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Grass und der antisemitische Spießerstammtisch

6. April 2012

Günter Grass, Literaturnobelpreisträger und Mitglied der Waffen-SS hat ein antisemitisches „Gedicht“ in der israelkritischen „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlicht, nachdem er bereits im Sommer letzten Jahres auf sich aufmerksam machte, als er  in Israel von sechs Millionen durch die Sowjetunion liquidierter deutscher Kriegsgefangenen sprach. Tatsächlich gerieten etwa drei Millionen deutsche Soldaten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, von denen etwa 1,1 Millionen nicht überlebten. Was Günter Grass mit der Zahl „sechs Millionen“ bezwecken wollte, liegt auf der Hand. Nachdem Grass seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS bis zum Jahre 2006 verschwiegen hatte, wollte er mit seiner „Anklage“ gegen Israel  nicht mehr länger schweigen.


In seinem „Gedicht“ behauptet Grass, neben vielen anderen Lügen und Dummheiten, Israel wolle den Iran auslöschen und die Atommacht Israel gefährde den ohnehin brüchigen Weltfrieden. Abgesehen davon, dass Israel den Iran nicht „auslöschen“ könnte, hat Israel im Gegensatz zum Iran nie angedroht irgendein Land „auszulöschen“. Revolutionsführer Chamenei hat Israel als „Krebsgeschwür“, das zu beseitigen sei, bezeichnet. Ahmadinejad will bekanntlich das zionistische Gebilde von der Landkarte entfernen. Entsprechende Aussagen von iranischen Verantwortlichen ließen sich beliebig fortsetzen. Grass unterschlägt in seinem „Gedicht“, dass der klerikalfaschistische Iran antisemitische Terrorgruppen wie die palästinensische Hamas und die libanesische Hisbollah, die das Existenzrechts Israels ablehnen und den jüdischen Staat bekämpfen, unterstützt und die eigene Bevölkerung mit terroristischen Methoden unterdrückt. Der angebliche Tabubruch von Grass ist keiner, täglich wird seit Jahrzehnten in der deutschen Berichterstattung  überwiegend gegen den Staat Israel gehetzt. Das „Gedicht“ wird zwar in der deutschen Rezeption überwiegend kritisiert, aber das „Volk“ steht mehrheitlich hinter seinem Dichter.

Mit „man wird ja wohl noch mal sagen dürfen“ und „einige meiner besten Freunde sind Juden“ beginnen meist die Einlassungen von „Israelkritikeren“. Bei Sigmar Gabriel, der kürzlich Israel ein „Apartheid-Regime, für das es keinerlei Rechtfertigung gibt” nannte, war es nicht anders. Vor drei Monaten rief der von Palästinenserpräsident und Fatah-Vorsitzenden Mahmud Abbas ernannte Mufti der Palästinensischen Autonomiebehörde, Muhammad Hussein zur Ermordung aller Juden auf. Grass, Gabriel und ihr „Volk“ schwiegen dazu. Geschwiegen  haben Grass, Gabriel auch als vor drei Wochen im französischen Toulouse der islamistische Terrorist Mohammed Merah in einer jüdischen Schule drei jüdische Kinder und einen jüdischen Lehrer jeweils mit einem aufgesetzten Kopfschuss ermordet hat. Nach seiner Tat sagte Mohammed Merah: „Ich wollte Rache nehmen für die palästinensischen Kinder“. Antisemitismus ist nicht nur in den islamistischen Communitys die vorherrschende Ideologie, Antizionismus ist längst in der Mitte der europäischen, insbesondere der deutschen Gesellschaft angekommen. Laut einer EU-Umfrage aus dem Jahre 2003 sehen über 65 Prozent der Deutschen Israel als die größte Gefahr für den Weltfrieden. In Zeiten von Wirtschaftkrisen und Schuldenkrisen, mit der damit einhergehenden Befürchtung sozialen Abstiegs, ist die Sehnsucht nach Sündenböcken größer den je. Seit 2000 Jahren sind Juden für die Rolle des Sündenbocks auserkoren, der jüdische Staat Israel, der „Jude unter den Staaten“, ist weltweit der einzige Staat, dessen Existenzrecht öffentlich angezweifelt wird.

Vor vielen Jahrzehnten sprach Dieter Kunzelmann vom „Judenknacks“, den es zu überwinden gelte und legte 1969 durch die „Tupamaros West-Berlin“ eine Bombe im jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Die „Vorherrschaft des Judenkomplexes“ in der Linken ist längst bei vielen „Genossen“ gebrochen, auf der Rechten gab es diese „Vorherrschaft“ nie. Antisemitische und antizionistische Ideologie wie sie aktuell in allen gesellschaftlichen Schichten Einzug hält, spielte sich früher so offen nur an den Rändern des politischen Spektrums ab. Wenn aktuell der SPD Vorsitzende und ein deutscher Literaturnobelpreisträger gegen den Judenstaat hetzen, dann fühlt sich natürlich erst recht der antisemitische Stammtisch berufen in die Offensive zu gehen. In Jakob Augsteins antizionistischer „Freitagscommunity“ bindet ein Georg von Grote das „Grass-Gedicht“ in einen Artikel ein und schreibt: „Über die Jahrhunderte der Diaspora hat sich bei Juden – und ich sag jetzt bewußt Juden und nicht Israelis – ein fast schizophrener Verfolgungswahn entwickelt. Verständlich bei dem, was da über Jahrhunderte und in Deutschland passiert ist. Aber für die Zukunft nicht gerade förderlich.“ Sein „Werk“ schließt Grote im „Freitag“ mit folgenden bedeutungsschweren Worten ab: “Grass hat nun den Anfang gemacht. Wir sollten mitmachen!“ So wittert der antisemitische Spießer-Stammtisch endlich seine Chance und bläst zum vermeintlich letzten Gefecht.

Bereits 1982 warnte Wolfgang Pohrt vor Weltfriedensrichtern wie Grass, Gabriel und Co : „Vormundschaft und Sorgerecht für das Opfer werden dem Täter zugesprochen. Mit den Verbrechen, die Deutschland an den Juden und an der Menschheit beging, hat es sich eigenem Selbstverständnis gemäß das Vorrecht, die Auszeichnung und die Ehre erworben, fortan besondere Verantwortung zu tragen. Der Massenmord an den Juden verpflichte, so meint man, Deutschland dazu, Israel mit Lob und Tadel moralisch beizustehen, damit das Opfer nicht rückfällig werde. Zwei angezettelte Weltkriege böten, so meint man weiter, die besten Startbedingungen, wenn es um den ersten Platz unter den Weltfriedensrichtern und Weltfriedensstiftern geht — frei nach der jesuitischen Devise, dass nur ein großer Sünder das Zeug zum großen Moralisten habe“

237 Kommentare leave one →
  1. 6. April 2012 14:37

    Den Juden einen „fast schizophrenen Verfolgungswahn“, nach 2000 jähriger Verfolgung mit Auschwitz als „Höhepunkt“, zuzuschreiben, dabei die Vernichtungsabsichten und die Vernichtungstaten des Iran, der arabischen Welt, der Hamas, der Hisbollah bis zum islamischen Dschihad zu ignorieren oder zu negieren könnte den Tatbestsand der Volksverhetzung §130 StGB erfüllen. Aber derartige Aussagen sind nichts Ungewöhnliches in der antizionistischen Community des „Freitag“, wie hier bereits des Öfteren berichtet.

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  2. 6. April 2012 15:43

    Wenigstens Klarsfeld zeigt Kante; Mit einem Verweis auf Adolf Hitler ist sie auf das Gedicht von Günter Grass über Israel und den Iran eingegangen. In einer Mitteilung zitierte Klarsfeld aus einer Drohrede, die Hitler 1939 gegen „das internationale Finanzjudentum“ gehalten habe. Wenn man den Ausdruck „das internationale Finanzjudentum“ durch „Israel“ ersetze, „dann werden wir von dem Blechtrommelspieler (Anm. der Red.: gemeint ist Grass) die gleiche antisemitische Musik hören“, schreibt Klarsfeld.

    lg LL

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    • Jackson permalink
      6. April 2012 17:14

      Klarsfeld wies darauf hin, der Iran drohe ständig damit, den Staat Israel auszulöschen, und arbeite an der Entwicklung einer Atombombe. „Der jüdische Staat ist verpflichtet, diese Drohungen ernst zu nehmen. Nachdem gleiche Drohungen gegen neun Millionen europäische Juden ausgesprochen wurden, hat Nazi-Deutschland es nicht geschafft, zwei Drittel von ihnen zu vernichten?“

      Mit seinem Israel-Gedicht spiele er „antisemitische Musik“. Es sei mit einer Hitler-Rede vergleichbar.

      http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-04/grass-klarsfeld-kritik

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  3. Reflexione Galore permalink
    6. April 2012 17:14

    Boah, welch geschickte dialektische Kritik. Dabei liest der Rainer doch gar nicht mehr im Freitag.

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    • Das Kind permalink
      7. April 2012 01:40

      @ Reflexione Galore 06/04/2012 17:14

      Boah, dafür, dass der o. Blogtext von fidelche sein soll, Reiner Kühn in diesem Thread noch keine Wort geschrieben hat, enthüllt uns der „reflexionierende“ Satz „Boah, welch geschickte dialektische Kritik. Dabei liest der Rainer doch gar nicht mehr im Freitag“, wer „fidelche“ wirklich ist.

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      • 7. April 2012 09:45

        @Uwe Theel (Das Kind)

        Hallo lieber Uwe,
        Reflexione Galore hat irgendwelche, vermutlich psychische Probleme. Das darfst du nicht allzu ernst nehmen. Irgendwann wird das schon wieder. Inhaltlich ist von ihr seit einem Jahr so gut wie nichts gekommen.

        Ich vermute mal, dass du, lieber Uwe, in „deiner“ antizionistischen Community dem Günter Grass zustimmen wirst. Es gehört zu deiner christlichen europäischen Tradition, die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will. Uwe, du solltest dich mal von deinem christlichen (antisemitischen) Glauben lösen, dann wird’s auch was mit dem Humanismus. Deine Idole im Iran von Achmadinejad bis Chamenei sind nicht so menschenfreundlich wie du und deine antizionistischen Freunde es sich vorstellen.

        Ansonsten, bitte immer schön brav bleiben, die rassistischen Beleidigungen (braune Schuhwichse) unterlassen und nicht verboten verlinken, damit dein Herr Kosok auch schön zufrieden mit dir ist.

        Viele Grüße nach Heppenheim
        Dein fidelche

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      • 7. April 2012 15:01

        Hallo Uwe (Das Kind), es ist sehr enttäuschend, dass Du als Germanist und sogar „Lehrer-Multiplikator“ (große Verantwortung!) nicht in der Lage bist, die Einseitigkeit und damit antisemitische Komponente im GraSS`schen Gedicht wahrzunehmen. Israel, das nie mit atomarem Erstschlag drohte, bedrohe nach GraSS den Weltfrieden, obgleich bekannt ist, dass der Holocaust-Leugner Ahmadinedschad mehrfach Israel mit „Löschung von der Landkarte“ drohte und offenbar auch fleissig an diesem Ziel arbeitet. Oder denkst Du, der viertgrößte Ölförderer der Welt bräuchte Atomenergie zur friedlichen Nutzung?

        Ich danke Euch (Dir und GraSS) jedoch dafür, dass Ihr mir einen neuen Blickwinkel auf bestimmte Dinge verschafft habt. Rosenberg und Nobel hießen beide Alfred, wer Germanistik studiert hat, hat sich nicht nur mit den germanischen Sprachen, sondern auch mit ihrer Kultur, Brauchtum u.ä. beschäftigt und ein Ostermarsch ist auch ein Marsch, der möglicherweise „Spuren hinterlässt“…Denk`also nochmal, am besten in Ruhe über diese Zusammenhänge nach, und lass` vor allem den Kopf nicht hängen, noch sind wir Deutschen kein zweites Mal schuldig…

        lg LL

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  4. 6. April 2012 18:52

    Jakob Augstein schreibt in Spiegel Online: „Mit seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ liegt Günter Grass richtig: Er holt Deutschland aus dem Schatten der Worte von Kanzlerin Merkel, die Sicherheit Israels gehöre zur deutschen „Staatsräson“. Und der Schriftsteller kritisiert zu Recht, dass Israel der Welt eine Logik des Ultimatums aufdrängt.“

    Der „antisemitische Spießerstammtisch“ mit seinen judenfeindlichen Blogs und Kommentaren passt also schon irgendwie zu seinem Chef und außerdem ist Lutz Herden nicht zufällig der Leiter des Politikresorts.

    Günter Grass hat erreicht was er wollte. Die antizionistische Meute ist entfesselt.

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  5. GvG permalink
    6. April 2012 19:09

    Lach! So langsam wird das hier mein Lieblingsblog!

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    • 6. April 2012 20:50

      Schön, dass Sie ihren Fehler einsehen. Jetzt müssen Sie nur noch ihren Aufruf zum Judenhass (Grass hat nun den Anfang gemacht. Wir sollten mitmachen!) zurücknehmen.

      Muhammad Hussein wäre nach seinem Aufruf zum Judenmord beinahe im toten Meer ertrunken. Bei Sturmwarnung sollte man nicht mit einem braunen Gummiboot auf dem Chiemsee paddeln. Als Anrainer hätte ich möglicherweise keine Hand frei um Hilfe zu leisten.

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    • 8. April 2012 21:31

      Jakob und seine Brüder
      … Georg von Grote, Journalist und Kosmopolit, Jurist und Hobbykoch, der als Blogger beim Freitag seine “Nachgedanken” mit anderen Lesern teilt. Schon mit 16 fühlte er sich schuldig, weil Vater und Mutter Funktionsträger im Dritten Reich waren, natürlich “mehr unfreiwllig als freiwllig”, also reiste er nach Israel, das damals als “unschuldig” und “unantastbar” galt. Ergebnis: “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.”
      Und nun ist es GG, der ihn von seiner Restschuld befreit hat …
      Henry M. Broder http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/jakob_und_seine_brueder/

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    • 8. April 2012 23:09

      Broder liest vermutlich hier mit und bei Gerd Buurmann.

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    • 9. April 2012 11:27

      Günter Grass hätte seinem „Gedicht“ auch den Titel “Israel ist unser Unglück“ geben können.

      Der Augstein und der Grote und die anderen „Freitagsblogger“ ihren „Gedichten“ ebenso.

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    • 9. April 2012 11:54

      Broder in „Jakob und seine Brüder“:

      „Während Grass pünktlich zu Ostern mit einer Ritualmordlegende um die Ecke kommt, die diesmal globale Konsequenzen haben könnte, nähert sich Augstein der Via Dolorosa von der anderen Seite. Grass ist der Gekreuzigte, der die Sünden aller Menschen auf sich nimmt, um sie von der Schuld zu erlösen. Dafür müssen wir ihm danken. Nun sind vermutlich sowohl Augstein wie Grass aufgeklärte Menschen, Kulturchristen bestenfalls, die man sich weder bei der Beichte noch bei der Wandung vorstellen kann. Aber mehr als 1000 Jahre christlichen Antisemitismus haben tiefe Spuren in ihrem Gemüt hinterlassen. Obwohl der eine nur halb so alt wie der andere, wollen sich doch beide von ihrem Judenknacks befreien.
      Das will auch Georg von Grote, Journalist und Kosmopolit, Jurist und Hobbykoch, der als Blogger beim Freitag seine “Nachgedanken” mit anderen Lesern teilt. ….“

      Grass? Judenknacks? Grote? Augstein? Fidelche hat obigen Artikel am 6.April geschrieben, Broder seinen am 8.April. Ob Grote und Augstein und die anderen „Israelkritiker“ des Freitags nun sauer sind? Gab‘s da etwa schon wieder einen Goebbels –Vergleich in dem mittlerweile gelöschten Blog?

      Broder schreibt: „Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden.“

      Man stelle sich mal vor der Broder würde den ganzen „Freitag“ inspizieren und auf die anderen antisemitischen Artikel,Blogs und Kommentare des „Freitags“ stoßen. Vielleicht schreibt er dann sogar ein Buch darüber. Die Larmoyanz der „Freitagsnazis“ stiege ins Unermessliche.

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    • 10. April 2012 00:21

      Mannomann, dieser „Freitag“ wird immer rechtsradikaler.
      Wat haben die alle nur gegen die Juden?

      Neuet von Broder – Vati, Mutti, Kind

      http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/vati_mutti_kind/

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  6. 7. April 2012 13:15

    Ein echter, einseitiger Quatschbeitrag von Dir! Bravo!

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  7. 7. April 2012 13:16

    Nach einer kurzen Durchsicht der Reaktionen komme ich zu dem Schluss, dass im Freitag durchaus vielfältig über den Vorgang, auch den Kommentar Augsteins, diskutiert wird. Das sehe ich erst einmal als positiv an, denn der Konflikt im Nahen Osten und die Auseinandersetzung auch über geschichtlich begründete Verbindlichkeiten MUSS im Sinne eines Friedensziels diskutiert werden – so offen wie möglich. Auch Aussagen wie die von der Staatsraison stehen zur Debatte. Das die Sicherheit Israels einen hohen Stellenwert genießt, ist dabei nicht fraglich – die Bedingungen sind es schon eher. Sie dürfen nicht so weit gehen, dass ein Handeln des Staates Israel, bzw. seiner gerade aktuellen Administration, das außenpolitische Handeln der Bundesrepublik bestimmt. Das wäre ein fataler Fehler.

    Und ja – man mag die Wortwahl als unangemessen empfinden – doch ist es nachvollziehbarer weise so, dass Israel sich sehr schnell angegriffen fühlt. Das tut der Staat aufgrund seiner Geschichte auch zurecht, es ist menschlich nachvollziehbar. Daraus ergibt sich aber auch, dass die Gefahr besteht, dass es zu einer unangemessenen Reaktion kommt und hierin liegt sehr wohl eine Gefahr – auch und vor allem für Israel selbst. Die Frage ist nun, wie Israel am besten zu helfen sei.

    Mit der Aussage: „Wir unterstützten euch – egal, was ihr macht.“? Das wage ich zu bezweifeln. Am wichtigsten – auch, wenn das Einige hier sicher nicht hören wollen und es auch sehr unangenehm ist – scheint mir zu sein, den Dialog mit Staaten wie dem Iran und Organisationen wie der Hamas auf eine sensible und mittelfristig positive Art aufrecht zu erhalten. Dazu gehört auch, dass man diesen Interessengruppen irgendwo entgegen kommen muss, damit der Vorgang für sie annehmbar ist.

    So ist der Region und somit auch Israel mehr geholfen, als mit Waffenbruderschafts-Schwüren. Eine eskalierende militärische Auseinandersetzung würde keinen einzigen positiven Aspekt besitzen – für niemanden dort. Es gilt weiterhin, Gegnerschaft aufzulösen – so schwierig und zuweilen aussichtslos bis „peinlich“ das zuweilen auch erscheint. Dafür muss aber auch Israel eingebunden werden, damit eine Befriedung überhaupt Aussicht auf Erfolg haben kann. Wie auch schon im Dauerkonflikt Nato/Warschauer Pakt ist eine Lösung nur auf der Basis denkbar, dass es keinen „Sieger“ gibt. Diesen kann und darf es auch im Nahen Osten nicht geben. Nur so ist eine Befriedung denkbar, denn ein „Verlierer“ würde dort immer wieder zu den Waffen greifen und bislang geschieht genau das.

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    • 7. April 2012 14:00

      Im Vergleich zu den klerikalfaschistischen Politikern im Iran, zur Hamas zur Hisbollah usw. haben im Ost-Westkonflikt beide Parteien relativ rational gehandelt. Jeder wollte überleben, Verträge wurden eingehalten. Der Leitspruch der Islamfaschisten ist: „Ihr liebt das Leben wir lieben den Tod“. Mit fanatischen Gotteskriegern kann man nicht verhandeln, wie man mit Hitler nicht über die Judenfrage verhandeln konnte. Das Münchner Abkommen von 1938 ist ein Beleg von vielen.

      Die Antisemiten des „Freitag“, wie ihr Waffen-SS-Vorbild Grass übersehen den Vernichtungswillen des Irans. Ahmadinedschad ist nicht nur ein Maulheld, wie ihn verniedlichend Grass nennt. Die Macht hat ohnehin der gerissene über Leichen gehende Chamenei. Der Iran droht Israel ständig mit seinem Untergang, bezeichnet ihn als Krebsgeschwür, das entfernt werden muss, der Iran leugnet den Holocaust, unterstützt die Hamas. Hitler hat in seinen Schriften und Reden die Vernichtung der Juden angekündigt. Woher nehmt ihr das Wissen, dass der Iran es nicht ernst meint?

      Ich sehe als Alternative für den israelischen Militärschlag nur effektive Sanktionen gegen den Iran um ihn an den Verhandlungstisch zu bringen. Die Bundesrepublik bis heute der wichtigste westliche Partner der Mullahs.2011 wurden deutsche High-Tech-Produkte im Wert von weit über 3 Milliarden Euro nach Iran transferiert. Eine konsequente Sanktionspolitik sieht anders aus. Von diesen Geschäften sprechen Grass und seine Antisemiten am antizionistischen Stammtisch nicht. Teilweise verurteilen sie sogar die Sanktionen. Warum wollen die Antizionisten des Stammtisches keine Sanktionen gegen den Iran?

      Wenn du tatsächlich nicht den Antisemitismus in den Kommentaren des Stammtisches und in dem „Gedicht“ von Grass erkennst, dann tust du mir leid. Was macht ihr eigentlich wenn der Iran die Bombe hat und sie einsetzt? Baut ihr dann in Berlin ein neues Mahnmal? Und wer bezahlt das dann?

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    • 7. April 2012 14:16

      Nein

      Im Ost-West-Konflikt fanden einige politisch motivierte Kriege statt und während der Schweinebucht-Krise eskalierte der Konflikt fast. Deine Wertung der damaligen Zustände kinkt auf beiden Beinen. Der einzige Unterschied ist, dass der Konflikt durch Stellvertreterkriege von Europa und den USA ferngehalten wurde. Über das Argument des Eigennutzes kann man mit jedem Kontrahenten verhandeln – auch und selbst mit dem Iran.

      Günther Grass ist kein Waffen-SS-Mitglied. Das ist eine infame Aussage. Der Schriftsteller war mit 17 in diesem Verein, das allein ist richtig. Heute schreiben wir das Jahr 2012. Wenn Du hier die Gerissenheit in der Argumentation des Chamenei kritisierst, bediene dich doch bitte nicht derselben Mittel. Das macht es nicht glaubhafter. Niemand weiß, ob der Iran es Ernst meint. Darum geht es auch nicht – es geht um die Abwendung des Konfliktes und dieses Ziel lässt sich nicht über eine Eskalation erreichen, auch nicht durch eine aus dem politisch adretten Süddeutschland.

      Die Mischung machts – und zwar die aus Sanktionen und Zusammenarbeit. So entsteht politischer Einfluss und um den geht es letztlich. Ich schrieb schon, dass dies ein mühsames Geschäft ist – aber dieses Geschäft ist derzeit wichtiger denn je. Effektive Sanktionen, die den Iran wirklich und vollumfänglich betreffen würden, hätten zur Folge, dass sich die Bevölkerung immer weiter mit ihren Herrschern solidarisiert und das kann nur im Interesse eines Kriegstreibers sein.

      Nach deinen Kommentaren bin ich wieder einmal heilfroh darüber, dass Agitatoren wie du – auch wenn sie in Teilbereichen Recht haben mögen – keinerlei Einfluss besitzen, denn sie würden „um der gerechten Sache Willen“ über Leichen gehen. Das hatten wir in der Vergangenheit wahrlich oft genug und es existieren andere Wege. Deine Erstschlags-Rhethorik jedenfalls gehört sicherlich nicht zu den positiven Aspekten der Diskussion. Dein Mitleids-Spruch ist wieder einmal lächerlich. Ich erkenne einige Attitüden durchaus, entwickle daraus aber keinen Sippenhafts-Gedanken, wie es scheinbar dein Bestreben ist. Derlei liegt mir aus gutem Grund fern.

      Ein Denkmal würden wir in Berlin übrigens nicht bauen. Es fehlt ja jetzt schon das Geld für die Ausstattung der bestehenden mit Hinweisschildern, mal abgesehen von deren Reinigung. Aber soweit wird es auch nicht kommen müssen, es sei denn, Leute wie du setzen sich mit ihrem Eskalationswunsch um jeden Preis durch.

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      • 7. April 2012 15:57

        Hallo Michael, „Niemand weiß, ob der Iran es Ernst meint. Darum geht es auch nicht…“

        Doch, genau darum geht es. Es geht um eine Vernichtung mit Ansage! Alle Dinge im Leben haben mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten zu tun. Wenn Du dir die Haare färbst, bekommst Du mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Krebs. Mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit wirst Du heute, wenn du über die Straße gehst, überfahren. Nur sind diese Wahrscheinlichkeiten so gering, dass Du das Risiko eingehen kannst. Bei bestimmten Dingen darf man aus meiner Sicht auch sehr geringe Wahrscheinlichkeiten NICHT riskieren. Dazu gehört z.B. Atomkraft in einem stark bevölkerten Gebiet, dazu würde ich auch die „Ansage von Ahmadinedschad“ zählen, weil man diese Risiken, dass ein Unfall eintritt oder Ahmadinedschad es wahr macht, KEINEM Land, am wenigsten jedoch dem Land der Holocaust-Überlebenden, die es schon einmal mit so einer „Ansage“ zu tun hatten, zumuten sollte.

        lg LL

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        • 7. April 2012 16:25

          Also würdest du dafür plädieren, dass es im Iran durchaus Atomkraftwerke geben darf, Europäer dürfen das ja auch, sie aber unter technische Aufsicht gestellt werden, damit Gefahren ausgeschlossen werden können? Das sollte doch reichen, schließlich ist der Iran ein relativ großes Land mit vielen Freiflächen – ganz im Gegensatz zu Japan. Die dürfen schließlich auch. Es wäre wohl kaum eine Option, der Iran würde nun – wie Griechenland es in der Vergangenheit tat – Ölgeneratoren zur Stromproduktion einsetzen. Oder willst du darauf hinaus, dass es rechtmäßig wäre, einen souveränen Staat anzugreifen, weil eine Möglichkeit besteht, dass er in den Besitz einer Atomwaffe gelangt? Ich bin dann gespannt auf die nächsten Angriffsziele – Indien oder Pakistan vielleicht? Immerhin ist Pakistan ein Land des Islam und Rückzugsgebiet von Al Quaida. Und auch hier ein striktes Nein. Es spielt keine Rolle, ob Israel ein Land von Holocaust-Überlebenden ist oder das es den Holocaust gab. Einzig die Verhinderung einer weiteren Eskalation spielt hier eine Rolle. Einem Siedler in Israel oder einem Bürger von Tel Aviv kann es nämlich egal sein, ob es mal einen Holocaust gab, wenn er HEUTE unter Kriegsfolgen zu leiden hätte, wie es auch einem Bürger Theherans völlig gleichgültig sein kann.

          Aber um einmal auf euer SW-Denken einzugehen: Derzeit ist es rein logistisch wahrscheinlicher, dass Israel die Atomanlagen Irans angreift. Wäre es jetzt das Gebot der Stunde, Israel anzugreifen? Wohl kaum. Aber nicht, weil man es nicht könne – aus der Geschichte heraus, sondern weil es einfach nichts zur Lösung des Konfliktes beitragen würde. Nur, und nur darum.

          Versucht es doch mal – rückt beide Staaten von ihrer Geschichte weg und versucht, sie einfach als zwei souveräne Staaten zu sehen, die ein Problem miteinander haben, denn wir haben es mit dem heutigen Stand der Dinge zu tun und nicht mit einer Geschichtsaufarbeitung zu Lasten der folgenden Generationen.

          Bei allem Respekt – aber überleg Dir einfach mal Deine Aussage, dass man es einem „Land mit dieser Geschichte nicht „zumuten“ könne…“. Was ist das denn bitte für ein Argument für einen Präventivschlag?

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        • 7. April 2012 21:35

          @Michael: Ich plädieren, weder bei uns, noch im Iran für Atomkraftwerke, weil „das Unwahrscheinliche“ nicht geschehen darf! Dass Israel ein Land von Holocaust-Überlebenden ist und dass es den Holocaust gab, das spielt für mich eine sehr wichtige Rolle! Das unterscheidet uns. Sollte Ahmadinedschad sein angesagtes Ziel jemals erreichen, bin ich auf den Eiertanz und das Lamento von Menschen deines unschuldigen Typus sehr gespannt. Auch den heutigen Ostermarschierern bzw. den Veranstaltern der „Kasernenumarmungen“ fällt es im Traum nicht ein, etwa vom Iran „Hände weg von Israel“ zu fordern, nein, die Forderung der Pfarrer- und Antisemiten-Phalanx lautet „Hände weg vom Iran“, womit nicht das Abbrechen der deutschen Geschäftbeziehungen, die eine Blockierung des iranischen Atomprogramms bewirken könnten, sondern das Stillhalten Israels, damit Iran sein Ziel besser erreichen kann, gemeint ist, d.h. in dieser Forderung spiegelt sich aus meiner Sicht ein einziges einseitiges und antisemitisches Muster im Land der Täter wider. Der Tod ist ein Meister aus Deutschland!

          lg LL

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  8. 7. April 2012 13:37

    Nur so als kleine Denksportaufgabe

    Früher warf man den Juden ihre Schuld vor
    Heute wirft man den Juden ihre Unschuldigkeit vor

    Die Lösung aus diesem Dilemma dürft Ihr Euch selbst denken.

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    • 7. April 2012 14:10

      Wer warf den Juden Schuld vor und wer wirft heute den Juden Unschuld vor?

      Es ist das Wesen von Antisemitismus, dass es die Juden niemals recht machen können. Sind sie reich sind sie Wucherer, sind sie arm sind sie Schmarotzer, werden sie zu sechs Millionen vergast, dann sind sie wie Schafe zu Schlachtbank gegangen, verteidigen sie sich gegen ihre Mörder, dann sind sie Nazis, besetzen sie den Gazasteifen um den Terror zu bekämpfen sind sie Besatzer, verlassen sie den Gazastereifen und werden dafür tausendfach mit Raketen beschossen sind sie selber schuld, usw. usw.

      Die Juden waren und sind der ewige Sündenbock. Israel ist der Jude unter den Staaten. Wer sagt Israel und nicht der Iran ist eine Gefahr für den Weltfrieden, stellt die Tatsachen auf den Kopf und macht sich zum Kombattanten der inhumanen Diktatur des Irans.

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    • 7. April 2012 14:23

      Warum schreibst du diese Litanei unter meinen Kommentar. Ich habe den Autoren Grass inhaltlich bislang mit keinem Wort in Bezug auf diese Aussage verteidigt und die Aggression des Iran auch nicht relativiert. Ich merke lediglich an, dass ich es für falsch halte, den Staat Israel aufgrund seiner Vergangenheit weiterhin als etwas Besonderes zu begreifen. Dabei steht außer Frage – für mich jedenfalls – dass er ein Recht auf Existenz und Unversehrtheit besitzt. Meiner Meinung nach lässt sich das aber nur durchsetzen, wenn er den gleichen Rechten und Pflichten unterliegt, wie andere Staaten auch, damit diese Vorwürfe eben nicht mehr gebraucht werden können. Grundsätzliche Schuld wie grundsätzliche Unschuld fordern nämlich immer nur Eines: Ein Dagegen. Sie sind zwei Seiten einer schlechten Münze. Die Frage ist also, wie man Israel zu mehr Akzeptanz innerhalb seines geografischen und politischen Umfeldes verhelfen kann, sodass der Iran letztlich isoliert ist und die Bevölkerung dort wie auch in den direkten Nachbarstaaten in Opposition zur extremislamistischen Attitüde tritt. Darum geht es letztlich – nicht um das Herunterbeten ewiger Schuldzuweisungen. Andere haben das schon begriffen – auch in Israel – wann kommst du?

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    • 7. April 2012 22:36

      @ Michael Pliwischkies 07/04/2012 14:23

      Richtig, zu Grass hast du bisher wenig gesagt. Die Mehrheit hat in Israel die jetzige Regierung gewählt. Leute wie Uri Avnery haben in Israel nicht viel zu sagen. Die jüdischen Kronzeugen wie Uri Avnery sind vor allem in Deutschland populär, was mich nicht wundert. Die Linke in Israel hat kaum Sitze im Parlament. Die Regierungen in Israel wurden demokratisch gewählt. Die Operation „Gegossenes Blei“ wurde einer überwältigen Mehrheit in Israel beführwortet, wie auch die überwäligende Mehrheit in Israel und auch im gesamten Nahen Osten eine iranische Atombombe nicht akzeptieren will. Israel hat nichts gegen die Existenz des Irans, im Gegensatz zum Iran. Der Iran will Israel auslöschen. Der Iran leugnet den Holocaust. Wann begreifst du das?

      Damit wir uns nicht falsch verstehen, auch ich will keinen Militärangriff von Israel gegen den Iran. Ich sehe in effektiven Sanktionen die einzige Chance einen israelischen Militärschlag zu verhindern. Die deutschen „Friedenskämpfer“ haben bekanntlich was dagegen und die deutsche Regierung und die deutschen Unternehmen unterlaufen den Boykott gegen den Iran.

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  9. 7. April 2012 17:04

    Einfach die letzten Buchstaben mal groß machen,
    Kreatives Schreiben in der Volks-Hoch-Schule;
    ach, die Jugend – war sooo schön. (Kopf to pic)
    Gruß nach Kölle und zur Grube M.

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    • 7. April 2012 17:35

      Wichtig war GraSS immer nur als Wählerinitiative für kleinzuhaltende 69er-Studenten für Brandt, dann auch für Schmidt, und für alle, die den letzten Rest rotes Sozialdemokratisches verraten sollten. Mit seinen langweiligen und auch einfach schlecht geschriebenen Texten – sog. Büchern – blieb der Ideologe im Geschäft, bekam Preise wegen seiner Heimateuphorie, Gustlow, der Osten, die Plebejer, die Katze, Telgte; für den GRoßen GraSS eh immer alles eins, er sahnte sich auf seinem schriftstellerischen Nichtkönnen seit 47 Gruppen durch Politaussagen im Mainstream. – So auch diese Woche. Und mehr will und kann er nicht: Bürgerlicher Provokateur sein um der lieben Provokation willen mit Aussagen, die er gar nicht versteht, denen er aber den Effekt für die eigene Wichtigkeit berechnen kann. Also: Nobelpreisträger der gegebenen Welt.

      Um das noch mal klar zu sagen: Mir gilt er nicht als Literat, in einer Literaturgeschichte haben seine Texte nichts zu suchen. Er ist mir ein narzißtischer Politiclown, und von rechts. Seit ewig.

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      • 7. April 2012 17:38

        Lieber Rainer,
        mit der SS-Spielerei am Grass wirst du dir selbst nicht gerecht.

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      • 7. April 2012 17:43

        Es ist peinlich, in einem Land zu leben, für das etwa ein Günt. SS aufgrund weil er so ist, die Stimme erhebt. ERHEBT.

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      • 7. April 2012 17:51

        Michael, mir geht es nicht um eine (historische) Festnagelung auf Grassens Entblödung, daß er auch damals scharf dabei war. Mir geht es darum, die runde Biographie zu zeichnen, den bürgerlichen Entwicklungsroman, der vom Ursprungsressentiment zu genau diesem Ressentiment mit 84 Lebensjahren zurückkehrt. So ist der Deutsche. – Ich bin sauer, und habe seit ewig damit die Plausibilität gegen solche Leute. Grass kann:: nix – außer doitsch.

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        • 7. April 2012 18:22

          Nein, dem widerspreche ich. Mir ist da schon wieder zuviel Deutsch-Angstelei dabei und Du, wie auch alle anderen hier, vergessen, dass sie selbst „genetisch verseucht“ sind, also auch nur DOITSCH reagieren – um mal bei dieser Logik zu bleiben. Ob er damals scharf dabei war, vermag ich nicht zu beurteilen. Wie gesagt, mit 17, nach einer Prägung durch das NS-Regime verfügt man nur über das Bild, welches zugelassen wurde und ich möchte nicht wissen, wieviele von Euch an seiner Stelle auch mit den Hacken geknallt hätten. Ah Ohhh – aber nein, das hättet Ihr natürlich niemals.

          Kurzum – mir ist das zu selbstgerecht und zielt mir zusehr auf eine Verurteilung ab – am besten mit dem Strang am Ende. Einfach zu erkennen ist dies für geneigte Mitleser auch am fidelchen Duktus, der fast schon etwas Klassisches hat. Ich erspare mir an dieser Stelle um des lieben Friedens Willen Vergleiche in die Vergangenheit.

          Zuerst geht es um eine politische Gewichtung, in der man Grass entweder bestätigen kann oder ablehnen. Ich für meinen Teil lehne seine Aussagen in dieser Form ab, weil sie mir als zu einseitig erscheinen. Allerdings bleibt das „Gedicht“ eine politische Kritik – nicht mehr, nicht weniger – und das ist legitim. Man darf einen souveränen Staat und seine Politik politisch kritisieren – dafür ist er da und das gilt auch für den Staat Israel. Ich halte es also für geboten, sich den inhaltlichen Äußerungen zu widmen und sie ggf. zu widerlegen. Grass als SS-Mann zu diffamieren, als sei er bis heute aktiv und das Dritte Reich immer noch Stand der Dinge, ist nichts als billige Agitation noch unterhalb des Grasnabenniveaus.

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        • 7. April 2012 18:53

          Das kann ich nachvollziehen als einen Einwand, aber für mich möchte ich sagen, es kommt nicht aus einem Antideutschen. Ich liebe durchaus mein gegebenes und bereisbares Land, und ich würde als Dichter, der politisch gegensteht, aber dieses Land sehr für sich und seine Leser gewonnen hat, den Hermann Peter Piwitt nennen. Grass macht etwas ganz anderes: er behimmelt, und zwar alles, auch den Dreck. Er ist ein Depp. –
          Gerade wegen solcher Menschen/Schriftsteller/Politheinis kann ich mein Land nicht mehr lieben. Weil es solche Deppen gibt. – Klar, sonst finde ich unser Land durchaus sehr schön. Aber mit den Deppen vom Fußball bis zur Politdemo würde ich mich lieber kloppen. (Siehe Kloppo, BVB, sowie Antifas, die eigentlich meiner Faust gar nicht würdig sind)

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      • 7. April 2012 20:15

        Ich habe von Grass gelesen: Die Blechtrommel — na klar. Weil ich es mußte, im Deutschunterricht der Sekundarstufe I genannten Abteilung einer allgemeinen deutschen Bildungsanstalt.

        Danach: Der Butt. Zu dem griff ich, weil ich es schlicht nicht fassen konnte, daß für ein dermaßen schlechtes Werk wie die Blechtrommel tatsächlich und wahrhaftig ein Nobelpreis vergeben wurde.

        Seitdem habe ich — mit Gründen — nie wieder was von Grass angelangt.

        Der Rest ist ohnehin nur das, was bösere Zungen als meine dermaleinst zum Anlaß nahmen, ihn, den Günni, einen Unterschriftsteller zu nennen: Er setzte mit Vorliebe seinen Servus unter jeden, aber wirklich jeden Käse (bevorzugt Appelle), solange der nur von der SPD in die Welt gesetzt wurde.

        Zu allem übrigen verweise ich an dieser Stelle an den von mir sehr geschätzten junexison:
        http://junesixon.blogsport.de/2009/09/19/50-jahre-blechtrommel/

        Und grüße: Den Rainer, den Fidelche, den Michael.

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        • 7. April 2012 20:17

          … und da ich den Louis vergessen habe: Auch den grüß ich!

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        • 7. April 2012 22:50

          Schön, dass Du wieder Deine Stimme erhebst!

          lg LL

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        • 7. April 2012 22:54

          Hallo Josef,

          bei mir war es ähnlich, die Blechtrommel, die Rättin und zwei oder drei dünnere Büchlein, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, hab ich mir angetan,

          Schön, dass du wieder da bist.

          Beste Grüße
          fidelche

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        • 8. April 2012 11:10

          Hallo Josef,

          beste Grüße und willkommen zurück.

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    • 7. April 2012 22:49

      Grass ist geblieben was er freiwillig geworden ist (Hochhuth). Sein „Gedicht“ ist ein erneuter Beleg. 60 Jahre hat Grass seine SS-Mitgliedschaft verschwiegen. Grass hat sich über Kohl aufgeregt als dieser in Bitburg 40 SS-Gräber besuchte, spielte den Moralisten. Grass hätte den Nobelpreis nicht bekommen wenn er seine SS-Mitgliedschaft bekannt gegeben hätte.

      En Beispiel: Die U-Boote die Grass anspricht sind keine Offensivwaffen, sie haben Abschreckungscharakter weil sie für den atomaren Zweitschlag eingesetzt werden könnten. So gut wie jede Zeile seines „Gedichtes“ ist auseinander zu nehmen, so gut wie jeder Absatz ist antisemitisch. Die aktuellen Fans von Grass haben sich selbst das Bein gelegt.

      Es hat nichts mit „anti-deutsch-sein“ zu tun wenn man diesen Schriftsteller ablehnt, schon immer abgelehnt hat. Grass war und ist ein absolut überschätzter Publizist und nun bewiesenermaßen ein Antisemit. Gegen Grass ist Uwe Theel ein Überflieger.

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      • 8. April 2012 11:15

        Nun ja, die U-Boote können auch für einen Erstschlag eingesetzt werden. Das ist doch Rumumdeuterei. Allerdings kann jedes Waffensystem für einen Erstschlag eingesetzt werden – somit ist es müßig, das überhaupt zu diskutieren, auch, wenn von Seiten der Militärs weltweit gern von Defensivwaffen geschwatzt wird.

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  10. 8. April 2012 13:32

    Israel verhängt Einreiseverbot gegen Günter Grass

    Nachdem dem Rechtspopulisten Jörg Haider im Jahr 2000 die Einreise verweigert wurde, ist es nun Günter Grass. Heinrich Lummer und der ultrarechte Hamburger Verein „Die Deutschen Konservativen“ mussten auch draußen bleiben.

    Laut israelischem Innenministerium ist Grass nun eine Persona non grata. Das Gedicht von Grass habe darauf abgezielt, „das Feuer des Hasses auf den Staat Israel und das Volk Israel anzufachen“. Grass wolle so „die Idee weiterbringen, die er früher mit dem Tragen der SS-Uniform offen unterstützt hat“.

    Die Unterstützer von Grass sollten sich fragen wen und welche Ansichten sie unterstützen.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,826327,00.html

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  11. 8. April 2012 19:47

    Persona non grata; Einreiseverbot für Grass. Die Regierung Israels beruft sich dabei auf ein Gesetz, das ehemaligen Nazis gilt. Grass hatte einst der Waffen-SS angehört. Grass solle seine „verdrehten und lügnerischen Werke“ besser im Iran veröffentlichen, wo er mehr Anhänger finden dürfte, sagte der Innenminister.
    Aus Iran kamen dann auch am Wochenende zustimmende Reaktionen. Der stellvertretende Kulturminister Dschawad Schamakdari sagte laut Agenturberichten, Grass habe „wunderschön die Wahrheit gesagt“. (nach FAZ)

    So rundet sich mit schlechter Zeile, was schon immer in diesen Ideologiebetrieb paßte.

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    • 8. April 2012 20:29

      Es ist ein ekelhaftes Gedicht 08.04.2012 · Ein Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki, aus erzwungenem Anlass http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-israel-gedicht-von-grass/marcel-reich-ranicki-ueber-guenter-grass-es-ist-ein-ekelhaftes-gedicht-11710933.html

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    • 8. April 2012 23:29

      Ich frage mich was die GraSS-Anhänger von Jakob Augstein, Norman Paech, GvG, Uwe Theel bis zu den Ostermarschierern zu dem Einreiseverbot und den vielen Artikeln weltweit gegen Grass sagen. Kann es sein, dass die „linken“ Anhänger von Grass tatsächlich so blöd sind nicht zu erkennen, dass es sich um ein antisemitisches „Gedicht“ handelt? Freilich, viel interessanter als der Antisemit Grass sind aus meiner Sicht seine Anhänger. Interessant weil es so viele sind.

      Wenn mir jetzt noch einer vorwirft, ich sähe Gespenster und das alles hat nichts mit Antisemitismus zu tun, dann wird vermutlich Heppenheim im nächsten Jahr Deutscher Fußball-Meister und ihr Mittelstürmer Bundesliga-Torschützenkönig.

      Nach der israelischen Botschaft weiß nun auch Broder: Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann geht’s Jakob und seiner Community gleich “noch mal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden. Antisemitische Dichter und antisemitische Zeitungen sind ein Angriff auf die Zivilisation.

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    • 9. April 2012 00:03

      Stimmt …
      Das kommt nicht von ungefähr, oder:
      Im kulturellen Schützengraben –
      eine konkrete Bilanz zu GG

      Befürworter des Jugoslawienkriegs wie Habermas und Grass, welch letzterer in Jugoslawien Bodentruppen marschieren lassen wollte, sowie der Antisemit Martin Walser werden von der Friedensbewegung als Redner umworben. (Heiner Möller)

      Bis heute hat es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, weder der Sache nennenswert angemessene Einzeluntersuchungen noch wenigstens um Verständnis bemühte Gesamtdarstellungen der Neuen Frankfurter Schule gegeben – während zu Lenz, Böll und Grass jeweils Stücker zweitausend Monographien, Anthologien und Schullektürehilfen existieren müßten. (Kay Sokolowsky)

      Lesung mit Günter Grass. Der Dichter gibt was aus seinen Kalkutta-Tagebüchern zum besten. In der Pause dann zeigt uns Günter seine Urlaubsdias von indischen Stränden. (Ernst Kahl)

      Neue Rechtschreibung. Wo es früher
      Günter Grass: Ich war Flakhelfer
      hieß, muß es jetzt
      Günter Gra : Ich war bei der Waffen-ß
      heißen. (Hermann L. Gremliza)

      Auch ohne genaue Erinnerung an die von ihnen angemahnten Aufträge paßt mir ein Martin Walser, der an einer sozialen Stelle die Hände ringt, wo Günter Grasss groberdings die Fäuste schwänge, in keinen der Entwürfe, auf die ich mich eingelassen haben soll. Soviel doch zu denen: Ein Grass-Walser-Jahr bzw. Walser-Grass-Jahr komme auf uns zu … (Hermann Kant)

      Die Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremisten, mit der es jahrelang selbst ein Günter Grass manchem Springer-Springinsfeld gleichzutun suchte (Erich Fried)

      Günter Grass und Jürgen Flimm – auch sie sind jetzt das Volk, auch sie können das Jammern der Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger nicht mehr ertragen. Die ideologische Einheitsfront, die sich auf die nationale Lösung der sozialen Frage verständigt – hier wird sie Ereignis. (Hermann L. Gremliza)

      Kennen Sie Heyse? Paul Heyse? Den ersten deutschen Dichter, der den Nobelpreis für Literatur bekommen hat? Dies nur für den Fall, einer wollte den Osloer Elferrat zugunsten des letzten deutschen Preisträgers ins Spiel bringen. Es geht hier nicht um Literatur. Ich jedenfalls kenne keinen Verehrer der Sprache, der einen Roman von Grass oder eine Rezension von Reich-Ranicki lesen kann.
      So wenig Grass und Reich-Ranicki in der Sprachkunst zählen, so viel zählen sie für die Politik: der eine als ein Anführer der mosernden Mitläufer, die hierzulande als linke, gar kritische Intellektuelle im Handel sind, der andere als ein Zensor, der die Äußerungen dieser Rasselbande in politisch erwünschte und unerwünschte teilt. Der jüngste Grass, sagt Reich-Ranicki, sei sehrsehr brauchbar. (Hermann L. Gremliza)

      Ich hätte auch die Jahreszahlen von 1976 bis 2004 dazuschreiben können, und die Heftnummer; aber was soll´s, es ist eine einzige deutsche Soße, angemessen von vielen Autoren in der Konkret kritisiert. Und hier stehen nur ein paar Splitter …

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  12. 8. April 2012 22:27

    Es kann doch eigentlich keinen Zweifel geben, daß sich Grass antisemitischer Klischees bedient, wenn er sagt daß „Israel den Weltfrieden gefährdet“!

    Da geht es nicht um eine Kritik an der Politik des Staates Israel, der durch eine angehende Atommmacht Iran und deren Spitzbuben in dessen regierung versucht, eine angemessene Selbstverteidigung aufzubauen, sondern um den „Weltfrieden“. – Der Jude ist am Elend in der Welt schuld – diese Generalisierung ist so antisemitisch wie sie nur sein kann, da gibt es nichts zu deuteln.

    Was mich im Übrigen – als früherem Teilnehmer und Organisator von Ostermärschen – regelrecht entsetzt sind die heutigen Ostermarschierer, die „Hände weg von Damaskus und Teheran“ fordern. Die dichten zwar nicht so elendig schlecht wie der Grass, der hoffentlich seine letzte Tinte nun verschossen hat, sondern marschieren in der gleichen Tonlage, die er vorgegeben hat.

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    • 11. April 2012 14:36

      Hermanitou,
      den Osteraufmarsch hat sich Reflexion gestern vorgenommen:

      „Es ist ein alt­be­kann­tes deut­sches Ritual: Wäh­rend Kleinbürger_innen ihre Kin­der in den Gar­ten het­zen, um sie Oster­ha­sen und andere Erzeug­nisse der Scho­ko­la­den­in­dus­trie suchen zu las­sen, gehen andere Kleinbürger_innen, mit und ohne Kin­der, auf die Straße, um für den „Frie­den” zu mar­schie­ren. Dabei steht oft­mals der „Nahe Osten” im Mit­tel­punkt der Oster­mär­sche, die am ver­gan­ge­nen Wochen­ende statt­fan­den. So heißt es in einem Auf­ruf der Deut­schen Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei (DKP), dass das „Kriegs­ge­schrei gegen den Iran immer lau­ter” wer­den würde, obwohl es angeb­lich „kei­nen wirk­li­chen Beweis” für ein Atom­pro­gramm des ira­ni­schen Regimes geben würde. Beflü­gelt von Gün­ter Grass gin­gen die deut­schen Frie­dens­freunde in der gesam­ten Bun­des­re­pu­blik auf die Straße.
      ….
      weiterlesen

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  13. 9. April 2012 12:11

    Au weia. Ich hatte gestern ja auch ein paar Augustiner, doch leide ich zum Glück nicht unter derartigen Folgen. Nach der Lektüre der letzten „Beiträge“ frage ich mich langsam, wer innerhalb des Disputes eigentlich zu undifferenzierter Hetze neigt. Hier wird einmal wieder abgeurteilt, werden Menschen diffamiert und verbal an die Wand gestellt, dass es nur so kracht. Im Gleichschritt Marsch-Marsch, parolentreu und siegessicher in den Kampf, so simplifiziert wie möglich, damits nicht weh tut. Der Feind ist ausgemacht, es kann nur noch ewige Schuld gesprochen werden. Grass, Augstein, Ostermaschierer – alles antisemitische Volksverhetzer. Und mehr noch – eigentlich jeder, der es wagt, die Administration des geschundenen Volkes Israel zu kritisieren, macht sich automatisch schuldig ist ein „antisemitisches Schwein“ und gehört verurteilt. Jawoll! Das die teils dümmlichen Schlüsse eines Grass einfach an einer politischen Fehlinterpretation des Konflikts liegen könnten oder an zuviel oder falschem Mitleid am vermeintlich Schwächern oder an einer gewissen Grundnaivität, was strategische Fragen betrifft, das kann nicht sein. Es muss sich einfach um Antisemitismus handeln. Es ist ja so auch leichter und man kann selbstgefällig lospoltern, aburteilen und verbal hängen – und das machen wir ja so gerne, wir Deutschen – darin haben wir ja Erfahrung.

    Wie wäre es einmal mit wirklicher Auseinandersetzung – auch mit sich selbst und dem eigenen Verhalten, anstatt immer nur auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners (Die BILD lässt grüßen) Parolen zu gröhlen?

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    • 9. April 2012 13:51

      @Michael Pliwischkies 09/04/2012 12:11

      Man kann alles, jede Aussage und jedes Verbrechen entschuldigen oder relativieren. Hat Treitschke seine Aussage, „die Juden sind unser Unglück“, wirklich so gemeint“? War Treitschke Antisemit? Hat Grass sein aktuelles Gedicht, „Israel ist unser Unglück“, wirklich so gemeint? Hat Chamenei seine Hetze vom „Krebsgeschwür Israel, das entfernt werden muss“, wirklich so gemeint oder ist er falsch interpretiert worden? Ist die Holocaustleugnung der iranischen Regierung tatsächlich antisemitisch motiviert, oder ist die Geschichtsschreibung des Irans nur von gestern? Sind die Mordaufrufe gegen Juden von iranischen Geistlichen nur Ausrutscher und zu ignorieren oder sind sie antisemitisch motiviert? Liegt den Terroranschlägen der Hamas nur eine politische Fehlinterpretation zu Grunde, oder könnten sie etwas mit Antisemitismus zu tun haben? Ist Kritik an Steinigungen von iranischen „Ehebrecherinnen“ oder die Hinrichtungen von minderjährigen iranischen Jugendlichen undifferenzierte Hetze oder berechtigt?

      Israel darf kritisiert werden. Es kommt auf an, wie Israel kritisiert wird. Die israelische Siedlungspolitik ist durchaus kritisierbar, wenn man dabei nicht vergisst dass in Israel zehn Prozent Araber leben und es nicht nur deshalb keinen Grund geben darf, dass nicht auch in der Westbank Juden leben dürfen. Der Gazasteifen und Jordanien sind bekanntlich judenfrei.

      Fakt ist: Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, dessen Existenz seit der Staatsgründung von den Diktaturen im Nahen Osten bedroht wird. Die politischen Entscheidungsträger des Irans haben mehrfach angekündigt den Judenstaat zu vernichten, ihn auszulöschen, das „Krebsgeschwür“ zu entfernen. Für Grass kommen diese Aussagen von „Maulhelden“. Hitler und die NSDAP haben bereits vor dem Holocaust angekündigt das jüdische Volk zu vernichten. Viele wollten diese Aussagen nicht glauben und nannten Hitler einen „Maulhelden“. Im Übrigen unterstützt der Iran die islamischen Terrorgruppen, die Juden tausendfach ermordeten und ermorden und auch zukünftig ermorden werden.

      Fakt ist auch: Grass hat sich freiwillig zu der Armee gemeldet die den Betrieb von Ausschwitz ermöglicht hat. Er hat dazu 60 Jahre geschwiegen. In diesen 60 Jahren hat er vielfach den Moralisten gespielt und Kohl kritisiert weil er Bitburg besuchte. Später hat er den deutschen Angriffskrieg gegen Jugoslawien verteidigt und viele ähnlich dumme Aussagen gemacht. Grass hat nie einen Hehl aus seiner antizionistischen Sicht auf Israel gemacht. Nationale und antizionistische Aussagen sind ein Markenzeichen von Grass.

      Grass benutzt in seinem Gedicht viele antisemitische Stereotype, er spricht vom angeblichen Tabu, israelische Politik zu kritisieren, er pauschalisiert Israel wie Antisemiten Juden pauschalisieren. Grass verwechselt Ursache und Wirkung: Der Iran greift nach der Atombombe, nicht nur deshalb ist der Iran ist eine Gefahr für den Frieden, da dieser die Hamas und den Dschihad gegen Israel unterstützt, ganz zu schweigen von den täglichen Vernichtungswünschen des Irans gegen Israels.

      Grass ist ein alter, bedauernswerter, selbstverliebter, antizionistischer Mann. Den Beifall den er aus dem Iran und aus Deutschland bekommt sagt weniger über ihn als über seine Applaudierer aus.

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      • 9. April 2012 13:59

        Kamerad Fidelche, bitte nimm doch zur Kenntnis, dass ich ausdrücklich weder Dir noch Grass zustimme. Du musst mir also keine Antworten auf Fragen geben, die ich nicht gestellt habe. Für mich gilt in diesem Konflikt allein internationales Recht und die Vernunft als Leitbild – aber weder die grasssche Unausgegorenheit in der Beurteilung der Lage, noch deine wohl als pathologisch zu bezeichnende Antisemiten-Hatz-Attitüde, die eine vergleichbare Primitivität zur Schau stellt.

        „Israel darf kritisiert werden. Es kommt auf an, wie Israel kritisiert wird. Die israelische Siedlungspolitik ist durchaus kritisierbar, wenn man dabei nicht vergisst dass in Israel zehn Prozent Araber leben und es nicht nur deshalb keinen Grund geben darf, dass nicht auch in der Westbank Juden leben dürfen. Der Gazasteifen und Jordanien sind bekanntlich judenfrei.“

        Wer ist hier der Relativierer? Und nein – aus deiner Sicht darf man Israel eben NICHT kritisieren. Du bedienst Dich der exakt gleichen Rhethorik, die Du den von Dir festgestellten Antisemiten vorwirfst.

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      • 9. April 2012 14:28

        Kamerad Pliwischkies,

        du hast geschrieben: Der Feind ist ausgemacht, es kann nur noch ewige Schuld gesprochen werden. Grass, Augstein, Ostermaschierer – alles antisemitische Volksverhetzer“

        Darauf habe ich geantwortet, mit Fragen und Statements. Ich hätte dich auch kürzer fragen können: „Entsetzlicher Verdacht, war Hitler Antisemit?“ Mir ist natürlich klar, dass du auf meine Fragen und Statements nicht eingehen kannst, denn dann würde dein Gedankengerüst völlig zusammenbrechen. Stichwörter: Iran und seine Ankündigungen (Krebsgeschwür), Hitler und seine Ankündigungen (Mein Kampf), Maulhelden, Iran greift nach der Atombombe, Iran unterstützt die Hamas, Iran ist Gefahr für den Frieden.

        Die israelische Siedlungspolitik sehe ich differenzierter als die meisten „Israelkritiker“. Du hast dich dazu noch nicht geäußert. 1. Bist du der Ansicht, dass auch die Westbank judenfrei sein soll? 2. Was sagst du dazu, dass es Juden in Jordanien laut Verfassung verboten ist dort zu leben? Ist dieses Gesetz Antisemitismus oder politische Fehlinterpretation?

        Differenzieren und relativieren ist für mich nicht dasselbe. Für dich auch?

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        • 9. April 2012 14:48

          „Ich hätte dich auch kürzer fragen können: „Entsetzlicher Verdacht, war Hitler Antisemit?“ “

          Nun gehen sie aber mit Dir durch, oder? Auf Deine billigen „Fangfragen“ werde ich Dir keine Antwort geben. Das ist schopenhauersche Rhethorik für Anfänger. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mich auf derlei Spielchen einlasse.

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  14. 9. April 2012 14:54

    Broder zu Grass, antisemitischen Websites, Maulhelden und zum Zeitgeist:

    Ich stimme dem HMB da gerne zu.

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    • 9. April 2012 15:39

      Ein ausgedienter israelischer Diplomat ….

      Diese Borniertheit ist unfassbar, aber Dein Beifall zeigt mir, was du unter Differenziertheit verstehst. Ansonsten hat er mit seiner Wertung zum Teil natürlich recht – allerdings eben nicht zur Gänze. Insbesondere sein Schluss halte ich für Nonsens, aber etwas immer wieder Angeführtes, nur wird es dadurch nicht besser. Vielleicht ist es aber auch nur ein Generationenkonflikt. Schließlich ist Broder selbst auch schon ein alter Mann und es mag alte Männer auf der Gegenseite geben, die wirklich glauben, alte Schuld würde aus der Erinnerung schwinden, wäre Israel nicht da. Das kann ich nicht beurteilen. Allerdings schon, dass dieses „Denken“ für die heutige und kommende Generationen keine Rolle mehr spielen sollte und nicht spielen darf. Aber letztlich ist das Stochern im Nebel, brodersche Küchentisch- oder sagen wir Tattersall-Theken-Psychologie.

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  15. 9. April 2012 18:33

    Daniel Jonah Goldhagen nannte Grass einen „Verfälscher seiner eigenen Nazi-Vergangenheit“. Mit seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ kaue Grass, „nicht anders als jene am Stammtisch, die kulturellen Klischees und Vorurteile seiner Zeit“ durch, schrieb Goldhagen in dem Essay.

    Grass sagt, er muss das Schweigen brechen, um zu sagen, von Israel gehe eine Gefahr für den Weltfrieden aus, obwohl seit Jahrzehnten die islamischen Staaten, ein großer Teil der deutschen Linken und die komplette deutsche Rechte das selbe sagt.

    Das erklärte Ziel des Irans ist die Vernichtung von Israel. Mit der iranischen Atombombe kann dieses Ziel erreicht werden. Der Bau der iranischen Atombombe muss verhindert werden.

    Jede militärische Aktion, ob mit den USA, oder Israel im Alleingang ist die allerletzte Option. Zuvor müssen alle diplomatischen Mittel ausgeschöpft werden, was scheinbar nicht funktioniert. Der Iran bedroht den Weltfrieden. Ursache und Wirkung zu verkennen kann Dummheit sein, bei Grass ist es Antisemitismus.

    Netanjahu hat Obama Aufzeichnungen von 1944 übergeben aus denen hervorgeht, dass trotz Bitten von jüdischen Exilanten das KZ Ausschwitz nicht verhindert wurde. Sechs Eisenbahngleise nach Auschwitz hätten gesprengt werden müssen. Die USA und die Welt stehen wieder vor einem ähnlichen Problem.

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    • 9. April 2012 23:48

      Sechs Eisenbahngleise oder die Anlagen zur Atombombenherstellung. Ein guter, treffender Vergleich. Ich stimme zu, eine militärische Aktion ist die letzte Option. Ich hoffe, dass sie nicht nötig wird. Wer die Sanktionen gegen den Iran unterläuft trägt Mitverantwortung für die Entwicklung. Wer sich gegen die Sanktionen ausspricht, wer die menschenverachtende Politik des Irans verharmlost oder gar gutheißt, ebenso.

      Grüße fidelche

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  16. Der Bassist permalink
    9. April 2012 20:50

    Auch der Ritter des Hin-und-Her, der Mainzer Entdeckungstexter Columbus, hat nun ein Gedicht, ja: ein Prosagedicht in endloslangen Zeilen geschrieben, für die geneigten Antisemiimps im Freitag.
    „Die Panzer schießen besser denn je“ heißt es da, und „Luftflotten wachsen an Feuerkraft“. Die „Windhühner“ seien unglücklich. „Ostereier“ würden mit „Eutergemelk“ zum „Sonderangebot“, „steinhart“ seien nur „gekochte Haseneier“; womit der Verdichter der Dichtung ins Betonlyrische eben nicht die „Spatensprache“, sondern eben „Potenzängste“ meint, an denen „der Grass“ aber nicht leide. –
    Kann das verehrte Literaturbüro Mainz nicht mal herzhaft eingreifen?
    Und zwar für immer?

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    • Der Bassist permalink
      9. April 2012 21:09

      Wieso gilt ein mediokres Talent wie Herr Grass bei Ihnen als Papst der Epik, während Arno Schmidt seit gut zwanzig Jah­ren in der Ecke stehen muss, zur Strafe dafür, dass er Deutsch kann?« Diese Frage stellte Peter Hacks in einem Brief Hellmuth Karasek. Aber Hacks war nicht der einzige, auch andere große Autoren fanden die Bücher von Grass vollkommen überschätzt.
      Friedrich Dürrenmatt war heilfroh, daß Grass ihm nicht wie versprochen den »Butt« schickte, weil er ihn dann auch nicht zu lesen brauchte: »Der Grass ist mir einfach zu wenig intelligent, um solche dicken Bücher zu schreiben.« Das gleiche Buch, nämlich »Der Butt«, regte Robert Gernhardt zu einem Zweizeiler an: »Man kann alles übertreiben/auch das Schreiben.« Und mehr gab’s aus Gernhardtscher Sicht zu Grass auch nicht zu sa­gen.
      Bis auf wenige Ausnahmen glaubt das Feuille­ton fest daran, Grass sei ein bedeutender Autor, und weil ihm der Literaturnobelpreis verliehen wurde, hält sich dieses Missverständnis hartnäckig. Grass wurde jedoch nicht damit ausgezeichnet, weil er ein großer Schriftsteller ist, sondern weil er einer der größten Kulturbetriebs­intriganten ist, der, wie Heinar Kipphardt einmal schrieb, »mit der SPD in alle Arschlöcher kriecht, in das des Papstes inklusive«.
      Grass habe als berühmtester Vertreter der deut­schen Nachkriegsliteratur, meinte Karl Heinz Bohrer, seine »künstlerischen Defizite« mit »einem aufdringlichen Moralismus« auszugleichen versucht. Anders als bei den Intellektuellen, die während der Nazi-Zeit oder danach ins Exil gingen und bei denen »eine existentielle Trauer im Spiel war, von der die Rhetorik der politischen Moralisten charakteristischerweise nichts hatte«, steckte hinter dem laut und vernehmlich vorgetragenen »mea culpa« nicht nur eine »Zer­knirschung, sondern mehr noch eine Art Erpres­sungsversuch, dass man endlich doch die Schuld vergeben möge. Ganz besonders die Opfer selbst, die Juden, sollten das tun.« Und als sich Grass lange genug stellvertretend für alle Deutschen zerknirscht gegeben hatte, aber die Juden dennoch nicht die Begeisterung an den Tag legten, die man von ihnen bei der geforderten General­amnesie erwartet hatte, wurde der Spieß um­ge­dreht, und Grass drehte mit, indem er sich nun­mehr als Bewährungshelfer gegenüber den Juden aufspielte, da­mit sie nicht rückfällig und Ver­haltens­wei­sen an den Tag legen würden, die man als Grass und als Deutscher lange genug und vehement öffentlich bereut hatte.
      Vielleicht weil Grass bei einem Vortrag in Jeru­salem 1971 mit Tomaten beworfen wurde, schrieb er im gleichen Jahr: »So hat Israel durch die schleichende Annexion der besetzten Gebiete den arabischen Staaten einen Vorwand für deren Angriffe geliefert.« Könnte natürlich auch umgekehrt gewesen sein. Weil Grass die arabischen Angriffe auf Israel rechtfertigte, wurde er mit Tomaten beworfen. In diesem Fall muss man sagen: Die Israelis waren so freundlich, ihn nur mit Tomaten zu bewerfen!
      Kritik an Grass ist gotteslästerlich und hat gefälligst aufzuhören. Auch kleine Vergehen bleiben da nicht ungestraft, denn Grass sieht alles. Selbst eine kleine nicht genehme Kritik an einem seiner Bücher in der Frankfurter Rundschau entgeht ihm nicht. Dann muss Grass den Chefredakteur anrufen, ihm den Kopf waschen und sein Abo abbestellen. Genauso macht es ein gro­ßer Autor und Schriftsteller und Kritiker.
      Gerade dieses orgelhafte, aufdringliche Pochen auf Auschwitz musste einen skeptisch machen. Und zu Recht. Denn »Au­sch­witz als Gewinn« eignete sich im Sinne der von Habermas verteidigten »Einzigartigkeit von Ausch­witz« besser für die unverwechselbare Identitätsausstattung der Deutschen als ein bloß vergleichbares und austauschbares Ereignis, das keinen Anspruch auf Originalität erheben kann und die Deutschen zu bloßen Nach­ahmungstätern stempeln würde, weil laut Nolte die »Asiaten« das Copyright auf den Völkermord hatten und nicht die Deutschen. Nicht umsonst entschied sich auch der Hobbyhistoriker Helmut Kohl im Historikerstreit für diese Version, denn damit war Auschwitz bewältigt. Mit seiner Sakralisierung und von der Aura des Unbegreiflichen umgeben, hatte Auschwitz nur noch eine rituelle Bedeutung. Man konnte sich wieder nationalen Aufgaben zuwenden. Martin Wal­ser meinte das auch: »Wenn wir Auschwitz bewältigen könnten, könnten wir uns wieder nationalen Aufgaben zuwenden.« Und so wurde es dann ja auch gemacht.
      Grassens Leser sind mit einem literarischen Geschmack gesegnet, der in dem nach Bohnerwachs riechenden Treppenaufgang einer Altbauwohnung in den fünfziger Jahren anzusiedeln ist.
      Und so labert Grass vor sich hin, breitet seine unglaublich öden Erinnerungen aus, kommentiert sie zwischendrin oberlehrerhaft in der dritten Person und frickelt unermüdlich eine holprige, langatmige und bräsige Prosa zusammen. Da ist kein Rhythmus drin, keine Musik, kein Dampf, keine Spannung, nur der zähe Wille eines Mannes, bis zum bitteren Ende vor sich hin zu schwadronieren.
      Ich empfehle, Klaus Bittermanns hier stellenweise zitierte Gratulation zu GGs 80stem in der Jungle World ganz und besonders zu Ende zu lesen. – So war er immer, so ist er durch sein jüngstes Gedicht zur Kenntlichkeit entstellt, der Grass.

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      • Der Bassist permalink
        9. April 2012 21:24

        „Ach so: Was bleiben wird von Günter Grass? Vermutlich seine die Antiquariate über die nächsten Jahrzehnte hinaus verstopfenden Bücher und die »Fragilaria guenter-grassii«. Das ist eine 1992 in der Danziger Bucht entdeckte und bis dahin unbekannte Algenart, die nach ihm benannt wurde.
        Und wenn jemand nicht so genau wissen sollte, was eine Alge ist: Es ist eine primitive Lebensform. »Einzeller eben«, wie mir mein Neffe, ein Naturwissenschaftler, abschätzig mitteilte. Und das passt ja dann irgendwie auch.

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  17. Melody permalink
    10. April 2012 08:45

    Offener Brief an Günter Grass

    Lieber Kollege Grass,

    es gibt Meinungen und Lösungen. Für politische Meinungen braucht man nichts, manchmal nur einen Stammtisch und ein paar Bier. Für Lösungen in der internationalen Politik braucht es mehr, vor allem Informationen und die Ausbildung zur Auswertung. Zur Ausbildung gehören Themen wie Determinanten der Außenpolitik, außenpolitische Infrastruktur, Konstellationsanalyse, außenpolitische Ziele, Phänomene der Eskalation und hundert weitere, wie ich in meinem Politologie-Studium gelernt habe.

    Informationen werden beschafft von Botschaften, Geheimdiensten, Auswertungen von Statements, öffentlich zugänglichen Quellen. Ein immenser und teurer Aufwand, gerade bei einem repressiven Land wie dem Iran.
    Sie haben die Lösung für die atomare Bedrohung durch den Iran erarbeitet. Israel soll still halten. Nicht reagieren auf die beispiellose Aufrüstung im Iran, nicht auf die Raketen mit immer größerer Reichweite, nicht auf die Todesdrohungen, nicht auf die hysterischen Massenkundgebungen, nicht auf die Raketenlieferungen an Hamas – und Hisbollah-Terroristen, die täglich auf Israel abgefeuert werden. Um Ihre Lösung zu forcieren, soll Israel keine U-Boote mit abschreckender Zweitschlag-Kapazitäten erhalten.

    Sie haben uns in ihren biographischen Darstellungen die Ausbildung zum Spezialisten für Internationale Beziehungen und Eskalationen verschwiegen. Deshalb nenne ich Sie Kollege. Wenngleich: die SS-Zeit lässt sich schwerlich auf die Ausbildung anrechnen. Sie haben uns auch nie von Ihren exzellenten Kontakten zu KGB, CIA, Mossad, MAD und der IAEA erzählt. Auch nicht zu den iranischen Revolutionsgarden. Mussten Sie auch nicht. Wichtig ist: Sie wissen genau, was Ahmadinedschad umtreibt: blankes Maulheldentum. Pathologisch zwar aber harmlos. Sie wissen und Sie müssen. Sie wissen mehr als die o.a. Dienste zusammen, Ihre Erkenntnis muss hinaus in die Welt mit Hilfe der Süddeutschen Zeitung, der man mit gutem Gewissen unterstellen kann, einen besessenen Medienkrieg gegen Israel zu führen.

    Es drängt und dräut Sie in wer weiß welchen Organen, aber sicher nicht in Ihrem Gewissen. Das blieb relativ ruhig bei dem Schlachten in Syrien, den Massenmorden in Darfur, den Hinrichtungen von Kindern und den Steinigungen von Frauen im Iran, den mörderischen Attacken palästinensischer Terroristen, die kleinen Kindern die Köpfe zerschmettern, der unsäglichen Geiselhaft von Gilad Shalit, als Al Quaida dem Journalisten Daniel Pearl die Kehle durchschnitten oder in Toulouse ein Islamist Schulkinder auf offener Straße erschoss. Nichts davon hat Sie so in Rage versetzt wie die Entschlossenheit Israels, die Drohungen aus Teheran ernst zu nehmen.

    Mag daran liegen, dass Sie sich in an Ihrem Wohnort im Schleswig-Holsteinischen Weselsfleth sicher genug vor der nuklearen Bedrohung der Mullahs fühlen und auf Abschreckung verzichten können. In Weselsfleth lässt sich`s gut urteilen, wie Israel sich zu schützen hat. In Weselsfleth lässt sich auch fordern, dass Israel auf Schutz zu verzichten hat.
    Sie sind wahrlich ein neu geouteter, topinformierter Politologe, deshalb muss ich Sie grundsätzlich Kollege nennen, wenngleich ein politikwissenschaftliches Würstchen.

    Mit letzter Tinte sei Ihre Tirade lyrisch geschrieben? Mag sein. Gewiss nicht mit spitzer Feder, sondern übel geschmiert. Sicher, dass ihre Tinte blau ist und nicht braun? Bevor noch mehr Gedichte dieser Art zu erwarten sind, trocknet Ihr Tintenfass hoffentlich rechtzeitig aus. Am Ende Ihres Lebens haben Sie sich entschieden, wo Sie ihren Platz einnehmen wollen: am Stammtisch. Prost Herr Kollege.

    Leo Sucharewicz
    Diplompolitologe

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    • 10. April 2012 10:27

      Richtig, Grass hat nun endgültig am antisemitischen Stammtisch platzgenommen, wo schon immer mit brauner Tinte geschrieben wurde. Diesen braunen Stammtisch interessieren die atomare Bedrohung und die iranischen Vernichtungsdrohungen gegen Israel nicht. Israel soll still halten und sich zur Schlachtbank führen lassen. In Europa muss man sich vor der nuklearen Bedrohung der Mullahs nicht ängstigen, beruhigte vor ein paar Jahren Udo Steinbach in Richtung des braunen Stammtisches.

      Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden“, schreibt Henryk M. Broder über den antisemitischen Stammtisch.

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  18. 10. April 2012 11:49

    Soeben hab ich BORIS YELLNIKOFF – „Der Vatermord der Grassdeutschen“ gelesen. Sehr empfehlenswert! Besonders gefielen mir folgende Sätze:

    Was Antisemitismus ist, definiere ich, sagt der Antisemit. Was Lyrik ist, definiere ich, sagt der Lyriker. Grass definiert beides. Nichts daran ist neu.

    So also argumentieren nicht wenige vorgebliche Kritiker von Grass, von seinen offenen Apologeten ganz zu schweigen – um die soll es hier allenfalls am Rande gehen. Sie werden zahlreicher und in den Medien vernehmbarer. Sie sind des Volkes wahre Stimme – das zeigen die Reaktionen in Leserbriefen, Onlineforen und Höreranrufen.

    Den wiedergutgewordenen Deutschen wird allenfalls zweifelnd Glauben geschenkt. Das ist vernünftig. Noch größere Einmütigkeit als gegen Grass gab es nämlich, als es einmal konkret wurde – gegen Israel: Am 1. Juli 2010 kannte der Bundestag keine Parteien mehr und votierte einstimmig für eine Resolution, in der »die unmittelbare, bedingungslose und dauerhafte Öffnung von Zugängen zu Gaza« gefordert wurde; die Gaza-Blockade sei zu beenden, und zwar sofort. Das war die unzweideutige Parteinahme gegen Israel und sein Interesse, arabische Terrorbanden am freien Güter- und Personenverkehr zu hindern; das war, auf seine Konsequenz hin gedacht, ein Kapitulationsaufruf an den jüdischen Staat. Eine Grass-Kritik, die das nicht mitdenkt und den Konsens der hohlen Phrase beschwört, der in der Praxis nichts bedeutet, ist bestenfalls wishful thinking.

    Da also die Kritik an Grass so überlaut, übermächtig und im Argument oft so labil ist und da sie in der politischen Praxis wenig zu bedeuten hat, gibt sie unfreiwillig ihr Wesen preis. Sie zieht eine Demarkationslinie zu Grass, zum Unsäglichen, um zu salvieren, was sich im Ton mäßigt, auch wenn es Gleiches meint. Die neue Zeit hat ihren neuen Jargon, da stört das desavouierte Raunen des Alten. Wir erleben: den überfälligen Vatermord der Grassdeutschen.

    Deutschland empört sich. Doch nichts ist gut.

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  19. 10. April 2012 12:02

    Ich finds ja amüsant

    Man muss sich den Vorgang einfach mal wirklich nackt vor Augen führen, auch wenn das ein klein wenig eklig ist, denn die Protagonisten sind ja alle nicht mehr ganz taufrisch. Da steht es eigentlich an, über den Inhalt des grassschen Schwalls zu diskutieren und was geschieht? Ein nabelschauender Konflikt über Vergangenheiten bricht aus. Da wird munter psychologisiert, diffamiert, Antisemitismus festgestellt und die eigentliche Analyse des Grass-Textes, der vor Ungenauigkeiten und Fehlschlüssen geradezu strotzt, wird darüber fast vollständig vergessen. Anstatt ihn als These zu benutzen, ihn zu dekonstruieren und ggf. zu verwerfen, wird er missbraucht, um den jeweilig anderen Verdächtigen möglichst nachhaltig zu diskreditieren. Das Ganze gedeiht soweit, dass sich der stadtbekannte Polemiker Broder dazu hinreißen lässt, sich dezidiert mit einem Blogger eines Nischenmagazins und dessen familiärer Vergangenheit zu beschäftigen, der nichts weiter tat, als zu versuchen, den grassschen Text einer Analyse zu unterziehen. Es entwickelt sich ein absurdes Theater und will man Broder, was seine (nicht belegte) Wertung grassschen Handelns betrifft (Eigensicht als „letzte“ moralische Instanz) noch bejahen, begibt er sich in den Sumpf der Bloggerschelte – natürlich wie gewohnt unter völliger Missachtung jeglicher Angemessenheit. Was ich schade finde, ist, dass Broder – der ein kluger Kopf ist – es Lesern einmal wieder schwer macht, ihm beizupflichten – im Grundsatz, da man das Gefühl nicht los wird, dass auch er eher mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt ist, als mit dem eigentlichen Diskurs.

    Und was Grass betrifft….
    Brechen wir doch einmal knackig herunter. Grass behauptet, Israel als Atommacht würde den Weltfrieden gefährden. Das kann man so zum Ausdruck bringen, wie man auch behaupten kann, Amerika täte dies, Deutschland, Russland – wie die meisten industrialisierten und modern befaffneten Staaten ein potenzielles Sicherheitsrisiko, eine Gefährdung, sind. Der Unterschied besteht allein darin, dass nur Israel innerhalb des Einzugsgebietes eines Regiemes liegt, welches eine irrationale und radikale Gegnerschaft aufrecht erhält. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass ein Bedrohter dazu neigt, eine Bedrohung abzuwenden – wer will es ihnen verdenken. Da dies Folgen haben kann, gefährdet er natürlich auch den „Frieden“. Und was bringt diese grasssche Erkenntnis? Ganz genau nichts. Sie endet an dem Punkt, an dem es eigentlich lohnen würde, mit dem Denken zu beginnen. Letztlich ist es meiner Auffassung nach so, dass Israel in diese Rolle gezwungen wird, was verschiedene Ursachen hat, die es zu ergründen und zu beheben gelten würde. Dem widmet sich Grass aber nicht ernsthaft, sondern geriert sich Friedensengel, allerdings in der naivsten Form. Anstatt seine Popularität zu nutzen, um den Konflikt „herunter zu kochen“, stellt er ihn nur auf die nächste Herdplatte und meint, damit einen Lösungsansatz gefunden zu haben. Er produziert sich als Festschreiber des Konfliktes, als nichts weiter. Damit reiht er sich ein in das Heer derjenigen, die das aus einem selbstgefälligen Pathos heraus auf beiden Seiten schon immer taten und bietet demnach keine neue Erkenntnis, bietet jedoch viele Angriffspunkte, wie man im gesamten Blätterwald lesen kann und all diese beziehen sich im Grunde nicht mehr auf den Konflikt, sondern drehen sich um die Person Grass und seine angeblichen Beweggründe – wie langweilig.

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    • 10. April 2012 13:05

      Grote hat selbst seine Eltern ins Spiel gebracht. Er schreibt selbst, dass er sich schuldig fühlte. Er schreibt selbst: “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.” Das ist klassischer Schuldabwehrantisemitismus. Grote ist ein Beispiel von vielen im „Freitag“. So klar und eindeutig schreiben es halt nur wenige. Auch wenn der „Freitag“ mit Grote nur Nischenmagazins ist, wie du richtig anmerkst, die Ansichten dieser „ehrenwerten“ Community liegen voll im Mainstream. Siehe die entsprechenden Umfragen. Broder griff sich Grote und Augstein heraus, um an diesem kleinen Beispiel das große Ganze zu erklären. Antisemitismus ist nicht nur Juden in Gaskammern zu ermorden. Moderner Antisemitismus ist subtiler.

      Zu Grass: Man kann alles Mögliche behaupten. Beispielsweise, dass Juden christlichen Kindern die Kehle durchschneiden um ihre Mazzen backen zu können oder dass Israel den Iran atomar auslöschen will. Beides sind infame Lügen wie sie Antisemiten gerne kolportieren. Grass nimmt einseitig Partei, unterschlägt den Vernichtungswillen des Irans, den Griff zur iranischen Atombombe und vieles mehr. Grass und seine „Brüder im Geiste“ ignorieren den Terror der Hamas, ignorieren die iranischen Reden vom „Krebsgeschwür Israel“, sie wollen dass Israel stillhält und alles über sich ergehen lässt.

      Die Frage ist doch, wie würden Grass und seine „Brüder im Geiste“ reagieren wenn deutsche Kindergärten jahrelang von XY bombardiert würden, wenn deutsche Discotheken und Schulbusse von fanatischen XY Gotteskriegern in die Luft gesprengt würden und wenn das Land welches XY unterstützt nach der Atombombe greifen würde und gleichzeitig, beinahe täglich vom „Krebsgeschwür Deutschland“, das entfernt werden muss reden würde. Würden Grass und seine „Brüder im Geiste“ dann auch sagen, dass Deutschland still halten und abwarten solle?

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    • 10. April 2012 13:45

      Ich gehe mal auf diesen Aspekt ein, weil eine Diskussion auf der Basis eines „Was wäre wenn“ einfach nichts bringt, da es Fiktion ist und bleibt.

      „Grote hat selbst seine Eltern ins Spiel gebracht. Er schreibt selbst, dass er sich schuldig fühlte. Er schreibt selbst: “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.” Das ist klassischer Schuldabwehrantisemitismus. Grote ist ein Beispiel von vielen im „Freitag“. “

      Ja, das hatte ich gelesen, ändert aber im Grunde nichts. Grote kann nichts für die Tätigkeit seiner Eltern im Dritten Reich und der Anwurf Schuldabwehrantisemitismus ist pure Interpretation – Deine eben, da Du das reflexhaft immer tust, auch, weil Du weißt, dass es funktioniert. Es ist eine Frage der Lesart. Sie könnte auch die Erkenntnis beinhalten, dass Israel eben ein ganz normaler Staat ist, mit ganz normalen staatlichen Institutionen, der eben auch genau so funktioniert. Diese Erkenntnis kann durchaus zur Folge haben, dass eine sich eine für alle Seiten destruktive Schuld, die ja nur ein Gefühl und nichts Reales ist, abbaut, was ein großer Vorteil ist, denn dieses „sich schuldig fühlen“ ist kein guter Berater, weder für den „Betroffenen“, noch für Israel und seine Bürger. Aus Schuld erwachsen einfach keine Freunde, sondern nur falsche Abhängige. Die benötigt das Land aber nicht – die nutzen niemandem. Übrigens, auch wenn das vermutlich nicht in Dein Schwarzweiß-Weltbild passt: Man kann ein Freund Israels sein und die Politik dennoch auch massiv kritisieren. Das verhält sich ein wenig wie im richtigen Leben. Von einem sich schuldig fühlenden kann man nichts erwarten. Von einem Freund jedoch aufrichtige und zuweilen – weil emotionalisiert – auch überzogene Kritik. Die nämlich hat im Idealfall auch etwas mit Anerkennung, mit Wertschätzung zu tun. Der sich schuldig fühlende allerdings, der aus diesem Gefühl heraus auf alles dreinschlägt, was seiner Meinung nach gegen das „Opfer“ gerichtet ist, hilft ihm nicht weiter – er hilft nur sich selbst. Und exakt DAS ist es, was ich an diesem Schuldabwehr-Geschwätz kritisiere. Es ist letztlich nur ein Sargnagel – ein vielleicht gut gemeinter, nur ändert das nichts.

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    • 10. April 2012 14:47

      Vergiss nicht, Grote schrieb auch: “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich”. Das ist der entscheidende Satz für die Diagnose von Schuldabwehrantisemitismus. Das heutige Linkparteimitglied Norman Paech sprach in den 1990er Jahren davon, dass er endlich „von der Aura der Kollektivschuld“ erlöst wurde, als er Mitte der 1960er Jahre nach Israel fuhr und dort das Leid der Palästinenser sah. Denn nun konnte er aus dem „Schatten Hitlers“ heraustreten. Das lag auf derselben Ebene.

      „Man kann ein Freund Israels sein und die Politik dennoch auch massiv kritisieren“. Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr. Auf einen Freund der mich ans Messer meines Mörders ausliefert kann ich verzichten. Israelkritik ist erlaubt, wenn sie nicht mit zweierlei Maß misst. Grass und seine „Brüder“ bezeichnen sich zwar als Freunde Israels, sind aber keine, sie verdrehen Ursache und Wirkung. Der lupenreine Antisemit beginnt jede seiner Hasstiraden mit „meine besten Freunde sind Juden“, wie der Ausländerfeind seine Sätze meist mit „zu meinen besten Freunden zählen Türken“ beginnt. Ansonsten würde ich dir grundsätzlich schon zustimmen, die Kritik von einem Freund ist wertvoller als die von einem Feind.

      Mit dem Gedicht von Grass und den entsprechenden Reaktionen erleben wir einen neuen Dammbruch, vergleichbar mit der Walser Rede damals 1998 in der Paulskirche. Die damaligen Proteste (Ignaz Bubis usw.) verflogen schnell und Walsers „Gedanken“ gingen im Mainstream auf. Ich habe mir mal die Online-Umfragen von der TAZ bis zur FTD angesehen. Auf die Frage „Hat Grass Recht?“ stimmten zwischen 70 bis 90 Prozent mit (mehr oder weniger) „JA“, obwohl alle diese Zeitungen gegen die Aussagen von Grass klar Stellung bezogen haben. Die antizionistischen, nationalbolschewistischen oder rechtsradikalen Zeitungen haben bekanntlich bezüglich des Grass-Gedichtes eine andere Position bezogen als die meisten bürgerlichen Zeitungen, die Umfragen dort habe ich mir erspart.

      Das „Deutsche Volk“ lässt sich eben nicht beirren wenn es um die Juden geht. Grass hat das geschrieben was die Deutschen hören wollten, was der Stammtisch längst sagt. Durch diese Umfragen, durch das Gedicht von Grass, durch die“ Augsteins“ und die „Grotes“ des Internets sind alle meine Blogs die ich in den letzten beiden Jahren bezüglich des Themas deutscher Antisemitismus veröffentlich habe wieder einmal eindrucksvoll bestätigt worden. Dafür bedanke ich mich recht herzlich bei Jakob Augstein, Georg von Grote und nicht zuletzt Günter Grass.

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      • 10. April 2012 16:51

        Wie schon erklärt. Das ist Unsinn, da Herrn Grotes „Schuld“ ohnehin irrational war. Ein „Schuldgefühl“ eben, aber keine „Schuld“ im Wortsinn. Die hier ausgepackte Antisemitismuskeule auf der Welle dieser „Argumentation“ ist – salopp ausgedrückt – einfach Stuss, schon allein, weil sie – freischwingend – jeden treffen kann, der auch nur einmal einen Deutschen Schäferhund gestreichelt hat.

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        • 10. April 2012 16:55

          Ja, aber auch nein.

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        • 10. April 2012 17:05

          Wenn jemand einen Deutschen Schäferhund streichelt, sagt er damit nicht automatisch die Sätze “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich” und „Israel nicht der Iran ist die Hauptgefahr für den Weltfrieden“. Den Unterschied solltest du erkennen können.

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        • 10. April 2012 17:28

          Du unterschätzt den Deutschen Schäferhund. Neueste Erkenntnisse scheinen zu belegen, dass beim Streicheln Hundehaar auf den Streichler übergeht. Das allein wäre kein Problem. Kritisch wird es wohl, weil die Schäferhundhaare Widerhaken besitzen, die sich in die Haut des Streichlers bohren, eine bislang noch als mystisch zu bezeichnende Substanz einbringen, die das Erbgut des Streichlers verändern kann. Zum jetzigen Zeitpunkt streitet man sich allerdings noch darüber, ob dies lediglich zu einer Vermehrung von Hüftschäden in den Nachfolgegenerationen führt oder Teile des kollektiven Gedächtnisses der Rasse der Deutschen Schäferhunde das zukünftige Handeln und Denken des Streichlers beeinflussen. Man vermutet in einigen Kreisen, dass Letzteres der Fall sein könnte. Bewahrheitet sich diese These, wäre die tiefe Abneigung einiger Menschen gegen Drogen, Rolex- und Ray Ban-Plagiate, ehemalige DDR-Bürger und letztlich auch Menschen jüdischen Glaubens endlich erklärlich.

          Weißt Du, Fidelche. Man kann so Vieles erklären – man glaubt es kaum.

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        • 10. April 2012 17:31

          Da hab ich jetzt was dazugelernt. Der Punkt geht an dich.

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    • mentalpunker permalink
      10. April 2012 15:04

      G. Grote konnte sich mit G. Grass (anstatt seine Popularität zu nutzen, um den Konflikt “herunter zu kochen”, stellt er ihn nur auf die nächste Herdplatte!) zur Kenntlichkeit entstellen, die Henry M. Broder gerne formuliert hat natürlich bei Nennung des freitäglichen Schubkarrens Augsteins sowie des SPON. Der gesamte Hegelplatz hat sich mal wieder blamiert, von Bielefeld bis Heppenheim, von Lübeck bis Oslo.

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    • 10. April 2012 22:56

      Warum macht Grass das?

      Er macht es aus einem sehr einfachen Grund. Er, Grass, war immer schon an Sensationen, an Affären, an Skandalen interessiert. Mit seinen Gedichten hat er wenig erreicht, Romane hat er nur einen wirklich sensationellen geschrieben, die „Blechtrommel“. Mit seinem literarischen Werk hat er erreicht, was er erreichen konnte, mehr hat er nicht zu bieten. Und dass er jetzt die Juden attackiert, das ist kein Zufall. Er hat etwas verstanden, was ein anderer vor ihm genau so verstanden hat. Und dieser andere ist Martin Walser. Er hat verstanden: Wenn man die Juden attackiert, kann man damit allerhand erreichen. Und in der Tat haben beide, er und Walser, viel erreicht.

      http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-israel-gedicht-von-grass/marcel-reich-ranicki-ueber-grass-es-ist-ein-ekelhaftes-gedicht-11710933.html

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  20. Das Kind permalink
    10. April 2012 15:14

    Sehr geehrter herr Pliwischkies,

    nicht dass ich zwischen Ihnen und mir irgendeine Allianz oder auch nur strategisches Zusammengehen, einseitig dazu, vorgeben wollte, sei auf diesem Wege doch vermerkt, dass es mich berührt, wie sehr sich Ihre fundierte kritik an fidelsches Konvoluten mit dem deckt, was ich ihm vor zwei Jahren, vor seinem Untergang in der FC schon zu sagen versucht habe; das geht hin bis zu nahezu identischen Formulierungen.

    Die soll auch kein anbiedernder Dank sein, sondern nur for the record

    Mit freundlichen Grüßen

    Uwe Theel

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    • 10. April 2012 16:16

      Sehr geehrter herr Thell, wo haben, Sie als Kind, nur den, Druden verloren, da wo die Rechtsschreibung drinstet. Biß heute nicht gepfunden, aber nahezu vollkomentirend, was, passt. Ire Kritik an Fideles Konvolut ist, schlagend. Es deckt sich, mit dem, was ich, vor 2 Jaren im Freitag, sehen, lesen mußzte. Kühnl in Schmalform. Für identische Formulierungen, samt geworfene Kommata,
      dankt, ihr, nie,
      rainer KÜhn
      bitte.

      ps: was hier, geschehn, schweinerei.
      aus heppheim

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    • 10. April 2012 17:19

      Mensch Uwe, jetzt bringst du Michael fast in eine „Scheißsituation“. Gut dass du „nahezu“ geschrieben hast. Absicht?

      Und Uwe, wie tief bist du gesunken. Jetzt verteidigst du als „Irgendwie Linker“ schon die antisemitischen „Gedichte“ von einem Mitglied der Waffen SS, der noch dazu seine Mitgliedschaft verschwiegen hat um besser moralisieren zu können, der von 6 Millionen deutschen, von der Sowjetunion ermordeten, Kriegsgefangenen gelogen hat. Du denkst doch nicht daran ins Forum der „Jungen Freiheit“ zu wechseln? Das darfst du nicht machen. Der „Freitag“ braucht dich.

      Ich finde Henryk M. Broder hat deine „Umgebung“ sehr gut beschrieben. Ich hätte es nicht besser gekonnt. Du weißt schon: Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts ….

      Viele Grüße nach Heppenheim und lass den Kopf nicht hängen
      Dein fidelche

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    • 10. April 2012 17:30

      Man kann Euch wirklich viel unterstellen – Diskursfähigkeit gehört nur ganz bedingt dazu.

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    • 10. April 2012 17:40

      Uwe Theel sagte zu mir am 26.9.2010: „...haben Sie sich die braune Schuwichse eigentlich ins Gesicht geschmiert...“

      Für diese Diskriminierung hat sich Uwe Theel bis heute nicht entschuldigt. Von daher wundert mich auch Uwe Theels Haltung zu Günter Grass und seinem „Gedicht“ nicht.

      Es tut immer noch weh.

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      • Das Kind permalink
        10. April 2012 23:28

        @ M. Breitenberger 10/04/2012 17:40

        Breitenberger, sie sind nicht Roberto Blanco. Für den falschen Avatar haben sie sich heute noch nicht bei Roberto Blanco entschuldigt.

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      • 11. April 2012 12:23

        @Uwe Theel
        Dein Rassismus gegen den Breitenberger macht das „Kraut auch nicht mehr fett“, wenn man deinen Antisemitismus dazu in Relation setzt. Davon abzulenken hilft dir nichts. Du und deine antisemitischen Freunde der „Freitagscommunity“ ward so blöd alles preiszugeben.

        Wer wie du und GraSS infam behauptet, Israel sei die größte Gefahr für den Weltfrieden, dabei die Worte und die Verbrechen des iranischen klerikal-faschistischen Systems offenbar ignoriert oder verharmlost (Maulhelden), hat das Recht verwirkt irgendjemanden zu kritisieren. Dass du dich in einer menschenverachtenden, antizionistischen Community, wie der „Freitag“ eine ist, wohlfühlst ist nicht verwunderlich. Laut einer EU-Umfrage aus dem Jahre 2003 sind zwei Drittel der Deutschen, bezüglich der größten Gefahr für den Weltfrieden eurer Meinung. Ich vermute mittlerweile wird dieser Wert bei 80 Prozent liegen. Ob es sich bei allen diesen Israelgegnern um Schuldabwehrantisemitismus handelt, wäre im Einzelfall zu prüfen. Bei deinem Spezi Grote ist diese Diagnose naheliegend, bei dir könnte es auch mit deinen christlichen Wurzeln zu tun haben. Die Ursache für euren Antisemitismus dürfte in verschiedenen Bereichen zu suchen sein. Fakt ist, dass ihr mit eurem Israelhass den nächsten Holocaust vorbereitet. Mit einer Atombombe kann der Iran Israel auslöschen, was der Iran beinahe täglich ankündigt. Ihr seid die Kombattanten von Chamenei und Ahmadinejad und der vom Iran unterstützten antisemitischen Dschihadisten.

        Uwe, ich sage dir und deinen braunen Freunden: Der Iran ist die größte Gefahr für den Weltfrieden. Der Iran steinigt vermeintliche Ehebrecherinnen, erhängt minderjährige Homosexuelle an Baukränen. Der Iran verurteilt Frauen zu 90 Peitschenhieben wenn sie sich nicht an die „Kleiderordnung“ halten. Der iranische Gottesstaat tritt den Humanismus täglich mit Füßen. Der Iran leugnet den Holocaust. Der Iran bezahlt Terroristen die in Israel Schulbusse in die Luft sprengen. Der Iran nennt Israel ein Krebsgeschwür, welches entfernt werden muss. Der Iran greift nach der Atombombe um Israel auslöschen zu können. Der Iran bedroht auch die arabischen Staaten.

        Die Anhänger, Unterstützer und Verharmloser des klerikal-faschistischen Iran sind nicht viel besser als die Diktatoren, Hetzer, Mörder und Henker des iranischen Regimes. Was der Antisemit wünscht und vorbereitet, ist der Tod des Juden.

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        • Das Kind permalink
          11. April 2012 13:46

          @fidelche 1/04/2012 12:23

          Du wiederholst Dich nur in Deinen haltlosen Stanzen und Stereotypen.

          Lies dazu nach beim Kollegen Pliwischkies, oder in den alten Blogs von mir an Dich. – Es möge nützen.

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        • 11. April 2012 14:14

          @Uwe Theel

          Uwe, du hast dich nicht verändert. Auf Argumente und Fakten kommt nichts von dir. Wir haben übrigens zu „Freitagszeiten“ kaum über den Iran gesprochen und wenn, dann hast du auch damals geschwiegen, wie du zu den Verbrechen, den Aufrufen zum Judenmord und der Ideologie der Hamas geschwiegen hast. Wer Israel und nicht den Iran für die “größte Gefahr für den Weltfrieden betrachtet“ ist entweder völlig vertrottelt, Antisemit, oder beides. Aber wie sagte ich schon zu „Freitagszeiten“: Keine Antwort ist auch eine Antwort.

          Uwe, schreib dir in dein evangelisches Gebetbuch: Hitler hat den Holocaust angekündigt, viele nannten ihn deshalb einen Maulhelden, geholfen hat Juden damals wie heute kaum jemand. Die iranischen Machthaber sagen öffentlich, dass sie Israel auslöschen werden und die „geistigen“ Mitläufer wie beispielsweise Muhammad Hussein fordern den Tod aller Juden. GraSS und seine Anhänger nennen den iranischen Präsidenten einen Maulhelden und fordern Israel auf stillzuhalten. Die Parallele ist offensichtlich.

          Der ehemalige, im Westen als gemäßigt geltende, iranische Präsident Hashemi Rafsanjani sagte der Weltöffentlichkeit, dass schon „eine einzige Atombombe innerhalb Israels alles zerstören“ würde, während der Schaden des potentiellen Gegenschlags für die islamische Welt begrenzbar sei. „Solch eine Möglichkeit in Betracht zu ziehen, ist nicht irrational.“

          Der iranische Griff nach der Atombombe ist die größte Gefahr für den Weltfrieden. Jede Umkehrung dieser Fakten kann meiner Ansicht nur im Antisemitismus begründet sein.

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        • Das Kind permalink
          11. April 2012 16:36

          @ fidelche 11/04/2012 14:14

          Du Schienenbus,

          es geht nicht um jenes Einzelthema, oder dieses aktuelle Ereignis.

          Es geht um Deinen Dogmatismus, Deine Engstirnigkeit nur auf einem einzigen Punkt herumzureiten, den Du nur ideologisch behauptest, bei anderen Fanatikern oder falsch verstandenen Autoren besserer Qualität abschreibst, ohne je irgendetwas verstanden zu haben, es aber selbst für eine wegweisende Wahrheit, oder etwas kurz davor zu halten.

          Du stellst nur suggestive „Prüfungsfragen“ an Dein Gegenüber und gibst eigene Standpunkte vor, deren Urheber darin längst als in den für Dich entscheidenden Punkten widerlegt sind.

          Dass Du vielleicht zu jung und offensichtlich zu ungebildet bist, bei all Deiner mechanischen Belesenheit mehr zu begreifen, als Du seit Jahren wiederkäust, ist traurig für Dich.

          Schließlich kannst Du nicht leugnen, dass ich wie Michael Pliwischkies vor ein paar Tagen es tat, dir vor rund zwei Jahren schon schrieb, dass ich froh sei, dass jemand, wie Du keine politischer Macht habe.

          Es scheint hoffnungslos mit Dir, von Deiner Corona ganz zu schweigen, egal ob real vorhanden, oder nur virtuell von Dir aufgestellt.

          ut

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        • 11. April 2012 17:35

          @Uwe Theel

          Es geht darum, dass der Iran Israel auslöschen will, dies mehrfach angekündigt hat und der Iran dabei ist dafür eine Atombombe zu bauen und es geht darum, dass du und deine antisemitischen Freunde, vermutlich aus Hass gegen die Juden dafür Israel die Schuld gebt. Ihr verdreht Ursache und Wirkung, was typisch für Antisemiten ist. Du hast keinerlei Argument gegen die von mir aufgeführten Fakten angeführt. Eure Parteinahme für die iranischen Despoten und eure Gleichgültigkeit bezüglich des Baues der iranischen Atombombe und eure Ignoranz bezüglich der iranischen Vernichtungsdrohungen gegen Israel sagen alles über euer Menschenbild und über eure reaktionäre Ideologie aus.

          Ich teile die Auffassungen von Michael Pliwischkies nicht, aber im Gegensatz zu dir stimmt er dem Grass-Gedicht offensichtlich nicht zu, wie er auch mir nicht zustimmt. M.P. steht quasi dazwischen. Er versteht nicht was Schuldabwehrantisemitismus ist. Dein Verstecken hinter Michael Pliwischkies halte ich nicht nur deshalb für sehr peinlich.

          Ich sehe einzig in effektiven Sanktionen gegen den Iran die Möglichkeit eine Militäraktion gegen den Iran zu verhindern. Deutschland unterläuft diese Sanktionen, seit Jahren. Auf die Idee deshalb die deutschen Unternehmen und die deutsche Regierung zu kritisieren kommt ihr nicht, weil euer Antisemitismus mit ewigem Nationalismus gepaart ist.

          Das Kompliment gebe ich gerne zurück. Ich bin sehr froh, dass die nationalbolschewistischen Antizionisten des „Freitags“ keine politische Macht haben. Angela Merkel ist eine kluge, aufgeklärte, humanistische, soziale Frau, im Verhältnis zu euch.

          Über deine Bildung und über dein Alter möchte ich mich im Übrigen hier nicht auslassen, das interessiert mich alles nicht. Mich interessiert nur das Thema. Ich habe nicht nur im „Freitag“ die Erfahrung gemacht, dass Leute wenn sie nicht mehr weiterwissen, anfangen zu beleidigen. Dafür bist auch du ein gutes Beispiel.

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        • The Violet White Football Sofa permalink
          11. April 2012 17:46

          Uwe Theel ist wirklich „ein Typ“, wie man so sagt, drei dialektische Ecken, zwei Kanten, ohne Kompromisse zum Kopfball, selbst mit einem ‚Schienenbus‘. –
          Mein akuter lila-weißer VfL braucht solche ‚Typen‘, keine Schönwetterspieler für die Mädchenmannschaft, braucht Leute, die reingehen. Das finde ich bei Uwe Theel wirklich gut. – – – Leider spielt er für den falschen Verein.

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        • Das Kind permalink
          11. April 2012 17:59

          @ fidelche 11/04/2012 17:35

          Weder verstecke ich mich hinter Herrn Pliwischkies, noch nutzte oder brauchte ich Ihn als auch nur irgendwie Verbündeten.

          Ich nutzte ihn, er wird mir das hoffentlich verstehend verzeihen, als Katalysator, allenfalls Zeugen, um Dir zu zeigen das gerade zwei nicht identisch argumentierende Analytiker hinsichtlich Deiner Methode und es geht ztunächst nur um Deine Methode zu ganz ähnlichen Beurteilungen Deines Vorgehens kommen , dass genau dies Dich nachdenklich machen sollte.

          Dass Die falsche Methode auch wesentlich nur falsche Analyseergebnisse bringt, ist hier von mir gar nicht weiter ausgeführt. Ich habe oft genug inhaltlich mit Dir zu diskutieren versucht, ohne, dass Du irgendetwas gemerkt zu haben scheinst. Du behandelst nicht z.B. das Iran-Thema, sondern nur das Thema Deiner geistigen Obsession, die vordergründig ein „Israel (um jeden Preis) Beschützen“ zu heißen scheint. Es könnte auch etwas ganz anderes sein, ist mit dir so oder so herum aber nicht zu diskutieren.

          Und Sorry: Aus welchen Gründen bei ihm auch immer, Michel Pliwischkies, steht da logisch vor demselben Problem. Er hat es Dir für sich und auf seine Weise formuliert. Wenn ich dies hier sage, bringe ich ihn in keine „be … Situation“. Da er diese Kritik hier öffentlich eingestellt hat und weiß, daß dies damit Gegenstand öffentlicher Diskussion ist. Ich beteilige mich jetzt an dieser und glaube jetzt auch alles dazu gesagt zu haben, was mir wichtig war.

          ut

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        • 11. April 2012 18:34

          Wie auch schon an anderer Stelle angemerkt. Es wäre nett, wenn ihr es unterlassen könntet, mich mit Kooperationen jedwelcher Art in Verbindung zu bringen. Ich schreibe, wenn ich hier schreibe, meine Sicht der Dinge und es ist mir völlig egal, wer sich dem anschließt oder eben nicht – denn dadurch ändert sie sich nicht. Etwas umfassender habe ich sie in meinem Blog dargelegt.

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        • Der Bassist permalink
          11. April 2012 18:36

          Also ich denke – was ich selten tue, ich bin ja Bassist einer Punkband – daß zwischen Uwe Theel und Michael Pliwischkies ein Unterschied ums Ganze ist. – Ich denke, der MP sagt hier seins ohne Gucken auf irgendwas, so punkgemäß eben, selbstvergewissert, und die Band sagt es ebenso, manchmal rumpelig, manchmal voll drauf. UT kommt anders, ein bisserl als Rockstar, von der (vermeintlich) großen Bühne, the Wall und so, alte Scheneration. Er will aber was reißen, und sei es einen Riß. Alle ‚Argumente‘ reißen genau daran ab. Weil er, ut, nur Politik machen will, Recht haben will, seit (zwei) Jahren, für sich.

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        • Das Kind permalink
          11. April 2012 18:53

          @ Michael Pliwischkies 11/04/2012 18:34

          Just for the Record: Weder habe ich mich Ihnen angeschlossen, noch gilt Umgekehrtes. – Ich dachte ich hätte das klar gemacht.

          Ich bin bestimmt kein Teil dieses Forums, wenn dieses sich auch – Sie ausgenommen – seit zwei Jahren unqualifiziert das mehr als kühne Maul um mich verreißt.

          Sie sind alle wieder allein.

          ut

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        • 11. April 2012 19:47

          Ach, lieber Uwe Theel, Du bist mein Feind nicht, wirklich nicht, Du bist als Tittas Feind und Cloudreiter in die Freitagscommunity gekommen, als Abgewatschter des Frankfurter Rundschau Blogging. – So wie Du hab ich angefangen, Endsiebziger (!) Reinhard Kühnl in der Osnabrücker Lagerhalle, angefangen, aber eben nicht aufgehört. – Das ist der Unterschied. Uwe, es ist einer ums Ganze. Ums Ganze, hörst…

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        • 11. April 2012 20:30

          „Es geht um Deinen Dogmatismus, Deine Engstirnigkeit nur auf einem einzigen Punkt herumzureiten, den Du nur ideologisch behauptest, bei anderen Fanatikern oder falsch verstandenen Autoren besserer Qualität abschreibst, ohne je irgendetwas verstanden zu haben, es aber selbst für eine wegweisende Wahrheit, oder etwas kurz davor zu halten.“
          AHA, es geht also um Dich!
          Um Deine Freitagscommunity, um Deine Sozi-Ideologie, um Dein Fanatisches Freiheits- und damit Kapitalismusbekenntnis. – – – Du bist so etwa der Widerstand, der beim Deutschlandlied aufsteht und mitsingt, Du bist so sehr dagegen, daß er alle Mauern einreißen will, die jemals gegen die endgültige Vernutzung von allem und jeden standen. Du bist so ein Depp, daß ich es gar nicht formulieren kann.
          Schade, um Dich.

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        • 12. April 2012 09:06

          @Uwe Theel am 11/04/2012 17:59

          Ich glaube an keinen Gott, die sozialdarwinistischen und antisemitischen Theorien von Silvio Gesell halte ich für reaktionär, die antisemitischen Mordaufrufe, Vernichtungsdrohungen und der Terror gegen Juden des Iran und ihrer Ableger wie der Hamas erinnern mich an die Zeit des deutschen Nationalsozialismus, all dies im Gegensatz zu dir und deinen antizionistischen Freunden.

          Meine „Methode“ ist Aufklärung und humanistisches Denken, die Antwort was daran falsch sein soll, bleibst du schuldig, wie du auch hier keinerlei Argument gegen die von mir aufgestellten Fakten bezüglich GraSS und dem Griff zur iranischen Atombombe gebracht hast. Wie sich angeblich Linke mit der Ideologie oder der Politik des faschistischen Irans oder der terroristischen Hamas solidarisieren können, war und bleibt mir rätselhaft. Argumente konntest du und die Antisemiten des „Freitags“ nie gegen mich anführen. Einzig Beleidigungen und euer überforderter „Blogwart Kosok“ waren eure vermeintlichen „Waffen“. Ich bestreite, dass du und deine antizionistischen Freunde in der Lage seid den Nahostkonflikt zu analysieren.

          Ich verteidige Israel gegen Antisemiten, was ich, angesichts der Studien und Umfragen bezüglich Antisemitismus für notwendig und ehrenwert erachte. Obsession diagnostiziere ich bei euch. Euer Hass gegen den Judenstaat ist von Besessenheit gezeichnet. Das halte ich im Land der Richter und Henker für bedenklich und deshalb bemerkenswert, vor allem wenn dieser Hass nicht nur von der NPD kommt, sondern von Gegenüber.

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        • Der Bassist permalink
          12. April 2012 19:06

          Dogmatismus & Agitation, Argument & Diskussion hin oder her: Herbert Marcuse kannte sogar einen Totalitarismus des Pluralismus und die mediale Herrschaft falscher Toleranz. –
          Der Streit um die meines Erachtens nicht literarisierbare Politprosa des Betonkopfes aus Lübeck hat noch lange nicht die Schärfe der Historikerstreits der 80er Jahre ff. erreicht. Es geht sanft zu im einigen Vaterland. Gauck steht auch schon bereit. Leider. „Es ist ihm ein Anliegen“, Israel zu besuchen.
          Ich möchte Holz fällen!
          Mit allen Diskutierenden.

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    • 10. April 2012 17:50

      So ist das. „Diskurs“ mit Schu ohne H seit zwanzig zehn – nur durch Theel und die Winkeltaste möglich …

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    • 10. April 2012 17:54

      Michael, Diskus & Klassenkrampf: dann geht´s erst los!
      Aber wegen mir ohne Uns Uwe

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    • 10. April 2012 21:26

      Nein – über ein Thema reden kann man nur mit allen, die etwas dazu zu sagen haben oder etwas dazu sagen möchten. Das muss einem inhaltlich nicht gefallen – vielleicht darf es das auch garnicht. Es ist in jedem Fall aber sinnvoller, als wenn man sich – wenn auch nur virtuell – im Kreis hockend gegenseitig auf die Schulter klopft und murmelt: „Haaste joht jemaht, Jong“ oder „Det find ick och, alta ey.“ (Für andere Mundarten fühle ich mich nicht zuständig.)

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  21. Der Bassist permalink
    10. April 2012 15:58

    Nur mit dem Wörtele ’nahezu‘ ist „herr Pliwischkies“ (Originalottographie) in dieser ‚Feindcommunity‘ gerettetetet (sic), for Ford Rekord bzw. Opel Samtcord.
    Aufklärung, ich hör´ Dir Dein Trapsen!

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  22. 10. April 2012 16:52

    Verlagen, Buchverlagen, empfehle ich einen Titelschutz auf „Die Pfeife“, um analog der Reader um den bzw. die Historikerstreits dunnemals die Highligts der akuten Umnebelung der deutschen Mediengeister zu dokumentieren. Wird ein Geschäft; bestimmt, und nur darum geht es, ums Vernutzen, nicht um Humanität, Wahrheit, Individualität. – Ums Verrecken nicht. (Wörtlich so gemeint.)

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  23. 11. April 2012 19:09

    Nun auch wissenschaftlich: „Grass` Text bedient moderne antisemitische Klischees

    und

    ein Erklärungsmuster: Kognitive Dissonanz!

    lg LL

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    • Der Bassist permalink
      11. April 2012 19:35

      Ist denn das ein Wunder (Melodie) ???

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    • 11. April 2012 19:45

      Gut, dass da steht, „Grass Text bedient moderne antisemitische Klischees“ und nicht „Grass bedient antisemitische Klischees“. Was die Kognitive Dissonanz betrifft, würde ich davor genau so warnen wollen, wie vor dem Grot’schen Paranoia-Modell. Aber wollen wir doch mal sehen, was der bekannte Deutschenhasser und Frontblog-Betreiber Fidelche (kleiner Scherz) dazu zu sagen hat. Aber ganz im Ernst – die Beweisführung hinkt immer ein wenig, ist zu vordergründig. Irgendwann gelangt man so nämlich zu einem Punkt, an dem man selbst Broder unterstellen müsste, er wäre von antisemitischer Schuldabwehr befallen… und da seien Mazzen aus Palästinenserkinderblut vor.

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    • 11. April 2012 19:53

      Also, MP: Fidelche find´ ich gut, trotz mancher Roter Karten!
      So ist eben Fußball.

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    • 11. April 2012 20:01

      Louis, Du schreibst in Deinem Text: „Der Widerspruch zwischen Verhalten und Einstellung wird heruntergespielt (z.B. „Ich war erst 17 Jahre alt als ich zur Waffen-SS kam.“)“
      Mit 17 wußte ich z.B. daß ich letztlich ein Politpunker a la Marcuse et al. bin. Ich will das nicht entschuldigen, ich will das eher noch heute weiter so machen. – Deshalb finde ich Deinen Text — gut!

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    • 12. April 2012 09:48

      Kognitive Dissonanz ist ein lesenswerter Erklärungsversuch, Louis Levy!

      „Entweder wird das Verhalten geändert, so dass es zur Überzeugung passt, oder die Überzeugung wird geändert, so dass sie zum Verhalten passt, oder weitere Überlegungen werden als Rechtfertigung hinzugezogen (z.B.: „Das frühere Opfer läuft Gefahr, Täter zu werden“). In der Regel ist eine der Kognitionen veränderungsresistenter als die andere, weshalb meistens die Kognition geändert wird, die am leichtesten zu ändern ist. Wenn die Handlung bereits geschehen ist, kann nur die Einstellung geändert werden („Auch wenn oder gerade weil ich ein Freund Israels bin, musste das mal gesagt werden, dass die Atommacht Israel den ohnehin brüchigen Weltfrieden gefährdet…o.s.ä.“)“

      Die antisemitischen Klischees des Günter Grass:

      Schwarz-Friesel: Also ein uraltes Klischee, was vor allem im 19. Jahrhundert, aber auch in der Zeit der Nationalsozialisten immer wieder bedient wurde, war die bedrohende Gefahr. Also Juden und Judentum sind eine Gefahr für die Welt, für Deutschland. Deshalb wurden sie ja am Ende entsprechend auch ausgerottet vor dem Hintergrund dieser Ideologie. Und man hat immer betont, es sind Fakten, es sind Tatsachen. Solche Äußerungen finden wir übrigens auch in diesem Gedicht und auch in den nachfolgenden Äußerungen von Günter Grass. Und er scheint hier also nicht zu wissen, dass das fast im Wortlaut die Legitimierungsstrategien sind, die Antisemiten seit über 200 Jahren benutzen. Und wenn wir uns den Text anschauen, dann sehen wir, dass er nahezu alle Muster und Strategien benutzt, also ich nenne einige konkrete Sachen – wenn wir diesen vielzitierten Satz nehmen: „Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.“ Das ist natürlich eine groteske Übertreibung.

      @ Michael Pliwischkies
      Grote hat den Juden „schizophrenen Verfolgungswahn“ vorgeworfen. 2000 Jahre Judenverfolgung, der Holocaust, die Selbstmordattentate der Dschihadisten, die Aufrufe zum Judenmord, die Charta der Hamas, die Vernichtungsdrohungen, des Irans, der Hamas, der Hisbollah, der Fatah, der arabischen Staaten waren und sind sehr real und sie als Verfolgungswahn abzutun zeigt den fanatischen Antisemitismus von Braunhemden. Die „Kognitive Dissonanz“ von Louis Levy ist begründet.

      @all
      Ich finde Monika Schwarz-Friesel hat das „Grass-Gedicht sehr gut interpretiert, wozu so manche Germanisten nicht in der Lage zu sein scheinen.
      Ob jemand, der sich einmal antisemitisch äußert gleich ein Antisemit ist, kommt auf die Intensität seiner Äußerung an, was natürlich im Auge des Betrachters liegen kann. Grass hat nicht zum ersten Mal in dieser Richtung agiert. Es kommt also meiner Meinung auch auf die Häufigkeit antisemitischer Äußerungen an ob jemand, eine Zeitung oder ein Forum antisemitisch genannt werden kann. Wenn beispielsweise in einer antizionistischen Zeitung zigtausende Artikel, Blogs oder Kommentare antisemitisch „gefärbt“ sind, dann spreche ich von einer antisemitischen Zeitung.

      Sigmar Gabriel hat sich einmal antisemitisch geäußert, deshalb ist er für mich noch kein Antisemit, unabhängig davon was ich ansonsten von ihm halte.

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    • 12. April 2012 11:08

      Guten Morgen, Herr Vereinfacher

      Dann möchte ich auf diesen radikalisierten Schwachsinn – sorry, aber so sehe ich es – einmal antworten, und zwar mit gleicher Münze.

      Es soll Menschen geben, bei denen sich ihre kognitive Störung dadurch zeigt, dass sie aus ihrer „Täter-Rolle“ in eine „Jäger-Rolle“ schlüpfen, wobei sie das „Täter-Verhalten“ natürlich nicht ablegen, es aber durch die jetzige Konnotation als gerechtfertigt begreifen und sich auf diesem Weg „entschulden“.

      Deine Interpretation eines interpretationswürdigen, weil missverständlichen bis naiven Textteils lässt exakt diesen Schluss zu. Du folgst EXAKT diesem Weg – die ganzen Jahre, Monate, Wochen und Tage. Dein eigener Schuldkomplex offenbahrt sich im Täterverhalten, das Du hier eindrucksvoll belegst und nahezu zwanghaft versuchst, durch vermeintliche Täter-Stellung Dein Gewissen zu beruhigen und Dich von der „Schuld“ reinzuwaschen – Egomanie in Reinstform. Das „kognitive Fangeisen“, in das Du mit vollem Anlauf springst, übersiehst Du dabei geflissentlich, dabei müsste gerade Dir, der Du Dich doch so intensiv mit dem Thema befasst, auffallen, dass Du genau diese Umkehr betreibst – nur eben nicht als Täter-Opfer-Umkehr, sondern als Täter-Rächer-Umkehr. Und nein, dieses Handeln ist NICHT edel, es ist das krasse Gegenteil, denn es ist auf „Hinrichtung“ ausgelegt. Daran gibt es nichts Edles.

      Und jetzt wünsche ich Dir viel Freude mit Deinen Schuldabwehr-Theorien.

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      • 12. April 2012 11:19

        Wen meinst du eigentlich? Louis Levy hat über die „Kognitive Dissonanz“ geschrieben und Monika Schwarz-Friesel hat Günter Grass die antisemitischen Klischees nahgewiesen! Geht dein Kommentar an Levy und Schwarz-Friesel, oder an wen?

        Was ich dazu zu sagen hatte hab ich geschrieben. Ich empfehle dir die beiden Links von Louis Levy nochmal durchzulesen. Aus deinem Kommentar werde ich nicht schlau. Wer ist Täter und was hat der Täter verbrochen? Etwas wirr, dein Kommentar.

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        • 12. April 2012 11:28

          Der Kommentar richtet sich gegen Deine unsägliche Agitation gegen Menschen mit der Attitüde eines selbsternannten Scharfrichters.

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        • 12. April 2012 12:09

          Sorry, das ist mir zu allgemein und nicht konkret. Ich „agitiere“ gegen Antisemiten und Unterstützer faschistischer Regierungen. In deinem Kommentar sprichst du von „kognitiver Störung“. Kognitive Dissonanz hat Louis Levy ins Spiel gebracht. Wende dich damit also an ihn.
          Wenn du bei mir etwas kritisieren willst, dann solltest du schon konkret werden. Auf dein allgemeines Gewäsch kann niemand reagieren.

          Broder schrieb über die Antisemiten des „Freitags“:
          „Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden.“
          Soweit bin ich hier bei MI nie gegangen, obwohl ich Broder zustimme und ich vermutlich mehr Material über den „Freitag“ habe als Broder. Wie wäre es wenn du dich bei Broder deshalb beschweren würdest? Oder hast du dazu nicht den Mumm?

          Ich überlege mir, ob ich das „Freitags-Material“ nicht Broder zukommen lassen sollte. Den Satz von Fritz Teich in der Freitagscommunity, “Wenn ein Terrorist eine Bombe auf einen israelischen Bus schmeißt, wird er keine Unschuldigen treffen” kann ich mir gut auf der „Achse des Guten“ vorstellen. Komisch, dass Augstein deshalb den Fritz Teich nicht in seinem Forum deaktiviert hat, oder? Na ja, dafür hat er die unsäglichen „Pro-Israel-Agitatoren“ entfernen lassen.

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        • 12. April 2012 12:24

          Meine Güte – wie kann man so verbrettert sein. Über die Rampensau Broder schrieb ich bereits ausführlich. Was hätte es mit „Mumm“ zu tun, sich ihm gegenüber zu derlei Schwachsinn noch zu äußern. Ich denke nicht, dass er an einem entsprechenden Dialog Interesse hätte und ich dränge mich nicht auf. Das Teich-Zitat ist unsäglich, was ich auch nicht bestreite. Es ist zutiefst menschenerachtend und verhetztend. Keine Frage und in diesem Fall, wie in einigen anderen auch, relativiere ich NICHT. Fraglich ist aber weiterhin deine Argumentation von der Einzelmeinung eines oder mehrerer „Verwirrten“ auf ein Medium, welches sich ausdrücklich „Meinungsmedium“ nennt. Du agitierst auch nicht gegen Antisemiten und ihre Unterstützer – du agitierst gegen jeden, der sich in deinen Augen verdächtig macht und dazu zählen alle, die andere Meinungen oder den verunglückten Ausdruck dessen nicht gleich in Bausch und Bogen verurteilen – du nimmst in Sippenhaft. Du argumentierst nicht, du richtest, urteilst ab, auf eine Art und Weise, bei der selbst mir langsam schlecht wird. Und worauf läuft es am Ende hinaus? Auf dein Gejammere über die Ungerechtigkeit, dass du als edler Israel-Verteidiger aus dem Freitag geflogen bist. Ich wüsste nicht, warum ich mich an Levy wenden sollte, wenn ich DEIN Verhalten auf Basis des Begriffs kritisiere. Und noch einmal – damit es kein „allegemeines Gewäsch“ ist – ich kritisiere DEIN Aburteilungsverhalten als ein typisches Täterverhalten, denn es unterscheidet sich langsam in nichts mehr davon. Deine ursprüngliche Motivation ist mir langsam auch egal, denn – so positiv sie auch sein mag – gerät sie ins Hintertreffen. Wer selber hetzt, kann Hetzer nun einmal nicht bekritteln – so einfach ist das.

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        • 12. April 2012 12:58

          Fritz Teich ist kein Einzelfall im „Freitag“. Es ist müßig weiter darauf einzugehen. Diese antisemitische, bräunliche Angelegenheit wurde bereits mehrfach hier abgearbeitet. Alle diese antizionistischen Zeitungen von „Freitag“ bis zur „Jungen Welt“ lehne ich ab. Das ist mein gutes Recht, wenn du auf diese Blätter mit ihrer Hetze gegen Israel stehst ist das deine Sache. Ich halte dich nicht davon ab. Alle meine Aussagen begründe ich im Gegensatz zur Gegenseite. Ich verurteile Antisemiten, Aufrufe zum Judenmord und die menschenverachtende Politik des Irans, wenn du darin ein „typisches Täterverhalten“, wenn du darin Hetze siehst ist das zwar lächerlich, aber deine Sache, auch wenn mir dafür jedes Verständnis fehlt. Ich weise deine Hetze gegen mich zurück und lehne dein „Versöhnen statt Spalten“ bei Antisemiten und klerikalfaschistischen Terroristen ab. So einfach ist das.

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        • 12. April 2012 13:36

          Wenn ich im Freitag lese, bemerke ich durchaus Meinungsvielfalt. Allerdings habe ich auch Verständnis dafür, dass du diese nicht wahrnehmen darfst, so als heiliger Krieger des allumfassenden Rechts. Und auch hier besteht deine einzige wahrnehmbare Reaktion darin, mir zu unterstellen, ich würde auf den Freitag etc. stehen iSv. „erst wenn das Leserblut vom Messer spritzt…“. Ich habe das mit keinem Wort behauptet, sehe die Welt jedoch nun einmal nicht durch die manische Fehlersucherbrille. Und nein – du begründest im Wortsinn nur sehr wenig, es sei denn, deine Rufmord-Kampagnen betrachtest du als Begründung für etwas, denn viel mehr ist es nicht. Es ist nichts dagegen zu sagen, Antisemitisten zu verurteilen – aber sehr wohl dagegen, jeden Andersdenkenden (nicht politisch gemeint) mit diesem Attribut zu belegen, weil er dem großen Feldherrn Fidelche nicht buchstabentreu folgt. Sag mal – wie vermessen bist du eigentlich? Das Schlimmste daran ist allerdings, dass du letztlich denen schadest, die unter Antisemitismus und Rassismus zu leiden haben. Und ja – du lehnst „Versöhnen statt Spalten“ ab, weil du dich als Kriegsherr siehst und das ist dein Problem. Allerdings ist das einzige, was du so zustande bekommst, mittlerweile eine geschmäcklerische Schlammschlacht. Im Übrigen will ich keine „echten“ Antisemiten und Terroristen mit ihren Opfern versöhnen. Was ist das für ein Unsinn? Ich will lediglich vermeiden, Dialoge zum Besseren abzuwürgen, indem ich letztlich jeden verdächtige wie ein Blockwart. Das nämlich, Fidelche, drängt so manchen erst in die Ecke, in der der Aufenthalt kein gutes Ende nimmt und genau dort drängen verantwortungslose Agitatoren wie du Menschen hin. Und was willst du mit derlei Handeln Positives erreichen – außer vielleicht ein wenig Applaus von Seiten weiterer Hobby-Richter? Sags mir.

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        • 12. April 2012 14:17

          „Das Schlimmste daran ist allerdings, dass du letztlich denen schadest, die unter Antisemitismus und Rassismus zu leiden haben.“

          Da macht sich scheinbar jemand Sorgen um die Juden in Israel, der vor einiger Zeit den demokratisch gewählten israelischen Administrationen vorwarf „rassistisch-
          nationalistisch
          zu agieren“. Die Sicherheitszäune und Mauern zwischen Israel und dem Gazastreifen und der Westbank, die nachgewiesenermaßen halfen Judenleben vor Selbstmordattentätern und Terroristen zu schützen sollen diesen Rassismus belegen.

          Lustig ist auch:

          „Ich will lediglich vermeiden, Dialoge zum Besseren abzuwürgen, indem ich letztlich jeden verdächtige wie ein Blockwart.“

          Wenn Grote, Fritz Teich, Uwe Theel, zelotti, Lutz Herden und Alien95 und die anderen „Friedenskämpfer“ des „Freitag“ über Israel „diskutieren“, dann sind das „Dialoge zum Besseren“!!

          Und als Krönung:

          „….und genau dort drängen verantwortungslose Agitatoren wie du Menschen hin“

          Na klar die Juden und ihre Verteidiger sind schuld am Antisemitismus.

          Was ich erreichen will? Ich möchte gerne ein kleines Gegengewicht zu dem antisemitischen Wahn in diesem Land schaffen.

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        • 12. April 2012 14:29

          Das wirst du aber so exakt nicht erreichen. Du gesellst lediglich deinen Wahn dazu. Daraus ergibt sich dann ein Doppel-Wahn. Übrigens schreiben im Freitag nicht nur die von Dir genannten – unabhängig davon, ob deine Wertung zutrifft.

          Was „Na klar die Juden und ihre Verteidiger sind schuld am Antisemitismus“ betrifft… nun, manche Verteidiger kommen ungerufen und man kann sie sich nicht aussuchen. Jede Wette, dass es nicht wenige Menschen jüdischen Glaubens gibt, die deine Agitation hier ablehnen.

          Das du zu blöd bist, zwischen Kritik an der aktuellen Politik Israels und Antisemitismus/Antizionismus zu unterscheiden, wusste ich bereits. Du musst das nicht gebetsmühlenartig wiederholen.

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        • Der Bassist permalink
          12. April 2012 19:12

          ok, und doppelt hält eh besser, und hier sollte er hin, meine Top-Kommentar von eben:
          Dogmatismus & Agitation, Argument & Diskussion hin oder her: Herbert Marcuse kannte sogar einen Totalitarismus des Pluralismus und die mediale Herrschaft falscher Toleranz. –
          Der Streit um die meines Erachtens nicht literarisierbare Politprosa des Betonkopfes aus Lübeck hat noch lange nicht die Schärfe der Historikerstreits der 80er Jahre ff. erreicht. Es geht sanft zu im einigen Vaterland. Gauck steht auch schon bereit. Leider. “Es ist ihm ein Anliegen”, Israel zu besuchen.
          Ich möchte Holz fällen!
          Mit allen Diskutierenden.

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        • 12. April 2012 19:42

          Dass es auf allen unseren Portalen nicht wissenschaftlich und möglicherweise auch einseitig einhergeht, darüber kann man redlich streiten. Mittlerweile hast aber auch Du Dich, @Michael, auf fidelche eingeschossen, und versuchst ihn schuldig zu sprechen, den „Scharfrichter“, verwechselst Ursache und Wirkung (Antisemitismus und Kritik) und übersiehst grundlegende Unterschiede: Grass kann aus bestimmten Gründen Israel nicht mehr besuchen, wir können das schon. Realitätsfern sind selbst unsere Spekulationen nicht, die von Grass entbehren jeder Faktizität! Du schreibst: „Es ist nichts dagegen zu sagen, Antisemitisten zu verurteilen – aber sehr wohl dagegen, jeden Andersdenkenden…“ Ist Grass oder ein Teich oder ein Zuckermann u.s.f. für Dich ein Andersdenkender? Vehement kritisierst Du möglicherweise nicht ganz richtige Kritik, urteilst ab (Stichwort: Scharfrichter) und sagst sehr wenig bis keinen Ton von dem Zuckermännern dieser Welt. Die Art und Weise, die Du kritisierst, übertriffst Du selbst um Längen („Das du zu blöd bist…“), zwar elegantes „Wortgedrechsel“ (das ich des Sprachlichen wegen, oft gerne lese!), doch inhaltlich meist „Luftballons“ (schade!). So sollten wir uns alle wieder auf eine „Kritik in der Sache“ besinnen und nicht uns festkrallen in nicht zielführenden, persönlichen Sprachhülsen-Stellungskriegen und Beleidigungsgefechten.

          lg LL

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        • 12. April 2012 20:30

          Hallo Louis,
          nein – ich schieße mich auf Fidelche garnicht so sehr ein, wie es den Anschein hat. Mein Anliegen war, einmal so harsch zu sein, wie er selbst – sonst nichts. Ich weiß sehr gut, dass – ist man engagiert -, einem Einiges entgleiten kann, denn auch ich überziehe in solchen Momenten schon mal.

          Worauf ich hinaus will, ist, dass es einfach nichts bringt, derart aggressiv vorzugehen. Auch, wenn ich mich wiederhole… ich habe mich zu Grass Text weder hier noch in meinem Portal auch nur ansatzweise positiv geäußert und die Wortmeldungen Teichs im Freitag widern mich an. Die Frage, was Kritik darf, bleibt dennoch bestehen und da wir hier wirklich ALLE gerne und häufig kritisieren, gilt das Recht, diese zu äußern, auch für Andere. Und … was nicht vergessen werden sollte; Zuschreibungen – und das geschah hier in den letzten Tage in extremer Weise – sind schnell gemacht, sind aber keine Kritik, keine Auseinandersetzung, sondern pure vorschnelle Verurteilung. Und davor sollte man sich hüten, gerade in diesem Zusammenhang. Ein allzu selbstgerechtes Auftreten wird dem Thema nämlich nicht mehr gerecht.

          Zum Besuchsrecht: Ich persönlich halte das Einreiseverbot für albern und ich hätte eine souveränere Reaktion erwartet – gerade von Seiten Israel (Danke – ich kann mir die Erwiderung darauf schon denken.). Der gesamte Grass-Text ist aus meiner Sicht ein Fehlurteil. Doch sehe ich hierin noch keinen Grund, jemanden zur unerwünschten Person zu erklären, erst recht keinen Schriftsteller. Und genau wie in Sachen Scharfrichter – nein, ich verwechsle eben nicht Ursache und Wirkung, aber ich halte die Wirkung für „aus dem Ruder gelaufen“ und es läge eigentlich in der Verantwortung der sich Äußernden, dies nicht noch weiter eskalieren zu lassen. Denn – auch das bitte ich zu beachten -, klar sein dürfte, dass sich der Begriff des Rechten oder Antisemiten entwertet, wenn er so leichtfertig gebraucht wird. Er markiert irgendwann garnichts mehr, dem inflationären Gebrauch sei Dank. Wenn! man diesen Begriff gebraucht, muss er wirklich eindeutig zuweisbar sein, aber darf nicht einer Argumentation entspringen, die letztlich auf einer Unterlassung basiert oder sich auf eine fehlerhafte Kritik stützt. So jedenfalls sehe ich das. Und zu guter oder schlechter Letzt. Ich bleibe dabei, dass man sich keinen Gefallen tut, wenn man sich sprachlicher argumentativer Mittel bedient, die man bei Anderen völlig zu Recht bemängelt.

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        • 13. April 2012 17:30

          Michael. was mich sprachlich am meisten abgestoßen hat in der ganzen Debatte bis jetzt, war das von Broder hervorgeholte Zitat vom „Judenblut“ in diesem SA-Gesang. ‚Wenn’s Judenblut vom Messer spritzt‘ – das haben die gesungen damals, die sog. Vorfahren: heute würde man vielleicht locker & poppig sagen, die Generation 88. – Alle sprachlichen Entgleisungen heute sind ein Witz gegen diese Zeile, die noch über das brutale handwerkliche Sprachbild hinaus als blanke Vernichtung wahr gemacht wurde.
          Bei jedem Lesen hat es mich gegraust. Aber nicht gegen den Autor, der deutsche Geschichte zitiert zum kritischen Nutzen; … falls das nach dem Untergang überhaupt noch geht.
          So etwa, sehr kurz angedeutet.

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        • ed2murrow permalink
          13. April 2012 20:26

          @ Rainer Kühn

          „Michael. was mich sprachlich am meisten abgestoßen hat …“.

          Dein Gefühl, Rainer, teile ich. Und das ist mehr!

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        • 13. April 2012 20:32

          Rainer,
          wen graust es bei dem Satz nicht? Mich ebenfalls. Allerdings kritisiere ich die Nutzung desselben, weil es aus nicht niederen, allerdings berechnenden Beweggründen geschieht. Es ist einfach unangemessen und der Klärung nicht dienlich, denn die SA oder SS marschiert nun mal nicht. Es ist einfach nur ein weiterer Beleg für den bisweilen schlechten Stil Broders. Nicht vorzuwerfen wäre es ihm, wäre er ein Vollidiot, aber genau das ist er ja eben nicht. Also bleibt mir nur, ihm einen destruktiven Eskalationswillen zu unterstellen. Mir jedenfalls imponiert er damit nicht, er macht mich allenfalls peinlich betroffen.

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  24. mentalpunker permalink
    11. April 2012 22:54

    Unerwünscht und abgewiesen
    weiter lesen: http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/15156384-grass-vergleicht-einreiseverbot-israels-ddr.html#.A1000145
    Der Schriftsteller Günter Grass hat die seit einer Woche andauernde Debatte über seine Israel-Kritik mit einer neuen verbalen Spitze weiter angeheizt: Der Literatur-Nobelpreisträger bezeichnete das gegen ihn verhängte Einreiseverbot Israels als „Zwangsmaßnahme“, die an DDR-Methoden erinnere. Bislang hatte sich Grass nicht zu dem Verbot äußern wollen. Ihm sei zuvor zweimal die Einreise in ein Land verboten worden – in die DDR und Ende der 80er Jahre nach Birma, schreibt Grass in der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag). „In beiden Fällen wurde die in Diktaturen übliche Praxis vollzogen. Jetzt ist es der Innenminister einer Demokratie, des Staates Israel, der mich mit einem Einreiseverbot bestraft und dessen Begründung für die von ihm verhängte Zwangsmaßnahme – dem Tonfall nach – an das Verdikt des Ministers Mielke erinnert“, schreibt der Autor in dem Beitrag mit der Überschrift „Damals wie heute – meine Antwort auf jüngste Beschlüsse“. Erich Mielke war in der DDR Chef der Staatssicherheit.
    „Die DDR gibt es nicht mehr“, so der 84-jährige Nobelpreisträger weiter. „Aber als Atommacht von unkontrolliertem Ausmaß begreift sich die israelische Regierung als eigenmächtig und ist bislang keiner Ermahnung zugänglich.“ Das Einreiseverbot werde seine Erinnerungen an frühere Aufenthalte in Israel nicht auslöschen können, meinte Grass in dem Beitrag. Er betonte: „Immer noch sehe ich mich dem Land Israel unkündbar verbunden.“
    Hintergrund des Einreiseverbotes für Grass ist sein israel-kritisches Gedicht „Was gesagt werden muss“, das am Mittwoch vergangener Woche ebenfalls in der „Süddeutschen Zeitung“ erschien. Der Literaturnobelpreisträger („Die Blechtrommel“) hatte darin geschrieben, die Atommacht Israel bedrohe den Weltfrieden und könne das iranische Volk mit einem Erstschlag auslöschen. Der israelische Innenminister Eli Jischai verhängte daraufhin das Einreiseverbot.
    Unterstützung erhielt Grass jetzt von seinem Schriftstellerkollegen Erich Loest. Der 86-Jährige schrieb in einem von der „Leipziger Volkszeitung“ am Mittwoch veröffentlichten Brief: „Lieber Günter, wir sind uns einig: Ein nuklearer Angriff Israels wäre ein Kriegsverbrechen mit schrecklichen Folgen.“
    ZWEI DEPPEN, EINE MEINUNG.

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  25. 13. April 2012 10:35

    Der Kommentar gehört eigentlich hierher, deshalb doppelt:

    Grass hat seit Jahrzehnten ein Problem mit Israel. Seine spätere Relativierung seines Gedichtes, er meinte eigentlich die Regierung Netanyahu, ist typisch für die deutschen „Israelgegner“. Damit versuchen sie seit jeher ihren Antizionismus zu verschleiern.

    Als Sharon an der Regierung war, war die Regierung Sharon für die „Friedenskämpfer“ die Wiege des Bösen, als Olmert Ministerpräsident war, war Olmert der Totengräber Israels, vorher die Regierung Barak oder Peres, usw.

    Ich sehe keine großen Unterschiede zwischen der aktuellen Regierung Israels und der Vorgängerregierung und der Vorvorgängerregierung. Olmert hat mit der Operation „Gegossenes Blei“ auf die Raketenangriffe reagiert und Krieg geführt und war deswegen für die Antisemiten Deutschlands ein Kriegsverbrecher. Die rechte Regierung Netanyahus musste bisher keinen Krieg führen und hat auf die sozialen Proteste, wenn auch in sehr geringem Umfang, reagiert. Netanyahu fördert in viel zu großem Umfang die religiösen, sozialen Einrichtungen, was zu kritisieren ist. Im Vergleich zur rot-grünen Schröder-Regierung mit ihren Sozialkürzungen ist Netanyahu ein Sozialdemokrat der alten Schule. Fazit: Netanyahu hat eine stabile Regierung, wie schon lange nicht mehr und seine Politik ist nicht entscheidend schlechter als die von Olmert, Sharon oder Barak.

    Das Einreiseverbot für Grass ist zwar nachvollziehbar und es trifft nicht den Falschen, aber doch ein wenig unsouverän von der aktuellen israelischen Regierung. Das Statement von Netanyahu über das GraSS-Gedicht fand ich sehr angemessen:

    “Der peinliche Vergleich, den Günter Grass zwischen Israel und dem Iran gezogen hat, einem Regime, das die Shoah leugnet und zur Vernichtung Israels aufruft, sagt sehr wenig über Israel und viel über Herrn Grass.

    Der Iran, nicht Israel, stellt eine Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit in der Welt dar.

    Der Iran, nicht Israel, droht anderen Staaten damit, sie auszulöschen.

    Der Iran, nicht Israel, unterstützt Terrororganisationen, die Raketen gegen unschuldige Zivilisten richten.

    Der Iran, nicht Israel, unterstützt das Massaker des syrischen Regimes an seinem Volk.

    Der Iran, nicht Israel, steinigt Frauen, henkt Homosexuelle und unterdrückt aufs grausamste Millionen eigener Bürger.

    Sechzig Jahre lang hat Herr Grass seine Vergangenheit als Mitglied der Waffen-SS verschwiegen. Daher überrascht es nicht, dass er den einzigen jüdischen Staat auf der Welt als größte Bedrohung für den Weltfrieden ansieht und ihm sein Recht auf Selbstverteidigung abspricht.

    Anständige Leute auf der ganzen Welt sollten diese ignoranten und verwerflichen Aussagen verurteilen.”

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    • 13. April 2012 11:33

      Was Netanyahu da von sich gibt, ist wohl größtenteils kaum zu widerlegen und man sollte es auch garnicht erst versuchen. Lediglich sein Schluss in Bezug auf die „SS-Vergangenheit“ ist mir persönlich zu populistisch, wenngleich er – bedenkt man die Rolle Netanyahus – nachvollziehbar ist. Ich denke nicht, dass die Sicht Grass auf Israel wirklich etwas mit seiner „Jugendsünde“ zu tun hat. Und nein – anständige Leute auf der ganzen Welt sollten diese ignoranten und „verwerflichen“ Aussagen eben nicht verurteilen, sie sollten sie widerlegen. Darum sollte es doch eigentlich gehen. Allerdings muss auch die Frage gestattet sein, ob eine Null-Risiko-Doktrin heute noch gerechtfertigt ist, der sich Alles unterordnet und diese Frage ist an Israel zu stellen. Würden alle Staaten auf Basis dieser Sicht entscheiden, hätten wir noch mehr bewaffnete Konflikte, als wir sie ohnehin schon haben.

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      • 13. April 2012 17:39

        Ich denke schon, dass Grassens Sicht auf Israel etwas mit seiner “Jugendsünde” zu tun hat. Und zwar entweder so, – oder eben so. –
        Überhaupt ist es ja seltsam, daß die vielen Großkritiker eines Großliteraten nicht spätestens seit seiner Nobilitierung dieses braune SS-Detail gefunden und publiziert haben. DAS GIBTS DOCH GAR NICHT, NICHT MAL AUF DEM LITERATURBOULEVARD … Grass DURFTE es wahrscheinlich selber machen, sein brauens Outing, weil er immer so ein tapferer Deutscher war … denke ich

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        • Das Kind permalink
          13. April 2012 18:08

          @ rainer kühn aka bassist aka …13/04/2012 17:39

          kühn, kühner am tollkühnsten:

          Als Lektor, Philosoph und sonstwas sich aufpusten, um dann in dilettantischer Weise über ein spekuliertes antisemitisches Naziwesen Günter Grass zu schwadronieren, weil es dem eigenen blinden Furor aus Leid wegen der eigenen Bedeutungslosigkeit im Literatur- und Buchgeschäft so gut zu tun scheint.

          Du bist einarmer Mensch RK

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        • 13. April 2012 18:16

          gelesen, kr

          ps: Sie meinten ‚einarmig‘?

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        • 13. April 2012 20:24

          Und ich dachte immer, plötzliches aggressives Verhalten unter Senioren wäre ein Mythos. … *hüsterchen*

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        • ed2murrow permalink
          13. April 2012 20:31

          @ das kind aka U2fürArmselige

          Sie sind Lehrer im Dienst. Müssen wir einszweimultiple ernsthaft mehr dazu sagen?

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      • Das Kind permalink
        13. April 2012 18:35

        rainer kühn 13/04/2012 18:16

        psps: Fühlen Sie sich behindert, Herr Kühn, dass sie meinen offensichtlichenTippfehler so interpretieren müssten?

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        • 13. April 2012 18:59

          Bei Ihnen vermute ich seit unserer Bekanntschaft: Lotto mit Buchstaben.

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  26. mentalpunker permalink
    13. April 2012 18:11

    Ein endgültiges Zwischenfazit gibt Klaus Bittermann in der Jungle World

    Öffentlich gut finden Grass nur »Die Linke«, die NPD, Jakob Augstein, ein paar alte Kumpels vom Schriftstellerverband und die Leitartikler der Jungen Welt, die seinen Antisemitismus teilen und es unerträglich finden, dass Israel im Nahen Osten die einzige Demokratie ist und Ahmadinejad noch kein Bundesverdienstkreuz für seine aufklärerischen Kommentare über Israel bekommen hat. Von Frank Schirrmacher bis hin zur Bild musste niemand lange rätseln, was es mit dem »ekelhaften Gedicht« (Marcel Reich-Ranicki) auf sich hat.
    Thomas Steinfeld hatte die ihm zu gönnende Aufgabe, in der Süddeutschen Zeitung zu rechtfertigen, warum man Herrn Bräsig veröffentlicht hatte. Steinfeld fiel allerdings auch nichts anderes ein als ein fatalistisches »So ist das, und so ist Günter Grass. Einen anderen gibt es nicht mehr.« Der Literaturkritiker der ARD, Denis Scheck, wollte originell sein, stellte aber nur unter Beweis, dass er nicht mehr alle Schweine im Rennen hat, und meinte, er teile zwar nicht die politischen Ansichten von Grass, freue sich aber, dass ein Gedicht solche lebhaften Reaktionen hervorrufe. Was für ein Gedicht, ließe sich zunächst fragen, um dann zu rätseln, ob der Mann wirklich nicht weiß, dass es keineswegs der Kraft des Gedichts an sich, sondern nur dem Ruf des Autors zu verdanken ist, dass der Blödsinn zum Thema wurde, denn niemand hätte sonst von den Zeilen Notiz genommen. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, beharrte Grass in einem Interview mit der ARD mit dem Starrsinn der Altersmeise darauf, dass niemand auf den Inhalt seines Gedichts eingegangen sei. Und dabei hatten sich gerade Schirrmacher und die anderen so viel Mühe gegeben und ihm genau mitgeteilt, was er gemeint hatte, für den Fall, dass er sich darüber im Unklaren war.
    Alles hier: http://jungle-world.com/artikel/2012/15/45225.html

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    • 14. April 2012 00:08

      „Öffentlich gut finden Grass nur »Die Linke«, die NPD, Jakob Augstein, ein paar alte Kumpels vom Schriftstellerverband und die Leitartikler der Jungen Welt, die seinen Antisemitismus teilen und es unerträglich finden, dass Israel im Nahen Osten die einzige Demokratie ist und Ahmadinejad noch kein Bundesverdienstkreuz für seine aufklärerischen Kommentare über Israel bekommen hat.“

      Bittermann find ich gut.

      Grass ist ein Thema für sich.
      Wer aber Grass gut findet, sagt mehr über sich als über Grass.

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    • 16. April 2012 11:55

      „In Israel wird der Präventivkrieg sehr kontrovers diskutiert, aber jeder weiß auch, dass die Vernichtungsdrohung nicht etwa von einem »Maulhelden« ausgeht, sondern durchaus ernst zu nehmen ist, denn Israel ist die ideale Projektionsfläche und das perfekte Angriffsziel, um von den innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken, mit denen Ahmadinejad zu kämpfen hat“, schreibt Bittermann. Wenn ein ehemaliges SS-Mitglied und seine Mitstreiter die mehrfachen Vernichtungsdrohungen des Iran und die Unterstützung des Irans für den Terrorismus gegen Israel als Maulheldentum ab tun, dann sagt das schon einiges aus.

      Weiter schreibt Bittermann: „In der Flakhelfergeneration von Günter Grass und Rudolf Augstein, die aus vielen geläuterten Antisemiten besteht, welche die Juden zu ihren besten Freunden zählen, geht es um Insinuation und um Gerücht. Den Antisemitismus, der diese Generation geprägt hat, ist sie nie wieder losgeworden, weil sie ihn nie analysiert und deshalb auch nicht begriffen hat“

      Nach 1945 mussten sich die Judenhasser angesichts der Leichenberge zurückhalten, seit einigen Jahrzehnten, nicht zuletzt durch ihren gesteigerten und wieder neu zugelassenen Nationalismus, wird diese Zurückhaltung mehr und mehr aufgegeben. Bittermann bringt es auf den Punkt, nicht nur weil er die „Bewährungshelfer“ demaskiert.

      Gestern kamen in der ARD der unselige Günter Jauch und seine gnadenlos zusammengestellte Runde zusammen um Bittermann zu bestätigen. Interessant war, dass die Fraktion der „Israelverteidiger“ aus einem völlig überforderten Michael Degen und dem ahnungslosen Michael Wolffsohn bestand. Einer wie Broder hätte da schon mehr Schwung hineingebracht, was natürlich nicht gewollt ist im öffentlichen Sender eines Landes in dem geschätzte 90 Prozent in Israel die größte Gefahr für den Weltfrieden sehen. Nach seinen unfassbaren Aussagen zu Israel und dem Iran ist es für mich ist es kein Zufall mehr, dass Jakob Augstein den „Freitag“ von seinem Millionenerbe gekauft hat um dort seine einseitige Sicht unter die Leute zu bringen.

      Mit der Beschreibung von Henryk M. Broder: “Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden“, ist eigentlich alles gesagt. Ich habe in meinen Blogs und Kommentaren viel zu viele Zeilen gebraucht um es auf den Punkt zu bringen. Henryk M. Broder ist ein Meister seines Fachs, wobei sein Satz doch unvollständig ist, weshalb ich Broder gerne berichtige:

      “Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann geht‘s Jakob und seinen Brüdern und Schwestern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden“

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      • 16. April 2012 14:46

        Kurze Frage: Gibt es eigentlich eine angemessene Bezeichnung für jemanden, der mit einer faschistischen Attitüde angebliche Antisemiten jagt und seine Lebenszeit damit verbringt, manisch Fürsprecher zu finden und zu zitieren, sie völlig unreflektiert wiederzugeben und dieses Urteil quasi als göttlich unangreifbar zu verbreiten? Mir fällt nur sowas wie Menschenfeind, Arschloch etc. ein. Aber vielleicht hast du ja eine bessere Idee. Mit Zuschreibungen kennt sich der (selbst)gerechte Herr ja aus.

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      • 16. April 2012 15:23

        Menschenfeinde sind für mich beispielsweise Leute, die wenige Jahrzehnte nach dem Holocaust neue Ritualmordlegenden verbreiten, die das faschistische iranische Regime verharmlosen, die Israel das Existenzrecht absprechen, die Israel das Recht auf Verteidigung absprechen und dabei selbst über sich schreiben sich schuldig gefühlt zu haben, weil Vater und Mutter „Funktionsträger“ im Dritten Reich waren, sich aber nachdem sie öfter in Israel waren immer unschuldiger fühlten.

        Faschismus ist was anderes. Den Text „Jakob und seine Brüder“ von Broder unterschreibe ich. Was Broder in dem Text schreibt, deckt sich hundertprozentig mit meiner 144tägigen Erfahrung als Blogger im antizionistischen „Freitag“.

        Ob Menschen die diese Fakten nicht wahrnehmen nur Dummköpfe sind oder gar als Verbrecher (Bert Brecht) zu bezeichnen sind, ist schwer zu beurteilen, da ich in die Köpfe von Menschen nicht hineinsehen kann. Auf das Niveau von primitiven Beleidigungen habe ich mich bereits im „Freitag“ nicht hinunterziehen lassen, wieso also hier in einem Blog der Aufklärung.

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        • 16. April 2012 20:06

          Schreibt der primitiv menschenverachtende Agitator, der in seinen Urteilen derart absolut ist, dass selbst ein Freisler post mortem noch vor Neid erblassen dürfte. Und nein – da Ziel heiligt eben NICHT jedes Mittel. Das dazu.

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        • 16. April 2012 20:48

          Na ja, Michael, jetzt schreibst Du aber auch über Dein Ziel hinaus, indem Du Dich in die Spirale begibst, die Du selbst zurecht kritisierst. Ich brauche Dich da auch nicht an jene Freitagsavantgardistin erinnern, die mich mit Fidelche auf dem Balkon von Fidel Castro auf Kuba beobachtet hat, und die heute zwar unentschuldigt aber viel moderater als im Freitag ihre Ansichten behält. – Ja, Fidelche schreibt manches mal sehr hart, das ist so, er ist deutlich seit immer ich ihn kenne, aber über die harte Formulierung hat er noch nie seinen friedlich-kämpferischen Inhalt verloren. – Wäre ich der Mittelstürmer, kämen seine Flanken immer von links …

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        • 16. April 2012 22:23

          Rainer,
          ich formuliere derart deutlich in der Hoffnung, dass es Fidelche selbst einmal bewusst wird, was er hier treibt. Und nein – diese Art besitzt keinen friedlich-kämpferischen Inhalt mehr, denn es geht um reine Aburteilung, um einen virtuellen Strafgerichtshof, der bereits das kleinste Abweichen von Fidelches Linie zum Anlass nimmt, Antisemitismus zu konstatieren. Und das ist im besten Falle unlauter.

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      • 18. April 2012 11:22

        Ein weiterer der zahllosen antisemitischen/antiisraelischen Blogs im „Freitag“.
        Missliebige Bloggerinnen werden aus der Diskussion ausgeschlossen.
        Purer Judenhass:

        http://www.freitag.de/community/blogs/schlesinger/martin-buber-klare-worte-zur-juedischen-besitznahme-palaestinas#comment-394795

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        • 18. April 2012 17:46

          Sorry, aber die Zeit nehme ich mir nicht mehr, diesen Dreck zu lesen. Diese antisemitischen Blogs gibt es tausendfach im „Freitag“. Scheinbar sind Juden das Hauptproblem für diese Leute. Alles nicht neu, alles schon mal vor langer Zeit dagewesen.

          Unabhängig vom „Freitag“, die deutsche, schweigende israelfeindliche Mehrheit steigt nach dem GraSS-Gedicht aus ihren Gruften. Die Flakhelfergeneration war und ist meinungsmäßig in der Mehrheit, was alles hier in MI so zigfach vorausgesagt wurde.

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        • 18. April 2012 22:47

          Die Flakhelfergeneration liegt bereits mehrheitlich 8 feet under. Schwierig, dann in der Mehrheit zu sein.

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        • 19. April 2012 11:10

          Reaktionäre Meinungen können weitergegeben werden und in bestimmten Zeiten aus Gruften steigen. Die Mehrheit der Deutschen steht mehr oder weniger hinter dem „Gedicht von GraSS. Laut FTD-Umfrage halten 57% der Deutschen die Israel-Thesen von Günter Grass für richtig und 27% für diskutabel.

          84 % ist eine klare Mehrheit.

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        • 19. April 2012 12:00

          Es sind aber keine 84 % sondern 57 %. Für diskutabel halte ich die Thesen auch, weil es eben Thesen sind. Damit bringe ich aber keineswegs Zustimmung zu dieser „Prosa“ zum Ausdruck.

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  27. Der Bassist permalink
    13. April 2012 21:45

    Mal ein BLICK ZURÜCK NACH VORN in die AUSEINANDERVEREINIGUNG der Blogger in Verschiedenes FREIBEUTERISCHES (ja nicht nur hier …)
    _________________________________________________
    „So lange der FREITAG schweigt, bleibt Broders Vorwurf stehen, solange bleibt der FREITAG in den Augen der Netzöffentlichkeit für die Äußerungen Georg von Grotes mitverantwortlich.
    Warum schweigt der FREITAG, wo er doch schreien müßte?“ (Wolfram Heinrich, Blogger in der FreitagsCommunity)
    ___________-

    Uwe Theel schrieb am 13.04.2012 um 13:23 dazu:
    Bashai, beiben Sie auf MI oder bekennen Sie sich wenigstens inhaltlich zu Ihren Überzeugungen, statt hier den Pseudoobjektiven zu geben.
    _____

    Wolfram Heinrich schrieb am 13.04.2012 um 19:44 aufmerksam:
    … „beiben Sie auf MI“. Was bedeutet MI?
    _______

    goedzak schrieb am 13.04.2012 um 13:05
    Ein bisschen Diktatur – find ich gut! 🙂
    _______

    Achtermann schrieb am 13.04.2012 um 13:12 WH aufklärend:
    Broder schreibt in seinem ersten Artikel:
    Das will auch Georg von Grote, Journalist und Kosmopolit, Jurist und Hobbykoch, der als Blogger beim Freitag seine “Nachgedanken” mit anderen Lesern teilt.
    Wieso sollte bei dieser Formulierung nicht klar sein, in welcher Funktion Grote beim Freitag schreibt? Wie auch andere (z.B. GEBE) schon erkannt haben.
    __

    Uwe Theel am 13.04.2012 um 13:17 schrobte:
    Lieber Wolfram,
    Broder ist zwar als Gefahr für Demokratie und Journalistische Redlichkeit ernstzunehmen, nicht aber als Journalist hinsichtlich der Qualität seiner texte [sic] im Sinne von redlichem Journalismus.
    Die Tatsache, dass von Grote hier im Blog oder bei Broder in einfacher Behauptung profunder Antisemitismus unterstellt wird, stellt nur einen Mißinterpretation und Instrumentalisierung des Zwi-Rex-Zitates dar, das inzwischen von Rechts so mißbraucht wird. [sic zokk]
    __________

    Fro schrieb am 13.04.2012 um 18:30
    [auch irgendetwas]
    _–_–_–_–_

    born2bmild schrieb am 13.04.2012 um 15:54
    Viel übergriffiger war überdies Broders unsägliche Verknüpfung des SA-Unrates „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“ mit Jakob Augstein und den hier schreibenden Bloggern.
    ____

    schücoARENA schrieb am 13.04.2012 um 18:46
    „Warum schweigt der FREITAG, wo er doch schreien müßte?“ – Dafür ist es zu spät, denn es wäre der hilflose Versuch, den Schaden zu begrenzen. Während die Redaktion zu lange schwieg, vermutlich aus respektablen Motiven, war die Community zu redselig. Sie hat die Chance verpasst, durch lautstarkes Schweigen deutlich zu machen, was sie von einem Blogger hält, der in seinem Eintrag das Klischee eines Linken mit antisemitischen Neigungen in so peinlicher Weise bestätigte.
    _____
    Rüdiger Grothues schrieb am 13.04.2012 um 21:13
    Broder hat den FREITAG längst in den Focus genommen. Und er hat mit seinem Text „Jakob und seine Brüder“ Augstein ganz explizit mit in die Geschichte verwickelt.
    _-_-_._._._._-_-_
    SO DISKUTIERT DIE FC VOR SICH HIN
    WIE GETRIEBEN WEITERMACHEND …

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    • 14. April 2012 09:39

      So ist es eben, wenn alle Beteiligten vom gleichen Gift „naschen“ – natürlich jeder auf seine Weise. Man will ja den Unterschied gewahrt wissen.

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  28. 14. April 2012 10:23

    Da schreibt doch dieser Franze, der erst geht, dann kurze Zeit später wieder erliegt:

    „… „beiben Sie auf MI“. Was bedeutet MI?

    Das wollen Sie nicht wirklich wissen. Mission Impossible ist ein Blog, auf dem sich dauerhaft gesperrte Ex-Blogger der FREITAGs-Community tummeln und über uns hier herziehen.

    Ciao
    Wolfram“

    Was für eine Frechheit. Erstens kann man so sehr, wie die FC über sich selbst herzieht, es garnicht besser und zweitens stimmt die Aussage grundsätzlich nicht. Die Bezeichnung Ex-Blogger der Freitags-Community ist grob ehrverletztend und nicht jeder hier schreibende ist auf dem Hegelplatz-Server dauerhaft gesperrt. Einfach widerwärtig, diese Unterstellungen.

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    • 14. April 2012 18:24

      Als ‚Diktator der Herzen‘ (ernannt von Rainald Grebe & seiner Kapelle der Versöhnung, heute WDR5 Unterhaltung am Wochenende, nach Lindner/Bahr/FDP in der Stubengasse und SCP Münster vs 1. FC Saarbrücken) möcherte ich dem Hegelplatz-Server insgesamt den Stecker ziehen. Im Sinne energischer Nachhaltigkeit. Alles grob ehrverletzend, bei den Noch-Bloggern.

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      • GEBE permalink
        14. April 2012 21:42

        Habe ich es überlesen? Ich habe gedacht, jetzt muß doch gleich der neue Vorschlag mal kommen. Was also schlagen Sie als ‚menschliche‘ Form vor? Schlagen Sie überhaupt eine neue Form vor.

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    • 16. April 2012 12:09

      Wolfram Heinrich, der den Juden abstreitet ein Volk zu sein und den Juden vorwarf, sie hatten nichts in Palästina zu suchen, ist halt sauer auf „Mission Impossible“, wie so mancher Antisemit des „Freitags“ sauer ist hier zitiert worden zu sein. Über ihre Betonoscar-Nominierungen haben sie sich irgendwie gar nicht richtig freuen können. Bei Niederbayern kommt dazu, dass sie ohnehin einen Minderwertigkeitskomplex haben. Dauernd fühlen sie sich benachteiligt. Das fing schon bei der Namensgebung an.

      Just for the Record (Uwe Theel)

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      • Das Kind permalink
        16. April 2012 18:14

        Fidelche,

        Du bist dämlicher als jeder höhere Geist erlaubt:

        Dich hier als angeblciher Antisemit, auf einen „völkischen Charakter“ der Religionsgemeinschaft der Juden zu berufen (während Du Wolfram eins auswischen willst) ist der absolute Schuß ins Knie oder der von hinten in die eigene Brust; ein Kopfschuß würde in Deinem Fall nichts Lebenswichtiges bei Dir treffen.

        Deine rassistischen Beschimpfungen gegen die Niederbayern sind vom selbsternannten Verteidiger des Antirassismus abgegeben, ein Dokument der Selbstzerstörung.

        Das war jetzt nicht nur für die Akten, sondern eine öffentliche Bekanntmachung.

        P.S.: Komm mir jetzt bloß nicht mit Ironie, denn die berrschst Du nicht, hast nur gehört, dass sich die Titanic oder Konkret sich ihrer bedienen.

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        • Das Kind permalink
          16. April 2012 19:23

          @ Das Kind 16/04/2012 18:14

          Korrektur:

          Der zweite Absatz muß natürlich heißen:

          Dich hier als angeblciher Kämpfer gegen den Antisemitismus, auf einen “völkischen Charakter” der Religionsgemeinschaft der Juden zu berufen (während Du Wolfram eins auswischen willst) ist der absolute Schuß ins Knie oder der von hinten in die eigene Brust; ein Kopfschuß würde in Deinem Fall nichts Lebenswichtiges bei Dir treffen.

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        • 16. April 2012 19:42

          Mensch Uwe, bei Regen sind lange Unterhosen einfach Scheisse oder Scheiße??xy? oder… merde und der Platz für Dich unbespielbar! Dass Du Dich aber auch immer als das Gegenteil eines Nicht-Antisemiten outen musst?

          lg LL

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        • Das Kind permalink
          16. April 2012 19:53

          @ Louis Levy 16/04/2012 19:42

          Wenn Du Fußball spielen willst, dann gehe auf den Platz, brabbel aber hier nicht sinnlos, als hätte der Flankenlauf dich doch zusehr erschöpft.

          g
          ut

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        • 16. April 2012 21:57

          Ich würd‘ ja gerne den Uwe lesen, aber der scheint mir mehr mit der Rechtschreibung zu kämpfen als mit seinen schlecht formulierten Beleidigungen. Vielleicht den Rotwein lassen und Fliedertee trinken, bevor er hier unsortiert über den Platz läuft?

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      • 16. April 2012 22:15

        @Uwe Theel

        Na Uwe, nachdem nun auch Broder erkannt hat wie der „Freitag“ tickt, liegen offenbar die Nerven bei euch blank. Den „völkischen“ Charakter“ haben du und deine antisemitischen Freunde im „Freitag“ tausendfach bewiesen. Übrigens, an „höhere Geister“, an den „Teufel“ und an deinen gütigen „Gott“ glaube ich im Gegensatz zu dir nicht.

        Wer Jude ist und ob sie sich ein Volk nennen sollen, möge bestimmen wer will, nur für die nächsten tausend Jahre eine Menschensorte nicht: Deutsche. (Gremliza) Diese von Gremliza beschriebene Menschensorte tummelt (e) sich unter anderem unter den „Nicks“ Wolfram Heinrich und Rahab in Augsteins Community.

        Ich erwähnte es bereits an anderer Stelle: Auf das Niveau von primitiven Beleidigungen habe ich mich bereits im „Freitag“ nicht hinunterziehen lassen, wieso also hier in einem Blog der Aufklärung. Ich halte es jedenfalls für bemerkenswert, wenn ein Beamter, ein „Lehrerausbilder“, ein Linksparteimitglied, ein Mitglied der hessischen evangelischen Kirche und angeblicher ein Germanist wie du mein „lieber“ Uwe Theel alles in einer Person vereinend, sich öffentlich zum antisemitischen Gedicht von Günter Grass, zur antizionistischen Community des Jakob Augstein, wie zu den „Nachtgedanken“ des Georg von Grote bekennt.

        PS: Selbst deine Korrektur war fehlerhaft. Neben Rechtschreibung kennst du dich auch bei Satire und Ironie nicht aus. Macht aber nichts, dafür schreibst du im antiisraelischen „Freitag“. Vor „Konkret“ und „Titanic“ habt ihr Angst wie der Teufel vorm Weihwasser.

        PPS: Vielleicht schreibe ich mit Broder ein Buch über den „Freitag“. Du wirst voraussichtlich eine hervorgehobene Rolle spielen.

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        • Der Bassist permalink
          16. April 2012 22:26

          „Das
          arme
          Kind!“

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        • Das Kind permalink
          16. April 2012 23:23

          @ fidelche 16/04/2012 22:15

          Du bist wohl größenwahnsinnig geworden:

          Mit Broder ein Buch schreiben, in dem Ich einen „herausgehobenen Rolle spiele“? – Dann vergiß mal nicht meine Urheberrechte bei mir abzuklären.
          _____

          Du bist sogar zu vernagelt Deine eigenen Sätze zu verstehen: MIt dem Halbsatz gegen Wolfram Heinrich „Wolfram Heinrich, der den Juden abstreitet ein Volk zu sein“ gibst Du den Juden den Status eines Volkes, genau das, was die faschistische Argumentation tat, um die Juden zu stigmatisieren.

          Deine Texte sind voll von derartigen Widersprüchen, um es vorsichtig zu formulieren.

          Dein Kopf ist voll von Chimären: Als ich vom „höheren Geist“ sprach, meinte ich damit den menschlichen Geist, der da zu höheren Intelligenzleistungen fähig ist, als das, was Diin Wirrkopf birgt.

          Die Monotonie mit der Du auf jede Ansprache, bei jeder Dir sich bietenden gelegenheit dein „Freitag-Mantra“ immer wieder ableierst, erinnert inzwischen an ein reflexartiges „Gott sei bei uns!“, wenn nicht an Ernsteres. – Der Rest ist Projektion, bzw angeberhaftes Verhalten durch mechanische Zurschaustellung von nicht einmal halb verdautem Angelesenen.

          Die Sturheit, auf der hier auf meiner angeblich durch Nichtwissen begründeten Orthographie herumgehackt wird, ist nur bezeichnend für den mechanistischen Charakter mit dem in Eurem U-Boot „gedacht“ wird.

          Fidelche, Du solltest auftauchen und anfangen im wirklichen Leben etwas Gescheites anzufangen, als Dich in Deinen Ersatzreligionen zu versenken.

          ut

          P.S.: Ich bin übrigens mit MP froh darüber, dass Du autoritärer Charakter keine Gelenheit hast, in Deutschland Berufsverbote durchsetzen zu können, beleidigst aber, auch zum Glück relativ ungefährlich, jedes wirkliche politische Linkssein.

          ut

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        • 17. April 2012 10:44

          @Uwe Theel

          Ich bin der Letzte, der darauf bestünde bestimmte Kollektive als Völker zu bezeichnen. Allerdings: Der „Freitag“ ist eine „antiisraelische“ Zeitung, mit einem Herausgeber der Osama bin Laden „Bruder“ nannte und GraSS für sein antisemitisches Gedicht dankte. Gefühlte 90 Prozent der angeschlossenen Community hetzen gegen den Judenstaat. Die Freitagsbloggerin „Rahab“ meinte die Shoah war kein Genozid, weil die vergasten Juden einen deutschen, einen französischen einen polnischen Pass hatten und die Juden kein Volk sind. Auch Freitagsblogger „Wolfram Heinrich“ war der Auffassung, dass es kein jüdisches Volk gäbe. Dieselben Leute welche Israels Recht auf Verteidigung negieren, die vom „Apartheitsstaat Israel“ reden, für die ansonsten die „unterdrückten Völker“ (z.B. das „palästinensische Volk“) vor dem „Aussterben“ bedroht seien, sprechen den Juden ab sich ein Volk zu nennen. Die Deutschen haben in den „Nürnberger Gesetzen“ beschlossen wer Jude sei und antisemitische Deutsche beschließen ein paar Jahrzehnte später im antizionistischen „Freitag“, dass Juden sich nicht als Volk bezeichnen dürfen. Ich bin der Auffassung, wer Jude ist und ob sie sich ein Volk nennen sollen, sollte für die nächsten tausend Jahre die Menschensorte der Deutschen nicht bestimmen.

          Uwe, du hast keine Urheberrechte, weil du kein Werk hast. Broder, andere und auch ich, wir dürfen eure reaktionären Kommentare zitieren so oft wir wollen, ohne Fritz Teich, Georg von Grote oder dich fragen zu müssen. Siehe Broders Text „Jakob und seine Brüder“!! Da musst du noch viel dazulernen. Der Satz des „Freitagsfriedenskämpfers“ Fritz Teich, “Wenn ein Terrorist eine Bombe auf einen israelischen Bus schmeißt, wird er keine Unschuldigen treffen”, ist übrigens auch kein Werk, sondern eine antisemitische Aussage.

          Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt für ein Berufsverbot gegen dich ausgesprochen, wenngleich ich mir meine Gedanken über das hessische Schulsystem mache. Ich frage mich wie kann jemand mit deinen Fähigkeiten, Germanist und Lehrerausbilder werden und was wird aus den Lehrern die von einem Lehrerausbilder wie dir, der in einer antisemitischen Community schreibt, werden.

          Auch ich mache Rechtschreibfehler, wie jeder Blogger, jede Bloggerin den/die ich kenne. Da du aber des Öfteren stolz darauf verwiesen hast Germanist zu sein, ist die Anzahl deiner Rechtschreibfehler, über die ich mich bisher nie lustig gemacht habe, nicht nur verwunderlich.

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        • 17. April 2012 17:53

          Auch Legasthenika müssen Abitur machen können. Dat hat schon seine Richtichkeit. An Geista glauben wir hia in Wanne aba alle nich und Judenhass hat bei uns keine Chance. Kommste nach Heppenheim, da sind die Deppen daheim – dadrauf ein Schnäpsken.

          Eua Erwin

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  29. 17. April 2012 11:27

    Vor zehn Jahren schrieb Hermann L. Gremliza (Konkret 03/02) wegweisend in seiner Kolumne „Ein Hitlerjunge kehrt heim“:
    [..]
    „Um zu verstehen, warum das geschieht, muß man verstanden haben, was der Zweck all der elenden Selbstgeißelung war, die man Bewältigung der Vergangenheit genannt hat. Als Verbrecher oder deren nutznießende Kinder konnten die Deutschen nicht zur Weltmacht zurück. Es bedurfte internationaler Absolution und also der Beichte. Sehr kurz und doch nicht falsch: Ohne 20. Juli-Feiern und ohne Ausstellung der Wehrmachtsverbrechen kein Einmarsch deutscher Soldaten in Serbien.

    Und morgen in der ganzen Welt? Fast in der ganzen. Einen schmalen Streifen Land gibt es, der für deutsche Soldaten auch heute noch tabu ist: zwischen der Mittelmeerküste und den Höhen des Golan. Das Gefühl, dort ausgeschlossen zu sein, wurmt (und eint) die ganze Nation.

    Was ist zu tun? Die deutschen Verbrechen sind gebeichtet und zum politischen Exportartikel veredelt. Ungenutzt herum aber liegen die Verbrechen, die an Deutschen begangen worden sind. Mögen sie, mit Grass zu reden, auch ein wenig unterlastig sein – sie zählen nach Millionen. Der Untergang der Gustloff, sagt der »Spiegel«, sei die größte Schiffskatastrophe aller Zeiten gewesen. Eine gewisse Singularität ist nicht zu bestreiten. Schon nennt ein Hartmuth Hanisch, Pastor aus Braunschweig, die Schlacht von Stalingrad einen »schrecklichen Holocaust«. Pioniere kommen meist aus der Provinz.

    Wer, gleich wo und wodurch, seinen Vater, seine Mutter, sein Kind verloren hat, möge trauern. Niemand hat ihn je daran gehindert. Um Karlheinz Mustermann trauert seine Familie, ob er unter die Straßenbahn gekommen oder auf der Flucht in der Ostsee ertrunken ist. Grass will, daß im zweiten Fall die Nation trauert. Trauern aber kann nur, wer dem toten Mustermann sich nah fühlt, wer also in dem ihm ganz Unbekannten einen irgendwie Verwandten, Artverwandten sieht. Worauf Grass abzielt und wofür Walsers Freund Augstein ihn gerührt in die Arme schließt, ist die Belebung völkischer Empfindungen. Drei Greise haben nach allerlei Gezänk am Ende wieder so nah zueinander gefunden, wie sie sich am Anfang gewesen sein dürften: in den kurzen Hosen der Hitlerjugend.

    Die Deutschen haben sich mit ihren historischen Gläubigern schließlich verglichen: mit den Sowjets, aus denen sie wieder Russen gemacht haben, den Polacken und Resttschechen, denen sie erlaubt haben, sich mit uns zu versöhnen, den Franzosen, die am Geschäft beteiligt wurden, und den Amis, die das noch vor sich haben. Eine Rechnung blieb offen. Sie wird erst beglichen sein, wenn die Deutschen nicht nur sich selber, sondern auch der Welt leid genug tun, um es einem Kommando aus einer Rommel- oder Manstein-Kaserne zu erlauben, das jüdische »Siedlerpack« (»UZ«) aus dem Staat Palästina zu evakuieren – als friedenschaffende Maßnahme. Grass hat sein Scherflein beigetragen. “

    Auf die kommende Konkret bin ich sehr gespannt. GraSS dürfte ein Thema sein.

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  30. 18. April 2012 11:04

    Der „Judenbändiger“ Günter Grass rettet den Weltfrieden. Ehemalige SS-Mitglieder bezeichnen sich als »Überlebende« und werfen Juden vor, ein anderes »Volk auslöschen« zu wollen. So etwas gibt es nicht? So etwas wäre ja verrückt? Tja, aber Günter Grass, der bringt’s. Neben den deutschen Judenhassern jubelten ihm auch die Ostermarschierer zu. Grass spricht für die bislang zum Glück schweigende Mehrheit. Doch jetzt steigen immer mehr Israel-Feinde aus ihren Gruften.

    In der Jungle World schreibt Alex Feuerherdt über die ideellen Gesamtfriedensbewegten:

    Die deutsche Friedensbewegung verteidigt Günter Grass, attackiert Israel und nimmt den Iran in Schutz. Doch anders, als manche meinen, tut sie das nicht wider besseres Wissen, sondern weil die Parteinahme für die Feinde des jüdischen Staates fester Bestandteil ihre Ideologie ist.

    Eines der ergreifendsten Komplimente für sein Gedicht »Was gesagt werden muss« hat Günter Grass aus dem Iran bekommen, wo die Presse – anders als hierzulande – noch nicht, wie Grass weiß, »gleichgeschaltet« ist und deshalb jeder ungehindert gegen Israel hetzen darf. Grass habe »die Wahrheit gesagt«, befand der stellvertretende iranische Kulturminister Jawad Shamakdari, der hofft, dass die Zeilen des Literaturnobelpreisträgers »das eingeschlafene Gewissen des Westens« aufwecken werden. Weiter lobte er: »Ich habe Ihr warnendes Gedicht gelesen, das auf so großartige Weise Ihre Menschlichkeit und Ihr Verantwortungsbewusstsein zum Ausdruck bringt. Mit ihrer Feder allein können Schriftsteller Tragödien eher verhindern als Armeen.«

    Weiterlesen in der Jungle World!

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    • 18. April 2012 13:32

      Ich habe weitergelesen, und zitiere mal noch dieses: „Initiatoren einer Erklärung der Friedensbewegung mit dem Titel »Friedens- statt Kriegspolitik im Irankonflikt! Sanktionen und Kriegsdrohungen sofort beenden!«, die kurz vor Ostern als bezahlte Anzeige im Freitag und in der Süddeutschen Zeitung erschien und bislang von fast 2000 Personen und Organisationen unterzeichnet wurde. In ihr wird der Stopp jeglicher Sanktionen gegen den Iran gefordert, das iranische Atomprogramm als bloße Reaktion auf die angebliche Kriegstreiberei Israels und der USA dargestellt und das Schweigen der iranischen Opposition nicht etwa auf die brutale Repression durch das Regime zurückgeführt, sondern vielmehr auf die vermeintliche Doppelmoral des Westens.“
      Aber dann kommt es erst, die Erläuterung zur Friedensbewegung, der ich vor Jahrzehnten selbst einmal zugeneigt gewesen war, in ihrer ideologischen Setzung. Sehr plausibel, ja zwingend.
      Lesen, weiterlesen!

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    • 18. April 2012 17:38

      Das ist der springende Punkt. Während die „Friedenskämpfer“ einen Stopp der Sanktionen gegen die Iran fordern, unterstützen und rechtfertigen sie das Atombombenprogramm der iranischen, antisemitischen Despoten-Regierung. Und dann soll man diese Leute nicht mit Antisemitismus in Verbindung bringen? Ein Hohn!

      Auch empfehlenswert, das Interview in der “Jungle World“ mit Yoram Kaniuk:

      „Israel ist ein kleines Land mit sieben Millionen Einwohnern. Schauen Sie sich die Weltkarte an: Man muss seinen Namen auf das Meer daneben schreiben, weil Israel so klein ist. Wie können wir da für Kriege auf der ganzen Welt verantwortlich sein? Wie können wir der Fluch der ganzen Welt sein? Wir haben dieses Land geschaffen, um die Juden vor ihrer Vernichtung zu retten. Darum existiert Israel. Seitdem ist das Land stärker geworden, aber wir bedrohen niemanden. Die Israelis sagen nicht einmal: Wir mögen die Deutschen nicht. Auch wenn wir natürlich ein Problem damit haben, was Deutsche vor 70 oder 80 Jahren getan haben. Ahmadinejad hingegen sagt, die Juden sind Abschaum und Israel muss vernichtet werden. Wenn Günter Grass das gefällt, ist das sein Problem. Aber Grass war schon immer so. Schon als ich ihn in den sechziger Jahren traf, war Israel ein Problem für ihn. Er konnte nie über einen Juden schreiben. Er hat nie über den Holocaust geschrieben. Dabei war das so sehr ein Teil seiner Vergangenheit. Er sah, wie jüdische Kinder nicht mehr zur Schule kamen und stattdessen in Lager gebracht wurden. Er hatte jüdische Lehrer, er kannte Juden. Und doch konnte er nie darüber eine Geschichte schreiben.“

      http://jungle-world.com/artikel/2012/15/45228.html

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  31. galut permalink
    19. April 2012 12:22

    Wenn auch spät, aber ich habe den Text entdeckt. Aber nicht zu spät. Danke dir, fidelche

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    • 20. April 2012 12:12

      Gerne.

      Lesenswert, das Blog von Kevin Zdiara über den palästinensischen Umgang mit Kollaborateuren.

      Wenn ein Palästinenser einem Juden in der Westbank ein Grundstück verkauft wird er vom Mahmoud Abbas Regime zum Tod verurteilt. Eigenartig, dass Günter Grass und seine Freunde darüber nie gesprochen haben. Vermutlich schweigen sie da lieber. Von Kritik keine Spur.

      http://geniusloci.blogsport.de/2012/04/18/von-kritik-keine-spur/

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  32. 27. April 2012 14:28

    Ich habe wenige Bücher von Grass gelesen. Klaus Briegleb (Konkret 5/2001) empfiehlt das Grass Buch „Im Krebsgang“ (2002). In diesem Buch spricht Grass viel über Schuld, über „meine eigene Schuld“. In diesem Buch macht Grass seine Opferbilanz auf, er meint viel zu lange darüber geschwiegen zu haben, dass die Deutschen ja auch Opfer waren. In dieser Bilanz begräbt er seinen eingeknisteten Waffen-SS-Antisemitismus. Er begräbt buchstäblich in der Umkehrung der Opferrollen sein eigenes Verschweigen. Klaus Briegleb schreibt, das wäre typisch in dem Buch. Eine besonders entsetzliche Metapher in „Im Krebsgang“: Als die »Gustloff« untergeht, ertönt, schreibt Grass, »ein nie gehörter, ein kollektiver Endschrei«. Den Schrei, der sich in den Lagern der Shoah seit Buchenwald millionenfach erhoben hat.

    Später schreibt der Ex-Waffen-SSNazi: Er habe keinen Schuß abgegeben.

    Kein Wunder, dass die devoten Grass-Anhänger nun von seinem antiisraelischen „Gedicht“ so begeistert sind. Grass und seine Anhänger sind Schulbeispiele für Schuldabwehrantisemitismus.

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  33. mentalpunker permalink
    28. April 2012 20:31

    Kollege Wolkmann hat für diesen Casus Grassus Belli HolstenTORum das Collage-Statement des Partei-Magazins Titanic festgehalten. Klasse, finde ich.

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  34. Jackson permalink
    1. Mai 2012 16:18

    Nun gibt es gute Gründe, gegen einen Militärschlag gegen den Iran zu sein, die vor allem in Israel heftig diskutiert werden. Es gibt aber keine Rechtfertigung dafür, Israel lediglich aufzufordern abzuwarten, ob Teheran seine Drohung wahr macht. Wer sich glaubwürdig in diese Debatte einschalten will, muss bereit sein, im Ernstfall selbst militärisch für die Sicherheit Israels einzustehen. Alles andere ist eine Aufforderung zum potenziellen Selbstmord. 40 Jahre ist es her, dass Israel die Sicherheit seiner Bürger Deutschland anvertraute und bitter dafür bezahlen musste. Bei den Olympischen Spielen in München 1972 wurde die israelische Olympiamannschaft von palästinensischen Terroristen überfallen. Der damalige Chef des Mossad musste hilflos zusehen, wie seine Landsleute ermordet wurden. Heute ist Zwi Samir ein alter Mann, der an seinem Lebensende resümiert: „Der Schutz der Juden ist Sache der Juden, keiner wird das übernehmen. Die Erfahrung zeigt, dass es keinen Schutz gibt, es gibt Hilfe und Sympathie, aber um zu schützen, muss man bereit sein, auch mit Blut zu zahlen, und das tut keiner.“

    Esther Schapira in „Verordnete Staatsräson“

    http://www.fr-online.de/meinung/gastbeitrag-verordnete-staatsraeson,1472602,15042784.html

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    • 2. Mai 2012 17:50

      Ein Militärschlag gegen die iranischen Anlagen wäre sicherlich die letze Option. Zuvor müssen alle diplomatischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Die Sanktionen gegen den Iran müssen, auch von Deutschland, durchgezogen werden um den Iran an den Verhandlungstisch zu zwingen. Ein Militärschlag gegen den Iran wäre zweifellos mit vielen Risiken verbunden. Die Antwort auf die Frage wie die iranische Atombombe ansonsten zu verhindern wäre bleiben die Gegner Israels wie gewohnt schuldig. Israel ist wieder einmal in einer „No-Win-Situation“.

      Im Ernstfall ist Israel auf sich selbst gestellt, das war so und das wird so bleiben. Ekelhaft bleibt das Geschwätz von Grass und seinen devoten Anhängern in jedem Fall. Israel aufzufordern still zu halten und sich wie die Schafe zur Schlachtbank führen zu lassen, auf die Gnade des Irans zu hoffen, erinnert an finsterste Zeiten. Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch.

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  35. 4. Mai 2012 10:35

    Zu Günter Grass hat Paul Spiegel damals im Jahr 2001 bereits das Nötige gesagt:

    Kommentare des Schriftstellers Günter Grass zur Politik Israels sind vom Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, scharf kritisiert worden. Der Literaturnobelpreisträger hatte gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“ geäußert, Israel müsse „nicht nur besetzte Gebiete räumen. Auch die Besitznahme palästinensischen Bodens und seine Besiedlung“ seien „kriminell“ und müssten „rückgängig gemacht werden“. Im aktuellen „Focus“ wirft Paul Spiegel nun dem Schriftsteller vor, dieser stelle sich mit solchen Aussagen „auf eine Stufe mit den radikalen Feinden Israels“. Es gehe nicht an, zu verschweigen, „dass Israel Opfer und nicht Täter in diesem blutigen Terrorkampf“ sei.

    Grass passe sich „in die Reihe derjenigen nichtjüdischen Intellektuellen in Deutschland ein, die schon seit Jahren direkt oder indirekt die staatliche Existenz Israels in Frage zu stellen suchen“. In seinem „Spiegel“-Interview hatte Günter Grass palästinensische Gewalttaten nicht erwähnt, die eigene Kritik jedoch als „Freundschaftsdienst“ an Israel bezeichnet und zugleich gefordert, den Tadel der ebenfalls freundschaftlich motivierten Amerika-Kritiker einzustellen.

    Später sagte Paul Spiegel den Anhängern von Grass: „Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder.“

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/paul-spiegel-und-otto-schily-gegen-guenter-grass-und-co/265280.html

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  36. mentalpunker permalink
    4. Mai 2012 12:26

    WAS GESAGT WERDEN MUSS

    Für mich ist jetzt mal Schluss.

    Ich kann geben Haut und Haar
    Ich werde einfach nicht zum Star.
    Die Säle sind zur Hälfte leer
    Die andere Hälfte hört oft schwer.

    Denn ich mach’ Kabarett. Meine Verehrer
    Sind Trümmerfrauen und pensionierte Lehrer.

    Doch ich bin Deutscher, ich hab Glück,
    Für Deutsche gibt es einen Trick:
    Man muss noch nicht mal schreiben können
    Oder mit Kai Dieckmann pennen
    Es reicht, das Wörtchen „Israel“ zu dichten
    Schon ist man vorn in den Kulturnachrichten.

    Und das will ich schon seit langem
    Will auf der ersten Seite prangen
    Journalisten sollen mich beschwören
    Ich will Germanistenweiber hören:
    „Wir wollen von Dir Kinder!“
    Drum mach ich jetzt den Grass, den Günter.

    Ich schreibe ein Poem,
    mit dem ich Letzter werde
    Bei »Reise nach Jerusalem«.
    Hört also her, Feuilletonisten
    Ich geb’ Euch den Gedichtfaschisten:
    Israel ist doof!
    Jetzt ist es raus
    Und Nentanjahu
    Ist der größte Graus
    Seit Westerwelle
    Und an dieser Stelle
    Sei auch erwähnt
    Dass der Iraner sich nach Liebe sehnt
    Und Frieden einen Namen hat:
    Mahmud Achmadinedschad.

    Dagegen Israel mit seinen Rechten
    Will den Ayatollah schächten
    Und in Teheran beizeiten
    Couscousallergie und Hammelpest verbreiten.
    So.

    Ich glaub’, ich hab’ genug gebellt
    Das wird jetzt an die ZEIT gemailt
    Und wenn Sie heut aufs Erste gehen
    Ists in der Tagesschau zu sehen
    Nach Weltgeschehen und vor dem Wetter
    Skandalbericht:

    Das Israel-Gedicht von Tretter.

    http://www.titel-magazin.de/artikel/29/10852/und-der-47-zeiler-der-woche.html

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  37. 6. Mai 2012 20:13

    Der 81-jährige Hochhuth „kann Kunst nicht mehr“ in der Akademie der Künste und weigert sich, „zwischen Antisemiten zu sitzen“!

    „Hochhuth hatte nach eigenen Angaben verhindern wollen, dass die Diskussion in der Vollversammlung überhaupt stattfindet. Er habe befürchtet, «diese Diskussion verlaufe einseitig zugunsten des Irans und der Palästinenser auf Kosten Israels», heißt es in seiner Erklärung.

    Das Gedicht von Grass, so schreibt Hochhuth, hätte «sehr gern – der 1946 in Nürnberg gehängte – Julius Streicher in seinem „Stürmer“ gedruckt». Er, Hochhuth, sei bei seinen Fragen ständig unterbrochen worden. Er sei daher «die Türe schlagend» hinausgegangen.“

    lg LL

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    • 7. Mai 2012 08:29

      Eher ein schwaches Bild, was die Reaktion Hochhuths betrifft. Da gefällt mir Staecks Reaktion besser:

      Der wiedergewählte Akademiepräsident Klaus Staeck (74) forderte unterdessen mehr Debatten innerhalb der Kulturinstitution. Die Verpflichtung, «in Staat und Gesellschaft Freiheit und Anspruch der Kunst» zu vertreten, verlange auch Streitbarkeit untereinander, sagte Staeck der dpa. Die Vertreter der Akademie müssten sich mehr fragen: «Was ist unser Alleinstellungsmerkmal? Sind wir doch Experten für das Besondere – nicht das Gängige oder gar Gefällige.»

      Die Frage ist allerdings, ob es sinnvoll ist, dass – ohne die fachliche Kompetenz anzweifeln zu wollen – diese Altersklasse dort noch in dieser Form aktiv ist. Hochhuth, auch schon 81, wäre doch besser beraten, langsam Platz zu machen. Staeck und seine Stellvertreterin stehen auch nicht gerade für Jugendlichkeit. Das gilt natürlich auch und gerade für Grass. Mir kommt es so vor, als würden diese „alten Kempen“ ihre angestaubten Lebens-Konflikte nicht mehr los und würden alle Welt zu einer Aufarbeitung verhaften. Das muss diese sich aber garnicht gefallen lassen. Es wird einmal wieder Zeit, den Muff von 1000 Jahren loszuwerden, der – ganz menschlich – zwangsläufig entsteht.

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    • 7. Mai 2012 19:27

      Aus Grass`scher Sicht war die Geburt, bzw. eher Kopfgeburt dieses antisemitischen „Gedichts“ nur konsequent. Für jeden, der keine antisemitischen Ressentiments kultiviert, sollte Hochhuths Reaktion ebenso konsequent empfunden werden, meine ich. Keine Toleranz den Intoleranten! Nach Presseangaben sei die Diskussion in der „akademischen Vollversammlung“ über das Grassgedicht, wie von Hochhuth schon befürchtet, offenbar „einseitig verlaufen“. Hochhuth sei regelrecht „niedergeschrien worden“. Was oder wie hätte der niedergeschriene Hochhuth denn innerhalb dieser Kulturinstitution „debattieren“ sollen? Die Frage, was hier „das Gängige oder gar Gefällige“ sei, wäre mit den „Experten für das Besondere“ gesondert zu erörtern! Diesen Konvent kann ich mir gut vor mein geistiges Auge führen. Wer an die Spitze eines solchen Gremiums tritt, der gefällt mir nicht besser, @Michael, als derjenige, der einen solchen Zirkel konsequenterweise „die Türe schlagend“ verlässt.

      lg LL

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    • 8. Mai 2012 09:36

      LL, weglaufen gefällt mir nun mal nicht. Das Zuschlagen der Tür wird verhallen. Bleiben und dagegen stehen wäre konsequent gewesen und auch die Einsicht, dass sich derlei nicht während eines Events zu erreichen ist. Aber da spielte die eigene Eitelkeit wohl einen Streich, das Beleidigtsein. Das aber muss man nicht goutieren. Mich interessiert eher, ob der Verbliebene nun in diesem Sinne verfährt oder ober er sich unterwirft. Das ist die eigentliche Frage.

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    • 8. Mai 2012 20:48

      Weglaufen ist auch des Levy`s Sache nicht, Michael, und wegsehen auch nicht! Aber: Eine Horde von Menschen, die Grass wegen dieses „Gedichtes“ verteidigen, „die Türe schlagend“ zu verlassen, hat wenig mit „weglaufen“ zu tun, das ist deutlicher Protest. Offenbar hatte Hochhuth „das Besondere“ vertreten, das im antisemitischen Meer des „Gängigen oder gar Gefälligen“ kein Baderecht besitzt. In der niedergeschrienen oder gar schweigenden Minorität zu verbleiben, hätte den Anschein von Zustimmung gehabt. Durch seine Reaktion wurde weit mehr Medienöffentlichkeit über diesen Kreis hergestellt.
      Manifest ist, dass Du Staecks Reaktion goutierst, nur weil er tatenlos Worthülsen wie „Streitbarkeit untereinander“ einfordert, und das völlig deplatziert in puncto „Grassgedicht“, jemand der sich an die Spitze einer Kulturinstitution hieven lässt, in der Antisemitismusankläger niedergeschrien werden, der gefällt Dir besser? Es ist nur komisch, dass diese Streitbarkeit so selten für Israel eingefordert wird.

      Deine „eigentliche Frage“ verstehe ich nicht. Welcher Verbliebene sollte Deiner Meinung wie verfahren?

      Weglaufen gefällt Dir also nicht, aber verrennen tust Du dich, Michael. Ich gemahne, sein Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz nicht sich wiederhole, denn: Wer gesinnungsmäßig mit festem Schritt mit all jenen, die sich mit Grass solidarisieren – in Israel z.B. jene haredisch (ultra-orthodox), also religiös verblendeten, anti-israelischen Kräfte – im Gleichtakt marschiert, nach dem Motto: „Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen und schrien sich zu ihre Erfahrungen, wie man schneller sägen könnte, und fuhren mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen, schüttelten die Köpfe beim Sägen und sägten weiter.“, der sollte schon mal ein Stück weit innehalten, um zu reflektieren, welchen Weg er beschreitet oder Ast an der „Judenbuche“ er sägt. Darum: Kein zweites Wegsehen!

      lg LL

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      • 8. Mai 2012 22:59

        Ich gebe Staeck zumindest eine Chance. Wer geht, kann nicht mehr reden und handeln. Wer stehen und liegen lässt, ist einfach raus. Manchen Dreck, manche Unvernunft, muss man einfach auch aushalten können oder man überlässt das Feld anderen Protagonisten. Und genau das sehe ich in Hochhuths Handeln: Wegsehen. Darum kritisiere ich es. Mit Verblieben meine ich Staeck und seine Stellvertreterin. Man kann durchaus auch an einem Ort verbleiben, ohne Zustimmung zu signalisieren und dem Verbleiben wohnt sie nicht automatisch inne. Wäre dem so, käme man in diesem Land aus dem Rennen und Türenschlagen garnicht mehr raus.

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        • 9. Mai 2012 20:42

          Hochhuths Handeln resultiert doch genau aus Hinsehen, weshalb sein Handeln genau das Nicht(mehr)mitmachen ist. Und natürlich dürfte man nur noch „Rennen und Türenschlagen“ – das etwa meinte Marx mit: die Verhältnisse zum Tanzen bringen.

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        • 10. Mai 2012 09:38

          Nene, Rainer – Weglaufen gilt nicht. Innere wie äußere Kapitualtion sind letztlich ein schlechter Wegbereiter. Rennen und Türenschlagen darf man eben nicht. Aufgabe wäre, sich gegen Populistisches und allzu „Logisches“ zu richten. Und dazu muss man sich eben auch ein wenig in den Schmutz und Schlamm desse bewegen – die Gummistiefel werden es aushalten. Die Alternative ist, zuzusehen, zusehen zu müssen und hinterher die Möglichkeit, den Verlierern aufrichtig sein Beileid ausdrücken und sich ein wenig schuldig fühlen zu dürfen. Nur was bringts….

          Faktisch wird es so sein, dass sich innerhalb des dortigen Diskurses nach kurzer Zeit niemand mehr für Hochhuth interessiert – schließlich ist er weg. Also zurück zur Tagesordnung inklusive des gegenseitigen Gutmenschenbeklatschens. So wird nichts zum Tanzen gebracht.

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        • 10. Mai 2012 18:43

          Lieber Michael!

          Äußert sich jemand antisemitisch, schmiert einer mit „letzter Tinte“ von der Atommacht Israel, die den ohnehin brüchigen Weltfrieden gefährde, oder dass die Juden unser Unglück wären, darf man ihn vermutlich wegen der unzulässigen Personifizierung nicht Antisemit nennen!

          Handelt jemand antisemitisch, ich denke z.B. an „Höger`s Schal“, Brunner`s Pali-Tuch, die Kampagne „Boycott Israeli Goods“ oder die „Gaza-Hilfsflotille etc., bist Du meist immer noch „indifferent“, weil der Mensch aus mehr als nur einer Äußerung oder Tat besteht, er es möglicherweise unbewusst tat und man das differenzierter sehen muss usf.

          Kaum setzt einer ein Zeichen gegen den graSSierenden allzuverbreiteten Antisemitismus, bist Du mit hoher Wahrscheinlichkeit dagegen. Liegt das nur daran, weil Du Dir`s nicht mit der „Treuen Liebe“ vermasseln willst, oder wie soll man das noch als „Offen- oder Differenziertheit“ interpretieren können?

          Es wäre wirklich interessant zu erfahren, was jemand schreiben oder tun muss, damit Du dies als antisemitische Äußerung oder Tat rubrizierst? Wann ist da bei Dir der Limes knapp überschritten? Kannst Du mir dafür ein Beispiel geben oder mir dies „abstrakte Problem“ konkretisieren?

          lg LL

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        • 11. Mai 2012 10:26

          Lieber Louis,

          eins vorweg – ich möchtes es mir mit keiner Seite „vermasseln“ – oder anders herum – ist es mir gleichgültig, ob ich hier oder dort jemandem auf den sprichwörtlichen Schlips trete. Ich nehme in Foren-Diskussionen grundsätzlich keine Rücksichten auf lagerbedingte Empfindlichkeiten.

          „Äußert sich jemand antisemitisch, schmiert einer mit „letzter Tinte“ von der Atommacht Israel, die den ohnehin brüchigen Weltfrieden gefährde, oder dass die Juden unser Unglück wären, darf man ihn vermutlich wegen der unzulässigen Personifizierung nicht Antisemit nennen!“

          Ob er ein wirklicher Antisemit ist (Ich gebe zu – ich habe mit dem Begriff so meine Schwierigkeiten, da er m.E. zu inflationär gebraucht wird.) kann ich nicht beurteilen. Für mich ist Grass erst einmal ein Schriftsteller, der eine gewisse bildungsbürgerliche Klientel bedient und sich dumm töricht geäußert hat. Und dergestalt sehe ich seine Äußerungen – als zu entkräften, weil sie einfach dumm sind. Ich werde ihn auch weiterhin nicht als Antisemiten bezeichnen, sondern als törichten vergangenheitsverwurzelten alten Mann, der sich verrannt hat, im alten rasseorientierten Denken verhaftet ist, der immer noch blechtrommelt, obwohl wir das Jahr 2012 schreiben.

          „Handelt jemand antisemitisch, ich denke z.B. an „Höger`s Schal“, Brunner`s Pali-Tuch, die Kampagne „Boycott Israeli Goods“ oder die „Gaza-Hilfsflotille etc., bist Du meist immer noch „indifferent“, weil der Mensch aus mehr als nur einer Äußerung oder Tat besteht, er es möglicherweise unbewusst tat und man das differenzierter sehen muss usf.“

          Schals und Tücher sind erst einmal Zeichen. Diese sind abhängig vom Kontext, in dem sie genutzt werden und den sollte man sehr genau betrachten, bevor man nur aufgrund eines Zeichens urteilt. Hier wird es nämlich höchst interpretativ und man begibt sich schnell aufs Glatteis der eigenen Empfindlichkeiten, die man zu einem Fakt hochstilisiert. Und ja – um nicht in diese Falle zu rennen, nähere ich mich diesen Befunden von mehreren Seiten an. Das ist wichtig, um nicht überflüssige Täter zu kreieren, die – mal esoterisch betrachtet – ein Opfer brauchen.

          „Kaum setzt einer ein Zeichen gegen den graSSierenden allzuverbreiteten Antisemitismus, bist Du mit hoher Wahrscheinlichkeit dagegen. Liegt das nur daran, weil Du Dir`s nicht mit der „Treuen Liebe“ vermasseln willst, oder wie soll man das noch als „Offen- oder Differenziertheit“ interpretieren können?“

          Nein, dagegen bin ich keineswegs. Ich bin allerdings gegen graSSierende Spielchen und selbstschmückende Zeichen ohne weitere Konsequenz, denn sie sind keins. „Wer rennt, verliert.“ So ist das nun mal. Und dieses „Opfergebahren“ iSv. „Seht selbst – ich gehe! Gebe mein Amt preis und setze ein Zeichen!“ Mit Verlaub – das ist mir zu billig. Ein wirkliches Zeichen hätte er auch Kraft seiner Institution anders setzen können, auch, wenn es gewiss mühsamer gewesen wäre. Ich kritisiere also keineswegs das „Zeichen setzen wollen“, sehr wohl aber die Art und Weise, weil eben auch eine Chance vertan wurde – beleidigt und übereilt. Ich kann natürlich in Hochhuth nicht reinsehen und es ist spekulativ – aber ich vermute, dass auch eine gewisse abgehobene Gekränktheit eine Rolle für den theatralischen Abgang gespielt haben mag und das hat mit dem ursprünglichen Zeichen nun wahrlich nichts mehr zu tun.

          „Es wäre wirklich interessant zu erfahren, was jemand schreiben oder tun muss, damit Du dies als antisemitische Äußerung oder Tat rubrizierst? Wann ist da bei Dir der Limes knapp überschritten? Kannst Du mir dafür ein Beispiel geben oder mir dies „abstrakte Problem“ konkretisieren?“

          Oh – das ist ziemlich einfach und kompliziert zugleich. Ich finde mich zuweilen schon in Gesprächen wieder, in denen jemand „dem Juden“ negative Eigenschaften zuschreibt und das nicht einmal krakelig, sondern auf eine tradierte Art und Weise, als wäre es eine Art „Naturgesetz“. Derlei vernahm ich schon von Menschen aus der rot angemalten braunen Republik und auch aus dem goldenen Westen. Da wird es dann latent antisemitisch und dort greife ich deutlich ein – allerdings live und nicht in irgendwelchen Foren. Mir ist es allerdings zu wenig, wenn jemand die Politik eines Landes (Israel) kritisiert – auch in unangemessener oder einseitiger Form. Das ist erst einmal nur sachlich falsch, ungerecht oder auch dämlich, aber noch nicht antisemitisch.

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      • 9. Mai 2012 19:00

        Unsere Wegseher schauen in diametrale Richtungen!

        lg LL

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  38. 7. Mai 2012 14:02

    „Neue Männer braucht das Land“?
    Ker ker ker …

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  39. 13. Juni 2012 18:07

    Matthias Küntzel belegt warum Grass Unrecht hat, wenn er Ahmadinejad einen »Maulhelden« nennt in „Warum leugnet Iran den Holocaust?“

    Daraus:
    (…)
    Die iranische Holocaustleugnung ist weder eine neue noch eine persönliche Obsession des iranischen Präsidenten Ahmadinejad. Schon in den Neunzigerjahren hatte Iran die Holocaustleugner des Westens mehr als jedes arabische Land offiziell unterstützt und denjenigen, die Gefängnisstrafen zu befürchten hatten, Unterschlupf geboten. 1998 bedauerte »Reform «-Präsident Mohammad Khatami, dass sich »ein Denker« und »ein Gläubiger« wie Holocaust-Leugner Roger Garaudy vor Gericht verantworten müsse, während sich Revolutionsführer Ali Khamenei mit dem prominenten Holocaust-Leugner gar persönlich traf. 2001 bezeichnete die »Tehran Times« das, was die Nürnberger Prozesse zu Tage brachten, als »die größte Lüge der Geschichte«. Gleichwohl änderte sich die Machart der Holocaust-Leugnung seit Beginn der Präsidentschaft Ahmadinejads 2005 fundamental. »Es gilt [in Europa] als ein Verbrechen, den Mythos des Holocaust in Frage zu stellen«, rief er am 11. Februar 2006 den Teilnehmern einer Massenkundgebung zu. »Ihr dürft alles mögliche erforschen, mit Ausnahme des Holocaust-Mythos. Sind dies keine mittelalterlichen Methoden? … Die Technologie hat sich verändert, doch die Kultur und die Denkweise ist mittelalterlich geblieben.«3) Damit hatte Ahmadinejad das Thema gefunden, das er seither bei jeder Gelegenheit wiederholt: Die Vermischung der Holocaust-Leugnung mit einer Rhetorik der Befreiung. (..)

    Der ganze Artikel bei:

    Klicke, um auf T202_IranHolocaust.pdf zuzugreifen

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    • mentalpunker permalink
      13. Juni 2012 19:12

      „Maulheld“ – als Grass dieses Wort konkret mit dieser Person verknüpft hat, wußte ich, daß er ein Arschloch ist und sein will. – Dann dachte ich, diese Pfeife weiß gar nicht, was Worte bedeuten …

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  40. Adamsky permalink
    25. Juni 2012 15:32

    Deutsche, die in Israel eine Gefahr für den Weltfrieden sehen, demonstrieren zwar möglicherweise im Rahmen eines „Aufstandes der Anständigen“ gegen die NPD oder die NSU, doch die vom iranischen Regime geförderten Gruppen wie Hamas oder Hisbollah, die den Holocaust leugnen und ihn nicht selten feiern und erklären, ihn vollenden zu wollen, die lassen die „anständigen Deutschen“ kalt. Wer über Ahmadinedschad, über die Hamas und die Hisbollah nicht reden will, der kann auch zur NPD schweigen, insbesondere wenn sie sich auf die „besondere deutsche Verantwortung für Israel“ berufen und sich dabei als Freunde Israels gerieren. Diese Leute erinnern an Familienväter, die ihre Kinder prügeln und dabei stets betonen, nur das Beste zu wollen.

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  41. 9. August 2012 12:48

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    • Neuhaus permalink
      3. Oktober 2012 00:21

      Letztlich, literarisch gesehen, sieht er sch… aus, ohne explodierende Pfeife (Titanic) oder mit dieser BiedermannBrandstifterkrawatte, oder.

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      • 5. Oktober 2012 19:02

        Uwe Theel und Jakob Augstein stehen auf den SS-Mann und lieben seine sophokleischen Verse. Dadrauf ein Schnäpsken.

        Grüße aus Wanne
        Euer Erwin

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  42. 1. Oktober 2012 15:10

    Vor fast genau 24 Jahren erschien in der damals noch jugendlichen taz ein Artikel über das zehnjährige Jubiläum der Berliner Disco “Dschungel”. Diese sei, so berichtete der zu der Party entsandte taz-Reporter, schon bei seinem Eintreffen “gaskammervoll” gewesen. Daraufhin kam es in der taz-Redaktion zu einem Aufstand. Der Autor bekam Schreibverbot, die zwei verantwortlichen Redakteurinnen wurden gekündigt.

    Eine der beiden, Sabine Vogel, schreibt inzwischen für die FR. Ihr neuester Text ist eine Hymne auf Günter Grass, den Frau Vogel einen “Rufer in der Wüste” nennt. Mit einem sicheren Gespür für das Wesentliche konzentriert sich Frau Vogel auf eines der über 80 neuen Grass-Gedichte, das über Mordechai Vanunu, der 1986 Israels Atomprogramm “öffentlich gemacht hatte” und dafür von Grass zum “Helden” und “Vorbild” geadelt wird.

    In Frau Vogels Worten liest sich das so: “Grass thematisiert in seinem neuen Gedicht eine Geschichte, die in der Tat ein unrühmliches Schlaglicht auf die Selbstverteidigungsparanoia Israels wirft.”

    24 Jahre nach ihrem Rausschmiss aus der taz hat es Frau Vogel den Juden noch immer nicht vergeben, dass sie wegen einer antisemitischen Geschmacklosigkeit, die sie ins Blatt genommen hatte, gefeuert wurde. Sie hat, wie Grass, einen “Judenknacks”. Die Israelis aber haben eine “Selbstverteidigungsparanoia”, die sie dazu bringt, Atombomben zu bauen, als würden sie von irgendjemand bedroht.

    Möglich, dass Frau Vogel damals den Disco-Text nur schlampig redigiert hatte. Kann schon mal passieren. Heute aber ist sie die antisemitische Schlampe vom Dienst bei der FR.

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_schlampe_vom_dienst/

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  43. Neuhaus permalink
    2. Oktober 2012 23:59

    Neue eingebildete Gedichte des Semi-Lübeckers, satter Abgrund, ich zitiere ganz anders:

    „In der Sonntags-FAZ beschreibt Christiane Hoffmann eine gespenstische Szene. Auf dem großen Festakt aus Anlass des Jubiläums von Helmut Kohls Kanzlerschaft, sitzt der Geehrte am Ende allein im Rollstuhl, umgeben von leeren Stühlen. Schließlich schiebt man ihn, zu dem sich niemand mehr setzen will, in einen Abstellraum mit Wäschewagen, wo er warten muss, bis irgendwer ihn abholt.
    Siebzig Seiten in Fontanes ‚Stechlin‘. Aber das ist ja gar nicht auszuhalten, so steif, so statisch, so umständlich. Bräsige Dialoge verstellter Figuren.“

    Ich bin hier doch richtig? Beim bräsigen Grass, oder.

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    • 3. Oktober 2012 15:27

      Thomas Steinfeld schreibt in der SZ: „In seinem neuen Band ‚Eintagsfliegen‘ versammelt Günter Grass seine jüngsten Gedichte, darunter die Attacken auf die Atommacht Israel und die Verteidigung Griechenlands. Es geht dabei nicht um Fakten oder Argumente, sondern um das ‚Unbequeme‘ in literarischer Form. Relevant ist das nicht unbedingt.
      Querformat, dunkelroter Karton, schwarzer Kleber, aquarellierte Zeichnungen: alles Murks. „Randgekritzel.“ Bedeutungsanspruch, Sprachmagie, Zeilenbruch.
      Zum Glück kommt nächste Woche die Buchmesse, wo jeder wieder ganz individuell mit seinen Freunden „messen kann / wer den längsten hat“ (Uli Becker). Heimspiel Frankfurt am Main, Rebstock zur Stadt.

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  44. Stiller Beobachter permalink
    3. Oktober 2012 17:04

    Und der Grote hat still und leise wieder zugeschlagen. Hier: https://www.freitag.de/autoren/georg-von-grote/schweigen-ist-feige

    und hier auch:
    https://www.freitag.de/autoren/georg-von-grote/nochn-gedicht

    Den Broder scheint er nicht zu fürchten.

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    • Neuhaus permalink
      3. Oktober 2012 18:54

      Daß einem beim neuen Grass der olle Grote einfällt, ist ja naheliegend. Gruß!

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    • 3. Oktober 2012 22:39

      …. und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann geht’s Jakob und seinen Brüdern (Schorschi, usw.) gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden.

      Danke Henryk!

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    • MEMO permalink
      4. Oktober 2012 10:18

      Mir zeigt Grass sehr deutlich, dass Dichterei – jedenfalls seine – nicht in der Lage ist, komplexe politisch-gesellschaftliche Vorgänge angemessen in Text zu fassen. Was bleibt, ist natürlich immer der Aspekt, dass man den einen „Verräter“ als gerecht oder vorausschauend bejubelt (Wikileaks-Syndrom) und den anderen als „miesen oder ungerechten Verräter“ aburteilt – so ganz kontextabhängig. Die eigentliche Kernfrage ist doch, ob der im Gedicht erwähnte angemessen behandelt wurde/wird oder nicht – und diese Frage kann ein Grass offenbar nicht beantworten. Dabei kann man durchaus dieser Meinung sein – aber sie eben so nicht publizieren. Und schlimmer noch; Vanunu wird instrumentalisiert – von der einen, wie von der anderen Seite. Nichts wird dadurch besser und dem Thema auch nicht gerecht.

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      • Der Bassist permalink
        4. Oktober 2012 18:44

        Ein bisserl ist Kunst, alle ihre Sportarten, schon in der Lage, gerade gesellschaftlich Komplexes als kunstvolles Ganzes darzustellen, auf die Bühne oder ins Buch zu bringen. Nur: Nobelpreisträger können es notwendig und zwangsläufig nicht. – Viele andere schon …

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      • 4. Oktober 2012 20:37

        Grass und alle ‚Kunst‘ die mit politischem Wollen zu tun hat, ist „Dichterei“, das stimmt. Dichtung und Bildhauerei und Aktionskunst et al. dagegen sind Formen, die viel komplexer sind als das Politische, gar das Gutwollen von Gutmenschen. Der ‚Inhalt‘ ist recht unwichtig, weil der ja noch erst kommt (Stichwort Utopie). – Kürzlich wurde mir auf Facebook ein Hacks-Zitat gegeben, und Peter Hacks verehre ich: „Die Glocke stört. Es stört der Muezzin. / Man bringe sie zum Schweigen. Die wie ihn.“
        Das ist große Volkskunst im Gedicht.

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      • 5. Oktober 2012 12:11

        Felix Bartels hat das Zitat von Peter Hacks in Facebook gepostet und von mir ein „Wunderbar“ geerntet. Peter Hacks und Günter Grass in einem Satz zu nennen ist beinahe eine Beleidigung von Peter Hacks, für die ich um Vergebung bitte. Was Felix Bartels zu Grass und zur Anatomie der schreibenden Mehrheit zu sagen hat gefällt mir sehr, sehr gut.

        Zustimmend lese ich dort am Ende: „Was ich meinem Nachbarn übelnehme, ist doch nicht der Schimmel in seinem Keller, sondern daß der Gestank mich zwingt, mich damit zu beschäftigen“

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      • 5. Oktober 2012 12:50

        Neben den Konkret-Artikeln hab ich auch das ein oder andere Buch von Peter Hacks gelesen. Ende des Jahres erscheint von Felix Bartels ein Hacks-Lexikon. Ich glaub da werde ich zuschlagen. Irgendein Buch von Grass hab ich auch noch – das werde ich der Kirche, Uwe Theel bzw. Augstein spenden oder vielleicht doch besser in den Altpapiercontainer werfen.

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        • MEMO permalink
          5. Oktober 2012 13:07

          Ich besitze kein Buch von ihm, habe aber einige Texte gelesen. Mich stört dieses dumpf-deutsch-erdige, es stört mich allerdings nicht nur bei Grass sondern bei allen Autoren, die diese Art des Schreibens bevorzugen, denn sie ist in und aus sich weltsichtig ungut.

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      • 5. Oktober 2012 18:07

        Ich liebe das rege-kritisch-dialektische bei Hacks: „Bewegung ist nichts ohne Ruhe; ein Haufen Negationen allein macht noch keine Dialektik.“ (Das Poetische)
        Und: „Erstes Kriterium der Kunst ist Perfektion.“ (Versuch über das Theaterstück von morgen)
        Und in allem „Die Ästhetik Brechts“, in der es heißt: „Wie jede Leistung des menschlichen Geistes bleibt die Leistung Brechts historisch. Sie ist vergänglich und ewig.

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    • 5. Oktober 2012 18:17

      „Wieso gilt ein mediokres Talent wie Herr Grass bei Ihnen als Papst der Epik, während Arno Schmidt seit guten zwanzig Jahren in der Ecke stehen muß, zur Strafe dafür, daß er deutsch kann?“ (Hacks an Hellmuth Karasek, 12.12.1965)

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  45. 6. Oktober 2012 14:08

    Nochmals möchte ich auf den ausgewogenen und doch kompromisslosen Artikel von Felix Bartels verweisen, wo er gegen Ende schreibt:

    „Was Grass erfahren hat, war keine Zensur, sondern einfach Gegenwind. Dieser Gegenwind – Menschen, die ihrerseits Kritik üben – ist genau das, was die Kritiker jenes vermeintlichen Verbots meinen, wenn sie davon reden, daß man Israel nicht kritisieren dürfe. Ich sage es deutlicher: Diese Leute wollen Kritik üben an einem Gegenstand und sind empört, wenn nun andere Menschen Kritik an ihrer Kritik üben. Sie gerieren sich als Verfechter der freien Meinungsäußerung, aber eben zu genau dem Zweck, jede Meinungsäußerung, die gegen sie gerichtet ist, zu unterdrücken.“

    Das Jammern über die „Antisemitismuskeule“ ist ihnen gemeinsam den Jüngern und Reservisten von Günter Grass bis Jakob Augstein. Ihre überzogene, zum großen Teil antisemitische Kritik am Judenstaat darf ihrer Ansicht nicht kritisiert werden. Sie reklamieren für sich Meinungsfreiheit, sind aber stockbeleidigt wenn auch andere dieses Recht in Anspruch nehmen.

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    • 6. Oktober 2012 18:41

      Auf den ersten drei Seiten von Grass´ ‚Blechtrommel‘ habe ich so viele Fehler gefunden, wie sonst nur bei Übersetzungen von Elizabeth George oder Ruth Rendell et al.: Schon der erste Absatz ‚hält‘ das einschlagende ‚Zugegeben‘ nicht. Und des zweiten Absatzes ‚also‘ steht so sinnfrei daher, als sei es der ‚Feind‘ der deutschen Sprache überhaupt. –
      Eigentlich weiß jeder erfahrene Leser nach drei Absätzen der ‚Blechtrommel‘, daß der Autor nicht nur nichts kann, also (als Schriftsteller) nicht schreiben kann, das gewiß, sondern daß er – deshalb – wahrscheinlich auch nichts zu sagen hat. Außer Kritisierneswertes. Und so auch danach …

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  46. 16. Oktober 2012 17:51

    Na dann, herzlichen Glückwunsch (16.10.):
    „Im Zweiten Weltkrieg und Günter Grass treffen sich zwei, die einander verdient haben. Mithin zweie, deren Erforschung davon gekennzeichnet ist, daß sie eher umfangreich als tief ist. Die einzige Frage, der sich eine Grass-Philologie zu stellen hätte, wäre die (allerdings knifflige), ob seine politische Verdorbenheit größer ist als sein ästhetisches Unvermögen, oder ob es sich umgekehrt verhält. Die Frage, meine ich, ist unlösbar.“
    http://www.felix-bartels.de/2011/10/22/mittelmas-mit-folgen/
    Datierungen sagen nichts über Erkenntnis und Wahrheitsgehalt …
    Lesen!

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    • 16. Oktober 2012 18:18

      „Die einzige Frage, der sich eine Grass-Philologie zu stellen hätte, wäre die (allerdings knifflige), ob seine politische Verdorbenheit größer ist als sein ästhetisches Unvermögen, oder ob es sich umgekehrt verhält. Die Frage, meine ich, ist unlösbar.“

      Sehr schön. Die Nennung von Henning Mankell und Günter Grass in einem Satz rundet das Ganze am Ende wunderbar ab. Darauf einen Dujardin.

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      • 16. Oktober 2012 18:35

        Genau! Lesen bereitet Glücksgefühle.
        In der Freitagscommuntiy wird heute allerdings brav gratuliert … Erwartungen bestätigt. Und lindenblattnotiert.

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      • 18. Oktober 2012 11:51

        Die Glücksgefühle der „Freitagsavantgardisten“ hab ich gelesen. Es ist schon mehr als traurig wenn ich beobachten muss, dass es bei bestimmten Leuten überhaupt keine Entwicklung gibt. Wie distanzlos sich Leser einer sich linksliberal gebenden Zeitung heutzutage mit einem SS-Mann und „Israelkritiker“ und seinen antisemitischen Gedichten fraternisieren, ist für mich nach wie vor brechreizauslösend.

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        • 18. Oktober 2012 22:21

          Ich habe nichts gegen Lehrer; falls sie mit berechtigter Autorität etwas lehren. Und damit die Dialektik von Lehren und Lernen und Lehren und … etc. betreiben. – Aber weiterhin gilt das Tabu über dem Lehrberuf von Adorno.

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  47. 15. November 2012 12:41

    Die TAZ schreibt heute am 15.11.2012: „In der Nacht hat Israel die Angriffe auf den Gazastreifen fortgesetzt. Auch die Palästinenser beschossen Israel. Auf beiden Seiten suchten die Bewohner Schutz.“

    So stellen deutsche Mainstream-Medien die Tatsachen auf den Kopf. Die Wahrheit ist: Die Palästinenser schlagen nicht zurück, sie sind der Aggressor. Vor einer Woche intensivierte die Hamas ihren Raketenhagel auf den Süden Israels. Allein am letzten Samstag feuerte die Hamas 77 Raketen auf Israel ab. Die Terroristen feuern für ihren „Heiligen islamischen Krieg“ mit besonderer Vorliebe in Richtung Wohnhäuser, Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Nachdem viele Israelis verletzt wurden schlug das israelische Militär zurück, wobei Achmed Dschabari, ein Terrorführer der Hamas ums Leben kam. Vor den israelischen Angriffen kamen die Raketen aus Gaza! Aber was schert das schon die TAZ und die anderen „israelkritischen“ Medien mit ihren antisemitischen Spießerstammtischen.

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    • 15. November 2012 14:15

      Es gibt mittlerweile auch Gegenstimmen, nicht nur hier bei MI. In Publikative schreibt- Patrick Gensing:

      „Israel wird von drei Seiten angegriffen: Aus dem Libanon schickt die Hisbollah iranische Drohnen in Richtung jüdischem Staat und droht, weitere Raketen einzusetzen, die auch Tel Aviv erreichen sollen. Auf den Golan-Höhen zeichnet sich eine Konfrontation mit dem derzeit ziemlich unberechenbaren Syrien ab – und aus dem Süden schlagen ohnehin praktisch ununterbrochen Raketen in Israel ein.

      Die Raketenangriffe auf Südisrael schaffen es in Deutschland aber fast nie in die Meldungsrubriken, dementsprechend überrascht gibt sich nun die deutsche Öffentlichkeit. Wie kommt Israel dazu, den Militärchef der Hamas zu töten bzw. zu ermorden, wie es bei Dradio Kultur heißt? (Übrigens eine deutliche Sprache, die bei der Bombardierung von Tanklastzügen in Afghanistan mit mehr als 100 toten Zivilisten zu einem Rechtsstreit geführt hatte). Die Frage nach der Vorgeschichte der aktuellen Ereignisse wird höflich ausgeklammert.“

      Weiterlesen bei Publikative – (Israelische) Soldaten sind Mörder!

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  48. 9. April 2013 11:54

    Nordkorea droht den USA, China und Japan mit einem Atomkrieg. Was sagen die Nummer neun und sein Vorbild von der Waffen-SS dazu? Warum schweigen die beiden „Friedensfreunde“ schon wieder? Nur Übersetzungsfehler oder ist die Tinte ausgegangen?

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  49. 29. Oktober 2013 08:56

    Achtung Programmtipp:

    Gestern kam in der ARD die sehenswerte Dokumentation: „Antisemitismus heute – wie judenfeindlich ist Deutschland?“ Antisemitismus von der NPD über die Linkspartei bis zu den Grünen. Es geht um muslimischen Antisemitismus, den Al Quds Tag in Berlin, über Grass, Augstein, und vieles mehr. Freilich gibt’s keine Überraschungen für Leser von Mission Impossible. Wiederholung am Dienstag den 5.11.2013 in rbb.

    Die Sendung ist ebenfalls in der Mediathek der ARD zu sehen:
    http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/17842046_antisemitismus-heute-wie-judenfeindlich-ist

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    • 29. Oktober 2013 21:19

      Ein schönes Resümee der vergangenen Jahre. Hier könnten viele „Freitagianer“ und andere, die sich blind mit diesen in eine Reihe stellen, was lernen, so sie denn wollten.

      lg LL

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  50. 14. September 2015 17:38

    „Israel macht Mauerbau, SED-Ideenklau. Waffenhandel, Drohnenmord – sind der Schlager im Export“ und „Magst Du Netanjahu nicht, bist Du schnell ein Antisemit“.

    Didi Hallervorden spricht (singt) aus was der deutschen Bürgerseele auf dem Herzen liegt. Ekelhaft!

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    • 15. September 2015 10:22

      Hallervordens deutscher „Humor“ und der seiner Anhänger passen irgendwie zu Hallervordens judenkritischen Aussagen. Kein Wunder dass er so beliebt ist.

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    • nussknacker56 permalink
      15. September 2015 22:12

      Der Mensch ist ja wirklich noch um einiges widerlicher als bislang vermutet: Ich habe aber auch den Eindruck, dass die demente Phase nicht mehr lange auf sich warten lässt, was zumindest den Gebrauch des Namens Netanjahu erschweren dürfte.

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