick Gensing schreibt heute, was wir schon lange wissen:

      „Augstein gibt eine Zeitung heraus, den offenbar kriselnden Freitag, dessen Internet-Community sich zum Sturmgeschütz der “Israel-Kritik” gemausert hat, und schreibt auf Spiegel Online, das wiederum von fast allen deutschen Journalisten täglich mehrfach angeschaut wird, kurzum: im Leitmedium schlechthin. (..) Die Deutschen haben ein Problem, und das heißt nicht Israel, sondern die Obsession dem jüdischen Staat gegenüber“

      Was er zur Reaktion von Jakob Augstein auf die „Auszeichnung“ schreibt, stimmt natürlich. Augstein hat es nur cleverer formuliert als seine Anhänger. Zu Augsteins Reaktion auf den Award schreibt Patrick Gensing:

      „Und warum wird der Kampf gegen den Antisemitismus, der Augstein so am Herzen liegt, vermeintlich geschwächt? Nun, dies sei “zwangslaeufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird”. Augstein verpasst seinen Kolumnen das Label “kritischer Journalismus”, dabei ist dieser “Cui-bono?”-Journalismus in etwa so kritisch und mutig wie die Ergüsse des Thilo Sarrazin. Es handelt sich in beiden Fällen um absolut durchschnittlichen Mainstream.

      Und dieser weiße, deutsche Mainstream will auch bestimmen, was Antisemitismus oder Rassismus ist. Das können die Juden, Türken oder Schwarzen doch selbst gar nicht beurteilen. Allein schon die Reaktion Augsteins zeigt, wie richtig seine Nominierung war. Ein Umdenken ist dennoch nicht zu erwarten, denn ein Verzicht auf den Sündenbock Israel würde die Welt ganz schön unübersichtlich machen. Und außerdem: Wem würde es nützen, wenn Augstein umdächte? Eben.“

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      • MEMO permalink
        31. Dezember 2012 12:18

        Wobei das „Das können die Juden, Türken oder Schwarzen doch selbst gar nicht beurteilen.“ der Teil ist, der für alle Diskussionsbeteiligten (auch hier) gilt (ausgenommen natürlich Breitenberger) gilt. Als weiße Deutsche wissen wir ja alle am besten, wie sich ein Jude, Schwarzer oder Türke fühlen und verteidigen muss, an welchen Werten und Normen er unbedingt festhalten sollte, damit er auch ein korrrrrrekter Jude, Schwarzer oder Türke in unserem Sinne ist. Ok, der Scherz mit den Rs war blöd. Schließlich habe wir auch den Nationalismus nicht für uns gepachtet.

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      • 31. Dezember 2012 13:06

        Das stimmt schon irgendwie. Es tat schon sehr weh damals im „Freitag“, als ich gefragt wurde, ob ich mir braune Schuwichse ins Gesicht geschmiert hätte.

        Die Deutschen scheinen zumindest nicht aus ihrem National(sozial)ismus gelernt zu haben was man unter anderem an der mehrheitlichen Obsession dem jüdischen Staat gegenüber sieht.

        Wenn sich beispielsweise wenige Jahrzehnte nach den „Nürnberger Gesetzen“ Deutsche dazu berufen fühlen, zu wissen ob sich die Juden ein Volk nennen dürfen, dann hat das was mit dieser Obsession gegen den Judenstaat zu tun.

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      • MEMO permalink
        31. Dezember 2012 16:49

        Ach Breitenberger…

        Die Formulierung „Die Deutschen“ ist per se schon Rassismus. Wen meinst Du mit „Den Deutschen“? Die deutsche „Rasse“ vielleicht? Was den Begriff „Volk“ betrifft – definier mal. Ich bin gespannt.

        Sorry – aber es muss einfach sein:
        „Wenn sich beispielsweise wenige Jahrzehnte nach den „Nürnberger Gesetzen“ Deutsche dazu berufen fühlen, zu wissen ob sich die Juden ein Volk nennen dürfen, dann hat das was mit dieser Obsession gegen den Judenstaat zu tun.“

        Dieser Absatz ist Rassismus in Reinform. Fällt Dir das eigentlich garnicht auf? Zudem ist der Begriff Volk in diesem Kontext auch in der jüdischen Community nicht unumstritten. Zugegeben ist die Definition schwierig – woran will man im 21. Jahrhundert (Ok, ich weiß – da bist Du noch nicht ganz angekommen.) auch festlegen, was ein Volk ist, auf welcher Basis? Definiert es sich religiös, auf der Basis einer ethnischen Zugehörigkeit? Definieren sich dann alle Völker so? Kann ein Deutscher also nur diesem Volk angehören, wenn er Christ ist, sind alle Christen in Wahrheit Deutsche? Dürfen Juden demnach niemals Deutsche sein, schon allein, weil sie ja per Definition dem jüdischen Volk angehören? Hatten die Nazis also Recht, dass sie „Fremdkörper“ sind (ohohoh – hier wirds problematisch)? Gehören im Umkehrschluss arabische Israelis dann eigentlich in dieses Volk oder nicht? Sie sind ja keine Juden oder doch, weil sie ja in Israel leben. Was ist mit den Kopten? Und noch schlimmer, was ist mit den nichtgläubigen Juden? Sind die volksbefreit? Sind die Juden in anderen Ländern, also auch die, die afrikanischen oder asiatischen Ethnien angehören, ja, was sind die eigentlich und fragt die jemand? Spielt es überhaupt eine Rolle?

        Verwirrend – oder? Na, ich werde Dir mal kurz helfen. Ein Jude, der in Israel lebt, der ist Israeli, einer, der in Deutschland lebt, Deutscher, einer der in Polen lebt, Pole. Erstmal und das ist auch gut so. Allen gemein ist, dass sie – wie jeder andere auch – die Politik Israels toll, normal oder auch total scheiße finden dürfen, wie sie auch die Politik Deutschands und Polens oder anderer Staaten total prima oder total bekloppt finden dürfen. Und weißt Du, was das Tollste daran ist? Tataaaa Das dürfen sie sogar, wenn die Schreiber dieses Blogs etwas dagegen haben und sie alle, aber wirklich alle, für fiese Antisemiten und verkappte Nazis halten. Super oder? Ja, Breitenberger, so ists im 21. Jahrhundert nun mal – da muss man sich keinem völkischen Konstrukt mehr unterordnen, weil sie es auch nicht mehr brauchen.

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      • 31. Dezember 2012 17:41

        Also wen Zwi Rex sagt, „die Deutschen werden den Juden nie verzeihen“, dann ist das Rassismus für dich? Grotesk, wie ich finde! Wenn ich schreibe, die Deutschen, dann spreche ich von einer Mehrheit, beispielsweise 65 Prozent, die behaupten Israel ist die größte Gefahr für den Weltfrieden. So einfach geht Definition.

        Beispielsweise in Jakob Augsteins Freitag sind viele Antizionisten der Ansicht (Rahab zum Beispiel), dass die Juden kein Volk sind, weshalb ihrer Ansicht auch der Holocaust kein Völkermord war. Diese Antizionisten sind deshalb auch der Ansicht, dass die Juden, weil sie angeblich kein Volk sind auch keinen Staat brauchen. Die Palästinenser sind für die Antizionisten freilich unbedingt ein Volk, obwohl das die Palästinenser noch 1960 nicht wussten. Diese „Blut und Boden Antizionisten“ feiern den „Tag des Bodens“ usw. Lustig gell! So funktioniert Antisemitismus. Das dürfen die Antisemiten natürlich alles schreiben. Wegen der Meinungsfreiheit. Aber im 21. Jahrhundert habe auch ich Meinungsfreiheit, so sehr das den Antisemiten und ihren Beschützern auch missfallen mag. Ich denke übrigens wir Deutschen sollten es nach den „Nürnberger Gesetzen“ den Juden selbst überlassen ob sie sich als Volk definieren oder nicht, findest du nicht?

        Also verwirrend ist gar nichts. Ja Memo , so ist das im 21. Jahrhundert, da muss man sich keinem völkischen und antisemitischen Konstrukt mehr unterordnen, man kann gegen den Antisemitismus auch anschreiben, zumindest hier in der Mitte Europas. Im Gazastreifen, in der Westbank und in vielen arabischen Staaten ist das freilich anders. Ok, die Hamasversteher sehen auch das anders.

        Jakob Augstein wurde nun für seinen Antisemitismus vom Simon Wiesental Center auf den 9. Platz ihres weltweiten Antisemitismus-Awards gesetzt. Eine schöne Bestätigung für die Ansichten von Mission Impossible. Von daher bin ich der Hoffnung, dass sich einige Deutsche, die sich mit dem Thema Antisemitismus nur oberflächlich beschäftigt haben nun endlich etwas mehr über dasThema nachdenken, bzw. darüber lesen. Poliakov, Sarte, Amèry, Tarach, Haury und über den sekundären Antisemitismus zum Beispiel. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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      • MEMO permalink
        31. Dezember 2012 18:03

        Mir ist völlig schnuppe, was Zwi Rex oder wer auch immer gesagt hat. Der Satz ist und bleibt in seiner Prägung rassistisch und populistisch. Deiner Antwort entnehme ich, dass du meine ablehnende Haltung zum Volksbegriff nicht wirklich verstanden hast. Es gibt sie einfach nicht, „die Deutschen“, sowie es nicht „die Juden“ oder „die Polen“ gibt – jedenfalls nicht in diesem Kontext. Es existieren Nationalstaaten, in denen Menschen unterschiedlichster Herkunft mehr oder weniger friedlich und konstruktiv zusammenleben. Zum Glück befreien sich immer mehr Menschen (vorerst in Mitteleuropa – das stimmt) von dieser Volks-Definition auf rassistischer (Blutlinie und so, Du verstehst schon) Basis und ich bin nicht geneigt, diese in diesem Zusammenhang zuzulassen. Ich benötige den Begriff Volk auch nicht, um den Staat Israel vollumfänglich anerkennen zu können. Der ist dazu garnicht nötig. Ferner kann ich – rückblickend – auch den Begriff Völkermord stehen lassen, da es damals eben um ein Volk als „Rasse“ ging. Die israelische Bevölkerung besteht aber nun nicht nur aus Juden und daher kann die Volksdefinition eben dieser alten Prägung auch nicht für die Legitimation des Staates herhalten. Aber – wie gesagt – zu deiner Beruhigung: Ich benötige sie dafür auch nicht.

        Kein Volk, kein Reich, kein Führer

        Den umgekehrten Fall hatten wir schon und ich gehe nicht davon aus, dass eine Wiederholung gewünscht ist.

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      • 31. Dezember 2012 18:22

        Wenn Zwi Rex von „den Deutschen“ spricht, dann meint er nicht deutsche Babies oder Deutsche die sich überhaupt nicht für den Nahostkonflikt interessieren. Er meint die Deutschen die Israel delegitimieren und verleumden weil sie ein schlechtes Gewissen haben. Siehe sekundärer Antisemitismus.

        Wenn ich „von den Deutschen“ im Antisemitismus/Antizionismus-Zusammenhang spreche, dann meine ich die Deutschen die eine Obsession gegen Israel hegen, diese äußern, die eben antisemitisch gegen den Judenstaat agitieren. So schwer ist das doch nicht zu verstehen.

        Es ist etwas komplizierter als du es in deinem Kommentar andeutest. Israel ist der einzige Staat in den die Juden, die durch Antisemitismus verfolgt wurden fliehen können. Israel ist der einzige Staat in dem sie nicht, weil sie Juden sind, diskriminiert werden. Ich finde das sollten die Antisemiten in Deutschland und anderswo aushalten. Aber selbst dieser kleine Flecken scheint ihnen zu viel zu sein.

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  3. Allokator permalink
    31. Dezember 2012 11:17

    Wie man Realität innerhalb eines Gehirnes in das genaue Gegenteil verdrehen kann, dafür ist Augstein ein trauriges Beispiel. Jemand, der an das glaubt, was er sich auf diese Weise „erdacht“ hat.

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  4. 31. Dezember 2012 12:14

    Mannomann bin ich froh, dass ich nicht in einer Reihe mit Oleg Tyagnibok, Mahmoud Ahmadinejad und den Moslembrüdern von einer Menschenrechtsorganisation gesehen werde. Damit muss man erst mal fertig werden. Ich könnte dat nicht.

    Ich trinke ein Schnäpsken auf den 9. Platz. David hat nun vorerst gegen Goliath gewonnen. Dazu gratuliere ich und wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr

    Erwin mit seiner Erna

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    • wwalkie permalink
      31. Dezember 2012 13:56

      Als Bewohner des südlichen Ruhrgebiets, lieber Lütkebohmert, weiß ich, dass Ihr im hohen Norden, also kurz unter der LIppe, Wohnenden ’ne Menge Schnäpsken vertragt. Die Leber der Kumpel ist gestählt, nach der Einführung von Hartz IV noch mehr. Aber wenne noch fähig biss nachzudenken:

      Wennet Tinktankboy und der Fidele Scheh frohlocken, magste dich noch freun – wegen der Solidarität unter Freitag-Flüchtlingen – ihr scheint ja echt geschädigt von dem Kokolores damals. Da kann man schon mal einen anne Meise kriegen.,

      Wenn der Broder so maßlos übertreibt, magste dat noch genießen – wegen der Schadenfreude und weil der echt gut schreibt,

      Aber sachma im Ernst: die Begründung des Wiesenthal-Centers, also die Überteibungen und Projektionen im Brodertext, überzeugen die dich wirklich? Als einziger Adornoleser nördlich vonne Ruhr?

      Und hömma! Dat dat Blog vonne Tinktankboy als – wie sacht man? – Referenzblog bei den Faschos von PI erscheint… wat sachste dazu? Können der nix für? Iss unfair? Ach nee, ach wat!

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      • 31. Dezember 2012 14:26

        Ich bin doch kein Freitag-Flüchtling, da irrste dir. Dat im „Freitag“ die Antisemiten nicht kritisiert werden dürfen verstehe ich ja. Dat geht natürlich nicht. Dat wär ja so als wenn in einem Blog der katholischen Kirche der Papst kritisiert werden dürfte.

        Ja die Übertreibungen vom Broder überzeugen mich schon sehr. “Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden. “ Dat stimmt einfach. Dazu musst du die nur die janzen Artikel über Israel im Freitach anschauen.

        Und was die von PI schreiben juckt mich nicht. Ich les was in Mission Impossible steht, dat kann ich allet unterschreiben. So blind bin ich nicht dat ich den Antisemitismus von TomGard oder Lutz Herden nicht erkennen tu. Da brauch ich nichmal Abitur zu. Sag mir einen Artikel im Freitach in dem die Hamas als die Halsabschneider beschrieben werden die sie sind. Findste nicht, weil dem Augstein sein Blatt total einseitig gegen die Juden schreibt, dadrum hat der Jako den 9. Platz auch verdient.

        Wat du gestan über dat Simon Wiesental Center geschrieben hast war Blödsinn, dat weißt du selbst. Schwamm drüber. Also Kumpel, lass den Freitag seine Antisemiten und mach lieber hier mit. Antisemitismus ist was für die dummen Kerls, aba nicht für uns Arbeiter aus dem Pott.

        Ich trink heut ein Schnäpsken auf dich.

        Guten Rutsch
        Dein Erwin

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        • Antonio permalink
          31. Dezember 2012 14:39

          Dat gefällt mir watte geschrieben has… 🙂

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      • MEMO permalink
        31. Dezember 2012 18:06

        Erwin – steh wenigstens dazu. Du wärst doch gerne im Freitag tätig gewesen und hättest ein braves Pioniermädel mit langen Zöpfen abgestaubt, so im Kielwasser des Heroen der irgendwie linken Hemisphäre. Du hattest einfach nur die Buchsen voll. Erna hätte dir den Hosenboden nämlich stramm gezogen und mit Schnäpsken hier und da wäre auch Ende gewesen.

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  5. 2. Januar 2013 14:29

    In Augsteins „Freitag“ wird nun der Antisemitismus-Award ihres Chefs diskutiert. Wunderbar wenn sich Antisemiten in einer antizionistischen Zeitung über Antisemitismus unterhalten. Da sind die Experten unter sich!

    Meine „Perlen“ sind (Ich distanziere mich ausdrücklich von folgenden Kommentaren der „Israelkritiker“) :

    Vaustein 01.01.2013 | 15:13
    Es ist tatsächlich ein Problem, dass bestimmte Kreise in Israel aber auch in den USA dazu tendieren, Kritik an der Politik des Landes abzuwehren, indem sie den Kritiker des Antisemitismus zeihen. Dies ist aber kein Reflex, sondern wird gezielt eingesetzt um die Kritiker zum Schweigen zu bringen.

    antares56 02.01.2013 | 10:59
    Ich finde Augstein manchmal noch zu unkritisch gegenüber Israel! Ihn als „Antisemiten“ zu bezeichnen ist einfach lächerlich. Ist aber bei den Israelis die Methode gegenüber der berechtigten Kritik am Verhalten des Staates Israel.

    Georg von Grote 02.01.2013 | 11:40
    Schon interessant, wie hier einige sich bemüßigt fühlen, Ihr deutsches Trauma zu hätscheln, zu hegen und zu pflegen und dabei nicht einmal bemerken, wie sich sich zum Affen und zum Handlanger eines schmierigen pathologischen Profilneurotikers machen, der, nur um im Gespräch zu bleiben, nicht einmal davor zurück schreckt, sich den israelischen Nazis anzubiedern. …

    mad as hell 02.01.2013 | 12:36
    Was allerdings auch nicht vergessen werden sollte: Bibi gerät samt Entourage auch in Israel selbst zusehends unter Druck.Wer dazu mehr erfahren möchte findet in einem Wiki unter dem Schlagwort Proteste in Israel 2011/2012 etwas mehr dazu.Das kann Broders Hinterfotzigkeiten auch nicht rechtfertigen, stellt sie vielleicht in einen anderen, sachdienlicheren Kontext als das Heloten- und Zelotengeplapper, das hier weitenteils vorzuherrschen scheint.

    Georg von Grote 02.01.2013 | 13:39
    Ihr weicht aus. Indem Ihr breit über das diskutiert, was Broder anrichtet, widmet Ihr ihm schon die Aufmerksamkeit, um die er ständig bettelt. Insoweit führt Ihr eine Art Stellvertreterkrieg gegen ihn. Das halte ich für verkehrt. Entweder man schweigt es tot, was er immer wieder versucht zu konstruieren, irgnoriert ihn standhaft, erwähnt ihn nicht, oder man bietet ihm selbst die Stirn. Angriffsflächen dafür bietet dieser Psychopath genügend und der Kerl hat mehr Dreck am Stecken und Leichen im Keller als die meisten es wohl für möglich halten.

    Quelle: http://www.freitag.de/autoren/freiheitsliebender/israelkritik-wird-zum-antisemitismus-gemacht

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    • 3. Januar 2013 13:51

      In Augsteins „Freitag“ schreibt „die Realistin“ am 03.01.2013 | 12:18 und spricht den dortigen Antisemiten offenbar aus dem Herzen:

      „Augstein hat meine volle Sympathie und Zustimmung. Wären doch nur alle Journalisten in Deutschland so mutig wie er. Es kann doch nicht angehen, das die Millionen ermordeter Juden ewig als Feigenblatt für die menschenverachtende Politik des Staates Israel herhalten müssen oder für die verbrecherische Potitik der amerikanisch-jüdischen Bank Goldman Sachs…

      Ja, die Nazis haben Millionen Juden umgebracht. Sie haben aber auch Millionen Menschen anderer Nationalitäten umgebracht, nicht nur auf den Schlachtfeldern des 2.Weltkrieges. Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter aus allen europöischen Ländern…

      Es ist Zeit, die jüdischen Opfer nicht mehr als besondere darzustellen!Alle Opfer durch die Naziherrschaft sind gleich schlimm. Warum kann der Westen hemmungslos Russland kritisieren und Antirussismus bekunden, ohne dafür wie für Antisemitismus bestraft zu werden?“

      Ob jemand von den „Reservisten des Freitags“ schon mal was von Hans Mayer gehört hat?

      „Die Hemmungen indessen, die den Judenhass nach Auschwitz in der Entfaltung genierten, sind mittlerweile weggefallen … An die Stelle der einstigen lndividualaußenseiter (ist) nunmehr ein Außenseiterstaat getreten, der es zu spüren bekommt. Das Zwar-Aber, das ihn umgibt, kann virtuell den neuen Völkermord bedeuten.“ (Hans Mayer)

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  6. 2. Januar 2013 16:29

    Wie viele antisemitische Ressentiments sind eigentlich in den fünf Zitaten Jakob Augsteins verpackt? Ob die Anhänger von Augstein schon mal darüber nachgedacht haben? Das wäre zu viel erwartet von Antizionisten und „Israelkritikern“. Zum Einstieg ein paar Gedanken zu den fünf Zitaten:

    1) Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden: Eine geheimnisvolle jüdische Macht beherrscht laut Augstein die USA, Deutschland und sogar die ganze Welt. Die Juden halten die Welt am Gängelband. Nicht antisemitisch?

    2) Obwohl der Iran nach der Atombombe greift und immer wieder davon spricht das „Krebsgeschwür Israel“ zu entfernen, obwohl seit der Staatsgründung Israels islamfaschistische antisemitische Horden den Judenstaat mit seinen Einwohnern vernichten wollen und dies in vielen Kriegen und Terroraktionen in die Tat umgesetzt haben, obwohl erst im Januar 2010 der von Abbas eingesetzte Mufti von Jerusalem dazu aufrief alle Juden zu ermorden, hält Augstein mit Grass Israel für die größte Gefahr für den Weltfrieden. Er dankt Grass dafür, weil er als Deutscher dies für uns alle ausgesprochen hat. Nicht antisemitisch?

    3) Augstein setzt jüdische Fundamentalisten mit Islamfaschisten auf eine Stufe. Hat er noch nie etwas von der Scharia gehört? Steinigungen? Hinrichtungen per Kopfabschneiden vor laufender Kamera und religiösen Gesängen im Hintergrund? Fundamentalistische Juden aus Israel haben, bei aller Kritik an ihnen, niemals Vergleichbares getan . Nicht antisemitisch?

    4) Gaza ist ein Gefängnis? Ein Lager? Zusammengepfercht? Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus? Gibt es keine Grenze zu Ägypten? Vom tausendfachen Raketenbeschuss Richtung Israel, von den Terrormaßnahmen der Hamas gegen die eigene Bevölkerung ist keine Rede bei Augstein. Für Antisemiten sind die Juden an allem schuld, vor allem am Antisemitismus. Und das soll nicht antisemitisch sein?

    5) „Das Feuer brennt in Libyen, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen anderswo“ Na klar wieder sind die Juden schuld. Wenn es in Syrien, in Libyen zu Aufständen kommt, wenn in Mali Islamisten an die Macht kommen, wer ist daran schuld? Für Augstein eindeutig die Juden. Und das soll nicht antisemitisch sein?

    Eine „gemäßigte“ antisemitische Aussage macht noch keinen Antisemiten. Wenn aber zwei, drei oder mehrere zusammenkommen, kann nicht mehr von einem Ausrutscher gesprochen werden.

    Dazu kommen die Vorgänge und die antisemitische Tendenz des „Freitags“. Ein antisemitischer Artikel, Blog oder Kommentar macht noch keine antisemitische Zeitung. Wenn aber tausende antisemitische, israelfeindliche Artikel, Blogs oder Kommentare einer unfassbaren Ignoranz der Verbrechen von Hamas, Hisbollah und anderer antisemitischer Terrorgruppen gegenüberstehen muss man schon mehr als blind sein nicht zu erkennen wie israelfeindlich diese Zeitung ist und verantwortlich für den Inhalt des „Freitags“ ist nun einmal Jakob Augstein.

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  7. SIA permalink
    3. Januar 2013 00:02

    „Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. 1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.“

    Sätze wie dieser sind es, weshalb sich Jakob Augstein zurecht auf dieser Liste wieder findet. Es fehlte noch, dass er dass „Ghetto Gaza“ beklagt hätte.

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    • 3. Januar 2013 11:15

      Ob nun Augstein mit Ahmadinejad in einem Atemzug gesehen werden darf oder nicht, das ist für mich nicht entscheidend. Ich versuche mir die letzten drei Jahre des Wirkens Jakob Augsteins inklusive seines Projektes „derFreitag“ vor Augen zu führen. Einerseits welche Rolle der von Augstein verantwortete antizionistische „Freitag“ mit von der Moderation geschützten Aussagen oder Begrifflichkeiten wie „“israelischer Apartheitsstaat”, “zionistische Schlächter“, “KZ Gaza”, „Pariastaat Israel“ usw. spielte, wie gleichzeitig dort die Terrorbanden von Hamas und Hisbollah verharmlost oder ihre Taten gerechtfertigt wurden und wie die Artikel in SPON zu werten sind.

      Die SPON Artikel von Jakob Augstein bedienen viele antijüdische Ressentiments. Stichworte: „Der gefährliche Jude“ – „Der mächtige Jude“ – „Die jüdische Weltherrschaft“ – „Der Nazi Jude“ – Verschwörungstheorien à la „Cui bono?“ gepaart mit Augsteins Leugnen der Vernichtungsphantasien Ahmadinejads und seinem Schweigen über die faschistoide Ideologie von Israels Gegnern.

      Selbst die israelkritischsten Zeitungen verurteilten seinerzeit das antisemitische Grass-Gedicht. Nicht Augstein, er verschärfte in unfassbarer Weise das antisemitische „Gedicht“ von GraSS sogar noch.

      Das Gesamtpaket macht’s.

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  8. 3. Januar 2013 10:16

    Antisemitismus wird, zumal im Land des Nationalsozialismus, unweigerlich mit jener Tat verknüpft, für die „Auschwitz“ steht. Entsprechend empört wird der Vorwurf des „Antisemitismus von links“ als überzogene oder gar böswillige Verleumdung nicht nur von den deswegen Angegriffenen abgewehrt. Doch der Kurzschluß von Antisemitismus mit Auschwitz verdeckt nicht nur die besonderen Konstellationen und Prozesse, die zur nationalsozialistischen Judenvernichtung führten, sondern unterschlägt überdies, daß der Antisemitismus alles andere als das Anormale und Außergewöhnliche darstellt, sondern vielmehr eine integrale „Alltagsreligion“(Claussen 1989, 112) der kapitalistisch-etatistisch verfaßten Gesellschaft ist. (..)

    „Der Jude“ dagegen symbolisiert die andere Seite. Er steht für Kapital, abstrakte Herrschaft und künstliche Zivilisation; ihm werden eine hohe, aber verschlagene Intelligenz, sagenhafte Macht und kalte Berechnung zugeschrieben. Der moderne Antisemitismus leistet wesentlich mehr als der (klassische) Rassismus. Als Geschichtsphilosophie bietet er eine ursächliche Erklärung der gesamten kapitalistischen Gegenwart aus einem Prinzip, er macht „die Juden“ für ihre Nöte und Krisen, ihre Zwänge und Katastrophen verantwortlich und verheißt Erlösung: die „Lösung“ des „Judenproblems“. (..)

    Das paradoxe und perverse Novum des Antisemitismus nach 1945 besteht, gerade in Deutschland, darin, daß Auschwitz zur neuen Quelle eines sekundären Antisemitismus werden konnte. Die vielfältigen Versuche der Verleugnung, Entschuldigung und Relativierung des Nationalsozialismus zeugen samt und sonders von der Schranke, die die „deutsche Tat“ Auschwitz dem Bedürfnis nach „deutscher Identität“ setzt. Das provoziert den „Antisemitismus wegen Auschwitz“(Diner 1986, 125). Die antisemitischen Emotionen, die sich aus scheinbar heiterem Himmel an Ereignissen wie der Rückgabe jüdischer Vermögen anfangs der 50er Jahre, an der Fassbinder-Kontroverse, an Bitburg und der Waldheim-Affäre exemplarisch entluden, bezeugen das immense Verlangen der überwiegenden Mehrheit der Deutschen danach, „endlich einen Schlußstrich unter die Vergangenheit“ zu ziehen und Israel als eine „Staat wie jeden anderen“ zu behandeln. Die nationalistischen Tendenzen weiter Teile der Friedensbewegung der 80er Jahre und während des Golfkriegs, die neue Konjunktur des christlichen Antijudaismus und seines Stereotyps vom unversöhnlichen alttestamentarischen Rachegott sind Symptome dieser aus unbewußten kollektiven Schuldgefühlen und aggressiven Entlastungswünschen sich speisenden „bedrohlichen Präsenz der Juden im kollektiven Bewußtsein in Deutschland nach Auschwitz“ Treitschkes Schlachtruf „Die Juden sind unser Unglück“ gewann durch Auschwitz tatsächlich den Inhalt, daß jeder Jude der „deutschen Identität“ im Wege steht, weil er an die deutsche Untat erinnert. „Die deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen“ (..)

    Daß diese antisemitischen Stereotypen mit einer systematischen Ignoranz gegenüber dem Antisemitismus und seiner Geschichte einhergehen und dazu mit der durchgängigen Verkennung seines ideologischen Gehalts, kann nicht mehr überraschen. Falls der Antisemitismus überhaupt als Problem erscheint, dann erstens lediglich als eine Form von Rassismus unter vielen das schon deshalb keine gesonderte Betrachtung erfordere, zweitens wird er zur bloßen Erfindung und Lüge, zum Täuschungsmanöver der Bourgeoisie verniedlicht, „um den Haß der Unterdrückten von den wahren Ursachen abzulenken und zu spalten“(Autonome Nahostgruppe Hamburg 1989, 2). Damit glaubt sich der Antizionismus die Generalabsolution erteilt zu haben, ist doch der Antisemitismus per definitionem die exklusive Angelegenheit von Bourgeoisie und (Neo-)Nazis, gegen die sich der Antizionist „als Teil der unterdrückten Klasse“(ebd.) im Kampf wähnt. Daß der moderne Antisemitismus immer als Bewegung auftrat, die sich als Revolte verstand, wird unverzüglich und rückstandslos verdrängt. Dagegen spart dies pathologisch gute Gewissen, das sich mit der Gnade der späten Geburt brüstet, nicht mit Vorwürfen an die Zionisten, sie hätten, nur um ihr Leben zu retten, statt den revolutionären Kampf gegen Hitler zu führen, lieber den reaktionären Weg der Flucht gesucht (Vgl. Offenberg 1983, Polkehn 1988; Autonome Nahostgruppe Hamburg 1989, 8). Aber am liebsten mag der Antizionist von Antisemitismus und Auschwitz gar nichts hören, und wie er die Entstehung Israels von Auschwitz trennt, um die Vernichtung des imperialistischen Brückenkopfs fordern zu können, so soll auch die Entstehung des Zionismus mit dem Antisemitismus nichts zu tun haben: „Die zionistische Ideologie entstand um die Jahrhundertwende. (…)

    Denn schon die von Anfang an kursierende Täter-Opfer-Metaphysik, die die Palästinenser zu den „Opfern der Opfer“ erklärte und damit die Juden zu Tätern, diente der Relativierung der deutschen Verbrechen. Es war die Dialektik dieser scheinbar nur abstrakt-moralischen Rede, die ihre logische Konkretion in der skandalösen Gleichsetzung Israels bzw. des Zionismus mit dem Faschismus fand. Mit dem „Pathos des doppelt reinen Gewissens“(Simon 1984, 9), da sich – nachgeboren und links -jeder selbstkritischen Reflexion auf die eigenen Beweggründe enthoben wähnte, verurteilen deutsche Antizionisten, oder genauer: antizionistische Deutsche Israel als ein zu eliminierendes „Gebilde“. In der Projektion des NS auf Israel äußert sich nicht nur das Bedürfnis, sich als „revolutionär“ und „links“ im antifaschistischen Kampf phantasieren zu wollen, sondern zugleich der Wunsch, endlich „normal“ und unbelastet von der Geschichte des eigenen Kollektivs zu leben. „Allein der Vergleich an sich ist schon ein Skandal. Man muß um jeden Preis Auschwitz aus dem Gedächtnis der Menschen auslöschen wollen, um einen solchen Vergleich anzustellen. Tatsächlich werden sich am Tage, an dem man bewiesen hat, daß die Opfer genauso schuldig sind, wie die Henker, die Henker oder die Kinder der Henker erleichtert fühlen“(Alain Finkielkraut, Nach Heenen 1983, 104). In der Bekämpfung der deutschen Vergangenheit an Israel wird so das Geschäft der Normalisierung und Restituierung des deutschen Nationalgefühls betrieben, wieder einmal auf Kosten der Juden – veritabler sekundärer Antisemitismus „linker“ Provenienz.Daß nicht mehr unterscheidbar ist, ob die national-emotional aufladenden Metaphern „Feind der Welt“ oder „Feind der Menschen“ oder „blutrünstiger und machtgierige Bastion gegen die Völker“ oder „Sinnbild des Bösen“ nun von „rechten“ deutschen Nationalsozialisten auf „die Juden“ oder von „linken“ deutschen Befreiungsnationalisten auf den „Zionismus“ gemünzt sind, macht endgültig klar, wie kurz der Weg vom „Antiimperialismus der dummen Kerle“, den Deutscher 1967 fälschlicherweise bei den Arabern befürchtete, zum Antisemitismus ist. So ist der Antizionismus gleichsam eine doppelt verschobene und damit doppelt konformistische Rebellion. Er verschiebt nicht nur das Böse auf ein Abtraktum mit dem Namen „Zionismus“, sondern delegiert zudem noch den Widerstand an die Palästinenser, die als Brückenkopf nationalrevolutionärer deutscher Bedürfnisse Israel von der Landkarte tilgen sollen (und wenn sie dazu nicht bereit sind, wird auch die PLO des kleinbürgerlichen Verrats geziehen). (..)

    Aus: Thomas Haury – Zur Logik des bundesdeutschen Antizionismus – Nachwort aus: Léon Poliakov – Vom Antizionismus zum Antisemitismus

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  9. 3. Januar 2013 12:01

    Es ist doch schon verwunderlich wieso Jakob Augstein, auch außerhalb des antizionistischen „Freitags“, viele Fürsprecher hat. Tobias Jaecker hat vielleicht die Antwort. Im Kapitel „Die nationale Selbstversöhnung“ in seinem Buch „Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September – Neue Varianten eines alten Deutungsmusters“ schreibt er:

    Dass antisemitische Verschwörungstheorien in Deutschland so erfolgreich sind, hat jedoch noch einen anderen Grund. Hier ist – im Gegensatz zur arabischen und islamischen Welt – auch die Entschuldung vom Holocaust und der Wille, als „normale“ Nation anerkannt zu werden, ein wichtiges Motiv. Der Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer schreibt: „Fast 70 Prozent der Bevölkerung ärgern sich darüber, dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden. […] Die „Entschuldung“ ist somit nicht mehr nur ein Topos der extremen Rechten. […] Der Entschuldungsdiskurs hat in allen politischen Schattierungen der deutschen Gesellschaft Fuß gefasst und kann die potenzielle Basis eines neuen „unverkrampften“ Antisemitismus bilden, weil man die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich wähnt.

    Die Diskursanalysen haben gezeigt, dass die Täter-Opfer-Umkehr ein zentrales Merkmal antisemitischer Verschwörungstheorien ins Deutschland ist. Indem den Juden ein Konspirationsverdacht angehängt wird, werden sie in geradezu perfekter Weise zu Tätern gemacht. Und die geschichtliche „Last“ der Deutschen wird leichter. „Wenn alle schuldig sind, ist es keiner“, hat Hannah Arendt diesen Mechanismus beschrieben.

    Antisemitische Verschwörungstheorien sind freilich nur ein Element unter anderen in diesem Entschuldungsdiskurs. Man denke nur an die Diskussionen um die Vertreibung der Deutschen. Oder an die Debatte um den „Bombenkrieg“ der Alliierten gegen Deutschland, die der Historiker Jörg Friedrich mit seinem Bestseller „Der Brand“ ausgelöst hat. …..

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  10. 3. Januar 2013 12:21

    Man muss und DARF sich als Mensch nicht auf Basis einfachster Parolen entscheiden. Antisemitismus hat schon genug Unheil angerichtet und mündet wie uns die Geschichte gezeigt hat geradewegs in eine Katastrophe.

    Diskussionskultur, Freiheit und Diskurs sehen anders aus als Augstein und seine Reservisten es uns glauben machen wollen.

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  11. Alex permalink
    3. Januar 2013 12:36

    Eines dieser beiden Zitate stammt von Augstein, das Andere vom Chefideologen der NPD, Jürgen Gansel. Die Parallelen sind doch erschreckend, nicht wahr?

    Zitat 1. „(…)Günter Grass schreibt in einem politischen Gedicht: „Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden. … Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien, den Verursacher der erkennbaren Gefahr zum Verzicht auf Gewalt auffordern und gleichfalls darauf bestehen, daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials … zugelassen wird.“ Außerdem beklagt Grass die mehrfache Lieferung atomwaffen-fähiger U-Boote an Israel durch die Bundesregierung, die die Kosten dafür weitgehend auch noch dem deutschen Steuerzahler aufgebürdet hat.(…) (…)Er nimmt es nicht länger hin, daß mit dem Totschlag-Vorwurf des ‚Antisemitismus‘ jede Kritik am Aggressions- und Apartheidsstaat Israel unterdrückt wird. Israel schmückt sich gerne mit dem Ruf als Vorposten von ‚Demokratie‘ und ‚Menschenrechten‘ im Nahen Osten, betreibt seit seiner Gründung 1948 aber eine hochaggressive Außenpolitik, die den Frieden in der Levante ständig bedroht. Über allem schwebt unausgesprochen die Hoffnung auf Groß-Israel, die traditionell als ‚Eretz Israel‘ religiös verbrämt wird.(…) (…)Die psychologische Kriegsführung bestimmter jüdischer Machtgruppen (…) muß ein Ende haben. Es ist zu offensichtlich, daß die ‚Holocaust-Industrie‘ (Norman Finkelstein)(…) mit moralischen Vorwänden immer wieder finanziell auspressen und politisch gefügig machen will. Das zeigt sich – Günter Grass benennt es – auch an der Lieferung deutscher Hochtechnologie-U-Boote an Israel, die größtenteils auch noch vom deutschen Staat finanziert werden.“(…)“

    Zitat 2. „(…)“Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.“ Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen. Ein überfälliges Gespräch hat begonnen.(…) (…)Aber Grass ist weder Antisemit noch ein deutscher Geschichtszombie. Grass ist Realist. Er prangert das nukleare Potential Israels an, das „keiner Prüfung zugänglich ist“. Er beklagt die deutsche Rüstungspolitik, die ein weiteres nuklearwaffenfähiges U-Boot nach Israel liefert. Und er wendet sich voll Überdruss von der „Heuchelei des Westens“ ab, die – das muss er gar nicht ausführen – seit jeher Richtschnur unseres Handelns im Nahen Osten ist, von Algerien bis Afghanistan.(…) (…)Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs:(…) (…)Wohlgemerkt: Wer das sagt, versucht nicht, „die Schuld der Deutschen zu relativieren, indem er die Juden zu Tätern macht“, wie Döpfner sagt. Hier geht es nämlich nicht um die Geschichte Deutschlands.(…)“

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  12. 3. Januar 2013 17:15

    In der aktuellen Titanic schreibt Stefan Gärtner über Jakob Augstein und seinen Dialog mit einer Gesellschaft der er aus der Seele spricht. Titel: Wer Juden haßt bestimme ich

    Eingangszitat: „Der Jude ist die menschgewordene Lüge“ Joseph Goebbels

    Am Ende des lesenswerten Artikels schreibt Stefan Gärtner in der Titanic 1/2013, die vermutlich die Reservisten des Freitags diesmal boykottieren werden:

    „… Es geht bei diesen Auseinandersetzungen in Wahrheit um politische Interessen und Werte. Aber die vorgeblichen Freunde Israels sind bereit, für ihre politischen Interessen einen hohen Preis in Kauf zu nehmen: die Ernsthaftigkeit der Antisemitismus-Debatte.« Die Gender-Forscherin Judith Butler, die Harnas und Hisbollah, Organisationen, die dem Staat Israel den Tod wünschen, als »progressive soziale Bewegungen« und »Teil der globalen Linken« belobigt hat, kann, in dieser Logik keine Antisemitin sein, eben weil Juden im In- und Ausland aus Gründen des politischen Interesses nicht einverstanden waren, daß solche Überzeugungen mit dem Frankfurter Theodor-W.-Adorno-Preis geehrt werden. Und wenn man Antisemitin gar nicht sein kann, verschlägt es auch nichts, wie eine zu reden: »Man versucht, diejenigen, die eine kritische Auffassung vorbringen, zu dämonisieren und so ihre Sichtweise zu diskreditieren. Es handelt sich um eine Taktik, die darauf abzielt, Menschen zum Schweigen zu bringen: Was immer man sagt, es ist von vornherein abzulehnen oder so zu verdrehen, daß die Triftigkeit des Sprechakts geleugnet wird.« Hier gibt es aber, sorry, nichts zu dämonisieren: »I think: Yes, understanding Hamas/Hezbollah as social movements that are progressive, that are an the left, that are part of a global left, is extremely important« (Butler), und wenn der Zentralrat protestiert und die israelische Presse vom Versuch spricht, Israel zu delegitimieren, darin wird überhaupt nicht die Triftigkeit des Sprechakts geleugnet, sondern die Triftigkeit dessen, was der Sprechakt hinterläßt.

    »Darauf spekuliert tatsächlich einer der wesentlichen Tricks von Antisemiten heute: sich als Verfolgte darzustellen; sich zu gebärden, als wäre durch die öffentliche Meinung, die Äußerungen des Antisemitismus heute unmöglich macht, der Antisemit eigentlich der, gegen den der Stachel der Gesellschaft sich richtet, während im allgemeinen die Antisemiten doch die sind, die den Stachel der Gesellschaft am grausamsten und am erfolgreichsten handhaben« (Adorno, a.a.O.). Daß die Juden uns den Mund verbieten, ist das Gerücht über die Juden, das nach Adorno der Antisemitismus ist. Wer glaubt, daß es wahr sei, ist ein Antisemit. Augstein ist einer.“

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    • 3. Januar 2013 17:33

      Für Adorno würde das schon reichen.

      Augstein: “Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen“

      Dass die Juden uns den Mund verbieten, ist das Gerücht über die Juden, das nach Adorno der Antisemitismus ist. Wer sich nie oder kaum mit Antisemitismus beschäftigt hat, wer noch nie etwas von Stocker, Dühring, Treitschke, Reventlow gehört hat wird das nie verstehen.

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    • 3. Januar 2013 18:05

      Gut dat ich die Titanic lesen tu. Ein Super Artikel von dem Stefan Gärtner. Der kommt aus dem Pott soviel ich weiß. Ihr könnt ihn gerne bei mir lesen. Ich drink da ein Schnäpsken drauf und natürlich auf dat SWC.

      Hier gehts inne Pott nach Wanne:

      Wer Juden haßt, bestimme ich

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  13. 3. Januar 2013 18:44

    Das Simon Wiesenthal Zentrum in Los Angeles kämpft weltweit gegen Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus und Völkermord und setzt sich für die Förderung von Toleranz ein. Die Stellungnahmen haben Gewicht und werden weltweit geachtet. Während in Deutschland die Nennung von Jakob Augstein als Antisemit zum Teil als überzogen gesehen wird und hohe Wogen schlägt, bleibt Rabbi Cooper hart: „Wenn jemand in dieser Position ein Bild zeichnet, wonach zehn Prozent der jüdischen Bevölkerung in Israel, die ja auch eine religiöse Bevölkerung ist, von den Deutschen genauso gesehen werden sollten wie islamische Extremisten und Terroristen, dann ist das nicht nur komplett unrichtig und falsch, sondern dann überschreitet er die Grenze, was Dämonisierung angeht.“

    Rabbi Cooper zitiert dazu den israelischen Politiker und Menschenrechtsaktivisten Natan Sharansky: Antisemit ist jemand, der die Grenze der drei Ds überschreitet: Doppelter Standard, Dämonisierung, und Delegitimierung. Die Grenze zwischen legitimer Kritik und Diffamierung sei entscheidend: Wenn jemand sage, sorge dich nicht um eine iranische Atombombe, das ist keine Bedrohung, aber schau dir den jüdischen Staat an, da sind die Typen, die gefährlich sind – dann sei das zwar kein neuer Gedanke. Günter Grass habe das gleiche, nur eleganter, in seinen Gedichten gesagt, so Cooper. Aber so etwas als Deckmäntelchen zu nutzen, um die israelische Außenpolitik zu kritisieren, sei einfach Unsinn.

    Jakob Augstein ist der Sohn des renommierten „Spiegel“-Gründers Rudolf Augstein und selbst Herausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung „Freitag“. Augstein schreibt auch bei „Spiegel online“ regelmäßig seine Kolumne „Im Zweifel links“. Hier habe er immer wieder gerne Israels Außen- und Innenpolitik kritisiert, schreibt die Berliner „tageszeitung“ – und Gaza zum Beispiel mit einem Gefängnis verglichen. Rabbi Cooper sieht sich in seiner Kritik auch von dem deutschen Journalisten Henryk M. Broder bestätigt. Broder sei kein Experte in Sachen Augstein, erläutert Cooper, sondern er werde als Experte zum Thema Antisemitismus gesehen – weltweit.

    Jakob Augstein selbst sieht sich nicht als Antisemit und hat sich auf seiner Facebook-Seite bereits geäußert. Er schreibt: Das Simon Wiesenthal Zentrum sei eine wichtige, international anerkannte Einrichtung, die seinen ganzen Respekt verdiene. „Um so betrüblicher ist es, wenn dieser Kampf geschwächt wird. Das ist zwangsläufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird“, so Augstein weiter.

    Aber auch für Journalisten gebe es keinen Freifahrtschein, hält Rabbi Cooper dagegen. „Denn sie haben Macht, und Worte haben Wirkung.“ Und für ihn habe Augstein die Grenze der Kritik überschritten.

    http://www.tagesschau.de/inland/augstein100.html

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    • 3. Januar 2013 19:46

      Sogar die gern meinungsmachende ARD bringt so eine Meldung, bei der nach kontrastierenden Meinungen, dem Rabbi das Schusswort (Augstein habe die Grenze der Kritik überschritten) gelassen wird. Zu soviel Aussage getrauen sich viele Intellektuelle nicht!

      lg LL

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    • 4. Januar 2013 11:52

      „Viel interessanter als die Ausführungen Jakob Augsteins sind die Reaktionen seiner Anhänger“

      Die stv. Bundesvorsitzende der CDU ist Jakob Augstein beiseite gesprungen. Sie meint: “Wenn jemand in einer freien Gesellschaft Regierungen kritisiert, ist das sein gutes Recht” Stimmt, aber man darf auch antisemitische Journalisten kritisieren, oder Frau Klöckner?

      Ob die gute Julia das „Werk“ Augsteins überhaupt gelesen oder verstanden hat darf bezweifelt werden. OB Frau Julia schon mal in den antizionistischen „Freitag“ geblickt hat? 65 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass Israel die größte Gefahr für den Weltfrieden ist, das sind verdammt viele potentielle Wähler, das weiß die Frau Klöckner genauso gut wie der Herr Gysi.

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    • 4. Januar 2013 12:07

      Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die Meldung bringen ist völlig ok – schließlich hat Cooper ein Recht darauf, dass seine Stellungnahme Gehör findet, wie er auch ein Recht auf seine Sicht der Dinge hat. Das ist eine Sache. Warum nun aber das Intellektuellen-Motiv hier Eingang findet, ist mir ein Rätsel. Sollen sie sich Cooper anschließen oder was verlangst Du? Das tut die ARD ebenfalls nicht – sie berichtet lediglich journalistisch sauber ohne auszulassen. Mehr ist es nicht an Aussage. Was die 10 % betrifft: Vermutlich ist das nicht einmal falsch. Auch in Israel gibt es radikale, bzw. extrem konservative Kräfte, wie es sie übrigens (leider – ich bedauere das ebenfalls) in jeder Nation gibt. Das hat noch nichts mit Dämonisierung zu tun, sondern mit einer Ist-Beschreibung. Auch, dass gerade in der Gruppe der Siedler viele Menschen anzutreffen sind, die man hier als extremistisch bezeichnen würde, ist kein Geheimnis. Dies zu benennen, als Fakt wohlgemerkt, ist legitim und gehört zur Gesamtbetrachtung des Konfliktes, wie dazu gehört, die faschistisch geprägten palästinensischen Gruppen zu beschreiben. Ich schreibe übrigens ganz bewusst faschistisch, weil antisemitisch mir hier zu wenig ist. Das Problem sitzt leider noch tiefer. Davon unbetroffen ist, dass es mich ebenfalls stört – was kein Geheimnis mehr sein dürfte -, dass gerade in linken Medien dieser Punkt gerne ausgelassen wird. Sie ist aus meiner Sicht aus diesem Grund auch unfähig, ein Big Picture zu zeichnen und den Konflikt angemessen zu beurteilen.

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    • 4. Januar 2013 12:29

      Der Vergleich der Charedim in Israel mit den islamistischen Fundamentalisten ist antisemitisch. Die Charedim predigen nicht, dass alle Araber ermordet werden müssen, sie schneiden keinen Ungläubigen vor laufenden Kameras die Köpfe ab, sie steigen nicht in arabische Schulbusse und sprengen sich mit ihren in die Luft um in das Paradies mit 72 Jungfrauen zu kommen, usw. Wer diesen Unterschied nicht realisiert hat ein Problem mit Juden.

      Wenn eine uns bekannte ehemalige Vorzeigeantisemitin des Freitags behauptet, dass das „hiesige Gerede übers Fremdgehen“ genauso tödlich ist wie die Steinigungen im Iran, dann ist dies genau so irre und antisemitisch, denn hinter der Verharmlosung und Relativierung der islamistischen Verbrechen steckt eine Absicht.

      Die palästinensischen Extremisten sind faschistisch UND antisemitisch, was von Augstein und Co gerne unterschlagen wird.

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    • 4. Januar 2013 12:48

      Fidelche, ich habe kein Problem mit Juden, ich habe auch keines mit Palästinensern – ich habe lediglich ein Problem mit extremistischem Gedankengut. Ob sich dieses in Forderungen, Vorwürfen oder in Handlungen manifestiert, ist dabei dafür nicht entscheidend. Die Haltung, und die kritisiere ich, bleibt davon unbetroffen. Fundamentalismus ist erst einmal nur Fundamentalismus – und ein Vergleich auf dieser Ebene ist nicht antisemitisch. Antisemitisch wird er dann, wenn man dem islamistischen Fundamentalisten zugesteht, Bomben zu basteln oder dies „versteht“, dem jüdischen Fundamentalisten dies aber untersagen will oder konstatiert, er dürfe sich nicht darüber wundern, er hätte es ja herausgefordert. Aber gut – fundamentalistisches Denken dürfte Dir ja nicht fremd sein.

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    • 4. Januar 2013 14:11

      Dann halten wir fest, dass du wie Augstein keinen Unterschied zwischen den Charedim in Israel und den Halsabschneidern von Hamas, Hisbollah und Ahmadinejad machst. Apropos Ahmadinejad. Augstein bestritt übrigens einst bei Jauch, dass Ahmadinejad gesagt hat, Israel solle von der Landkarte gefegt werden. Du weißt schon, ein angeblicher Übersetzungsfehler. Lustig, oder?

      Für dich ist Fundamentalismus ohne jegliche Differenzierung Fundamentalismus. Komisch ansonsten differenzierst du doch so gerne. Der fanatische fundamentalistische Schalke-Fan ist für dich offenbar dasselbe wie ein Selbstmordattentäter, der sich mit einem entführten Flugzeug an 9/11 in die Twin Towers stürzt und 3000 Menschen mit in den Tod reißt. Versehe ich das richtig? Wenn das so ist, dann bist du nicht weit entfernt von Jakob Augstein. Das würde dann auch erklären warum du ihn so leidenschaftlich gegen den Antisemitismusvorwurf verteidigst. Das Problem dabei ist, dass du nicht definieren kannst was Antisemitismus ist. Du sagst zwar die Aussagen der NPD (5,10,12, 15,17,20, 31) sind antisemitisch, aber nicht warum und nicht wieso die Aussagen von Augstein und Co. nicht antisemitisch sein sollen. Du bleibst wie immer die Begründung schuldig.

      Augstein macht aus Tätern Opfer, er klammert den Terror der Hamas vollkommen aus beziehungsweise er relativiert den Terror der Hamas mit einer aus der Luft gegriffenen haltlosen Gleichsetzung mit den israelischen Charedim. Es steht dir natürlich frei so viele Antisemiten zu verteidigen wie du willst. Damit liegst du im Mainstream. Ich mache da nicht mit. Ich prangere den Antisemitismus von Ahmadinejad, der Hamas, Augstein oder der Antizionisten im „Freitag“ und anderswo an, von daher bin ich sicher in der Minderheit und wenn du so willst fundamentalistisch, human-fundamentalistisch sozusagen. Der Antisemitismus hat meiner Meinung schon genug Unheil angerichtet.

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    • 4. Januar 2013 16:40

      Gibs auf, Fidelche. Du schaffst es nicht, mich auf diese Bahn zu ziehen. Ich mache sehr wohl einen Unterschied, aber nicht auf dem Level des Fundamentalismus. Der ist bei jedem Fundamentalisten nun einmal vorhanden und bei der benannten Gruppe handelt es sich um religiöse Fundamentalisten. Der Rest ist Deiner selektiven Wahrnehmung geschuldet.

      Fundamentalismus ist erst einmal eine Haltung, die keine Folgen haben muss, aber welche haben kann. Und ja, auch der militante Scheiße 04-Fan kann zum Amokläufer werden, wenn man ihn entsprechend triggert. Das Ausschlaggebende ist nicht ein Hang zur Gewaltbereitschaft sondern die grundsätzliche Haltung gegenüber Anderen, die sich durch Ablehnung, Verächtlichmachung und eine kritiklose Selbstsicht auszeichnet, respektive die eigenen Regeln als etwas „Höheres“ definiert. Diese Haltung findet man in allen fundamentalistischen Ausprägungen von Religionen – ausnahmslos. Du machst dich übrigens lächerlich, wenn Du hier in anderen Threads gegen Religionen (Opium fürs Volk) wetterst, aber nicht einmal in der Lage bist, anzuerkennen, dass ein Fundamentalismus auch in Israel existiert und dieser kritikwürdig ist. Spätenstens in diesem Moment sind deine Einlassungen zum Thema Religion völlig unglaubhaft.

      Ich liege weder im Mainstream, noch verteidige ich Antisemiten – ich verdeidige jedoch das Recht auf Diskurs und die Bildung einer eigenen Haltung unabhängig von Definitionen wie der EUMC. Das Antisemitismus schon viel zu viel Unheil angerichtet hat – da will und werde ich dir nicht widersprechen. Da besteht vollumfänglicher Konsens und auch heute richtet er Schaden an. Das ist nicht der Punkt. Wo ich nicht mehr mitgehe, ist der Moment, in dem die vordergründige Verteidigung des Humanismus selbst inhumane Züge annimmt, denn dann entwertet er sich selbst. Im Übrigen argumentierst du fast deckungsgleich mit Augstein und den Freitagianern – strukturell (das Wort magst du ja). Nur eben aus der entgegengesetzten Perspektive, aber genauso oberflächlich und radikal. Ich für meinen Teil sehe darin keinen wirklichen Nutzen – für keine der beiden Seiten. Während Augstein wohl meint, die Palästinenser würden nur nicht richtig verstanden werden und man müsse deswegen Israel permanent kritisieren, gehst du exakt anders herum vor. Beides ist Stammtisch-Geseiere – nicht mehr, nicht weniger. Worin ich dir ausdrücklich Recht gebe, ist in der Bewertung der Qualität der Auswirkungen des Fundamentalismus und hier ist das Verhalten der palästinensischen Seite absolut inakzeptabel, wie die Vernichtungsdrohungen ebenfalls nicht hinnehmbar sind. Von meiner Seite existiert da kein Widerspruch. Die Basis all diesen Unheils aber ist der Fundamentalismus, der eben auf beiden Seiten vorhanden ist – und darum ist er auch kritikwürdig. Das ich den Fundamentalismus auf beiden Seiten kritisiere, heißt nicht einmal ansatzweise, dass ich beide Gruppen gleich bewerte. Hier hast du deine Differenzierung.

      Was mich übrigens richtig nervt, ist das Gerede von „Aus Tätern Opfer machen.“ Und auch hier sprichst du mit „gespaltener Zunge“. Auf der einen Seite bedauerst du diejenigen, die in Palästina ihres Lebens nicht sicher sind, weil sie mit Israelis „kollaborieren“, auf der anderen Seite schwadronierst du von Tätern und Opfern, als ob alle Palästinenser sich kollektiv im Blutrausch befänden. Die Täter finden sich in den Gruppen, die Anschläge auf Israelis verüben, die die Juden vertreiben wollen, die grundlos Menschen erschießen, die – ja, auch die – gegen Beschlüsse der UNO verstoßen, die ihren Fundamentalismus über die Menschen stellen und sie dafür zu opfern bereit sind. Das sind die Täter. Der Rest sind die Opfer – auf beiden Seiten. Das ist übrigens das, was ich auch unter Humanismus verstehe – ein Opfer nicht über das andere zu stellen.

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    • 4. Januar 2013 17:46

      Klar ist Religion Opium fürs Volk. Nur mache ich Unterschiede zwischen einem evangelischen Gottesanbeter aus Heppenheim, einer islamischen Fundamentalistin aus Aman, einem fundamentalistischen Charedim aus Israel und einem islamistischen Selbstmordattentäter aus Gaza. Wenn ich dir tatsächlich die Unterschiede erklären muss ist Hopfen und Malz verloren. Anders gesagt: Das „hiesige Gerede übers Fremdgehen“ ist nicht genauso tödlich ist wie die Steinigungen im Iran. Derartiges „Gedankengut“ hat was mit Kulturrelativismus zu tun.

      Auch ich verteidige das Recht auf Diskurs. Ich habe nur den Eindruck, dass Antisemiten für sich selbst grenzenlose Meinungsfreiheit fordern, anderen aber den Mund verbieten wollen wenn sie für ihre Aussagen kritisiert werden und als das benannt werden was sie sind, nämlich antisemitisch.

      Das mit dem strukturellen Antisemitismus hast du noch nicht ganz verstanden. Wenn ich Antisemiten wegen ihres Antisemitismus kritisiere argumentiere ich nicht deckungsgleich mit Augstein. Sorry, dafür hast du zu wenig Ahnung was Antisemitismus ist und keinerlei Argumente für deine Behauptungen. Der Stammtisch ist für Antisemiten und ihre Verteidiger reserviert.

      In dem Augstein die Terroristen der Hamas mit den Charedim aus Israel gleichsetzt macht er die Täter zu Opfern. Er misst mit zweierlei Maß, er ignoriert oder verharmlost den Terror der Hamas, wie er es von den Reservisten des Freitags gelernt hat. Du solltest nochmal meine vorigen Beiträge lesen. Die Hamas terrorisiert auch die eigene Bevölkerung, wie ich schon öfters schrieb. Sechs angebliche Kollaborateure wurden kürzlich im Gazastreifen ermordet und wie Vieh an Motoräder durch die Stadt gezogen. Auch diese Menschen sind Opfer der menschenverachtenden Hamas. Wer die Hamas gewählt hat und das war die Mehrheit der Palästinenser ist kein Opfer. Die Charedim sind zwar religiös verblendet, aber sie sind keine faschistischen Gotteskrieger. Über diesen fundamentalen Unterschied solltest du nochmal nachdenken.

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      • 4. Januar 2013 18:57

        Das die Charedim faschistische Gotteskrieger sind, habe ich mit keiner Halbsilbe behauptet. Ich habe lediglich auf ein „gemeinsames“ fundamentalistisches Fundament hingewiesen. Was daraus erwächst, ist eine andere Frage.

        „In dem Augstein die Terroristen der Hamas mit den Charedim aus Israel gleichsetzt macht er die Täter zu Opfern.“

        Das mit dem logischen Schließen musst du noch üben – nach wie vor.

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      • 5. Januar 2013 01:48

        Ich schrieb: „In dem Augstein die Terroristen der Hamas mit den Charedim aus Israel gleichsetzt macht er die Täter zu Opfern. Er misst mit zweierlei Maß, er ignoriert oder verharmlost den Terror der Hamas“

        Augstein schrieb: „Israel wird von den islamischen Fundamentalisten in seiner Nachbarschaft bedroht. Aber die Juden haben ihre eigenen Fundamentalisten. Sie heißen nur anders: Ultraorthodoxe oder Haredim. Das ist keine kleine, zu vernachlässigende Splittergruppe. Zehn Prozent der sieben Millionen Israelis zählen dazu.“

        Ich schlage vor nochmal die Sätze zu lesen, sich die Realität vor Augen zu führen und dann darüber nachzudenken.

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      • MEMO permalink
        5. Januar 2013 10:53

        Und ich schlage vor, einfach mal „beim Befund“ zu bleiben und Interpretationen das sein zu lassen, was sie sind. Gut – das kann man nicht in jedem Fall und nicht bis zu jedem Grad, was ich einsehe. Mir geht die Interpretation hier aber eindeutig zu weit. Augstein bleibt – wenn auch unglücklich ausgedrückt – bei einer Bestandsaufnahme. Der angebliche Grund, warum er das schreibt, wird durch Dich (und andere) erst hineingebracht. Man kann den Absatz so lesen, man muss es aber nicht zwingend. Mit dem Hinweis, dass man diese Gruppe in der Gesamtbetrachtung nicht vernachlässigen darf, hat er Recht. Ich sehe das Problem von Menschen wie Augstein und anderen auch darin, dass man sich einem derartigen Thema nicht auf eine links-stammtischige Art annähern kann. Wie gesagt – ich kann nicht beurteilen, ob seine Sicht antisemitisch motiviert ist. Was ich sehen/lesen kann, ist der Versuch einer Bestandsaufnahme, die aufgrund einer einseitigen Sichtweise vollumfänglich verunglückt ist. Diese Versuche einer Bestandsaufnahme verunglücken aber regelmäßig auch Dir – nur eben anders herum. Man könnte Dir permanent exessive Islamophobie vorwerfen, echten „Palästinenserhass“, da du zwar betonst, dass es auch dort Opfer gibt, aber das nur anführst, um Kritik ein wenig abzuwehren, also heuchelst, in Wahrheit aber ein palästinenserhassender Rassist sein musst, da Du sonst derart penetrant nicht über das Thema schreiben würdest. Na, Problem erkannt?

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      • 5. Januar 2013 14:10

        Im „Freitag“ habe ich seinerzeit gegen die rassistischen Sarrazin-kompatiblen Menschenzuchttheorien diverser Blogger angeschrieben, mit bekanntem Ergebnis. Von mir wirst du keinen Sarrazin-kompatiblen Artikel oder Kommentar lesen. Sarrazin kam übrigens auf Platz 5 des SWC-Awards im Jahre 2010 (“All Jews have a certain gene … that makes them different from other people”) Wer wie ich die Ideologie und die Wähler der Hamas kritisiert ist kein Rassist. Das magst freilich du, die Blogger des „Freitags“ oder der islamisch dominierte UN Menschenrechtsrat anders sehen, was mir aber ziemlich egal ist. Du kannst mich nennen wie du willst, ohne Belege sind deine Behauptungen wertlos.

        Augstein: „Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs“

        Habe ich irgendwann geschrieben, dass „die Welt am Gängelband der Palästinenser“ hängt? Dass angeblich die Juden die Welt regieren, hat das nicht schon mal früher wer behauptet? Wie hießen diese Leute gleich wieder? Doch keine Antisemiten? Vielleicht kommst du drauf, du bist doch so stark in Geschichte.

        Übrigens, nicht ich habe Augstein auf die Liste der Top-Ten-Antisemiten gesetzt, das war das SWC. Schreib doch mal eine Mail dorthin und beschwere dich oder diskreditiere die Arbeit des SWC, wie so manches „kritische“ Vorbild. Vielleicht hilft’s dir weiter. Ich kann dir und deinen Freunden nicht helfen.

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      • MEMO permalink
        5. Januar 2013 14:40

        Welchen Freunden. Kannst Du das genauer definieren?

        Deine indirekten Antworten nerven langsam. Du hüpfst von einem Baustein zum nächsten, wie es dir gerade passt. Zudem – warum sollte ich an den SWC schreiben. Mir geht es nicht um eine Verteidigung Augsteins, aber das scheinst Du auch nicht verstehen zu wollen.

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      • Das Kind permalink
        5. Januar 2013 15:27

        Nicht mal Deine Beleidugungen, Fidelche, entwickeln sich weiter.

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        • 5. Januar 2013 16:14

          Hi Uwe, schön, Dein Logik- und Fußball-Talent wieder hier begrüßen zu dürfen. Auch wenn derzeit Winterpause ist, die Saison geht in zwei Wochen weiter und Deine Stützstrümpfe liegen sicher schon bereit. Als Germanist kennst Du doch sicher auch Bertolt, den mit dem „t“ hinten. Der meinte nämlich einst: „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“ JA ist wohl eher als letzterer einzureihen, Du warst nie ein Verbrecher.

          Grüße mir Heppenheim

          LL

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        • Das Kind permalink
          5. Januar 2013 18:50

          @ Louis Levy Permalink
          5. Januar 2013 16:14

          JA wird oder wird sich nicht alleine wehren (können).

          Ich sprach nur für mich und von der Beleidigung meiner durch Fidelche.

          u.

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        • 5. Januar 2013 23:02

          Grüß dich Uwe,

          von welchen Beleidigungen sprichst du? Hast du zu tief in dein Glas Äppelwoi geguckt? Für Beleidigungen bist doch du zuständig. Was sagst du denn zu dem Umstand, dass dein Chef auf die Top-Ten-Liste des SWC gesetzt wurde? Bist du immer noch der Ansicht, dass es keinen linken Antisemitismus gibt? In den letzten drei Jahren musst du doch etwas dazugelernt haben.

          Ich bete jeden Tag für dich.
          Dein fidelche

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        • Das Kind permalink
          7. Januar 2013 15:31

          wg. Beleidigung:

          evangelische(r) Gottesanbeter aus Heppenheim

          P.S.: Nur mal zur Beleuchtung Deiner geistes Verdunkuelung:

          ad „Gottesanbeter“ Zu wem sollte ein Gläübiger sonst beten, wenn nicht zu (s)einem Gott. – Aber ich vergaß, für wie anbetungswüdig Du Dich wohl selbst hältst.

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        • 7. Januar 2013 16:37

          Mensch Uwe, da hat fidelche mit Dir, dem Hessen, ja was gemein! Die Hessen sagen doch auch immer „Fußzeh`“ obgleich klar ist, dass Zehen nur am Fuß zu finden sind!

          So einen wie Dich, den könnten wir auf diesem Spielfeld gut brauchen. Zwar wirst Du`s Fußballspielen nie lernen, aber den Ball muss auch einer aufpumpen!

          Bis zum nächsten Anpfiff

          LL

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        • MEMO permalink
          7. Januar 2013 16:50

          Wo grad die Rede von Fußball ist. Also der Europäische Fußball, der ist ja auch auf der Liste….

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        • 7. Januar 2013 18:02

          @Uwe Theel 7. Januar 2013 15:31

          Ach so, das meintest du. Das war doch kaum eine Beleidigung, wenn man sich vor Augen führt, wie du mich vielfach bezeichnet hast und außerdem hast du dich selbst als gläubiger Christ geoutet.

          Ich bin mittlerweile davon überzeugt und möchte dies nicht unerwähnt lassen, dass du, mein lieber Uwe, von allen meinen Gegnern im „Freitag“ trotz allem der humanste meiner Widersacher warst.

          Freilich tust du dich mit der Beantwortung einfachster Fragen augenscheinlich noch immer sehr schwer. Insgeheim ganz tief in deiner Seele, denke ich, ist dir nicht mehr so ganz wohl in Augsteins Community. Mir wäre es offen gestanden auch peinlich, wäre ich aktuell ein bezahlender Leser des „Freitags“. Der Gedanke mich an einem Kiosk anzustellen und mir den „Freitag“ aushändigen zu lassen oder noch schlimmer, mein Postbote sähe, dass ich den „Freitag“ abonniert hätte, lässt mich zusammenzucken. Gut dass ich so etwas noch nie in meinem Leben auch nur im Traum in Erwägung gezogen habe.

          Ich frage mich was erst los wäre wenn sich demnächst auch noch die amerikanische Anti-Defamation League dem Simon Wiesenthal Center anschließen würde oder vielleicht demnächst gegen Jakob Augstein ein Einreiseverbot in die USA verhängt werden würde. Wahnsinn, oder?

          Wenn man bedenkt, dass ich den Antisemitismusvorwurf gegen Augstein und seinen „Freitag“ bereits vor drei Jahren geäußert habe, dann kann man mich durchaus als einen Propheten bezeichnen. Ich erwarte deshalb jedoch keine Huldigungen oder Kniefälle. Du, ihr, ihr alle dürft mich weiterhin ganz normal mit fidelche ansprechen.

          Liebe Grüße nach Heppenheim
          wünscht dein fidelche

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        • 12. Januar 2013 14:50

          …allerdings überlege ich noch, ob sich JA eher eines Gedanken-, Instrumentalisierungs-, Volksverhetzungs- oder sonstigen Verbrechens schuldig gemacht hat…

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  14. 4. Januar 2013 11:59

    Efraim Zuroff erklärt in der Jüdischen Allgemeinen die Platzierung von Jakob Augstein unter die „Top Ten der schlimmsten Antisemiten“. Er ist wie ich der Auffassung dass jene, die sich schändlich über Juden und Israel äußern merken sollen, dass dies nicht unbemerkt bleibt. Wer ein Judenhasser ist, soll der Öffentlichkeit auch als solcher bekannt sein. Als ich vor drei Jahren den Antisemitismus im „Freitag“ aufgedeckt habe war ich noch relativ einsam. Das hat sich nun geändert:

    Welche Kriterien liegen der Liste zugrunde?
    In die Entscheidung fließen mehrere Faktoren mit ein. Ausschlaggebend ist unter anderem die Schärfe der geäußerten antisemitischen Zitate. Wichtig ist auch die Funktion und der politische Einfluss desjenigen, der sich judenfeindlich geäußert hat. Ein Beispiel: »Oh Allah, vernichte die Juden und ihre Unterstützer«, hat der ägyptische Imam Futouh Abd Al-Nabi Mansour kürzlich bei einem Gebet in Gegenwart von Ägyptens Präsident Mohammed Mursi gefordert. Damit hat Mansour in diesem Jahr sogar Irans Ayatollah Ali Khamenei auf den zweiten Platz verwiesen.

    Der deutsche Journalist Jakob Augstein belegt den neunten Platz. Warum ist auch er ein Antisemit?
    Weil er ein ernsthaftes Problem mit Juden und Israel hat. Das wird in seinen Beiträgen auf Spiegel Online überdeutlich. Nehmen Sie nur sein Zitat, wonach die Charedim in Israel nicht besser als die islamistischen Fundamentalisten seien und nur nach dem Gesetz der Rache handeln würden. Ich habe großes Verständnis dafür, dass Henryk M. Broder Augstein wegen dessen Agitationen mit Julius Streicher vergleicht.

    Augstein selbst hingegen sieht sich diffamiert, bloß weil er als Journalist Kritik an Israel übt.

    Wie jeder Antisemit leugnet auch er, Antisemit zu sein. Niemand hat jemals behauptet, dass man Israel nicht kritisieren dürfe. Es ist die Art und Weise der Kritik, die einen Antisemiten ausmacht. Und Augstein misst beim Thema Israel mit zweierlei Maß, macht aus Tätern Opfer, klammert den Terror der Hamas vollkommen aus. Seine Äußerungen sind ganz und gar empörend, diffamierend und ekelhaft.

    Warum hat es Günter Grass in diesem Jahr eigentlich nicht in die Top Ten geschafft?

    Sie glauben ja gar nicht, wie schwierig es ist, ein Who’s who der Antisemiten zu erstellen, und dabei niemanden zu vergessen.

    Inwiefern?
    Die antisemitischen Äußerungen nehmen unserer Wahrnehmung nach stark zu. Der Wettbewerb in dieser ganz speziellen Disziplin ist groß. Da kann es schon einmal passieren, dass auch ein ausgemachter Antisemit wie Günter Grass keine Erwähnung findet. Wenn es so viele Unterstützer Israels wie Antisemiten gäbe, wäre schon viel gewonnen.

    Mit dem Direktor des Simon Wiesenthal Center in Jerusalem sprach Philipp Peyman Engel.

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  15. 5. Januar 2013 12:28

    Es geht nicht darum, zu bewerten was Augstein & Co. motiviert, sondern darum was sie inhaltlich von sich geben. Hier noch zwei Gedanken zum Thema:

    1.) Wenn man behauptet, Israel bedrohe den „Weltfrieden“ oder es brüte sich seine eigenen Feinde, dann ist das nicht nur falsch, weil es auf „der Welt“ eben keinen Frieden gibt und es z.B. Millionen von Kriegstoten in Afrika ausblendet und sie faktisch für belanglos erklärt, sondern es schreibt darüber hinaus Israel auch eine unheimliche Macht zu, die „die Welt“ zu gefährden im Stande ist, es dämonisiert Israel sozusagen. Die Aussage ist aus diesem Grunde nach der EUMC-Definition antisemitisch. Über die Motivation, warum solch antisemitische Aussagen getroffen werden, sage ich nichts aus, denn das wäre Spekulation.

    2.) Wenn man vom „israelischen Apartheitsstaat“ spricht, sollte man u.a. über folgende Fragen der DIG-Stuttgart nachdenken:

    Wo in Israel herrscht „Rassen“trennung?
    In Israel leben Menschen aus mehr als 70 Nationen. Moslems haben in Israel mehr Rechte als in Deutschland. Arabisch ist eine offizielle Sprache in Israel.
    Warum leben die mehr als eine Million arabischer Israelis lieber in Israel als in arabischen Staaten oder unter der Herrschaft der Hamas in Gaza?

    lg LL

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    • MEMO permalink
      5. Januar 2013 12:52

      Aus diesem Grund ist die EUMC-Definition ja auch ein großer Haufen Mist. Im Übrigen werden hier permanent Aussagen über die Motivation von Äußerungen getroffen. Das sollte doch nun langsam einmal aufgefallen sein. Es ist einfach müßig, blödsinnige Vergleiche, die aus einer komischen Sicht heraus getroffen werden, zu bewerten. Wenn jemand vom Apartheitsstaat Israel salbadert, ist das überzogen und oberflächlich, vermutlich auch fehlerhaft ausgedrückt. Derlei Vergleiche hinken von Natur aus. Eine Ungleichbehandlung findet aber sehr wohl in den besetzten Gebieten statt. Das ist unbestreitbar. Auf Punkt 1 kann man kaum eingehen. Dieser ist haltlos. Jegliche Kritik an einem anderen Staat würde die Probleme in anderen Regionen für diesen Moment ausblenden. Deiner Logik nach wäre Staats- oder Regierungskritik demnach immer illegitim. Was soll das?

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  16. 5. Januar 2013 14:30

    „Darauf spekuliert tatsächlich einer der wesentlichen Tricks von Antisemiten heute: sich als Verfolgte darzustellen; sich zu gebärden, als wäre durch die öffentliche Meinung, die Äußerungen des Antisemitismus heute unmöglich macht, der Antisemit eigentlich der, gegen den der Stachel der Gesellschaft sich richtet, während im allgemeinen die Antisemiten doch die sind, die den Stachel der Gesellschaft am grausamsten und am erfolgreichsten handhaben. Der Krypto- Antisemitismus führt von selbst auf den Autoritätsglauben. Das Problem der Autorität in der Bekämpfung des Antisemitismus nun liegt kompliziert. Man soll nicht, um eine gültige Formel zu gewinnen, die Phänomene dort vereinfachen, wo die Realitäten nicht einfach sind und widerspruchsvoll. Man soll nicht automatisch sagen: »Den Antisemitismus bekämpfen, das hieße autoritär sein, also soll man auch gegen den Antisemitismus keine Autorität einsetzen.“

    [Band 20: Vermischte Schriften I/II: Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute. Theoder W. Adorno: Gesammelte Schriften, S. 17621 (vgl. GS 20.1, S. 363)]

    In diesem Zusammenhang schreibt Stefan Gärtner über Jakob Augsteins Dialog mit einer Gesellschaft, der er aus der Seele spricht: „Daß die Juden uns den Mund verbieten, ist das Gerücht über die Juden, das nach Adorno der Antisemitismus ist. Wer glaubt, daß es wahr sei, ist ein Antisemit. Augstein ist einer“

    So unglaublich es klingen mag, es gibt Leute, die sich auf die „Kritische Theorie“, die sich auf Adorno berufen, die sehen es völlig anders als Stefan Gärtner. Ok, diese Leute lassen schon mal verlautbaren, dass die Zeitschrift Konkret mit dem „Freitag“ fusionieren soll.

    Sinn für Humor haben diese Leute jedenfalls, wenngleich sie hin und wieder offenbar etwas für Satire halten was bitterer Ernst ist. Mein Tipp: Stefan Gärtner lesen, am besten zweimal und dann die Titanic abonnieren.

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    • MEMO permalink
      5. Januar 2013 14:43

      Nicht zu fassen, dass es in einer pluralistischen Gesellschaft unterschiedliche Meinungen gibt, oder? Das gehört direkt verboten. Sind abweichende Sichtweisen und eigene Meinungsbildung eigentlich auch schon ein Indiz für Antisemitismus?

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    • 5. Januar 2013 22:56

      Obwohl ich es schon gefühlte tausendmal gesagt habe: Ich bin für Meinungsfreiheit. Wer will kann die „Hochzucht des Menschengeschlechts“ fordern und emanzipatorisch empfinden, wer der Ansicht ist „die Juden führten die Welt an ihrem Gängelband“ kann es kundtun. Ich reklamiere dann aber auch für mich die Meinungsfreiheit diese Ansichten als das zu kritisieren was sie sind.

      Übrigens nur um mal aufzuzeigen, dass du scheinbar selbst nicht genau zu wissen scheinst was du meinst: Am 5. Januar 2013 14:40 schreibst du: „Mir geht es nicht um eine Verteidigung Augsteins, aber das scheinst Du auch nicht verstehen zu wollen.“

      und am 5. Januar 2013 16:57 schreibst du gegenteilig:

      „Es widerstrebt mir im Grunde sehr, Augstein zu verteidigen. Die Objektivität allerdings verlangt es in diesem Fall, auch, wenn ich erhebliche Bauchschmerzen dabei habe“

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      • MEMO permalink
        6. Januar 2013 12:17

        Siehst du, Fidelche, das ist das Problem mit Dir. Wenn ich schreibe, dass esmir nicht darum geht, Augstein zu verteidigen, ist das schon so. Das ist nicht mein Beweggrund – also die Person. Sie ist nur ein Platzhalter für Viele, die versuchen, sich ein eigenes Bild zu machen, ggf. ungeschickt oder leichtfertig formulieren – auch, weil man einen Antisemitismusverdacht ja mittlerweile sehr schnell äußert und der „Katalog“ exakt hierfür das Werkzeug ist. Im zweiten Post vom 5. Januar verteidige ich seine Aussage gegen die Interpretation, weil diese konkret darauf ausgelegt ist, zu unterstellen. Und ja, es geht mir nicht um die Verteidigung Augsteins – schon allein, weil ich seine Analyse für schlichtweg falsch halte. Darum widerstrebt es mir ja auch, am Beispiel Augstein argumentieren/aufzeigen zu müssen. Aber es ist im Moment eben aktuell. Das kann ich nicht ändern.

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  17. 5. Januar 2013 14:54

    Lieber Michael, wo werden hier permanent Aussagen über Motivationen getroffen? Das stimmt deshalb nicht, weil ich nur Beispiele für antisemitische Darbietungen bringe, diese aber eben nicht auf den Beweggrund, das WARUM, hinterfrage. Oder habe ich etwas übersehen?

    Gewöhne Dir doch bitte an, Deine Aussagen zu begründen, d.h. eine Begründung mit einem „, weil…“ anzufügen.

    Ich bewerte nicht, sondern ich stelle nach dem EUMC-Katalog fest.

    Die Begründung, warum dieser ein großer Haufen Mist sein soll, bleibst Du ebenfalls schuldig. Es reicht nicht aus, nur festzustellen, dass nach diesen Kriterien eine große Menschenmenge als antisemitisch agierend eruiert wird, denn wenn es deren viele gibt, dann ist das eben so.

    Du schreibst auch nicht warum Punkt 1 haltlos sein soll. Es fehlt wieder mal eine Begründung.

    Weiter schreibst Du: „Eine Ungleichbehandlung findet aber sehr wohl in den besetzten Gebieten statt. Das ist unbestreitbar.“ Und wieder fehlt eine Begründung (die Du am besten zusätzlich mit einem Bespiel belegst).

    Und Du schreibst auch: „Jegliche Kritik an einem anderen Staat würde die Probleme in anderen Regionen für diesen Moment ausblenden“. Das ist insgesamt falsch. Das Problem kommt erst zum Tragen, wenn jemand von „Weltfrieden“ spricht. Grundsätzlich kann ich mich zwar nicht allen Problemen in einer Kritik widmen, soweit richtig, aber wenn jemand so tut, als läge das Problem des „Weltfriedens“ nur an Israel, also so tut, als herrschte auf der ganzen Erde Frieden, wenn das „israelische Problem“ gelöst wäre, dann blendet er eben schon unzulässig aus, weil er von „Weltfrieden“ spricht, das ist das Problem.

    Auf dieser Ebene (ohne Begründungen) kann man nicht diskutieren!

    lg LL

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    • MEMO permalink
      5. Januar 2013 16:57

      Also 1. fehlen hier von Eurer Seite nicht selten ebenfalls schlüssige Begründungen. Die nach dem Muster „Eine Erdbeere ist rot, was rot ist, ist eine Erdbeere, also ist ein Apfel eine Erdbeere, lasse ichmal aus und auch nicht zu. Also fordere doch nicht ständig, was von Eurer (jaja) Seite meist nicht eingehalten wird.

      2. Ich bewerte Menschen nicht nach einem Katalog

      3. Nein, sie ist nicht insgesamt falsch, weil die Aufmerksamkeit in dem Fall immer fokussiert wird. Zudem steht in Augsteins Aussagen NICHT, dass der Weltfrieden NUR durch Israel gefährdet wird. Das ist EURE Interpretation.

      Es widerstrebt mir im Grunde sehr, Augstein zu verteidiigen. Die Objektivität allerdings verlangt es in diesem Fall, auch, wenn ich erhebliche Bauchschmerzen dabei habe.

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      • 5. Januar 2013 23:00

        1. Wo sie fehlen, kannst Du sie einfordern. Meinen 1.Gedanken von heute 12.28 h habe ich begründet.

        2. Ok., das muss man nicht, auch wenn der Katalog speziell für Antisemitismus ausgearbeitet wurde. Man sollte aber dann eigene, möglichst bessere Kriterien parat haben, wenn man wissen will, ob eine Aussage nicht antisemitisch ist.

        3. Augstein stimmt der Grass-Aussage „Israel gefährde den Weltfrieden“ zu. Er sagt auch nicht, dass daneben noch andere den Weltfrieden gefährden würden. (Nebenbei: Ich behaupte, einen „Weltfrieden“ gab es im Laufe der gesamten Evolutionsgeschichte nicht!) Wenn Du glaubst, er würde nicht NUR Israel meinen, so interpretierst Du aus meiner Sicht noch mehr Fadenscheiniges hinein, als ich, der interpretiert, er meine nur Israel, denn davon sprach er immerhin explizit. Logo?

        lg LL

        PS: Um die oben erbetenen Begründungen hast Du Dich wieder gedrückt!

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      • MEMO permalink
        6. Januar 2013 12:41

        Wenn ich über Automobile und ihren Verbrauch schreibe, schreibe ich über Autos und ihren Verbrauch. Es gibt keinen Grund, in diesem Moment auch über den Verbrauch von Flugzeugen zu schreiben.

        Logo?

        Es sei denn, es existiert eine Liste, in der steht, dass – schreibt man nur über Autos, man dies aus einer ganz bestimmten Haltung heraus tut, die sich gegen die Existenz von Autos richtet und man eigentlich nur von den Flugzeugen ablenken möchte.

        Was den „Weltfrieden“ betrifft, gebe ich Dir Recht. Allerdings sind Grass und Augstein nicht die Einzigen, die diese sonderbare Vokabel bemühen. Wenn überhaupt, würde Israels Politik den Frieden in der Region gefährden, was derzeit aber eben nicht der Fall ist. Nur – sein wir doch ehrlich. Wie oft fanden auch in Deutschland Demonstrationen gegen die Atomrüstung, Rüstung im Allgemeinen, statt. Auch dort wurde immer wieder skandiert, Amerika, die NATO, würden den Weltfrieden, ja – den Frieden überhaupt – gefährden. Gefährlich im eigentlichen Sinn wird es immer erst dann, wenn eine Seite sich nicht mehr „abschrecken“ lässt – aus welchen Gründen auch immer. Ich persönlich denke, die Bereitschaft, sich für seinen Gott opfern zu wollen, gefährdet Frieden weit mehr, als X Atomsprengköpfe dazu in der Lage wären. Irrationalität ist die Gefährdung.

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        • 6. Januar 2013 15:20

          Schreibe nur weiter in Metaphern, die stimmen immer und doch nie. Damit ist jede Aussage unverfänglich, jedoch aber auch relativ aussagelos. Ich habe Dir oben begründet, warum Augsteins Äußerung antisemitisch ist. Du behauptest, das stimme nicht, ohne Begründung. Auch behauptest Du, wie Augstein, dass „man einen Antisemitismusverdacht ja mittlerweile sehr schnell äußert“, jedoch ohne Begründung, ohne Beispiel o.ä. Die EUMC-Kriterien, sagst Du, seien „ein großer Haufen Mist“, ohne ein Warum.
          Du behauptest, ich würde „permanent Aussagen über Motivationen“ treffen, ohne zu nennen, wo dies der Fall ist. “Eine Ungleichbehandlung findet aber sehr wohl in den besetzten Gebieten statt. Das ist unbestreitbar.”, sagst Du, ohne es zu belegen u.s.f.

          Das führt uns nicht weiter. Es hört sich oberflächlich betrachtet gut an, „Menschen nicht nach einem Katalog“ zu beurteilen, aber genauer betrachtet geht es einerseits gar nicht um die Beurteilung von Menschen, sondern um die Beurteilung von Aussagen dieser Menschen und andererseits ist bei jeder Beurteilung irgend ein „Katalog“ oder Vergleichsmaßstab oder Kriterien oder wie man es auch nennen will im Hintergrund, der möglicherweise durch Lebenserfahrung gesammelt oder eben auch von der EUMC zusammengeschrieben wurde. Auch Du beurteilst nicht ohne einen „Katalog“ und der stammt irgendwoher. Wenn Du den EUMC-Katalog „ein großer Haufen Mist“ nennst, gehe ich davon aus, dass Dein „Katalog“ zuverlässiger ist. Deshalb bitte ich Dich zu nennen, nach welchen Kriterien Du Antisemitismus beurteilst.

          Auch Du arbeitest sehr zuverlässig an der „Verschiebung der Grenze des Unsäglichen„, indem Du antisemitische Aussagen, wie die von Augstein, als Idiotie, Dummheiten, Ungeschicktheiten u.ä. abtust und dadurch wieder mehr Antisemitismus in Deutschland ermöglichst. Im Artikel Freispruch für Deutschland“ auf Lizas Welt wird über Augstein geschrieben: „Dass er nun trotzdem nahezu unisono freigesprochen wird, liegt maßgeblich daran, dass diejenigen, die sich zu seinen Anwälten aufschwingen, keinen Begriff vom (modernen) Antisemitismus haben und sich in Bezug auf Israel in der Regel kaum bis gar nicht von Augstein unterscheiden.“ »Die meisten wollen Augsteins antisemitisches Potenzial schlicht nicht erkennen, weil sie es mit ihm teilen« schreibt Jennifer Nathalie Pyka. Gedanken, die es durchzudenken lohnt.

          lg LL

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      • MEMO permalink
        6. Januar 2013 16:30

        Louis,

        die Blogger auf Lizas Welt maßen sich also an, allen voran natürlich Jenniver Nathalie Pyka als Nachwuchsjournalistin, die sich allzu gern auf die aktuelle Debatte aufsetzt, „antisemitisches Potenzial“ zu erkennen. Ja, um was es sich dabei wohl handeln mag. Das ist eine Wischiwaschi-Bezeichnung. Das ich mit meiner Bewertung mehr Antisemitismus ermögliche, ist zudem eine bodenlose Frechheit. Eine derartige Debatte braucht auf allen Seiten Luft, aber sicher nicht ein Heer selbsternannter Interent-Richter, die zwanghaft versuchen – ich kritisierte es früher bereits – Andere dingfest zu machen in einem möglichst engmaschigen Netz.

        „Du behauptest, ich würde “permanent Aussagen über Motivationen” treffen, ohne zu nennen, wo dies der Fall ist.“

        Es werden permanent antisemitische Motive oder besser Antisemitismus als Motiv unterstellt – und zwar bei fast jeder Kritik an er israelischen Politik. Such Dir die Passagen selbst heraus – sie sind kaum zu übersehen. Die Alibi-Aussage, dass man natürlich nichts gegen Kritik hätte, ist längst widerlegt. Konsens ist hier in Wahrheit, dass Kritik an der israelischen Politik / Administration grundsätzlich antizionistisch/antisemitisch begründet ist. Hier ist nur die übliche Reaktion von Fidelche oder auch von dir interessant, nicht die oftmals nur vorgeschobene Aussage, man könne kritisieren. Du hast mir eben nicht begründet, warum Augsteins Aussage antisemitisch ist, respektive ist die Begründung nicht schlüssig.

        “Eine Ungleichbehandlung findet aber sehr wohl in den besetzten Gebieten statt. Das ist unbestreitbar.”, sagst Du, ohne es zu belegen u.s.f.“

        Dann beantworte mir doch die ganz einfache Frage, ob ein Palästinenser jede Straße in den besetzten Gebieten benutzen darf oder ober er am – ich zitiere – Aufbau Nahost (Fidelche wählte diese Worte im Zusammenhang mit der Siedlungspolitik) partizipieren kann, indem er in einer Siedlung ein Geschäft eröffnet oder sich dort eine Wohnung mietet. Die Ungleichbehandlung beginnt schon in dem Moment, dass ausdrücklich jüdische Siedlungen gebaut werden.

        Verschone mich bitte mit dem Hinweis darauf, dass die Siedler sich schützen müssen, da sie angegriffen wurden. Gewalt geht hier von beiden Seiten aus, nicht nur von einer. Auch ergibt es keinen Sinn, die ewig leidige Frage zu stellen, wer angefangen hat. Das ist müßig und verhindert eine Lösung eher, als es sie ermöglicht. Aber natürlich wirst du jetzt vermutlich versuchen, mir Einseitigkeit oder gar „antisemitisches Potenzial“ zu unterstellen. Das müsstest du nämlich, wenn du deine eigenen Begründungen ernst nimmst. Und leider leider verhindern derlei Reflexe eine lösungsorientierte Diskussion, eine Sachdiskussion über die Vorgänge in Nahost. Diese wäre aber zwingend erforderlich, um die Überflüssigkeit von Organisationen wie Fatah und Hamas zu erreichen und letztlich auch, um Israels Sicherheit gewährleisten zu können. Um diese steht es angesichts der Vorgänge in Ägypten und Syrien nämlich nicht zum Besten. Die einzige Perspektive ist, Druck rauszunehmen, was man von Netanjahu aber derzeit wohl nicht erwarten kann. Illusorisch wäre zu meinen, das Abschreckungspotenzial durch die atomare Bewaffnung würde am Ende ausreichen. Jeder einigermaßen vernunftbegabte Mensch mit einem minimalen Gespür für Strategie dürfte klar sein, dass der Einsatz gleichbedeutend mit dem Untergang Israels wäre. Auf der anderen Seite wird sich das Land nicht allein zur Wehr setzen können, radikalisieren sich die es umgebenden Staaten. Die Lage ist also komplex und sehr schwierig. In einer derartigen Situation, die eben auch weltpolitisch von Bedeutung ist, muss man offen diskutieren können. Das ist aber nicht oder nur schwer möglich, wenn ein ganzes Heer Antisemiten-Detektoren nichts Besseres zu tun hat, als hinter jedem Kritikpunkt gleich einen neuen Streicher zu wähnen. Dieser Logik folgend dürfte es in Israel übrigens auch keine Opposition geben. Na dann…

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      • 6. Januar 2013 22:14

        Michael,

        wenn Augstein das unselige Grass-Gedicht verteidigt und Israel für die größere Gefahr für den „Weltfrieden“ als den Iran hält, von der Regierung Netanjahu sagt, sie führe die „Welt am Gängelband“, von „jüdischer Lobby“ spricht, die die amerikanische Politik angeblich zur Geisel genommen hat, dann pumpt er die von Israel ausgehende Gefahr zu unheimlicher, verschwörungstheoretischer Größe auf und dämonisiert damit Israel einerseits, andererseits ruft er damit vor den geistigen Augen einer Ressentiment-geladenen Klientel stante pede die mit der deutschen Muttermilch aufgesogenen Vorstellungen einer jüdischen Weltverschwörung, der Protokolle der Weisen von Zion u.ä. Klischees ab. Mythen über eine jüdische Weltverschwörung, wie auch solch falsche, dämonisierende oder stereotype Anschuldigungen gegen Juden sind nach der EUMC-Arbeitsdefinition antisemitisch.

        Mit der Aussage, dass Israel brüte sich seine Feinde selbst, macht er es faktisch für die eigenen und fremden Taten, d.h. für alles im eigenen Staat, wie auch in feindlichen gesonnenen Staaten verantwortlich, und bewegt sich damit im Dunstkreis des uralten antisemitischen Stereotyps, des ewigen Sündenbocks.

        Wenn er weiterhin im Zusammenhang mit Gaza von „Lager“ phantasiert, einem „Ort der Endzeit des Menschlichen“, dann legt der die Verbindung zu Naziverbrechen nahe und suggeriert, die Israelis seien auch nicht besser als die Nazis. Diese Herstellung der Verbindung israelischer Politik mit der Politik der Nationalsozialisten ist nach der EUMC-Arbeitsdefinition antisemitisch.

        Ich möchte die List hier nicht weiterführen, da die EUMC-Definitionen Dir ohnehin nur, sehr qualifiziert, „ein Haufen Mist“ ist. Bessere Bestimmungen für Antisemitismus bist Du, der ganz genau weiß, was nicht Antisemitismus ist, immer noch schuldig geblieben. Ich für meinen Teil komme jedenfalls in der Summe an Verzerrungen, Einseitigkeiten und eindeutigeren Passagen zu dem Schluss, dass Augstein sein links-antisemitisch gefärbtes Weltbild mehrfach bewiesen hat. Es gibt eben noch andere, subtilere Formen von Antisemitismus nach 1945 als den, der an Äußerlichkeiten wie Thor-Steinar-Klamotten, Glatze und NPD-Mitgliedsausweis erkennbar wird.

        Es ist auch falsch Antisemitismus als Motivation zu betrachten, er ist nur das Phänomen, das ich feststelle. Eine Auskunft über Motivation wäre erst gegeben, wenn ich z.B. eine deutsche Schuldabwehr hinter den antisemitischen Augstein-Aussagen behaupten würde. Dies wäre aber nur nicht zu beweisende Spekulation.

        Dass Du mit Deiner „Bewertung“ und der damit verbundenen “Verschiebung der Grenze des Unsäglichen“ mehr Antisemitismus ermöglichst, damit wirst Du leben müssen. Mit Deiner unbewiesenen Spekulation, dass “man einen Antisemitismusverdacht ja mittlerweile sehr schnell äußert” bewegst Du, wie Du richtig vermutest hast, nur unweit davon entfernt, wovon Stefan Gärtner spricht, wenn er sagt: »Dass die Juden uns den Mund verbieten, ist das Gerücht über die Juden, das nach Adorno der Antisemitismus ist. Wer glaubt, dass es wahr sei, ist ein Antisemit. Augstein ist einer.«

        Zu der Ungleichbehandlung in den „besetzten Gebieten“ lässt sich folgendes sagen: Natürlich haben Straßensperrungen mit einer Sicherheitslage zu tun. Oder glaubst Du, die Israelis sperren Straßen für die Palästinenser nur um sie zu schikanieren? Die Sicherheitsbarriere wurde gebaut, um unaufhörliche Terroranschläge zu stoppen. Während sie an manchen Orten zu großen Schwierigkeiten geführt hat, hat der israelische Oberste Gerichtshof den Staat in vielen Orten dazu angewiesen, die Route der Barriere zu verlegen, um unverhältnismässige Beschwernisse zu minimieren. Einschränkungen bei der Straßenbenutzung werden nach gewalttätigen Attacken erhöht und gelockert, sobald die Bedrohung sinkt. Dennoch möchte ich Ungleichbehandlungen nicht aus der Welt reden, da sie ubiquitär zu finden sind. Wer hier aber von „Apartheid“ anfängt, befindet sich realitätsverlustig wieder in „bester Gesellschaft“.

        Den politisch instrumentalisierten Begriff “besetzte Gebiete” hast Du offenbar ebenfalls noch nie hinterfragt. Weil es mir zu anstrengend ist, dies alles wiederzukäuen, übernehme ich hier weitgehend aus anderen Quellen. Was zu bedenken wäre, der Begriff scheint einzig auf Israel angewendet zu werden aber so gut wie nie, wenn von anderen territorialen Konflikten die Rede ist.

        Beispielsweise bezieht sich das US-Außenministerium auf Kaschmir als „umstrittenes Gebiet“. Ganz ähnlich bezeichnet es in seinen Country Reports on Human Rights Practices den Teil von Aserbeidschan, den die einheimischen armenischen Separatisten als unabhängige Republik für sich beanspruchen, als das „umstrittene Gebiet Nagorno-Karabakh.”

        Trotz der Meinung des Internationalen Gerichtshofs, wonach West-Sahara nicht der marokkanischen Gebietshoheit untersteht, hat es sich allgemein nicht durchgesetzt, das marokkanische Eindringen in die vormalige spanische Kolonie als „Besetzung“ zu bezeichnen. In einer jüngeren Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs wurde die Insel Subarah im Persischen Golf, die sowohl von Bahrein als auch von Katar für sich reklamiert wurde, als „umstrittenes Gebiet“ bezeichnet, bevor sie letztlich Katar zugesprochen wurde.

        Selbstredend sind die historischen Bedingungen jeder Situation einzigartig, aber in einer Vielzahl ganz ähnlicher territorialer Konflikte, von Nord-Zypern bis zu den Kurilen und Abu Masa im Persischen Golf, wo Auseinandersetzungen zumindest teilweise auch bewaffnet ausgetragen wurden, ist der Begriff „besetzte Gebiete“ gemeinhin nicht in der internationalen Sprachregelung gebräuchlich.

        Es scheint also in der jüngeren Geschichte des Westjordanlandes und des Gazastreifens eine besondere Ausnahme gegeben zu sein, zumal in vielen Gebietsstreitigkeiten seit dem Zweiten Weltkrieg, in denen das fragliche Land zuvor der Souveränität eines anderen Staates unterstand, der Begriff „besetzte Gebiete“ selbst dann nicht zur Anwendung kam, wenn Gebiete infolge einer bewaffneten Auseinandersetzung unter die militärische Kontrolle der anderen Seite gekommen waren.

        Ich ziehe mich aus der frucht- und einsichtslosen Diskussion mit Dir über dieses Thema an dieser Stelle zurück. Möglicherweise findest Du bei Rahab und deren Gefolgschaft mehr Schnittmengen. Wenn es um die Beschneidungsdebatte geht, sehe ich wieder weit mehr Übereinstimmung.

        lg LL

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        • 9. Januar 2013 10:51

          Dazu passt, was Broder tags drauf sagt:

          Der moderne Antisemit „tritt nicht als SA-Mann auf. Der schmeißt keine Schaufenster jüdischer Geschäfte mehr ein. Der moderne Antisemit argumentiert subtil: Er sagt, dass Israel die Weltgefahr Nummer eins sei, hinter allem die „Israel-Lobby“ steckt“. Und unterstellt damit: Gäbe es Israel nicht, wäre der Frieden auf Erden kein Problem. Das ist Antisemitismus pur.“

          lg LL

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      • 6. Januar 2013 23:51

        Hallo Louis,

        erst einmal Danke für die umfassende Antwort. Mir sind die Definitionen (EUMC) sehr wohl bekannt. Und – wie ich auch schon schrieb – „kann“ man die Äußerungen von Augstein als antisemitisch lesen, was man sogar muss, wenn man dem Katalog 1:1 folgt, man kann sie aber auch unabhängig davon lesen und weitgehend verwerfen, was ich für meinen Teil tue. Ob nun antisemitisch motiviert oder nicht – falsch bleibt seine „Analyse“ (Ich tue mich in dem Zusammenhang schwer mit dem Wort.) in jedem Fall. Entscheidend für mich ist immer, dass eine derartige Sicht auf den Konflikt „antisemitisch motiviert“ sein kann, aber nicht muss. Und hierin sehe ich das große Problem der EUMC-Arbeitsliste und darum, weil sie derart benutzt werden kann, halte ich sie für großen Mist. Niemand würde anhand einer derart strukturierten Liste ernsthaft arbeiten – nur im wichtigen Bereich Antisemitismus wird sie benutzt wie ein Schweizer Taschenmesser.

        Zugegeben wird mir beim augsteinschen Vokabular (Gängelband, jüdische Lobby, Apartheid, etc.) ebenfalls speiübel und ich lehne es ab. Wie du vielleicht – ich hoffe es jedenfalls – bemerkt haben wirst, benutze ich derlei Begriffe nicht und halte sie auch für unangemessen. Unabhängig davon ist es völlig normal, dass in den USA eine jüdische Lobby existiert – warum auch nicht? Das ist legitim – genauso legitim, wie es eine christliche Lobby gibt. Ich sehe darin kein Problem. Gesellschaft funktioniert auch über Interessengruppen. Ich sehe aber auch kein Problem darin, darauf hinzuweisen, dass Einfluss genommen wird. Darauf weisen wir auch hin, wenn unterschiedlichste Lobbygruppen hier in Deutschland Einfluss zu nehmen versuchen. Was soll ich sagen? Es ist ihre Aufgabe. Augsteins größter „Fehler“ ist für mich derzeit die dümmlich polemische Art des Schreibens, die immer dümmlich wird, wenn man überzogene oder unsachliche Vergleiche bemüht. Hätte er auf diese Art allerdings gegen ein andere/s Land/Regierung gewettert, hätte es wohl niemanden gekratzt.

        Ob das jeweilige Gebiet nun als „umstritten“ oder „besetzt“ bezeichnet wird, daran hänge ich nicht – das ist sekundär, hat aber vermutlich staatsrechtliche Konsequenzen, die ich nicht beurteilen kann. Selbst in Israel existieren hierzu unterschiedliche Auffassungen. Immerhin stellst auch du eine Ungleichbehandlung fest. Warum Straßen gesperrt werden… Wie gesagt; der Konflikt ist kompliziert. Die Sicherheitslage wird von beiden Seiten nicht erleichtert und manche Siedler stehen ihren Kontrahenten in Sachen militanter Haltung kaum in etwas nach. Damit verurteile ich keine der Seiten sondern nehmen zur Kenntnis, dass es sich hierbei um eine zwangsläufige Konsequenz aus einem über Jahrzehnte schwelenden Konflikt ist.

        Ein Wort zur Grenzverschiebung zugunsten das Antisemitismus: Das hat damit nichts zu tun. Im Gegenteil. Ich bewerte die Aussagen relativ neutral anhand ihrer Stimmigkeit. Will heißen – ich benötige den Antisemitismus-Verdacht nicht einmal, um sie ablehnen zu können. Das hat einen guten Grund. In dem Moment, indem ich eine Äußerung als antisemitisch bewerte, „bewerbe“ ich den aussagetreffenden innerhalb der Fraktion der Hirnverbrannten und diese fühlen sich womöglich auch noch in ihren Ressentiments bestätigt. Das versuche ich zu vermeiden, solange es irgendwie geht und ich derlei Stuss auch ohne einen Antisemitismus-Verdacht aushebeln kann. Vielleicht ist meine Haltung so etwas klarer geworden. Entscheidend ist für mich ohnehin nur, dass jeder halbwegs vernünftige Mensch diesem kruden Denken entgegentritt und entsprechende Sichtweisen/Bewertungen widerlegt. Mal ehrlich – schlimm wird es doch da, wo – wie jetzt – eine „Diskussion“ darüber geführt wird, ob man Augsteins Geschmier als antisemitisch bewerten soll oder nicht, ob sie zur EUMC-Definition passt. Kaum jemand nimmt den Inhalt auseinander und widerlegt ihn wirklich, was ich aber für viel wichtiger halten würde, denn die kritisierten Texte sind journalistisch betrachtet nichts. Sie sind unsauber recherchiert, nicht durch Fakten abgesichert und halten einer Überprüfung keine 10 Minuten stand.

        Damit will ich es gut sein lassen. Die Diskussion wird sonst wieder endlos sein.

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        • 7. Januar 2013 08:59

          Weil Augsteins problematische und gehäufte „Israel-Analysen“ überhaupt nicht „stimmig“ sind und „recheriert“, sondern nur auf jüdische Vorurteile setzend aufgebaut sind, er diese auch gerne repetiert, deshalb ist da deutlich mehr dahinter, als Dummheit. Ok., Schwamm drüber! Reset. Du siehst es anders.

          Einen Satz, den ich auf „Verbrochenes“ gelesen habe und der aus meiner Sicht wahr ist, den möchte ich Dir zum Nachdenken noch unters Kopfkissen legen: „Dass Broder meist sehr genau darlegt, worin und woran er Antisemitismus erkennt – genauer als Augstein seine Anklagen gegen Israel je formulieren konnte…“ das bleibt meist unerwähnt!

          lg LL

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        • MEMO permalink
          7. Januar 2013 15:17

          Ok, ich seh es anders. Reset.

          Aber das Du mir ausgerechnet Broder unter das Kopfkissen legen möchtest, geht nun wirklich zu weit. Wie soll ich da in Ruhe schlafen?

          Ich nehme Broder seine Haltung/Wertung durchaus ab, denn neben seiner allseits „beliebten Scharfrichter-Attitüde“ ist er vermtulich sogar wirklich der Auffassung, in Augstein einen „lupenreinen Antisemiten“ vor sich zu haben. Dieses begründet er detailliert, was ich ihm auch nicht abspreche (das er begründet). Er verfährt hier formal (!!!) korrekter als Augstein, der viel mehr als Broder populistisch an der Oberfläche kleben bleibt, aber meint, er könne wirklich objektiv beurteilen. Somit ist ihm Broder ein Schritt voraus. Er ist scharfsinnig, kann polarisieren, verfügt über ein hohes Maß an Aggressivität. Damit kann Augstein nicht mithalten. Der Fehler Broders ist meiner Auffassung nach allerdings immer wieder (nicht nur, was Antisemitismus betrifft), dass er dies von einer extrem konservativen bis neoliberalen Eisscholle aus tut – mit all den negativen Folgen. „Entweder Broder“ ist bei ihm stets Programm, egal, was er schreibt und er negiert damit die durchaus überdenkenswerten Teile seiner Texte. Heraus kommt meist ein Nullsummenspiel, also nichts. Was ebenfalls auffällt, ist, dass Broder sich bislang an Grote und Augstein festgebissen hat – (aus meiner Sicht) eindeutig antisemitische Blogbeiträge im Freitag (um auf diesem Spielfeld zu bleiben – es gibt weitere) unkommentiert bleiben. Nun hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Augstein und seinen Freitag zum neuen Stürmer auszurufen. Damit begeht er aber den gleichen Fehler wie Augstein, der die Palästinensergebiete als Lager bezeichnet. Und spätestens in diesem Moment halte ich den einen wie den anderen für nicht geeignet, dem Thema irgendwie nützlich zu sein. Mir persönlich gefällt ein wenig Bissigkeit ja und es ist auch Aufgabe eines guten Journalisten, Dinge beim Namen zu nennen und auch einmal auf den Tisch zu hauen – keine Frage. Nur, wenn man es permanent überreißt, bringt das eben nicht gerade mehr Glaubwürdigkeit mit sich.

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        • 9. Januar 2013 21:23

          Ich glaube, dass es schlechtere Tipps für den Platz unter`s Kopfkissen gibt! Den heutigen Broder, lege ich da noch hinzu. Auch ich habe die Auffassung vertreten, dass es problematisch sei, jemanden als Antisemiten zu bezeichnen. (Was ich in meiner Argumentation hoffe, berücksichtigt zu haben.) Man kann höchstens sagen: Der oder der bedient antisemitische Klischees, Ressentiments, Vorurteile, so dachte ich. Broders betamte Gedanken lohnen aber des Nachdenkens für Jedermann/-frau. Zwar hinkt sein Vergleich auf den ersten Blick, wenn er fragt, wie nennt man jemanden der trinkt? (Antwort: Trinker) Denn mit dem trinken eines Bieres bin ich noch lange kein Trinker, aber: Nach dem „Schluck aus der Pulle“, den sich Augstein leistete, ist bei ihm wohl auch der Schluss von seinem „Bedienen antisemitischer Klischees“ hin zum „Antisemiten“ erlaubt. Möglicherweise lag nicht die holzschnittartigere, sondern die klarere und damit differenziertere Sichtweise auf Broders Seite, der Augstein relativ schnell als lupenreinen Antisemiten rubrizierte. Mensch sollte Broder nicht unterschätzen, insbesondere dann nicht, wenn es um den gesunden Menschenverstand geht!

          lg LL

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        • 9. Januar 2013 23:54

          Oh, ich unterschätze den Hetzer und Scharfrichter Broder keineswegs. Darum lehne ich diesen Menschenverächter ja auch kategorisch ab. Er bringt niemanden weiter – dabei bleibt es. Er ist ein gefährlicher Mann, aber eben kein Guter. Und ja – ich differenziere nicht zwischen rechtem und linkem Schandmaul, denn sie unterscheiden sich in nichts.

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      • 9. Januar 2013 11:56

        Hallo Leute,
        im Tagesspiegel gibt es heute nun doch eine weitere Gegenstimme. Der Lehming schreibt:

        „Am 6. April 2012 schrieb Augstein: „Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs.“ Das heißt übersetzt: Israel will in einen Krieg ziehen und bedient sich dazu der jüdischen Lobby in Amerika und instrumentalisiert das deutsche schlechte Gewissen wegen des Holocausts.

        Ist es wirklich so schwer, in dieser Formulierung den Topos einer finsteren Verschwörung zu erkennen? In dieser Wahn-Wahrnehmung beherrscht das kleine Israel mittels perfider Methoden nicht nur Amerika und Deutschland, sondern ist sogar in der Lage, „die ganze Welt am Gängelband“ zu führen. Die Maßlosigkeit der Unterstellung offenbart die Tiefe des Ressentiments.

        Weil das offenkundig ist, überrascht der vehemente Verteidigungsreflex. Einer wie Augstein sei über jeden Verdacht erhaben, tönt es von allen Seiten. Was erklärt dieses einhellige Urteil? In der Verschwörungslogik Augsteins, dem der „Freitag“ gehört und ein Teil des „Spiegels“, könnte es an seinem eigenen Einfluss auf und seiner Macht über die deutsche Medienlandschaft liegen, dass er diese so einfach am Gängelband führen kann. Hoffen wir, dass seine Logik generell nicht stimmt.“

        http://www.tagesspiegel.de/meinung/debatte-um-jakob-augstein-was-im-21-jahrhundert-antisemitisch-ist/7602976.html

        Solange es noch Gegenwehr gibt ist Holland nicht verloren. So und nun geh ich mit meiner Erna spazieren, an der Imbissbude von dem Theo vorbei, der den besten Doornkaat in meiner Gegend haben tut.

        Eua Erwin

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        • 9. Januar 2013 13:09

          Danke Erwin, schöne Fragen und Formulierungen:

          Soll man über aktuelle Formen der Diskriminierung von Frauen nicht reden dürfen, weil keine Hexen mehr verbrannt werden?

          Ressentiments wandeln sich, in der Regel von plump zu subtil. Wer früher „Scheiß-Ausländer“ sagte, schwadroniert heute über „kulturelle Überfremdung“. Und das Motto des „Stürmers“, das die Zeitschrift seit 1927 auf ihrer Titelseite hatte – „Die Juden sind unser Unglück“ –, heißt in moderner Übersetzung: „Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden“

          Viele Grüße, auch an Erna
          fidelche

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      • 22. Januar 2013 18:45

        “Eine Erdbeere ist rot, was rot ist, ist eine Erdbeere, also ist ein Apfel eine Erdbeere..“

        Ich wollte nur noch anmerken, dass dies naturgemäß ein falscher Schluss ist, weil bereits eine zweite wahre Prämisse fehlt. Du kehrst nämlich nur deine eine Prämisse in modifizierter und falscher Form um und daraus ab, was falsch sein muss.

        lg LL

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        • 23. Januar 2013 05:31

          Nicht ganz. Was der Urheber dieses Syllogismus wohl ausdrücken wollte, ist, daß aus einer allgemein bejahenden Aussage keine conversio simplex, sondern bloß eine conversio per accidens abgeleitet werden darf. Der von ihm skizzierte Fehlschluß müßte eigentlich so lauten: (P1) Erdbeeren sind rot; (P2) Äpfel sind rot; (P3) Äpfel sind Erdbeeren. Tatsächlich ist aber “Eine Erdbeere ist rot, was rot ist, ist eine Erdbeere, also ist ein Apfel eine Erdbeere” ein elliptischer Cluster aus zwei Syllogismen. Das, was da als zweite Prämisse formuliert ist („was rot ist, ist eine Erdbeere“), ist in Wahrheit schon die Konklusion des ersten Syllogismus (die falsche, conversio simplex, nämlich), während das, was scheinbar als Konklusion folgt („also ist ein Apfel eine Erdbeere“), in Wahrheit die Konklusion eines zweiten Syllogismus ist. Dem ersten Syllogismus fehlt eine Prämisse, dem zweiten fehlen zwei, bzw.: die Konklusion des ersten wird zur Prämisse des folgenden Syllogismus. Der Form nach steht da also: P1, K1, K2 und stehen müßte: P1, P2, K1, P1 [=K1], P2, K2. Nähme man dagegen, was dort steht, wörtlich und also die ersten beiden Aussagen als Prämissen, dann wäre es gerade kein Fehlschluß, da ja die beiden Prämissen besagen, daß alles Rote eine Erdbeere und alle Erdbeeren rot sind. Wie da nun die Äpfel ins Spiel kommen, weiß der liebe Gott allein, aber wenn eine zweite, ausgelassene Prämisse aussagen soll, daß alle Äpfel rot sind, dann wäre die Ableitung, daß Äpfel Erdbeeren sind, nicht falsch, sondern richtig. Im Sinne des Urhebers nehme ich desweiteren mal an, daß „eine Erdbeere“ als Gattungsbezeichnung verstanden muß und mit „Erdbeeren“ übersetzt werden müßte, sonst änderte alles folgende wiederum seinen Sinn. In Verbindung mit der folgenden Prämisse („was rot ist, ist eine Erdbeere“) würde der Syllogismus zur Tautologie.

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        • 23. Januar 2013 16:18

          Bei uns in Wanne isset so: In allen Schnäpsken ist Alkohol. Alle Doornkaats sind Schnäpsken. Deshalb ist in allen Doornkaats Alkohol. Prosit.

          Euer Erwin

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        • 23. Januar 2013 19:17

          Die Leute inne Wanne scheinen große Denker zu sein. Es würde mich nicht wundern, wenn man dort seinen Kindern Namen wie Darapti oder Celarent gibt. Oder Barbara. Wobei das schon wieder fast zu gewöhnlich ist. Wenn dann die Diskussionen um den schönsten Namen zu hitzig werden, springt am Ende immer irgendwer auf und ruft: Wartet! Noch zwei drei Schnäpsken, und unser Dissens löst sich ganz von selbst auf.

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        • 23. Januar 2013 20:03

          Ist die Erdbeere im Mund: /
          schlägt ihre Stund´!

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        • 23. Januar 2013 21:24

          Ist ihre Zeit abgelaufen,
          geh` ich neue Erdbeeren kaufen!

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        • 24. Januar 2013 00:17

          Dissens, wenn man bei einem Schnäpsken drüber nachdenkt: ein schöner Name!
          Ich gebe Five Points … 🙂

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      • 23. Januar 2013 17:22

        Wie in Wanne, so bei uns, lieber Lütgebohmert!

        Und danke für Deine „Räuberleiter“, Felix! In dieser Genauigkeit konnte ich es nicht analysieren, aber, was ich sofort sah, dass da nur eine und zwar eine allgemein wahre Aussage als Prämisse steht, wenn man von einer „reifen“ , also roten Erdbeere ausgeht, und das, was als zweite Prämisse untergejubelt werden soll (was rot ist, ist eine Erdbeere) , falls das heißen soll, dass „ALLES was rot ist, ist eine Erdbeere“, eine falsche und nicht zu diesem Syllogismus passende falsche Aussage ist. Sollte es hingegen heißen „EINIGES was rot ist, ist eine Erdbeere“, so ist es zwar ein partikulär bejahendes Urteil, das jedoch immer noch nicht zum Syllogismus passt. Bei dem „Apfel“ handelt es sich um einen aus dem Hut hervorgezauberten Mittelteil eines Syllogismus, zu dem die vorausgehenden „Prämissen“ nicht passen, weil sie niemals diesen Mittelteil aufwiesen. Und der Schluss, die conclusio, der wäre nur dann richtig gewesen, wenn er nicht falsch gewesen wäre und uns Michael nicht einen Trugschluss verkaufen hätte wollen! Das sah ich sofort! (WITZ, LACHEN!)

        ABER, Michael, es wäre u.a. z.B. auch so gegangen:

        Reife einladende Früchte hängen am Baum der Erkenntnis.

        Die schönsten Konklusionen sind reife einladende Früchte.

        Es hängen die schönsten Konklusionen, (reife einladende Früchte), am Baum der Erkenntnis. Q.E.D. (Was einen enormen Gewinn dargestellt und ein ganzes Organon-Studium rechtfertigen könnte)

        Intessant ist auch die Unterscheidung zwischen konträren und kontradiktorischen Gegensätzen, weil bei ersteren ein Drittes gegeben ist (tertium datur), bei letzteren nicht (tertium non datur), d.h. bei ersteren (konträrem Gegensatz) kann eine Aussage wahr sein, es können aber auch beide falsch sein, so dass das „tertium“ gegeben ist.

        Beispiel:

        Alle Berliner sind Fotografen.
        Kein Berliner ist Fotograf.

        Beide Aussagen sind falsch. Das „tertium“ sind eben die partikulären Aussagen dazu, die beide wahr sind.

        Einige Berliner sind Fotografen.
        Einige Berliner sind nicht Fotografen.

        Bei einem kontradiktorischen Gegensatz ist immer eine Aussage wahr!
        Beispiel:

        Von Felix habe ich nichts gelernt.
        Von Felix habe ich einiges gelernt.

        Man sieht: Die zweite partikulär bejahende Aussage ist wahr!

        …mit lieben Grüßen an Felix, Michael und Lütgebohmert,

        LL

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        • 23. Januar 2013 19:09

          Was die Unterscheidung zwischen konträren und kontradiktorischen Widersprüchen betrifft, ist übrigens interessamt, daß Aristoteles die zwar in der Metaphysik macht (und tatsächlich war er der erste, der diese Differenz überhaupt auf den Begriff gebracht hat), aber nicht in seiner Logik. Dort kennt er nur eine Art der Negation, die kontradiktorische. Daher war der Satz vom ausgeschlossenen Dritten (das tertium non datur) ca, 2300 Jahre lang eine Grundregel der Logik. Bis die moderne Logik die innere Negation in die Notation und die Schlußregeln eingeführt hat, die möglich macht, auf bloß konträre Weise zu negieren. Das ist die eine große Änderung der Logik seit Aristoteles. Die andere betrifft die Funktion der Koppula, an deren Stelle heute die Quantoren getreten sind. Erst dadurch sind alle Syllogismen, die Aristoteles als gültige aufgezählt, tatsächlich beweisbar geworden.

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  18. 7. Januar 2013 13:05

    „Ich will heute wieder ein Prophet sein: Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.“ (Deutschlands Führer Hitler am 30. Januar 1939 vor dem deutschen Reichstag)

    Im Januar 1939 dürften mindestens 65 Prozent der Deutschen hinter dem Führer gestanden haben und vermutlich so gut wie alle seine Anhänger waren davon überzeugt, dass die „Juden die Welt an ihrem Gängelband geführt haben“ und die „jüdische Lobby“ zu viel Einfluss hatte.

    Es ist gut, dass sich in der Zwischenzeit in der „Judenfrage“ so viel zum Guten verändert hat. Deutsche „Israelkritiker“ sprechen beispielsweise heutzutage „nur“ noch von „Israel als der größten Gefahr für den Weltfrieden“, vom (unheilvollen) „Einfluss jüdischer Lobbygruppen in den USA“ oder von “jüdischen Regierungen welche die Welt am Gängelband führten“.

    Die deutsche Volksgemeinschaft ist nun aber empört, weil einer der ihren vom Simon Wiesenthal Center des Antisemitismus beschuldigt wird. Von der Linkspartei zur CDU, von der FAZ zur FR stehen sie solidarisch bei ihrem „Antisemitismusexperten“. Deutschland rückt im Januar 2013 wieder eng zusammen.

    In „Freispruch für Deutschland“ ist seit dem 5.1.13 bei Lizas Welt zu lesen:

    Nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen hat Simon Wiesenthal alles daran gesetzt, nationalsozialistische Täter einem juristischen Verfahren zuzuführen, während sie in Deutschland geschützt und gedeckt wurden, Pensionen erhielten und wieder teilweise höchstrangige Ämter bekleiden durften. Als die meisten Altnazis nicht mehr lebten und es den Deutschen, nachdem sie sich wiedervereinigt hatten, schließlich auch noch gelang, einen finanziellen Schlussstrich unter die NS-Zeit zu ziehen, begannen sie, Mahnmale zu bauen, staatliche Gedenkveranstaltungen auszurichten, sich selbst für geläutert zu erklären und schließlich den moralischen Profit aus ihrer »Vergangenheitsbewältigung« einzufordern – wozu es auch gehört, die »Israelkritik« als »Lehre aus der Geschichte« zu verkaufen. Dass man diese Masche beim Simon Wiesenthal Center durchschaut, aus guten Gründen misstrauisch bleibt und auch deshalb regelmäßig Deutsche in die »Top Ten« der erwähnenswertesten antisemitischen Verunglimpfungen beruft, nehmen die Nachfahren und Erben der Täter dem Zentrum erkennbar übel.

    Umso erfreulicher, dass man beim SWC nun Augsteins Nominierung bekräftigt und verteidigt. »Ich habe großes Verständnis dafür, dass Henryk M. Broder Augstein wegen dessen Agitationen mit Julius Streicher vergleicht«, sagt Efraim Zuroff, der Direktor der Jerusalemer Dependance dieser Einrichtung. »Augstein misst beim Thema Israel mit zweierlei Maß, macht aus Tätern Opfer, klammert den Terror der Hamas vollkommen aus. Seine Äußerungen sind ganz und gar empörend, diffamierend und ekelhaft.« Und Rabbi Abraham Cooper fordert: »Augstein sollte sich bei seinen Lesern und dem jüdischen Volk entschuldigen.« Dass er das nicht tun wird, darf als sicher gelten – so sicher, wie das SWC auch am Ende dieses Jahres wieder reichlich Auswahl haben wird, wenn es darum geht, die Ausfälle eines deutschen »Israelkritikers«, der kein Antisemit sein will, in die »Top Ten« zu hieven.

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  19. 8. Januar 2013 19:32

    Ok – ich bin im Zweifel ja stets für den Angeklagten. Wenn ich aber derlei Artikel lese, weiß ich, dass man mich bereits nach meinem ersten Kommentar aus der FC rauswerfen müsste, denn dieser wäre mehr als ruppig.

    Viel Freude beim Erbrechen:
    http://www.freitag.de/autoren/betrachter/wann-endet-diese-erpressung

    (Positiv nehme ich wahr, dass der Autor in der FC auf wenig bis keine Gegenliebe stößt.)

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    • 8. Januar 2013 23:27

      Klar ist das Blog zum Erbrechen. Die Kommentare aber auch. Niemand hat die Zivilcourage den nötigen Kommentar zu schreiben, der zum Rauswurf führen müsste. Natürlich ist dieses Blog nicht die Ausnahme, so wird seit Jahren im „Freitag“ geschrieben. Weitere Beispiele hier (vor allem Kommentare) oder hier.

      In Grote Blog schreibt ein seriousguy47 am 08.01.2013 | 16:47: „… Mit der Berufung auf Moshe Zuckermann bestätigen Sie für einschlägige Kreise den Verdacht, dass Sie „Antisemit“ seien. Er steht nämlich wie Der FREITAG und die FC – nebst besonders herausgehobenen FC-Autoren – seit langem auf „Broder’s List“ *. Unter der Rubrik “jüdische Kronzeugen”: Uri Avnery, Felicia Langer, Avraham Burg bis Moshe Zuckermann , die in diesem „israel-kritischen“ Blatt zu Wort kommen.
      * Ich habe die zynische Formulierung „Broder’s List“ gewählt, weil die Blogs, unter denen seit Jahren eine systematische stalinistische „Überwachung“ und öffentliche Denunziation (im amerikanischen Wortsinn) des FREITAG und der FC betrieben wird, mit ihm verlinkt und vernetzt zu sein scheinen. Unter den Bloggern befinden sich einige, die hier wegen ihres Benehmens gesperrt wurden.
      Es handelt sich also um einen ganz privaten Rachefeldzug unter Missbrauch des „Holocaust“. Ein M. Breitenberger entblödete sich dabei nicht, am 29. Juli 2011 gar einen „Offene[n] Brief an die israelische Botschaft“ zu schreiben, in dem er umfänglich die tatsächlichen/ vermeintlichen „Sünden“ des Freitag und seiner Community wider Israel ausbreitet und um Intervention bei der Redaktion bittet. Leider darf dazu wegen der Nettiquette nicht verlinkt werden (?) – was insofern richtig ist, als man sonst durch die Hinteretür jede Menge von dem Verbal-Schutz in die Community schleifen würde, den man durch Sperrungen fern halten will. …“

      Grote rechnet in seinem Artikel mit Augstein ab. Grote beschwert sich darüber, dass Augstein ihn auf H. Broders Achse als Antisemiten bezeichnete. Grote macht berechtigterweise darauf aufmerksam, dass er selbst, wie Augstein, wie die überwältigende Mehrheit der Freitagscommunity im Prinzip dieselben antisemitischen Ressentiments gegen Israel teilt.

      Grote schreibt: „Ist dieser Nutzer [Grote] deshalb ein Antisemit? Falls ja, sind es die anderen dann auch, Augstein inklusive.“

      So unangenehm es mir ist Grote zuzustimmen, aber diesem Satz kann ich nicht widersprechen.

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    • 9. Januar 2013 13:04

      Ich frage mich wo denn der Unterschied zwischen den „antiisraelischen“ Aussagen von Netzmann, Augstein oder Grote liegt. Warum schämen sich „wwalkie“ und „Achtermann“ wegen Netzmann, vergleichen seine Aussagen mit der NPD und warum schämen sie sich nicht wegen Augstein, Grote und den restlichen „Israelkritikern“ des „Freitags“? Im Gegenteil, sie solidarisieren sich mit Augstein und leugnen oder verharmlosen die antisemitische Tendenz des „Freitags“. Ist das nicht verrückt?

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  20. 8. Januar 2013 23:13

    In tausenden Artikeln, Blogs und Kommentaren werden im „Freitag“ seit Jahren einerseits die Verbrechen der Hamas oder der Hisbollah, die Vernichtungsdrohungen Ahmadinejads verschwiegen, verharmlost, geleugnet oder sogar gutgeheißen…

    Ich frage mich, wie das gehen soll, rein technisch, meine ich. Wenn einerseits in zahllosen Äußerungen die Verbrechen der Hamas etc. pp. fleißig verharmlost, geleugnet oder sogar gutgeheißen werden, wie kann man sie dann noch verschweigen?

    Ciao
    Wolfram

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    • 8. Januar 2013 23:37

      Lutz Herden verschweigt sie, TomGard heißt sie gut, Rahab verharmlost sie und thinktankgirl leugnet sie. Das war nur ein Beispiel, denn es würde zu weit führen die tausenden Kommentare, Blogs und Artikel des „Freitags“ der entsprechenden „Israelkritikern“ mit ihren entsprechenden antizionistischen Aussagen hier aufzuführen.
      Eigentlich ist das nicht schwer zu verstehen.

      Ich gratuliere übrigens zum 9. Platz deines Chefs im Antisemitismus-Award des SWC.

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  21. SveGe permalink
    14. Januar 2013 10:21

    Bushido soll angeblich nächstens eine neue Zeitung auf den Markt bringen

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  22. 29. August 2013 09:11

    Henryk M. Broder am 28.08.2013 um 09:34 in „Jakob, der Lügner“

    (..) Nun hat Jakob wieder zugelangt. Er schreibt:

    Der amerikanische Verteidigungsminister hat soeben mitgeteilt, man sei auf alle Eventualitäten vorbereitet. Schiffe werden in die Levante verlegt. Israel gibt bekannt, man habe schon den “Finger am Abzugshahn”. Aber niemand glaubt im Ernst, der Westen sei willens oder in der Lage mit Panzern und Bomben in das riesige Syrien einzufallen. Der Schlüssel für Damaskus liegt in Teheran.

    Woher weiß er das? Welcher Ayatollah hat es ihm zugeflüstert? Oder hat es ihm Michael Lüders zugesteckt? Dass Israel den “Finger am Abzugshahn” hat, ist die Augsteinsche Variante des Satzes von Grass, dass Israel den Weltfrieden bedroht. So kommt das kleine antisemitische Füsschen immer wieder zum Vorschwein. Nicht Syrien und der Iran bedrohen Israel, Israel bedroht Syrien und den Iran und vermutlich auch die innere Balance von Jakob Augstein, der natürlich sofort deeskalieren würde, wenn einer seiner Nachbarn sich einen größeren Vorrat an Nitroglyzerin, E 605 und Zyklon B zulegen würde.

    Und woher hat es Augstein her, dass Israel den “Finger am Abzugshahn” hat? Einer seiner Domestiken hat vermutlich eine Meldung der JTA gefunden, in der Netanjahu mit diesen Worten zitiert wird: “Our finger must always be on the pulse. Ours is a responsible finger and if necessary, it will also be on the trigger,” Netanyahu said Sunday at the start of the weekly Cabinet meeting. “We will always know to defend our people and our state against whoever attacks us, tries to attack us or has attacked us.”

    Der Antisemit zitiert den Juden immer so, wie es ihm, dem Antisemiten, passt. Netanjahu sagt: “If necessary…” und er sagt auch: “We will always know to defend our people and our state against whoever attacks us…” Für Augstein ist das schon eine Kriegserklärung. So wie Ströbele 1991 keine Defensivwaffen nach Israel liefern wollte (“Wenn ich eine Eskalation des Krieges damit verhindern könnte, daß eine Million Juden sterben müßten, würde ich das in Kauf nehmen”), sieht auch Augstein im Verteidigungswillen der Juden bereits eine aggressive Haltung. Das ist ein Klassiker der antisemitischen Propaganda. Die Juden hatten auch dem Dritten Reich den Krieg erklärt, und das hat sich nur verteidigt. Heute treiben sie dasselbe Spiel mit Syrien und dem Iran. Sie mögen die ganze Welt täuschen, aber nicht Jakob Augstein. Der weiß, was gespielt wird.

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jakob_der_luegner

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  23. 24. September 2013 15:23

    Der Löser des Nahostkonfliktes Rüdiger Heescher: „Unser kollektives Bewusstsein sagt, dass wir Verantwortung tragen für das was jetzt Juden machen und ob sie klarkommen macht uns zu Kümmerer. Nur wegen uns wurde ja überhaupt erst Israel gegründet. Das nehmen wir sehr genau und fragen uns sicherlich, ob das alles wirklich so gut war oder ob man es nicht hätte anders lösen können um Schuld abzutragen, denn so wie es sich jetzt darstellt, erzeugen wir ja durch den Nahost Konflikt nur ständig neue Probleme. Denn die Kollektivschuldfrage beschäftigt ja auch selbst heute noch die Nachgeborenen… Denn gerade wir haben die Antennen, um Unrecht zu sehen, da wir wirklich sehr gründlich unsere Geschichte aufgearbeitet haben und die Mechanismen über bürokratische Diskriminierungen bis hin zu offenen Rassismus kennen. Es geht gar nicht so sehr um Israel als Staat oder Juden, oder Religion. Es geht mehr um ein moralischen Empfinden, welches wir seit der Aufarbeitung der Nazizeit mit einem Humanismus begründen, der generell Unrecht an Menschen scharf verurteilt…“

    Rüdiger Heescher schreibt nun auch bei Augstein: „Es gab noch nie in der Geschichte einen Staat Israel und es gab auch noch nie in der Geschichte ein “jüdisches Volk”, welches einen Anspruch auf einen Staat als Nation verkörperte. Was es gab, war eine Religion. Eine Religionsgemeinschaft wurde von den Nazis im 3. Reich vernichtet.“

    http://www.freitag.de/autoren/ruediger-heescher/ein-postzionistisches-verstaendnis
    http://www.ngo-online.de/2012/02/3/israel-antisemitismus/
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_astloch_des_monats/

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    • 26. September 2013 13:50

      Gewisse Links möchte ich nicht mehr anklicken. Meine Computermaus gibt danach stets ihren Geist auf. Der Schuldabwehrantisemitismus ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen. Aufklärungsversuche sind bei solcherlei Leuten sinnlos.

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  24. 10. April 2015 11:18

    Jakob Augstein in seiner Kolumne im Spiegel am 9.4.2015:

    „Das Atomabkommen mit Iran wird die Bombe vielleicht verzögern – nicht verhindern. Na und? Damit verabschieden wir uns lediglich von einer Jahrzehnte alten Anomalie: dass Israel die einzige Atommacht in Nahost ist.“

    „Nirgendwo sonst konnte eine Nuklearmacht ihr Monopol so lange verteidigen. Dieser Zustand war auf Dauer nicht haltbar. Wer Iran die Bombe verweigern will, müsste sie Israel nehmen. Andernfalls gilt: „Macht erzeugt Gegenmacht.“

    „Wir reden darüber nicht gerne. Schon gar nicht in Deutschland, das Israel atomwaffenfähige U-Boote schenkt und darum Mitschuld trägt am sicherheitspolitischen Dilemma des Nahen Ostens.“

    „Es gibt keinen Anlass, die Machthaber von Teheran für verrückter zu halten als ihre Pendants in Washington und Jerusalem.“

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/jakob-augstein-ueber-den-atomvertrag-mit-iran-und-benjamin-netanyahu-a-1027654.html

    Was macht es schon wenn ein mittelalterlicher Gottesstaat wie der Iran die Atombombe hat und seit Jahrzehnten beinahe täglich die Vernichtung Israels ankündigt. Es hat fast den Anschein, dass Jakob und seine Brüder über den drohenden atomaren Holocaust eine Vorfreude verspüren.

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  25. Melanie Grow permalink
    29. Dezember 2015 15:38

    Augstein ist 2015 schon wieder auf der Liste des Simon Wiesenthal Centers. Diesmal unter der Rubrik “unehrenhafte Erwähnung”. Ansonsten sind der Iran, der Islamische Staat und Jerymy Corbyn klar vor Augstein auf der Liste. Der Antisemitismus, das Krebsgeschwür unserer Zeit!

    Klicke, um auf TT_2015.PDF zuzugreifen

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