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Vorschlag zur Güte

17. Juni 2012

von Tilman Tarach

Hätten die arabischen Staaten ein Interesse daran, ließe sich die »humanitäre Katastrophe« in den Palästinensergebieten beenden: durch die Vereinigung des Gazastreifens mit Ägypten und der Westbank mit Jordanien beispielsweise.

Einen Vorwurf der besonderen Art äußerte unlängst Uri Avnery gegen Ariel Sharon: Der damalige Verteidigungsminister Israels habe 1981 den Plan gehabt, »die Palästinenser zu ermutigen, in Jordanien eine Revolution auszulösen und König Hussein abzusetzen«, um dann »Jordanien in einen palästinensischen Staat unter Yassir Arafat zu verwandeln und mit der palästinensischen Regierung in Amman über die Zukunft der Westbank zu verhandeln«. Avnery war in jenen Jahren noch Mitglied der israelischen Knesset; inzwischen ist er ein allseits beliebter Antizionist und Antikommunist, und der bitterböse Plan, in den ihn damals Sharon persönlich eingeweiht haben soll, empört ihn heute mächtig, gerade so, als wäre er ein bekennender Monarchist, dem der Thron des jordanischen Königs heilig ist.

Was hätte eigentlich wirklich gegen eine »jordanische Option« gesprochen? Und was spräche heute gegen sie? Jordanien war ursprünglich wie Restpalästina Teil der vom britischen Empire beherrschten palästinensischen Region (»Mandatsgebiet Palästina«), auf deren Fläche für einen jüdischen und einen arabischen Staat reichlich Platz gewesen wäre; es umfaßt 78 Prozent dieses Gebiets und wurde 1922 von den Briten als »Transjordanien« abgetrennt. Restpalästina dagegen, das heute aus Israel plus Westjordanland plus Gazastreifen besteht und insgesamt nur wenig größer als Kuwait ist, verträgt kaum zwei souveräne Staaten, die sich zudem noch feindlich gesonnen sind.

Werfen wir einen nüchternen Blick auf die Hintergründe: Das jordanische Staatsgebiet ist mehr als viermal so groß wie dasjenige Israels, und seine Bevölkerungsdichte beträgt nur ein Sechstel derjenigen Israels. Die meisten palästinensischen Flüchtlinge der Kriege von 1948 und 1967 leben in Jordanien, etwa 60 Prozent aller Jordanier nennen sich »Palästinenser«, und auch der Rest unterscheidet sich von diesen, soweit es sich um Araber handelt, weder in Sprache, Religion noch Kultur. Bis 1967 war das Westjordanland jordanisch besetzt und auch förmlich annektiert, die dort lebenden palästinensischen Araber galten als Jordanier (und sind auch heute häufig im Besitz eines jordanischen Passes). Aber bezeichnenderweise hat in jener Zeit keiner von ihnen eine Intifada gegen Jordanien ausgerufen, um im Westjordanland einen palästinensischen Staat zu schaffen, und kein palästinensischer Araber kämpfte je in Gaza gegen die Ägypter, die den Gazastreifen seit 1948 besetzt hatten: Der Kampf richtete sich immer nur gegen die Existenz Israels.

Als 1964 die PLO gegründet wurde, rief sie nicht zur Befreiung dieser jordanisch und ägyptisch besetzten Gebiete auf, sondern zur Zerstörung Israels; niemand innerhalb der PLO sprach damals von einem palästinensischen Staat, auch Ahmad Shukeiri nicht, der vormalige UN-Botschafter Saudi-Arabiens und (bis 1967) Vorsitzende der PLO. In Artikel 24 ihrer Charta von 1964 verzichtete die PLO sogar noch ausdrücklich auf Souveränitätsansprüche auf das Westjordanland und den Gazastreifen. Die Strategie änderte sich erst nach 1967, als diese Gebiete nicht mehr jordanisch beziehungsweise ägyptisch, sondern israelisch besetzt waren. Schon 1965 rühmte sich die PLO aber, 35 Juden getötet zu haben, die Zahl erhöhte sich in den Folgejahren. Auch dies zeigt die Verlogenheit des gebetsmühlenhaft vorgetragenen Lamentos, die Angriffe auf Juden seien nur eine Reaktion auf die israelische Besetzung der Westbank, die jedoch erst im Zuge des Sechstagekriegs 1967 erfolgte.

Bekanntlich bot Israel noch im selben Jahr an, im Rahmen eines Friedensvertrags über die Rückgabe der besetzten Gebiete zu verhandeln. Doch die arabischen Staaten antworteten auf der Konferenz von Khartum mit dem berühmt gewordenen »dreifachen Nein«: Nein zum Frieden mit Israel, Nein zur Anerkennung Israels, Nein zu Verhandlungen mit Israel (nur Habib Bourguiba, der Präsident der weitgehend säkularen tunesischen Republik, war schon 1965 für eine Einigung mit Israel eingetreten). Es ist die alte Position des berüchtigten Muftis von Jerusalem: no inch des heiligen muslimischen Bodens für einen souveränen jüdischen Staat. In diesem Zusammenhang muß in Erinnerung gerufen werden, daß es Jimmy Carter war, der einen palästinensischen Staat im Westjordanland und Gazastreifen vorschlug; erst daraufhin griff die PLO diese Idee auf.

In Wahrheit ist die einzige praktikable Option, gegen die auch die Palästinenser keine vernünftigen Einwände vorbringen können, diese: Das Westjordanland (oder große Teile davon) vereinigt sich mit Jordanien und Gaza mit Ägypten. (Als im Februar 2008 die Palästinenser Gazas die ägyptische Grenzbefestigung zum Sinai überrannten, geschah dies schließlich unter der an die Ägypter gerichteten Parole »Wir sind ein Volk«.) Sowohl mit Ägypten als auch mit Jordanien unterhält Israel immerhin einen Friedensvertrag, anders als mit allen anderen arabischen Ländern, die an den Kriegen beteiligt waren. 30 Prozent der Palästinenser im Westjordanland befürworten laut Umfragen eine derartige Lösung, die ja in gewisser Weise sogar panarabischen Charakter hätte. Doch bekämpft wird sie von der jordanischen Haschemiten-Dynastie, die um ihren Thron fürchtet und deshalb schon 1988 auf sämtliche territorialen Ansprüche auf das Westjordanland verzichtete.

Wie die »Jerusalem Post« berichtet, bezeichnete König Abdullah schon eine bloße Konföderation zwischen Jordanien und dem Westjordanland als eine »Verschwörung gegen das Königreich und gegen die Palästinenser«. Auch alle bekannteren palästinensischen Gruppen verteufeln einen solchen Plan: Die Schaffung eines zweiten palästinensischen Staates neben Jordanien war für sie stets nur ein Vorwand, der ihre antiisraelische Politik kaschieren sollte, und die Anerkennung des um die Westbank vergrößerten Jordanien als Staat der Palästinenser würde ihnen diesen Vorwand nehmen.

Ihr eigentliches Ziel war stets die Zerstörung Israels, und dieses Ziel würden sie in ihrem unheiligen Zorn über die »zionistische Anmaßung« auch dann noch verfolgen, wenn sich die Juden Israels mit ihrem Staat auf die Festung Masada im Judäischen Gebirge oder auf die Strandpromenade von Tel Aviv zurückziehen würden.

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Tilman Tarach hat das Buch Der ewige Sündenbock. Heiliger Krieg, die „Protokolle der Weisen von Zion“ und die Verlogenheit der sogenannten Linken im Nahostkonflikt veröffentlicht (Edition Telok). Der Text „Vorschlag zur Güte“ erschien zuerst in KONKRET 2/2009. Der Nachdruck auf Mission Impossible erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors

72 Kommentare leave one →
  1. 17. Juni 2012 19:49

    Der Freitags-Blogger “Columbus” (Christoph Leusch) schrieb einst in meinem Améry Blog in Jakob Augsteins „Freitag“, nachdem ich in einem Kommentar den „Vorschlag zur Güte“ von Tilman Tarach zur Diskussion stellte: “Ihre Gewährsleute, Herr Fiedelche, plädieren für “Austreibung” und “Umsiedlung” der Palästinenser, zumindest weiß ich das von dem ominösen Herrn Tarach” Später wiederholte er die unverschämte Lüge in einem anderen Blog:“…Gesinnungsaufsätzen von Grigat und Tarach vollgerungst. Tarach ist ja ein glühender Verehrer der Umsiedlungslehre. Die Palästinenser in die Wüste oder irgendwo nach Arabien”

    Was hat der “Vorschlag zur Güte“ mit einer Umsiedlungslehre zu tun? Diese Frage konnten die Antisemiten des „Freitags“ nicht beantworten. Ich schrieb mehrfach verschiedene Gegenkommentare die alle ohne Reaktion blieben. Tilman Tarach hat damals mitgelesen und die „Freitag-Redaktion mehrmals auf die Verleumdungen von “Columbus” aufmerksam gemacht. Nach Wochen reagierte die Redaktion, löschte, wie so oft, die Kommentarstränge ohne mich oder andere User über die Maßnahme zu informieren, geschweige denn die unhaltbaren Unterstellungen von “Columbus” richtigzustellen oder zu beanstanden.

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    • Der Bassist permalink
      17. Juni 2012 21:10

      „Die Strategie änderte sich erst nach 1967“, schreibt Tarach. Es ist ja vielleicht das Jahr, in dem Columbus die „Umnachtung“ für sich entdeckt hat. – Wer weiß das schon, wer will das schon wissen …? Es ist aber auch eine ‚Hegelplatzrotation‘!

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    • 18. Juni 2012 11:44

      Nicht nur der Freitagsblogger „Columbus“ hat die „Umnachtung für sich entdeckt. In den Kommentaren waren viele Freitagsblogger der Ansicht der „Vorschlag zur Güte“ ist ein „Umsiedlungsvorschlag“. In vielen Kommentaren konnte ich den fanatischen Antizionisten nicht klarmachen, dass alle Palästinenser in ihren Häusern bleiben, dass alle Palästinenser über den Vorschlag abstimmen sollten und auf die Frage was denn dagegen spräche kam wie gewohnt keine Antwort. Aber was will man schon in der Umgebung eines Blattes erwarten in dem ein Uri Avnery oder Lutz Herden schreibt. Eine „gebenedeite“ Freitagsbloggerin meinte zum „Vorschlag zur Güte“: “Ich halte es für eine wiederauflage von transfer-politik, wie sie im 19. bis ins 20. jahrhundert hinein praktiziert wurde, von Jabotinsky wieder aufgewärmt und seitdem in likud und cherut und auch in kadima am gedanklichen leben erhalten.“

      Daran sieht man wieder einmal eindrucksvoll: Den deutschen „Friedenskämpfern“ für die Palästinenser, den „Israelkritikern“ ging es nie um eine besseres Leben für die Palästinenser. Die Linderung oder die Beendigung der „humanitären Katastrophe“ in Gaza oder der Westbank ist nicht wie vorgegeben ihr Ziel, es geht ihnen nur um die Zerstörung und Delegitimierung Israels. „Was der Antisemit wünscht und vorbereitet ist der Tod des Juden.“ (Sartre)

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    • Moosleitner permalink
      18. Juni 2012 13:21

      Klasse Vorschlag von Tilman Tarach. Klar, dass fanatische Antizionisten darüber rot sehen.

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    • 18. Juni 2012 23:50

      „Ihr eigentliches Ziel war stets die Zerstörung Israels, und dieses Ziel würden sie in ihrem unheiligen Zorn über die »zionistische Anmaßung« auch dann noch verfolgen, wenn sich die Juden Israels mit ihrem Staat auf die Festung Masada im Judäischen Gebirge oder auf die Strandpromenade von Tel Aviv zurückziehen würden“, schreibt Tilman Tarach am Ende seines Artikels über die palästinensischen und arabischen Führungen.

      Womöglich hätten außerdem viele „Palästinenser“ nichts dagegen, unter ihren arabischen Brüdern in Ägypten, Jordanien, Syrien und im Libanon zu leben, wenn man sie nur ließe, wenn sie also nach vielen Jahrzehnten endlich die entsprechenden Staatsbürgerschaften bekämen, aber das kommt den Vertretern der „israelkritischen“, in Wahrheit bloß völkisch argumentierenden Blut-und-Boden-Linken kaum in den Sinn.

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  2. 17. Juni 2012 19:59

    Die Frage, warum der Jude als Sündenbock herhalten muß, fällt vermutlich eher in die Zuständigkeit von Theologen als von Historikern und Vorurteilsforschern. Man möchte es nicht wahrhaben, aber könnte es doch etwas mit der Idee des auserwählten Volkes zu tun haben? Auserwählt, den anderen nicht als Licht auf dem Weg der Erkenntnis, sondern als Blitzableiter in stürmischen Zeiten zu dienen? In jedem Fall ist der Sündenbock das Leitmotiv in der großen Kakophonie des Judenhasses. Mal kommt sie als Marsch, mal als Walzer und mal als Rap daher, aber am Ende des Stückes ist es immer der Jude, der sich aus dem Saal schleichen muss, schrieb Henryk M. Broder im Vorwort des Buches von Tilman Tarach.

    Den „Ewigen Sündenbock“ von Tilman Tarach kann ich nur jedem empfehlen. Eine faktenreiche, dezidiert belegte und spannend geschriebene Studie, die ein wichtiges Korrektiv gegen gängige Klischees darstellt.

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  3. 18. Juni 2012 09:45

    Ein außerordentlich aufschlussreicher Artikel von Tilman Tarach. Er zeigt mit welcher Verlogenheit viele Israelkritiker die Diskussion führen. Das eigentliche Ziel der „Palästinenser“ war stets die Zerstörung Israels.

    Das Buch von Tilman Tarach scheint ein „Muss“ zu sein. Vielen Dank für die Buchempfehlung, der ich umgehend nachkommen werde.

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  4. lila permalink
    19. Juni 2012 06:08

    Cooles Blog. Cooler Artikel von Tilman.

    Grüße von der neuen Abonnentin.

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  5. 19. Juni 2012 16:28

    Am Ende seines Buches „Der ewige Sündenbock“ schreibt Tilman Tarach in dem Kapitel „Israel und die politische Linke“, nach dem er die Entlastungsstrategie (Stichwort: Kollektivunschuld (Startschuss in der Linken 1969 durch die Tupamaros Westberlin) in der deutschen Israel-Berichterstattung thematisiert hat, mit deutlichen Worten und sehr richtig:

    „(..)In der ökologischen Nische der »Palästina-Solidarität« konnte dann zunehmend eine Blut-und-Boden-»Linke« Fuß fassen (vertreten beispielsweise durch die konsequent antizionistische Sponti-Postille „Pflasterstrand“), die aber auch in anderen Fragen einen Verat an den Werten der Aufklärung begangen hatte, am grundsätzlichsten vielleicht durch ihre Wissenschaftsfeindlichkeit. Ihr Verhältnis zu Israel hat sich jedoch als Lackmustest für die Linke erwiesen.

    Wer unter Hitler Denunziant oder KZ-Wärter geworden wäre, fand nun also Gefallen an der Forderung »Juden raus aus Palästina« (die sich hinter antiimperialistischen Phrasen notdürftig versteckte). Wer aufgrund seiner Psychostruktur am liebsten die scheußliche soziale Ungleichheit der Geschlechter verteidigt und für die deutschtümelnden Heimatvertriebenen-Verbände gestritten hätte, konnte nun, weil ihm seine »linke« Sozialisation dies nicht erlaubte, sein Herz stattdessen für die heimatvertriebenen Palästinenser entdecken. Und die gleiche verlogene und schlappe Pseudo-Linke, die Anfang der 1980er Jahre im Falklandkrieg vor lauter »Antiimperialismus« den argentinischen Samba-Faschismus gegen England verteidigte, unterstützt heute den palästinensischen Wasserpfeifen-Faschismus gegen Israel.“

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    • 19. Juni 2012 17:24

      Samba-Faschismus
      Wasserpfeifen-Faschismus

      Ich lasse diese beiden Begriffe einfach mal so stehen. Sie sprechen ja für sich. Ein glasklarer Fall von Rassismus. Kulturelle Merkmale von Ethnien werden an den Faschismus gekoppelt. Ja – so funktioniert das. Ein Bravo und Hurra an den Autoren.

      Wirtschaftsfeindlichkeit als Beleg für den Verrat an den Werten der Aufklärung … ist aber nicht minder hübsch.

      Kurze Frage: Existiert eigentlich irgendeine politische Haltung auf dieser Welt, die sich nicht früher oder später als Antisemitismus outet? (Vorsicht – Fangfrage)

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    • 19. Juni 2012 18:09

      Nicht lesen zu können ist immer problematisch. Von „Wirtschaftsfeindlichkeit“ ist nirgends die Rede. Wissenschaftsfeindlichkeit hat dagegen sehr wohl etwas mit einem Verrat an den Werten der Aufklärung zu tun. Hahaha.

      Michael Pliwischkies, der vor einiger Zeit von „rassistisch agierenden israelischen Regierungen“ wegen den Sperreinrichtungen zwischen Israel, Gaza und der Westbank phantasierte, ist der Meinung der Aufruf des Muftis von Jerusalem alle Juden zu ermorden, sollte nicht so ernst genommen werden.

      Am 26/01/2012 13:09 schrieb Michael Pliwischkies zum Aufruf des Muftis alle Juden zu ermorden:
      „Dennoch würde ich das Geschwätz des Muftis auch nicht überbewerten – er bedient vordergründige Befindlichkeiten und in der arabisch-islamischen Mentalitätswelt muss das nicht zwingend Konsequenz bedeuten. Kleine Frage am Rande: Warst du schon einmal “wirklich” im Kontakt mit derlei Rednern oder in islamischen Gesellschaften unterwegs? Ich frage das, weil dieses “Getöse” oftmals zu Ernst genommen wird und aus diesem Ernstnehmen heraus genau falsch reagiert wird – aus der europäischen Mentalität heraus.“

      Wer schreibt die Araber meinen nicht was sie sagen, sie reden viel wenn der Tag lang ist, argumentiert rassistisch, neben aller Realitätsverweigerung.

      Mit der faschistischen Ideologie beispielsweise der Hamas werden die Palästinenser (zumindest die säkularen) im Gazastreifen terrorisiert. So gesehen richtet sich die deutsche Kumpanei der Blut-und-Boden-»Linken« mit der Hamas ebenfalls gegen die Palästinenser, weshalb ich mich frage, was hast du eigentlich gegen die (säkularen) Palästinenser? (Vorsicht – Fangfrage)

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      • 19. Juni 2012 19:05

        Fidelche, unterlasse doch einfach mal die Interpretiererei. „…ist der Meinung der Aufruf des Muftis von Jerusalem alle Juden zu ermorden, sollte nicht so ernst genommen werden.“ Dieser Meinung bin ich nicht in dem Sinn, wie du es jetzt hier hinstellst, hassverblendeter Mann. Ich schrieb, dass man diese Aussagen nicht überbewerten solle, sie nicht zu ernst nehmen solle, um Menschen wie den Mufti nicht auch noch mit Gewichtigkeit zu „beglücken“. Das ist ein Unterschied, Fidelche. Und auch hier – nun in meine Richtung – , deine gewohnt perfiden Versuche, andere zu diskreditieren. Das scheint ja auch dein einziges wirkliches Anliegen zu sein – so aus der „Deckung“ der Anonymität heraus. Du Kämpfer für die gerechte Sache.

        Fidelche. Ganz ehrlich. Dein Verschwurbeln wird immer verquerer und ich komme mir schon vor wie ein Therapeut, der einem Borderliner immer wieder aufs Neue erklären muss, dass „Ich baue mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ nun mal nicht funktioniert. So einfach, wie du dir das wünscht, funktioniert sie nun mal nicht und allein Dein totalitärer Anspruch, dein Trennen in Gut und Böse um jeden Preis, wird ihr nicht gerecht. Was du bei mir als „butterweiche“ Haltung zu erkennen meinst, ist einfach der Versuch der Differenzierung, der zwingend erforderlich ist, will man nicht erreichen, dass mehr Wege verschlossen als eröffnet werden. Lösungen, die für eine Vielzahl an Menschen nicht annehmbar sind, sind nun mal keine. Das ändert sich auch nicht, wenn ein deutscher Blogger in seinem deutschen Wohnzimmer an seiner deutschen Tastatur aus seinen deutschen Besserwisserbüchlein zitiert. Und bei dem vielen Deutsch wird sogar mir fast schlecht.

        Aber zum Thema: Was den Bärendienst betrifft, den hierzulande Linke den Palästinensern gegenüber leisten, besteht zwischen uns (trotz allem) durchaus Konsens. Allerdings möchte ich natürlich Deiner Kriegsrhethorik wieder nicht folgen – aus oft genug dargelegten Gründen. Im Übrigen habe ich natürlich nichts gegen die säkularen Palästinenser. Ich habe auch nichts gegen die gläubigen Palästinenser oder säkulare oder gläubige Juden. Ich habe lediglich etwas gegen „Scharfmacher“, denn die sind das eigentliche Problem. Und leider leider muss ich dich dazu zählen. Thats it.

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        • 19. Juni 2012 20:52

          „Fidelche, unterlasse doch einfach mal die Interpretiererei. “…ist der Meinung der Aufruf des Muftis von Jerusalem alle Juden zu ermorden, sollte nicht so ernst genommen werden.” Dieser Meinung bin ich nicht in dem Sinn, wie du es jetzt hier hinstellst, hassverblendeter Mann.“

          Natürlich haben Worte Bedeutung, @Michael, und zwar nicht nur eine einzige, sondern es stehen ganze Wortfelder dahinter. Je nach unserer eigenen Erfahrung sind das ganz verschiedene Wortfelder, die sich hoffentlich in einigem überschneiden. Wenn wir kommunizieren, dann MUSS der Empfänger der Botschaft die Worte des Senders also INTERPRETIEREN. Es geht nicht anders!

          Man tut dies meist im Sinne dessen, was man „gemeinhin“ unter diesen Worten versteht. Die Interpretation fidelches finde ich durchaus zulässig.

          Dass Du dieses „nicht überbewerten“ nur forderst, damit Du Menschen wie den Mufti nicht auch noch mit Gewichtigkeit beglückst, in diese Richtung interpretierst Du jetzt, vermutlich um Dich herauszuwinden. Der Urtext, den Du auch noch weiter konkretisiertest, dass solches „Getöse“ in islamischen Gesellschaften nicht zu ernst genommen werden dürfe (aus welchem Grund?), gibt dies eingentlich nicht her, das musst Du doch selber sehen.

          Dass Du fidelche auch noch „hassverblendeter Mann“ nennst, geht aus meiner Sicht zu weit. In dem treuliebenden Forum bist Du blind für die Hetzer neben Dir, aber hier lässt Du Deinen Mund ordentlich spazieren gehen. Oft auf die Person und selten in der Sache. Γνῶθι σεαυτόν!

          lg LL

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        • Der Bassist permalink
          19. Juni 2012 22:03

          Ich „interpretiere“ MP seit langem so, daß er eine Toilette sucht. Sein letzter Eintrag bei EM2012 sei mein aktueller Beleg.

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        • 19. Juni 2012 23:04

          LL, dennoch behalte ich mir vor, mich nicht durch den fidelen Filter pressen zu lassen. Die Deutungshoheit über meine Aussagen besitze immer noch ich und nicht andere. Die Interpretation Fidelches magst du „technisch“ zulässig finden, sie bleibt dennoch falsch. Ich muss besser wissen, wie ich etwas meine. Ich muss mich auch nicht herauswinden. Das habe ich einfach nicht nötig.

          Worin unterscheidest du Person und Sache. Aus meiner Perspektive ist Fidelche nur ein Platzhalter, dessen Grundbesorgnis ich zwar teile, aber seine Methode eben nicht.

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        • 19. Juni 2012 23:16

          „Die Deutungshoheit über meine Aussagen besitze immer noch ich und nicht andere.“ Du dummer Schwätzer. – Bezieh´ das mal auf andere, auf Hitler, auf Deinen Castro, auf Honecker; Du bist so doof, wenn Du hier schreibst, daß es brummt. – Die Deutung ist überall, und vor allem bei mir. So.

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        • 19. Juni 2012 23:30

          Wer hier wohl gerade blöde ist…

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        • 19. Juni 2012 23:41

          Pampig auch noch?

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        • 20. Juni 2012 00:13

          Mehr als Pampigkeit fällt mir bei diesem bornierten Mist nun mal nicht mehr ein.

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      • 19. Juni 2012 23:13

        Bemerkenswert finde ich die Kritik an den Worten „Samba-Faschismus“ und
        “Wasserpfeifen-Faschismus“. Nicht die Bombe im jüdischen Gemeindehaus der Tupamaros Westberlin um den Judenknacks zu überwinden wird als das angeprangert was es ist, nicht der tägliche Antisemitismus der arabischen Machthaber und der palästinensischen Geistlichen wird verteufelt, nicht die antiisraelischen Vernichtungsdrohungen der iranischen und der arabischen Machthaber werden rigoros verurteilt, nicht die faschistische Ideologie der Hamas wird als unakzeptabel kritisiert, nein die Kritik an diesem Antisemitismus wird als Rassismus bezeichnet.

        Das erinnert mich stark an die „Argumentation“ im islamisch dominierten UN Menschenrechtsrat, in dem Kritik an der Scharia, Kritik an den Steinigungen von „Ehebrecherinnen“ in den islamischen Ländern, Kritik an den Hinrichtungen von Homosexuellen an Baukränen, als unakzeptable Kritik an der Religion und deshalb als Rassismus bezeichnet wird und verboten ist.

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        • 19. Juni 2012 23:27

          Och Fidelche,

          nun ist aber mal gut. Muss ich jetzt vor jeder Kritik an Deiner Sicht herunter rattern – also einleitend – dass ich den Terrorismus, der sich gegen jüdische und Bürger und den Staat Israel richtet, ebenso, wie die Aussagen dahinter, ächte? Ich könnte natürlich einen Textbaustein hierzu anlegen und ihn zu Deiner Beruhigung vor jeden zukünftigen Text setzen.

          Das erinnert an gar nichts. Wenn ich Rassismen wie Samba- oder Wasserfpeifen-Faschismus, der einen kulturellen Aspekt in defätistischer Manier an den Faschismusbegriff koppelt, kritisiere, hat das weder mit dem UN-Menschenrechtsrat, noch mit Baukränen zu tun.

          Mich erinnern diese Begriffe übrigens an den von dir scharf kritisierten Tiervergleich der Piraten (Krake). Aus diesem Grund erwähnte ich das.

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        • 19. Juni 2012 23:38

          Ich glaube das nicht mehr, daß Pliwischkies ‚das Falsche ächtest‘. Er ist ein rechtsdrehender notorischer schwatzhafter Forenboy mit Gossensprache und massenhaften Beleidigungen und einseitiger Hetze. Er ist für mich: durch. Endgültig.

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    • 19. Juni 2012 18:29

      Michael, auf Deine Frage, welche Haltung noch …:
      Von der Position links geht eine Gerade nach rechts, ganz über das klassische bekannte Polit-Spektrum. Eine Gerade ist kein Kreis und kann nie mehr links ankommen. Antwort also: nein.

      Real gibt es Sprünge. Hin und zurück und Salto. Und Auswechselungen. Für die Theorie ist das Gehoppse. Die Theorie bezieht sich auf das Ganze – und den Sprung daraus.

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      • 19. Juni 2012 19:14

        Hallo Rainer. Das ist mir nun rein geometrisch zu verquer und zu final überdies. Was Teile der Linken betrifft, die in Wahrheit rot angemalte braune Scheiße (oh Gott – meine Kinderstube) sind, … d’accord. Nur – es derart absolut zu sehen, bringt niemanden weiter, also ich meine, wirklich niemanden und ich sehe es so auch nicht. Aber natürlich kann man alles dahingehend interpretieren, wie Fidelche es so famos beherrscht. Selbst sich in der Nase bohren, ist dann gelebter Antisemitismus – weil man es tut, um auf die Gesichtsmerkmale des klassischen Bildes des Juden im dritten Reich zu verweisen (Ist doch so, oder Fidelche? In der Nase bohren ist antisemitisch!) Hat das aber noch etwas mit der Realität zu tun? Nein. Denn wäre es so, müssten ja auch alle Juden als Antisemiten zu bezeichnen sein, da auch sie zuweilen in der Nase bohren und wenn ich das jetzt dem Broder petze… dann ist aber was los.

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        • 19. Juni 2012 19:54

          Ich sag´s noch mal ganz platt und verkürzt um hunderte Studien und Bücher, und somit zwei feindifferente Theorien der Gesellschaft zusammenführend: Die Utopie (Bloch) ist das ganz Andere (Adorno) und das bestehende Ganze das Unwahre (Altes Institut für Sozialforschung/währende kritische Theorie). Darin gibt es wenig Kritik und viel Affirmation, weil die allgemeine Verfaßtheit so ist. – Man muß es denken (wollen). Sonst: Gehoppse!

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        • 20. Juni 2012 22:25

          Nein, Pliwischkies in der Nase bohren ist nicht antisemitisch. Aber der Aufruf alle Juden zu ermorden oder die Charta der Hamas ist antisemitisch oder die Vernichtungsdrohungen des Irans sind antisemitisch. Auch wenn du dies nicht wahrhaben willst und dir und anderen weismachen willst, die meinen es nicht so.

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        • 20. Juni 2012 22:54

          Wo habe ich erwähnt, dass ich das nicht wahrhaben will, Lügenbaron?

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        • 21. Juni 2012 00:35

          Der Aufruf alle Juden zu ermorden, den du „Getöse“ nennst ist was anderes als in der Nase zu bohren! Aber, halten wir fest, für Pliwischkies sind nun der Aufruf alle Juden zu ermorden, die Charta der Hamas und die Vernichtungsdrohungen des Irans antisemitisch. Premiere!

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        • 21. Juni 2012 12:22

          Nein, das ist keine Premiere. Genauer lesen hilft, Breitenberger.

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  6. 20. Juni 2012 10:32

    Der „Vorschlag zur Güte“ von Tilman Tarach ist ein grandioser Text von bleibendem Wert, der Antizionisten wie den alternden Vielschreiber in Jakob Augsteins antizionistischem „Freitag“ Uri Avnery wunderbar entlarvt. Und nicht nur ihn: Der „Vorschlag zur Güte“, der von den Israelgegnern bekämpft oder ignoriert wird, gegen den keinerlei Argument angebracht wird, belegt eindrucksvoll, dass es den hasserfüllten Israelgegnern überhaupt nicht um das Wohl der Palästinenser geht, sondern dass ihre Solidarität mit den Palästinensern, mit der Hamas und den anderen Dschihadisten einzig und allein ihren Antisemitismus verschleiern soll.

    Tilman Tarach schreibt in seinem Buch „Der ewige Sündenbock“ über die Pogrome von 1929 in Hebron, über den Dschihad, die sechste Säule des Islam, über den SS-Mufti Al Husseini, über die „Protokolle der Weisen von Zion“, über Israel und die politische Linke und vieles mehr, um dem Antisemitismus hierzulande etwas Einhalt zu bieten, um aufzuklären.

    Michael Pliwischkies bezeichnet mich hier neben vielen anderen Beleidigungen als „hassverblendeten Mann“, unterstellt Tilman Tarach Rassismus. Ich bin davon überzeugt, dass er das Buch von Tilman Tarach nicht gelesen hat, vermutlich nie lesen wird.

    Den Aufruf zum Judenmord in diesem Jahr vom geistlichen Führer der Palästinenser Muhammad Hussein, der von Abbas (Fatah) eingesetzt wurde, nennt Michael Pliwischkies „Getöse“, das nicht überbewertet, dass nicht ernstgenommen werden soll.

    Weil sich ein hiesiger Artikel, „Die Reservisten des Freitag“, mit dem Antizionismus von Jakob Augstein und Co. beschäftigt hat und dieser Artikel bei Henryk M. Broder erschienen ist, meinte Michael Pliwischkies: “ Ein derartiges Ausmaß an Hass und Hetze ist durch nichts mehr zu rechtfertigen.“

    Dies sind nur Beispiele, die sich beliebig fortsetzen ließen. Michael Pliwischkies verharmlost oder leugnet Antisemitismus nach 1945, ob in der Freitagscommunity, bei Günter Grass oder in den arabischen Ländern. Er nennt es Hass, Hetze oder Rassismus wenn dieser Antisemitismus hier thematisiert wird.

    Hitlers „Mein Kampf“ wurde nicht ernstgenommen, die Folge war der Holocaust. Ich bin der Auffassung dass, wer vorgibt aus der Geschichte gelernt zu haben, die Vernichtungsdrohungen des Irans oder der Palästinenser ernst zu nehmen hat. Wer die Antisemiten in Deutschland oder anderswo schützt oder verteidigt, ihre Aussagen verharmlost oder sich gar mit ihnen gemeinmacht, muss damit rechnen hier auf Widerspruch zu stoßen. Wer sich gegen diesen Widerspruch nur mit Beleidigungen, aber keinerlei Argumenten „helfen“ kann, diskreditiert sich. Mein Mitleid für diese Selbstdemütigung hält sich dabei in Grenzen.

    Bekanntlich verurteilt die islamisch dominierte UN Menschenrechtskommission Kritik an Antisemitismus und an der Scharia als Rassismus. Diesen irren Rassismusvorwurf bringen Antisemiten oft und gerne. Jederzeit nachzulesen bei diversen Freitagsbloggerinnen.

    „Haltet den Dieb“ rufen die Mörder.

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    • 20. Juni 2012 11:16

      Ich verharmlose oder leugne den Antisemitismus nach ’45? Na, da bin ich mal auf Belege gespannt. Was ich relativiere, sind allenfalls deine Verkürzungen, Verallgemeinerungen, deine Sippenhaftattitüde und das eben, weil ich mir – im Gegensatz zu dir, bewusst bin, welches Risiko diesem Denken/Handeln innewohnt. Aber ok – vielleicht muss man als Deutscher so sein, muss derart oberlehrerhaft draufdreschen, derart überkorrekt sein, derart eng, dass man trotz guter Absicht allen Möglichkeiten die Luft raubt. Irgendwie erinnert mich das an ein Lied eines Östereichers, das ich vor einigen Tagen hörte: »Du bist so deutsch zu mir.«

      Du kommst mir manchmal vor, wie ein Lehrer alter Schule, der fordert, die Mathematik endlich zu begreifen und gerne mal zuschlägt, wenn er den Eindruck hat, dass dem nicht so ist. Es gibt schon Gründe, warum man hier und heute von dieser Art der Pädagogik Abstand genommen hat.

      Was Argumente betrifft. Du selbst bist es doch, der sich auf kein einziges Argument wirklich einlässt. Entweder ignorierst du sie oder du interpretierst sie um, damit sie wieder in dein Kampfgeschrei passen. Bei aller auch berechtigter Kritik, die hier geäußert wird, vermisse ich nach wie vor jegliches Aufzeigen einer echten Perspektive/Alternative.

      „Hitlers „Mein Kampf“ wurde nicht ernstgenommen, die Folge war der Holocaust.“ Bist du dir da sicher? Ich glaube eher, die Aussagen Hitlers wurden sehr ernst genommen und deswegen kam es auch zum Holocaust, denn sie lieferten die Möglichkeit einer Gegnerschaft. Allerdings ist es auch wieder Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn man diese auf Extremisten im Nahen Osten bezieht. Sollte ich da falsch liegen, kläre es auf.

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    • 20. Juni 2012 12:29

      Die Belege habe ich geliefert. Der Aufruf alle Juden zu ermorden ist Antisemitismus! Du hast diese antisemitische Aussage relativiert indem du sie als ein „Getöse“ abtust, das nicht ernst zu nehmen sei. Ähnliches bei den Vernichtungsdrohungen des Irans. Kritik an den Antisemiten des Freitags nennst du „Hass und Hetze“! Für dich sind die Aussagen von Grote und Co. nicht antisemitisch! Siehe beispielshalber deine Aussagen im Blog „Die Reservisten des Freitag“, Grass und der antisemitische Spießerstammtisch und auch anderswo.

      Deine Frage nach den Alternativen ist leicht beantwortet. Die Alternative zum Antisemitismus nach 1945 ist: Kein (zu optimistisch: weniger) Antisemitismus in Deutschland und anderswo.

      Hitler hat in „Mein Kampf“ angekündigt die Juden zu vernichten. Viele Deutsche taten dies als „Getöse“ ab, das nicht überbewertet werden muss, sie empfahlen dies nicht so ernst zu nehmen. Das Ergebnis sollte bekannt sein. Hitler hat den Antisemitismus nicht erfunden. Den gab es schon Jahrhunderte vorher. Hitler hat die seit Jahrhunderten innewohnenden antisemitischen Ressentiments zum politischen Programm gemacht und mit seinen deutschen willigen Vollstreckern in die Tat umgesetzt. Die Palästinenser unter der Führung von Al Husseini standen auf der Seite Hitlers und bekämpften mit ihm die Juden in Palästina und die Serben, Juden, Sinti und Roma in Jugoslawien. Viele Nazi-Schergen (Brunner, Rauff, usw.) sind nach 1945 in den Nahen Osten geflohen um weiterhin mit den arabischen Führern gegen die Juden zu kämpfen. Hitlers „Mein Kampf“ wird noch immer im Nahen Osten von den Führern der arabischen Länder in Millionenauflage, wie die „Protokolle der Weisen von Zion“ in arabischer Sprache unters „Volk“ gebracht, wo es begeistert aufgenommen wird. Die Extremisten und nicht nur die, verehren Hitler als ihr großes Vorbild. Die Ideologie von Hamas, Dschihadisten und Hitler ist kompatibel, siehe Führerprinzip, Blut und Ehre, die „jüdische Gefahr“, also eliminatorischer Antisemitismus usw. Bei den islamischen „Friedenskämpfern“ kommt noch ihr Aberglaube dazu. Sie sind der Überzeugung wenn sie sich in einen Schulbus mit einem Sprenstoffgürtel setzen und möglichst viele Juden mit in den Tod reißen, dann kommen sie ins Paradies wo 72 Jungfrauen auf sie warten.

      Wer dies nicht erkennen will, leidet an Realitätsverlust und sollte sich um dem entgegenzuwirken das Buch von Tilman Tarach zulegen oder zumindest hier den ein oder anderen Beitrag lesen. Beispielsweise:

      Vom Zerfall des „Osmanischen Reiches“ bis zur Gründung Israels und/oder Von der Gründung Israels bis zum „Schwarzen September“ und „Operation Thunderbolt“ und der deutsche „Heimatvertriebenenverband“

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      • 20. Juni 2012 13:04

        Ich habe es dir gefühlte eine Million mal erklärt. ”Kritik an den Antisemiten des Freitags nennst du „Hass und Hetze“!“ Ich benenne nicht Kritik als Hass und Hetze, sondern deine Darreichungsform, die eben nicht mehr als Kritik daher kommt, sondern als scharfrichterhafte Verurteilung, die zudem – im Fall von Grote – sogar soweit geht, defacto Denk- und Diskussionsverbote auszusprechen (Wer… behauptet, hat das Recht verwirkt…). Derlei ist innerhalb eines Diskurses einfach nur unangemessen. Du selbst schwadronierst über die Notwendigkeit von Aufklärung, nutzt sie aber lediglich mit dem Ziel der Aburteilung. Das kann man tun und derlei geht immer – übrigens auch im umgekehrten Fall. Nur – was gedenkst du damit zu erreichen? Eine Verbesserung? Ein Einlenken? Ein Überdenken der eigenen Position/Positionierung? Das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.

        Zu deiner Information: Das Buch „Mein Kampf“ ist in einigen Ländern verfügbar, übrigens auch in verschiedenen Ausgaben in Albanien, wovon ich mich selbst überzeugen konnte.

        Und noch einmal für dich, da deine Ignoranz ja so grandios ist. Ich relativiere die Aussagen inhaltlich nicht, denn sie sind und bleiben, was sie sind. Ich kritisiere lediglich den Umgang damit. Aus meiner Perspektive ist Feindbildschürerei manchmal gefährlicher als ein „entspannter“ Umgang mit derlei Idiotie. Ich persönlich möchte nicht den kleinsten Teil dazu beitragen, Antisemiten, Rassisten und anderen Menschenfeinden eine Möglichkeit zu geben, sich als „rechtschaffene Verfolgte“ darzustellen. Ich werde auch wirklich nie dazu zu bewegen sein, in Sippenhaft (Jakob und seine Brüder) zu denken oder zu handeln, denn genau das ist das Gift, welches die Situation am wenigsten verträgt, sie immer weiter verschärft und den ganzen Dreck dann im Verborgenen umso intensiver blühen lässt. Willst du genau das erreichen – mach weiter so. Es ist wichtig, zwischen Fehleinschätzung und Antisemitismus unterscheiden zu lernen, schon allein, um nicht in die Rolle eines Antisemiten zu zwingen, also erst selbst Fakten zu schaffen. Mir ist auch bewusst, dass das zuweilen – wie du dich ausdrücktest – „windelweich“ klingen mag. Allein – hier irrst du – und zwar gewaltig.

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      • 20. Juni 2012 13:44

        Meine Darstellungsform ist diese Leute zu zitieren. Sag mir einen Satz von mir der falsch zitiert ist oder einen der der Unwahrheit entspricht! Kannst du nicht? So ein Pech! Für dich! Antisemitismus ist zu verurteilen! Zumindest für mich. Dass du dies anders siehst weiß ich.

        Der Freitagsblogger Grote schrieb bei seiner Hymne auf das antisemitische Gedicht von Günter Grass: “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.” Ich schrieb dazu: Das ist klassischer Schuldabwehrantisemitismus. Darauf Du: „Das ist Unsinn, da Herrn Grotes “Schuld” ohnehin irrational war. Ein “Schuldgefühl” eben, aber keine “Schuld” im Wortsinn. Die hier ausgepackte Antisemitismuskeule auf der Welle dieser “Argumentation” ist – salopp ausgedrückt – einfach Stuss ….“

        Grote ist nicht der einzige Freitagsblogger den du verteidigt hast. Broders Satz: “Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden “ trifft des Pudels Kern, ob es dir nun passt oder nicht.

        Ein „entspannter Umgang“ mit Antisemitismus mag für dich eine tolle Sache sein, für mich ist er es nicht. Ich finde Antisemitismus hat 67 Jahre nach Auschwitz nichts mehr in öffentlichen Diskursen zu suchen, er sollte geächtet werden. Mir ist klar, dass ich dich oder die Antisemiten des „Freitags“ nicht überzeugen kann, aber ich weiß, dass hier sehr viele Leute mitlesen und ich weiß, dass viele von ihnen abgestoßen und deshalb in Punkto Antisemitismus immunisiert und sensibilisiert sind.
        —————–
        Vergessen hab ich in meinem vorigen Beitrag: Die palästinensischen und arabischen Führer bekämpften und bekämpfen nicht nur die Juden in Palästina und Israel, sie bekämpften und bekämpfen auch die eigene Bevölkerung, die sich nicht ihrer Ideologie anschließen wollte und will. Der „Palästinenser“ der dem Mufti nicht gehorchte wurde sofort ermordet, der „Palästinenser“ der heute mit den Juden Geschäfte macht, ihnen beispielsweise ein Grundstück verkauft wird ermordet. Viele säkulare aufgeklärte Palästinenser haben nur den einen Wunsch wegzugehen, wenn sie es sich leisten können. Die Lebenserwartung von säkularen oder homosexuellen Palästinensern im Gazastreifen ist gering.

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      • 20. Juni 2012 14:45

        Pure Interpretation Deinerseits, Fidelche – bewiesen hast Du leider garnichts – wie so oft. Was Grote betrifft, der familiär bedingt, unter Schuldgefühlen litt. Er ist sie nun los – gut so. Warum sollte er sie auch besitzen? Aus genetischen Gründen, Erbsündlichen? Ich dachte immer, dieses krude Denken hätten wir glücklicherweise überwunden. Denn seh ichs bei dem Einen, dann eben auch beim anderen. Aber mit Logik scheinst du es ja nicht so zu haben, Fidelche.

        “Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden “

        Das ist und bleibt kontraproduktiver und überzogener Mist. Auf der anderen Seite ist der Satz sogar belustigend, der er implziert eine maßlose Selbstüberschätzung.

        „Ein „entspannter Umgang“ mit Antisemitismus mag für dich eine tolle Sache sein, für mich ist er es nicht. Ich finde Antisemitismus hat 67 Jahre nach Auschwitz nichts mehr in öffentlichen Diskursen zu suchen, er sollte geächtet werden. Mir ist klar, dass ich dich oder die Antisemiten des „Freitags“ nicht überzeugen kann, aber ich weiß, dass hier sehr viele Leute mitlesen und ich weiß, dass viele von ihnen abgestoßen und deshalb in Punkto Antisemitismus immunisiert und sensibilisiert sind.“

        Da bin ich anderer Auffassung – stimmt. Sie – wer auch immer – sollen ihren Antisemitismus und Rassismus offen diskutieren, damit man ihnen ihre Absurdität vor Augen führen kann. Nur und nur so ist eine Entwicklung realisierbar.

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      • 20. Juni 2012 22:52

        „Sie – wer auch immer – sollen ihren Antisemitismus und Rassismus offen diskutieren, damit man ihnen ihre Absurdität vor Augen führen kann. Nur und nur so ist eine Entwicklung realisierbar.“

        Dazu solltest du die erst mal klarmachen was Antisemitismus ist. Wer wie du von „rassistisch agierenden israelischen Regierungen“ phantasiert, Mordaufrufe gegen Juden verharmlost kann die Entwicklung nur in eine Richtung treiben, die nach Rechtsaußen führt. Ich habe von dir noch keine einzige Zeile gelesen wo du dich über eine antisemitische Äußerung oder Tat nach 1945 aufgeregt oder diese kritisiert hättest

        Bezeichnend bei deinen Kommentaren ist, neben deinen unzivilen Beleidigungen, dass du mit keinem Wort auf den „Vorschlag zur Güte“ von Tilman Tarach eingegangen bist. Aber was will man schon erwarten von jemandem der den Freitagsblogger Grote von jedem Antisemitismus freispricht und sich darüber freut, dass Grote seine Schuldgefühle nach seinen Israelreisen los ist.

        Übrigens, deine Frage warum Grote Schuldgefühle gehabt haben sollte musst du ihn fragen. Er hat es selbst geschrieben. Aber vermutlich weißt du es besser weil du nicht nur über deine eigenen Kommentare die Deutungshoheit hast sondern auch bei Grote. Margarete Mitscherlich ist vor einigen Tagen gestorben. Das Buch die Unfähigkeit zu trauen hast du sicherlich nicht gelesen. Dein Verweis auf deine Gnade der späten Geburt wird auch in diesem Buch thematisiert.

        PS: Hast du ich eigentlich schon mal gefragt warum du mit deinen Steuergeldern Entschädigungszahlungen an Israel zahlen musstest?

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      • 21. Juni 2012 09:57

        Nein, Fidelche. Das habe ich mich noch nie gefragt, denn rechtlich ist die Frage einfach zu beantworten. Allerdings belegt dieser Fakt keine „Schuld“ bei denen, die Entschädigungszahlen heute leisten. Klingt vielleicht komisch (für dich), ist aber so. Ich persönlich halte Zahlungen an Opfer des damaligen Verbrecherregimes und seiner Helfer und Nutznießer für notwendig und legitim, wobei sich gerade die Industrie viel zu erfolgreich drücken konnte. Das hat aber nichts mit einer „persönlichen Schuld“, die vor sich hergetragen werden muss, zu tun. Es ist einfach ein Gebot der Fairness, denn die, die zu Schaden kamen, können schließlich nicht auch noch dafür bestraft werden, weil die konkreten Täter bereits verstorben oder aus anderen Gründen nicht belangbar sind. Aus meiner Sicht sind Entschädigungen ohne persönlichen Schuldmythos angemessen, auch, weil diese „Schuld“ wieder nur etwas Trennendes ist, was einer positiven Entwicklung im Weg steht. Aber gut. Wer sich gerne schuldig fühlt und sich in diesem Beladensein-Gefühl suhlen möchte, dem sei das natürlich unbenommen. Wenns denn hilft. Also: Schuld – nein, definitiv. Verantwortung für die Vergangenheit tragen – definitiv ja. Das ist der Unterschied – auch zwischen destruktivem und konstruktivem Ansatz – denn Verantwortung lässt sich gemeinsam tragen, auch dafür, dass es nie wieder soweit kommt, das jemand zwischen Menschen und „Untermenschen“ unterscheidet.

        Meine „persönliche“ Unschuld hat auch nichts mit irgendeiner „Gnade“ zu tun, sondern mit Zeit. Es ist eher ein Glück, nicht nur für mich, nicht damals geboren worden zu sein und dessen bin ich mir auch voll bewusst. Mich aber schuldig fühlen zu müssen, weil möglicherweise die Eltern meiner Eltern (was sie nicht haben) eine NSDAP gewählt hatten oder noch mehr? Nein, das genau tue ich nicht, denn es wäre falsch. Meine Aufmerksamkeit gilt der Verhinderung im Hier und Heute, was allerdings auch die Lust am Verurteilen betrifft, wegen der wir oftmals aneinander geraten, denn auch diese hat etwas mit der Vergangenheit in der Zukunft zu tun.

        Was das Treiben in Richtiung „Rechtsaußen“ betrifft, fürchte ich allerdings, dass deine mit aller (sprachlicher) Gewalt gelebte Verurteilungskultur da sehr viel besser geeignet ist.

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  7. Das Kind permalink
    20. Juni 2012 23:56

    @ fidelsche wg. MP

    As-tu déjà-vu?

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    • 21. Juni 2012 00:47

      Aha, der Freitagsblogger und Lehrerausbilder aus Hessen Uwe Theel (Ein Kind) gibt sich die Ehre.

      Sehr viel sagt er nicht zu Tilman Tarachs „Vorschlag zur Güte“. Eigentlich gar nichts. Da gehen Pliwischkies und Uwe Theel brav Hand in Hand. Den angeblichen Freunden der Palästinenser geht es vermutlich überhaupt nicht um das Wohl der Palästinenser. Ihre Motivation gegen Israel zu agitieren muss andere Gründe haben. Ich vergaß, sie sind auch die Freunde Israels.

      Haben sich Uwe Theel und seine Freunde eigentlich mal darüber aufgeregt das in Jordanien keine Juden leben dürfen? Dies ist in der Jordanischen Verfassung so geregelt. Jordanien ist judenfrei. Wieso wird dieser Rassismus nicht von den deutschen „Friedenskämpfern thematisiert? Aber klar sie haben so viel damit zu tun, endlich die Westbank judenfrei zu bekommen.

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      • 21. Juni 2012 10:05

        Kleine Anmerkung: Ich gehe hier mit Niemandem Hand in Hand. Was Tilman Tarachs Text betrifft – ich halte den Vorschlag aus diversen Gründen für nicht durchführbar, da er die Interessenlage diverser Despoten nicht berücksichtigt. Und so etwas wie Güte kann man von denen eben nicht erwarten. Dort geht es um Macht, Unterdrückung, die Aufrechterhaltung eines sich bereichernden Despotismus und um nichts weiter. Für diese „Erkenntnis“ benötige ich aber Tilman Tarach nicht. Und, Breitenberger – zu deiner Info: Ich gehöre nicht zu den von dir zitierten Freunden der Palästinenser.

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      • Das Kind permalink
        21. Juni 2012 15:54

        M. Breitenberger 21/06/2012 00:47

        Ach Breitenberger, Du großes Kind mit Bartaufwickelmaschine, vielleicht sollte Dich einmal jemand bei der Hand nehmen.

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        • 21. Juni 2012 20:08

          Ob der Breitenberger wirklich Deiner Hand bedarf oder ob er sich nicht lieber davon freimacht – wörtlich: emanzipiert – who knows? Tatsache ist: Ich liebe Deinen unnachahmlichen Witz und besonders Deine skripturale Blutgrätsche, bei der Du Dir regelmäßig offene Knie holst. Und verstehen, Uwe, tue ich Dich jetzt auch besser: In langen Unterhosen sind die Knie viel besser geschützt!

          Greetings LL

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        • Der Bassist permalink
          22. Juni 2012 01:03

          Ohne Uwe wär der Freitags nix. Wie schon vorher die Frankfurter Rundschau. – Wo Uwe community ist, siegt Kühnl über die Software; – – – osä.

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      • 21. Juni 2012 20:08

        „So schwer es dem Freund des Friedens fallen mag, das zu begreifen: Israel führt nicht Krieg, wie die Deutschen ihre Kriege geführt haben und führen, nicht um Raum für ihr Volk ohne Raum, um den Zugriff auf Rohstoffe oder um weltpolitische Bedeutung. Israel führt Krieg, um den Juden, die der Haß der Völker nach Palästina getrieben hat, endlich ein Leben in Sicherheit zu bieten. Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren. Sie versuchen, sich zu retten. Ob ihre Regierung das immer auf die vernünftigste Weise tut, mag bezweifelt werden. Welche Regierung täte das?“ (Gremliza)

        Prost Uwe, Mannomann es war so eine schöne Zeit mit dir in Ligurien.Ich tu so gerne daran zurückdenkn, die Panzamädels, de Filme aus der alten Zeit und so.

        Dein Erwin

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        • 21. Juni 2012 20:46

          Erwin, ick knutsche dir!

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        • Der Bassist permalink
          22. Juni 2012 01:06

          Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren. Sie versuchen, sich zu retten. Ob ihre Regierung das immer auf die vernünftigste Weise tut, mag bezweifelt werden. – – – Aber wie anders in einer irrationalen Welt.
          Tolles Fundstück, Erwin!

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        • 22. Juni 2012 19:43

          Danke Erwin!
          Starke Worte von Gremliza, die so manchen Blut und Boden Linken ärgern werden.

          Grüße nach Wanne-Eickel und an deine Erna

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      • 22. Juni 2012 23:50

        Kleine Anmerkung: In dem Text von Tilman Tarach geht es nicht nur darum ob der Vorschlag durchführbar ist oder nicht. Es geht nicht nur darum, dass die Despoten der Hamas, der PLO, von Jordanien usw. kein Interesse an Frieden haben, der Text „Vorschlag zur Güte“ belegt auch die Verlogenheit der „Israelkritiker“. Stichwort Siedlungspolitik: Israel besetze besetztes Land, weshalb Israel von den „umstrittenen Gebieten“ spricht. Über die Besetzung dieses Landes durch Jordanien und Ägypten regt(e) sich niemand auf. In der Konferenz von Khartum mit dem „dreifachen Nein“ der arabischen Staaten wurde jedes israelische Angebot bezüglich der Westbank und Gaza rigoros ausgeschlagen. Das ist bis heute so. Warum gibt es deshalb keine Boykottaufrufe gegen Jordanien, gegen die Palästinenser der deutschen Friedenskämpfer? Wie ehrlich es Israel mit dem Frieden meinte zeigt das Beispiel Sinai. Israel gab an Ägypten den Sinai zurück, also Land für Frieden. Für ein Blatt Papier (das heute wie viel wert ist?) gab Israel die eroberten Gebiete zurück und löste seine Siedlungen auf! Warum lesen wir diese Dinge nicht in der „Jungen Welt“, im „Freitag“ oder in der „SZ“? Ja warum wohl?

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    • 24. Juni 2012 09:46

      Gremliza schrieb schon in „Wir Palästinenser“ (Hat Israel noch eine Chance? – 2001)

      „Solidarität mit den Palästinensern bedeutet nicht mehr dasselbe wie vordem: Heute ist sie, gewollt oder nicht, eine Solidarität mit den Gotteskriegern, mit der Hamas, mit der Hisbollah. Der Lynchmord von Ramallah, wo ja nicht nur ein paar Sadisten zwei gefangene Israelis verstümmelt haben, sondern die ganze Stadt jubelnd dabeistand, als eine der verstümmelten Leichen durch die Straßen geschleift wurde, zeigt an, in welche Richtung auch die Palästinenser sich verändert haben und weiter verändern — von einer Bevölkerung zu einem Volk, von einer säkularisierten Gesellschaft in einen religiösen Mob“

      Prost Uwe, de Zeiten ändern sich.
      Dein Erwin

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      • 27. Juni 2012 09:14

        Stimmt Erwin,
        Solidarität mit den Palästinensern bedeutet heute eine Solidarität mit den Gotteskriegern, mit der Hamas, mit der Hisbollah. Damit haben Blut- und Boden-Linke und NPD-Mitglieder kein Problem, ihr Hass auf Juden übertüncht die letzten Zweifel und ihr ideologisches, verkürztes antikapitalistisches, antiwestliches Weltbild ist zudem kompatibel mit dem der Hamas und der Hisbollah.

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  8. 21. Juni 2012 11:43

    Kleine Geschichtsstunde für deutsche Antizionisten, aus dem Buch „Der ewige Sündenbock“ von Tilman Tarach, um den „Vorschlags zur Güte“ besser zu verstehen:

    (..)Am 14. Mai 1948 wurde schließlich die Gründung des Staates Israel erklärt; einen Tag später überfielen die regulären Armeen von fünf arabischen Staaten das Land: Ägypten, Transjordanien, Syrien, Irak und Libanon; hinzu kam Saudi-Arabien, das allerdings nur ein Kontingent von ca. 1000 Mann entsandt hatte. Diese Staaten verletzten damit — und auch später immer wieder — drastisch die grundlegende UN-Resolution vom November 1947, in der die Teilung des Landes verfügt worden war. Während vor allem die syrischen und ägyptischen Truppen mit Altnazis durchsetzt waren, lag der Fall anders bei der wohl schlagkräftigsten arabischen Armee: der »Arabischen Legion« Transjordaniens. Ihr Oberbefehlshaber war der britische General John Glubb (»Glubb Pascha«), das Offizierskorps war britisch, die Finanzierung ebenso. Eine strategisch bedeutsam gelegene Festung der „Arabischen Legion“ war Latrun an der Straße zwischen Tel Aviv und Jerusalem, von wo aus Glubbs Truppen die arabische Belagerung der etwa 100 000 Juden Jerusalems durch einen Beschuss der Straße sicherte. Mehrere Versuche der Israelis, die Festung zu stürmen, endeten erfolglos und für die Israelis mit dreistelligen Verlusten. Glubbs Arabische Legion marschierte Mitte Mai 1948 in Jerusalem ein, lieferte sich schwere Kämpfe mit den israelischen Truppen und besetzte Ost-Jerusalem einschließlich Tempelberg, Klagemauer und jüdischem Viertel, welches sie sogleich zerstören ließ. Die noch verbliebenen eineinhalbtausend jüdischen Einwohner Ost-Jerusalems und der Altstadt wurden unter britischer Offiziersgewalt vertrieben. Einer der jordanischen Kommandeure erklärte: »Zum erstenmal seit 1000 Jahren verbleibt kein einziger Jude im Jüdischen Viertel. Kein einziges Gebäude verbleibt intakt. Das macht eine Rückkehr der Juden unmöglich.«

    Die Zerstörung der berühmten Hurva-Synagoge, der damals größten Palästinas, überließ man dann aber doch lieber der „Arabischen Befreiungsarmee“ von Fausi el-Kutub. Er war vom Mufti während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland geholt worden, wo er auch an einem Ausbildungskurs der SS teilnehmen durfte. So nimmt es auch nicht wunder, dass für Israel kämpfende Auschwitz-Überlebende im Marschgepäck arabischer Offiziere, die in israelische Kriegsgefangenschaft gerieten, arabische Exemplare von Hitlers „Mein Kampf“ fanden. Die Übersetzung hatte der Ex-Nazi Louis Heiden für die Muslimbruderschaft besorgt, die dann auch einige Jahre später in ihrer Zeitung schrieb: »Man darf nicht vergessen, dass Hitler, anders als in Europa, in der arabischen Welt hohe Achtung genießt. Sein Name erweckt in den Herzen unserer Bewegung Sympathie und Begeisterung.« Als 13 Jahre später Adolf Eichmann in Israel vor Gericht stand, beglückwünschte ihn die jordanische „Jerusalem Times“ dazu, durch seine Mithilfe bei der Liquidierung von sechs Millionen Juden »der Menschheit einen wirklichen Segen« erwiesen zu haben. »Dieser Prozeß«, so hieß es weiter, »wird eines Tages mit der Liquidierung der verbliebenen sechs Millionen […] seinen Abschluss finden«. Wer als deutscher Tourist in arabischen Ländern also mit einem herzhaften »Heil Hitler« begrüßt wird, sollte diesen Hintergrund vor Augen haben, anstatt es verharmlosend als folkloristische Marotte und abstrakte Rhetorik abzutun, wie es oft geschieht. Die meisten Israelis jedenfalls haben seit der nationalsozialistischen Massenvernichtung gelernt, Prediger von Vernichtungsdrohungen beim Wort zu nehmen.

    Die palästinensische »vaterländische Bewegung« gab sich schon damals gerne als »Befreiungsbewegung« aus; da sie aber mit britischen Imperialisten, dem SS-Mufti, der reaktionären Muslimbruderschaft, Klerikalfaschisten der Ustascha sowie mit deutschen und spanischen Faschisten gemeinsame Sache machte, muss die Frage erlaubt sein, ob diese Bewegung nicht vor allem eine ganz bestimmte Art der „Befreiung“ im Sinn hatte: die von den Juden nämlich. (..)

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    • 21. Juni 2012 12:07

      Von 1949 bis 1967 war das Westjordanland jordanisch besetzt und auch förmlich annektiert, die dort lebenden palästinensischen Araber galten als Jordanier, der Gazastreifen wurde von Ägypten annektiert. Kein Palästinenser forderte einen Palästinenserstaat, es gab keine Intifada gegen Jordanien. Die „Palästinenser“ wussten nicht einmal dass es ein palästinensisches Volk gab. Sie forderten alle nur eins: Juden raus aus Palästina. Das ist bis heute so und seit 1967 werden die Palästinenser nicht mehr nur von deutschen Nazis unterstützt, die Unterstützung reicht bis in alle gesellschaftlichen Schichten.

      Seit 1989 werden die deutschen PLO & Fatah Unterstützer immer hemmungsloser in ihren Anschuldigungen („Apartheidstaat Israel“, „rassistische israelische Regierung“, „Pariastaat Israel“, „Kindermörder Israel“) und Forderungen („Boykottaufrufe gegen Israel“, „Einstaatenlösung“) gegen den Judenstaat, einhergehend mit Relativierungen und Verharmlosungen islamfaschistischer antiisraelischer Verbrechen (Mordaufrufe gegen Juden, „Charta der Hamas“, Selbstmordattentate, Terrorangriffe, Raketenangriffe usw.)

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    • 21. Juni 2012 14:07

      Am Ende seines Buches „Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten“ schreibt Klaus Gensicke:

      „In einer von el-Husseini ursprünglich geschaffenen Atmosphäre „spielt der säkulare Antizionismus in der Propaganda gegen den Feind Israel nicht die entscheidende Rolle. Vielmehr werde alles unternommen, Juden nicht nur Zionisten oder Israelis – ganz im Stile der NS-Propaganda, als Untermenschen darzustellen oder zu dämonisieren. […] Nicht der Nahostkonflikt fördere Antisemitismus, sondern Antisemitismus sei Grundlage des Konflikts. Schließlich habe der Mufti von Jerusalem schon die Judenvernichtung Hitlers begeistert begrüßt, bevor es überhaupt einen Staat Israel gab. Nachdem europäischer Antisemitismus während der Kolonialzeit auch die arabische Welt erreichte und sich mit islamischem Judenhaß verband, habe sich dieser Wahn in der Region verfestigt. […] Insofern folgt zumindest die islamische Bewegung den Nationalsozialisten. Nur die Tatsache, dass die ganz normalen deutschen und osteuropäischen Nazi-Täter Juden nicht als Menschen ansahen, ermöglichte den millionenfachen Mord.“

      Die Palästinenser kämpfen immer noch für einen eigenen Staat Palästina, und jedes Mittel, das zur Erreichung dieses „heiligen“ Ziels angewandt wird, scheint nicht nur gerechtfertigt, sondern auch im Rahmen des wachsenden Islamismus „gottgefällig“. Die Intellektuellen unter den Palästinensern wissen schon, dass es 1947 diesen Staat durchaus hätte geben können; aber diese Möglichkeit hat der Mutti durch seine Intransigenz verspielt. Die eliminatorische Machtpolitik, die Amin el-Husseini seinerzeit im arabischen Raum sowohl gegen Juden als auch gegen Araber begründete, zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch die Charta der Hamas. Dieser zur Tradition gewordene fanatische Extremismus bleibt so virulent wie zur Zeit des „great uprising“ (1936-1939) und stellt eine gescheiterte Politik der Kompromisslosigkeit, der Unversöhnlichkeit und des „alles oder nichts“ dar. Indem diese Politik unnachgiebig weitergeführt wird, lässt sie auch das Schicksal der Palästinenser hoffnungslos erscheinen.“

      Antisemitismus ist die Grundlage des Nahostkonfliktes! Dieser rote Faden vom SS-Mufti und seinem Antisemitismus bis zur heutigen Hamas, den Terrorangriffen gegen Israel, den deutschen Boykottaufrufen gegen Israel, ist nur für eingefleischte Antizionisten nicht erkennbar. Die Kumpanei von heutigen Blut- und Boden- Linken, wie sie Tilman Tarach sehr treffend bezeichnet, mit dieser faschistischen menschenverachtenden Ideologie macht mich nach wie vor fassungslos.

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    • 21. Juni 2012 20:03

      „Nur die Tatsache, dass die ganz normalen deutschen und osteuropäischen Nazi-Täter Juden nicht als Menschen ansahen, ermöglichte den millionenfachen Mord.”

      In vielen arabischen Fernsehsendern, in arabischen Schulbüchern, in palästinensischen Publikationen werden die Juden als Nachfahren von Affen und Schweinen bezeichnet. In den Diskussionspapieren der Hamas wird nicht darüber geredet ob Allah die Juden zu Affen und Schweinen macht, dass steht für diese irrationalen Terroristen fest. Sie diskutieren ernsthaft darüber, wie lange diese Affen und Schweine dann noch als Zwitterwesen leben können.

      Bevor der Mufti der Palästinensischen Autonomiebehörde, Muhammad Hussein zur Ermordung aller Juden aufrief, kündigte ihn der Moderator mit den Worten „Der Krieg gegen die Juden sei ein „heiliger Krieg gegen die Nachfahren von Affen und Schweinen“ an.

      Diese palästinensische Ideologie ist zusammenpassend mit der menschenverachtenden Ideologie der deutschen Nationalsozialisten. Wer diese Ideologie verharmlost, ignoriert oder relativiert und gleichzeitig Israel mit zweierlei Maß kritisiert, macht sich zum Kombattanten dieser braunen Ideologie.

      Die Fehler der israelischen Regierungen sind Lappalien gegen die Verbrechen des Muftis, der Hamas, der PLO, der islamfaschistischen Regierungen in der Gegend und deren Jünger. Richtig in Israel gibt es Korruption. Es gibt inzwischen israelische Kritiker die so weit gehen zu behaupten die sei mittlerweile so schlimm wie in Deutschland während der Ära Kohl. Richtig, in Israel werden Journalisten verfolgt wenn sie Militärgeheimnisse preisgeben. Es gibt sogar Kritiker in Israel die so weit gehen zu behaupten dieser Skandal sei vergleichbar mit der deutschen Spiegel-Affäre. Israel ist ein kapitalistischer Staat, es gibt ein soziales Gefälle wie in allen kapitalistischen Staaten dieser Erde. Allerdings, den arabischen Palästinensern die in Israel leben geht es bedeutend besser als ihren Brüdern in den Nachbarländern. Wenn ein Palästinenser in Gaza die Hamas kritisiert ist er einen Kopf kürzer.

      Ich weiß nicht wer ignoranter und menschenfeindlicher ist, die Führer der Hamas oder die deutschen „Israelkritiker“ von Hermann Dierkes bis zu den „Freitagsavantgardisten“.

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  9. 23. Juni 2012 15:35

    Mythos „Nakba“
    Die Entstehung Israels – Legenden und Wirklichkeit.
    Vortrag & Diskussion mit Alex Feuerherdt.
    Am Mittwoch den 11.7 um 19 Uhr in der Studiobühne (Probebühne)
    Universitätsstraße 16 in 50937 Köln

    Nur wenige Stunden nach der Gründung Israels am 14. Mai 1948 – die dem ein knappes halbes Jahr zuvor verabschiedeten Teilungsbeschluss der Vereinten Nationen folgte – erklärten Ägypten, Transjordanien, Syrien, der Libanon, Saudi-Arabien und der Irak dem jüdischen Staat den Krieg und griffen ihn an. Das erklärte Ziel der arabischen Allianz war es dabei, Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen, doch den israelischen Streitkräften gelang es, das Land zu verteidigen und die gegnerischen Armeen zu schlagen. Im Zuge dessen, aber auch schon während des vorangegangenen Bürgerkrieges zwischen jüdischen und arabischen Milizen, verließen mehrere hunderttausend palästinensische Araber das Land – teilweise infolge von Kriegshandlungen, vielfach jedoch auch auf Geheiß der arabischen Staaten, die freie Bahn für ihren Angriff haben wollten und eine triumphale Eroberung und Zerstörung Israels ankündigten.
    Gleichwohl vertritt die palästinensische Seite bis heute unverrückbar die Position, dass die Gründung des jüdischen Staates eine „Nakba“, also eine Katastrophe gewesen sei – vergleichbar mit dem Holocaust – und dass erst jüdisch-zionistische Milizen und danach die israelische Armee die palästinensischen Araber gezielt und systematisch vertrieben habe. Dieser zählebige Mythos wird auch von den europäischen Sympathisanten der Palästinenser vertreten, wie nicht zuletzt die Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ zeigt, die deutschlandweit bislang an rund 80 verschiedenen Orten zu sehen war, darunter unlängst auch im Kölner „Allerweltshaus“. Sie präsentiert die Araber respektive Palästinenser durchweg als so unschuldige wie harmlose Opfer einer generalstabsmäßig geplanten zionistischen Aggression.
    Diese Sicht- und Herangehensweise folgt einer in den Gesellschaftswissenschaften höchst populären postmodernen Strömung, die keine historischen Tatsachen mehr kennen will, sondern nur noch „Narrative“. Ist dieser Ansatz ganz grundsätzlich mehr als fragwürdig – weil es ihm bloß um Befindlichkeiten und „Identitäten“ zu tun ist –, so führt er in Bezug auf den „Nahostkonflikt“ absichtsvoll zu einer Dämonisierung und Delegitimierung Israels: Aus einer scheinbar äquidistanten Position heraus werden dem Zionismus und dem jüdischen Staat letztlich die Existenzberechtigung abgesprochen, werden die Palästinenser zu den „Opfern der Opfer“ und die Israelis zu Okkupanten, Räubern und Mördern. Der antisemitische Subtext ist dieser Methode immer schon eingeschrieben.
    Der Vortrag von Alex Feuerherdt wird sich dem Mythos „Nakba“ sowie weiteren Legenden im Zusammenhang mit der Gründung des Staates Israel widmen und prüfen, weshalb sie bis heute gepflegt werden, wie sich demgegenüber die Wirklichkeit darstellt und warum eigentlich niemand ein Rückkehrrecht für die Hunderttausenden Juden fordert, die 1948/49 aus den arabischen Staaten, in denen sie lebten, fliehen mussten.

    Zum Referenten: Alex Feuerherdt (42) ist Lektor und freier Publizist. Er lebt in Köln und schreibt schwerpunktmäßig über den Nahen Osten, u.a. für KONKRET, die Jungle World, die Jüdische Allgemeine und den Tagesspiegel.

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    • 23. Juni 2012 16:37

      Köln, Kassel, Hauptsache verständige Zuhörer. (Und damit das klar ist: dies ist eine Anspielstation zu einem der besten Zuspieler, die ich auf dem Platz gesehen habe.)

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  10. 27. Juni 2012 16:06

    Ein schlüssiger Vorschlag von Tilman Tarach, der bei den hiesigen Antizionisten so wenig Gehör finden wird, wie bei den despotischen arabischen Führern. Das Wehklagen über das Schicksal der Palästinenser ist meist nur geheuchelt. Die eigentliche Motivation für die Israelkritik der Antizionisten ist ihr tiefer Judenhass.

    Die überwiegende Mehrheit der israelischen Palästinenser ist nach entsprechenden Umfragen froh, im Besitz eines israelischen Passes zu sein. Die palästinensischen Bewohner des Ostjerusalemer Stadtteils Jabel Mukaber sind vor ein israelisches Gericht zogen, um eine Änderung des Verlaufs des von Israel errichteten Sicherheitszauns zu erwirken, weil sie lieber unter israelischer als unter palästinensischer Herrschaft leben wollen. Der israelische Araber Zohair Hamdan sammelte hierfür über 10 000 Unterschriften unter israelischen Arabern.

    Die Araber in Jerusalem haben das Vertrauen in die palästinensische Führung länst verloren, deshalb ziehen es die meisten von ihnen vor, nicht nur wegen der wirtschaftlichen Vorteile, unter israelischem Einfluss zu leben. Kein Wunder, die mittelalterliche Politik der palästinensischen Führungen ist nicht unbedingt anziehend. Wenn es einen Volksentscheid gäbe, dann würde nur eine Minderheit sich der palästinensischen Autonomie anschließen, sagte von einigen Jahren Ras Hamis, ein Bürgermeister eines palästinensischen Viertels am östlichen Rand Jerusalems. 5000 palästinensische Araber sind in den letzten sieben Jahren in seinen Ortsteil gezogen, aus Sorge andernfalls den israelischen Pass in einen palästinensischen eintauschen zu müssen.

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    • 28. Juni 2012 13:09

      Den Verdacht hatte ich schon immer: Den „Israelkritikern“ geht es nicht um das Schicksal der Palästinenser, sondern vielmehr um ihr eigenes Wohlbefinden, besser der Überwindung ihres „Judenknackses“

      Über die Befreiung vom „Judenknacks“ schrieb Tjark Kunstreich in Konkret:

      „….. so war die Gruppe, die unter anderem als „Tupamaros Westberlin“ firmierte, ein Spaltprodukt der Kommune 1, die mit dem Anschlag auf das Jüdische Gemeindehaus die Konsequenz eines Aufenthalts bei der Al Fatah in Jordanien zog. Die Palästinenser sollten gewissermaßen die Vietnamesen ersetzen, oder in den Worten von Dieter Kunzelmann: „Palästina ist für die BRD und Europa das, was für die Amis Vietnam ist. Die Linken haben das noch nicht begriffen. Warum? Der Judenknax. ›Wir haben 6 Millionen Juden vergast. Die Juden heißen heute Israelis. Wer den Faschismus bekämpft, ist für Israel.‹ So einfach ist das, und doch stimmt es hinten vorne nicht. Wenn wir endlich gelernt haben, die faschistische Ideologie ›Zionismus‹ zu begreifen, werden wir nicht mehr zögern, unseren simplen Philosemitismus zu ersetzen durch eine eindeutige Solidarität mit Al Fatah, die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich von Gestern und Heute und seine Folgen aufgenommen hat.“ Der drei Wochen nach dem Anschlag in der Szenepostille „Agit 883“ erschienene „Brief aus Amman“, Kunzelmanns Erfahrungsbericht von der Front („Hier ist alles ganz einfach“), brachte die Neuorientierung auf den Punkt: Die Überwindung des „Judenknackses“ ist die Voraussetzung, die Wirklichkeit zu begreifen und den Kampf aufzunehmen: „Daß die Politmasken vom Palästinakomitee die Bombenchance nicht genutzt haben, um eine Kampagne zu starten, zeigt nur ihr rein theoretisches Verhältnis zu politischer Arbeit und die Vorherrschaft des Judenkomplexes bei allen Fragestellungen.“ Mit der „Bombenchance“ ist offenbar das Attentat gemeint. ….“

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    • 2. Juli 2012 19:50

      Claudio Casula schreibt in „Spirit of Entebbe“ über die arabischen Staatsbürger Israels und über El Mutallat, ein Gebiet in dem sich ein Fünftel der arabischen Bevölkerung Israels befindet. Über dieses „arabische Dreieck“ und einen entsprechenden Gebietstausch gibt es hitzige Diskussionen in Israel. El Mutallat könne doch im Gegenzug für größere Siedlungsblöcke im Westjordanland der palästinensischen Autonomiebehörde zugeschlagen werden. Im Bestreben, eine dauerhafte jüdische Bevölkerungsmehrheit zu erhalten, würden nicht wenige Israelis das “Dreieck” lieber jenseits des Sicherheitszaunes sehen, ebenso wie viele arabische Vororte Jerusalems. So kämen mit einem Schlag mehr als 450.000 israelische Araber in den Genuss, offiziell Palästinenser zu werden, ohne umziehen zu müssen.

      Casula fasst zusammen: „Bei allen großen und kleinen Ungerechtigkeiten, die der arabischen Minderheit in Israel widerfahren mögen, kann sich nach allen Umfragen nur eine winzige Minderheit vorstellen, als Palästinenser in Palästina zu leben. Wohlgemerkt: nicht einmal, wenn dafür kein Umzug notwendig würde. Und das, obwohl sie schon seit 1948 unter israelischer “Besatzung” lebt. In den kleinen arabischen Ortschaften in der Nähe der Siedlung Alfej Menashe war die Verzweiflung groß, nachdem vor Jahren ein Imam beim Obersten Gerichtshof in Jerusalem erfolgreich gegen den Verlauf des Sicherheitszaunes geklagt hatte. Dem Geistlichen war die “nationale Ehre” wichtiger als das Wohlergehen seiner Mitbürger, die nun außerhalb des Zauns werden leben müssen.

      Wann immer also einer daherkommt und von der “unterdrückten arabischen Minderheit” schwadroniert, sollte man ihn nur eines fragen: warum diese lieber in der zionistischen Hölle als im Paradies der palästinensischen Befreiungsbewegungen leben möchte. Weiß er darauf keine Antwort, so möge er die unsterbliche Empfehlung Dieter Nuhrs beherzigen: Wenn man keine Ahnung hat: einfach mal Fresse halten.

      Leben in der zionistischen Hölle

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      • 3. Juli 2012 10:48

        Sowas lesen deutsche Antizionisten gar nicht gerne. Die angesprochenen Umfrageergebnisse unter den Palästinensern hat mit Sicherheit der Mossad gefakt. Hihi

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  11. 10. Juli 2012 10:42

    Im Fussball spezifizieren sich in Jordanien die Fans in `Palaestinenser` und `Jordanier`. Araber sind se freilich alle/

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  12. 10. Juli 2012 10:45

    Danke aber für den Blog! Manche schaeumen da zwar. Meinen Hass zu sehen und saen welchen…

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    • 12. Juli 2012 09:39

      Stimmt hibouh,
      ihr schäumen muss in Kauf genommen werden. Ich kann verstehen dass es schmerzhaft sein muss, wenn gewisse Weltbilder zusammenbrechen, es aber partout nicht zugegeben werden darf. Diese Gewissheit ist irgendwie auch eine Antriebsfeder.

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  13. MEMO permalink
    23. Juli 2012 11:58

    Was mir gerade in die Finger gekommen ist – Broder vergleicht Ärzte, die die Beschneidung ablehnen auf unschöne Art und Weise…. mit dem Reichsverband der Kinderärzte:

    „Kennen Sie eines der bewegendsten Dokumente aus der Zeit des Dritten Reichs? Es ist ein Schreiben des “Reichsverbandes der Kinderärzte im Altreich, der Ostmark und dem Generalgouvernement” an den Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Heinrich Himmler, er möge bitte “jüdische Kinder” von der “Durchführung der judenpolitischen Maßnahmen” verschonen, bis sie so alt sind, dass sie über ihre “Zugehörigkeit zum Judentum entscheiden können”.

    Was, Sie kennen das Dokument nicht? Kein Wunder, es existiert nicht. Was es aber gibt, ist ein Offener Brief von über 100 Medizinern und Juristen an die Bundesregierung und den Bundestag, “jüdisches und islamisches Leben im Rahmen der deutschen Rechtsordnung zu schützen” und die “Durchführung medizinisch nicht notwendiger irreversibler Genitalbeschneidungen von Jungen, verbunden mit hohem Risiko für bleibende genitale Beschädigungen und seelische und sexuelle Beeinträchtigungen” für unzulässig zu erklären, bis die “Betroffenen” über “eine Beschneidung in einwilligungsfähigem Alter” entscheiden können.

    ———–

    Meine Frage, da einige der Autoren sich hier ebenfalls ablehnend zur Beschneidungspraxis geäußert haben:

    Ist es – hier gibt es ja Broder-Fans und ein gewisser Breitenberger durfte sogar einen Text auf „auchgut“ veröffentlichen – jetzt legitim, die Ablehner hier als legitime geistige Nachfolger der fiktiven Ärzte des Dritten Reiches zu bezeichnen.

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    • 23. Juli 2012 12:36

      Was hat das mit dem „Vorschlag zur Güte“ zu tun? Völlig Off Topic, dein Kommentar!

      Ich empfehle den ganzen Artikel zu lesen: Broder schreibt zum Beispiel: „Es gibt bestimmt gute Gründe, die gegen eine Beschneidung im nicht einwilligungsfähigen Alter sprechen, so wie es gute Gründe gegen das “Waterboarding” gibt, dem christliche Kinder schon bald nach der Geburt unterzogen werden.“ Ich stimme Broder zu, das Engagement und die überraschende „Menschenliebe“ und Sorge um die Unversehrtheit bei Juden gewisser Leute stimmen nachdenklich. Meine Position zu der Thematik habe ich bereits hier dargelegt.

      Ich befürworte zu dem Beschneidungs-Thema die Trilogie bei „nichtidentisches“: Schuld und Vorhaut, “Die latente Unehrlichkeit ihres positiven Israel-Knacks…” – Eine Diskussion der Gegner der Gegner der Beschneidung und Ein Beitrag zur Beschneidungsdebatte

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      • MEMO permalink
        23. Juli 2012 12:52

        Ach ja – hatte ich vergessen. Das ist natürlich was ganz Anderes. Und im Zweifelsfall liegt es natürlich immer am Judenknacks – selbst dann, wenn es ursprünglich um die islamische Beschneidung ging.

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      • MEMO permalink
        23. Juli 2012 12:53

        Nachtrag: Du hast natürlich Recht – es ist off topic. Das liegt allerdings auch daran, dass Artikel über die grottige Suche hier nur schwer auffindbar sind. Probier es einfach mal selbst aus. Irgendwann ist man die Suche halt Leid.

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        • 23. Juli 2012 23:07

          Flucht in die banale formale Agitation. – Weil man kein Sachhaltiges zu sagen hat. Immer dasselbe Spiel …

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        • MEMO permalink
          24. Juli 2012 12:13

          Schwätzender Stalker

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    • 23. Juli 2012 15:36

      #comment-18588 unten schreibt: >>>Meine Frage, da einige der Autoren sich hier ebenfalls ablehnend zur Beschneidungspraxis geäußert haben:
      Ist es – hier gibt es ja Broder-Fans und ein gewisser Breitenberger durfte sogar einen Text auf “auchgut” veröffentlichen – jetzt legitim, die Ablehner hier als legitime geistige Nachfolger der fiktiven Ärzte des Dritten Reiches zu bezeichnen.<<<
      Ist das Dein ‚Ich-bin-selbst-unabhängig-stecke-aber-alle-anderen-in-einen-Sack-Piraten-Liberalismus‘? – – –
      Ich denke schon …

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  14. 13. Dezember 2012 20:48

    Bereits vor einigen Jahren schrieb Tilman Tarach über den einmaligen Vorgang in der Weltgeschichte, den vererbbaren Flüchtlingsstatus der Palästinenser. Soeben lese ich bei Louis Levy einen neuen Artikel über die palästinensische Flüchtlingsorganisation, die UNRWA:

    EXCEPTIO PROBAT REGULAM IN CASIBUS NON EXCEPTIS

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