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Deutscher Judenboykott gestern und heute

25. Oktober 2012

Die „Solidarische Kirche im Rheinland“ unterstützt den Aufruf zum Kaufverzicht auf Waren aus israelischen Siedlungen, genauer die katholische Pax-Christi-Aktion „Besatzung schmeckt bitter. Auf der Homepage der Evangelischen Kirche steht, nachdem die Gruppierung eine eindeutige Kennzeichnung von Waren aus israelischen Siedlungen gefordert hat: „Die Solidarische Kirche, die ihre Wurzeln im Widerstand gegen die von den Nationalsozialisten dominierte Reichskirche hat, ist im Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung engagiert.“ Der Landespfarrer Dr. Volker Haarmann, der bei der Tagung zugegen war, wandte sich als einziger ausdrücklich gegen diesen Beschluss seiner „Solidarischen Kirche“. Wenn es um Antisemitismus geht, scheint es mit der Ökumene im Großen und Ganzen recht gut zu klappen.

Boykotte jüdischer Unternehmen und Geschäfte gibt es im deutschen Antisemitismus seit etwa 1890. Beispielsweise rief der evangelische Pfarrer Friedrich Wilhelm Auer aus der bayerischen Landeskirche bereits 1921 öffentlich zum Boykott jüdischer Geschäfte auf. In seinem „Abwehrkampf gegen rassische und geistige Überfremdung“ erhob es der Evangelische Bund 1924 zur „christlichen Pflicht“ nicht bei Juden zu kaufen. 1927 schrieb das evangelische Wochenblatt Licht und Leben von der „wohlbegründeten Abneigung der Völker“ gegen die Juden. „Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Juden!“, war der Slogan und die erste reichsweite Maßnahme gegen die deutschen Juden nach der nationalsozialistischen Machtübernahme während des „Aprilboykotts“ am 1. April 1933. Das „Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Gräuel – und Boykotthetze“, unter der Leitung von  Julius Streicher, bezeichnete den „Kaufverzicht“ als Vergeltungsaktion und Warnung für das Weltjudentum. Kein Bischof, keine Kirchenleitung, keine Synode protestierte gegen die Verfolgung der Juden in Deutschland. Nur Einzelne wie der katholische Pfarrer Josef Knichel verurteilten den Judenboykott in einer Predigt, wofür er prompt verhaftet wurde.

Nicht nur die Evangelische und die Katholische Kirche sowie die Nationalsozialisten, riefen und rufen seit 1890 zum Boykott jüdischer Waren auf, seit einigen Jahren machen auch Politiker und Anhänger der Linken diesbezüglich auf sich aufmerksam. Beispielsweise rief die Bremer Linkspartei, unterstützt mit Protesten vor Supermärkten zum Boykott von Produkten auf, die mit dem Herkunftsland Israel gekennzeichnet sind. Darunter fallen Datteln, Blumen, Trauben, Kräuter, Cherry-Tomaten, Gurken, Paprika, Avocados, Peperoni, und Zitrusfrüchte. Als Begründung gaben die Nachahmer die israelische Besetzung des Westjordanlandes, die dortigen jüdischen Siedlungen und die dort geernteten Früchte an. Eine Minderheit in der Linkpartei kämpft gegen diesen Antisemitismus an. Petra Pau schrieb empört auf ihrer Homepage: „Die Assoziation, „Kauft nicht bei Juden!“, liegt nah, allemal in Deutschland. Entweder sie übersahen, was ihre Aktion auslösen könnte. Das wäre kurzsichtig. Oder sie nahmen es bewusst in Kauf. Das wäre antisemitisch.“

An der Siedlungspolitik Israels gibt es durchaus einiges zu kritisieren, vom Verlauf der Schnellstraßen bis zu den wenigen Siedlungen auf privatem Boden.  Wie alle Staaten dieser Welt machen auch israelische Regierungen Fehler. Die Kritiker Israels übersehen allerdings die Weigerung der arabischen Staaten, nach dem  im Sechs-Tage-Krieg über Frieden auch nur zu verhandeln. Diese Weigerung hält bis heute an. Nach der Gegenleistung „Land für Frieden“ zog sich Israel aus den vormals besetzten Gebieten der Sinaihalbinsel zurück. Ariel Sharon gab im Jahr 2005 ohne Gegenleistung die Siedlungen im Gazasteifen auf, was Israel mit tausendfachem Raketenbeschuss bis heute gedankt wird. Ministerpräsident Barak bot in Camp David im Jahre 2000 an, über 100 Siedlungen, was zwei Drittel der Siedlungen ausmacht,  aufzugeben und den Palästinensern die Kontrolle über fast 96 Prozent der Westbank zu überlassen. Die Palästinenser lehnten den Vorschlag ab und starteten stattdessen ihre „Intifada“. Die israelische Siedlungspolitik in einem legalen Vakuum entstand aus der Frage, was mit diesen Gebieten geschehen solle. Auch wenn die Westbank heutzutage häufig als „palästinensisches“ Land bezeichnet wird, so waren doch zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte Jerusalem oder das Westjordanland unter palästinensisch-arabischer Souveränität. David M. Phillips schreibt dazu: „Das eigentliche Ziel eines rechtswidrigen Versuches, das Völkerrecht zur Delegitimation der Siedlungen zu verwenden, scheint klar –  es ist das gleiche Argument, mit dem Feinde Israels versuchen, den jüdischen Staat als Ganzes zu delegitimieren.“   Schon von alters her lebten in der Westbank und im Gazastreifen, mit Ausnahme  der jordanischen und ägyptischen Besatzung von 1948 bis 1967, Juden. Die überwiegende Mehrheit der Siedlungen ist zudem in unbewohnten Landstrichen errichtet. Die israelischen Siedlungen sind nicht das Hindernis für den Frieden, es ist der prinzipielle palästinensische Unwille, Israel anzuerkennen. Um es mit Yaacov Lozowick zu sagen: „Seit 1967 übte Israel die Herrschaft über einen großen Teil der palästinensischen Bevölkerung aus, und sein Verhalten kann in vieler Hinsicht kritisiert werden. Dennoch könnte nur ein Narr behaupten, dass sich die Palästinenser in der umgekehrten Situation mit den Maßnahmen, wie sie die Israelis getroffen haben, zufrieden geben würden. Sollten die Palästinenser jemals Herrschaft über die Juden erlangen, wird Palästina ebenso judenrein werden, wie es der größte Teil Europas heute ist: eine kleine Gemeinde hier und dort und Gespenster überall. Um es so deutlich wie möglich zu sagen: Israel blockiert lediglich die nationalen Ambitionen der Palästinenser (beziehungsweise hat das früher getan), die Palästinenser hingegen bedrohen die nackte Existenz der Juden.“ Die Siedlungsfrage wird im Rahmen der Status-Endverhandlungen geregelt werden müssen. Dazu müssen beide Parteien an den Verhandlungstisch. Selbstverständlich muss der anschließende Friedensvertrag ausdrücklich gestatten, dass in der Westbank Juden leben dürfen, wie heute in Israel auch Araber leben.

Diese geschichtlichen Zusammenhänge und juristischen Fragen interessieren freilich „Pax Christi“, die „Solidarische Kirche im Rheinland“ und die anderen Judenboykotteure nicht. Sie fordern ihre deutschen „Volksgenossen“ auf, sich zu „wehren“ und nicht bei jüdischen Händlern und Herstellern etwas zu kaufen. Sie fordern das auf ihren aus China stammenden Notebooks, in ihren mit russischem Erdgas beheizten Häusern, wie es Alan Posener kürzlich so ähnlich ausdrückte.

64 Kommentare leave one →
  1. 25. Oktober 2012 14:27

    In Jakob Augsteins Freitagscommunity wurden beinahe täglich Boykottaufrufe gegen Israel unterstützt oder gar initiiert. In einem Blog wurde ausnahmsweise der Aufruf der Bremer Linkspartei als antisemitisch kritisiert. Nachfolgend die Stellungnahmen, die Kritik, bzw. die Rechtfertigungen der Freitagsblogger:

    „Ich glaub da gehts um Obst und nicht um Antisemitismus…“ (Kurt C. Hose) –„ Nachfolgend Zitate aus der von Mandelbrot verlinkten Mitteilung der Linken. Ich frage mich, was daran antisemitisch sein soll.“ (weinsztein) – „Der Boykott richtet sich gegen Produkte aus israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten. Wem möchten Sie weismachen, israelische Siedler seien ‚einfache Bauern‘?“ (dame.von.welt) – „Klar, die Antisemitismuskeule. Wundert mich wenig. Wer sich über die Kampagne: Boycott, Disvestment and Sanctions ernsthaft informieren will, sollte deren Website besuchen oder über Wikipedia weitere links ansteuern“ (Alien59)- „ und wenn orangen aus israel boykottiert werden, dann ist das antisemitisch, weil die orangen jüdisch sind?“ (Rahab) – „und sag mir, wieso dürfen staaten einen auch wirtschaftsboykott gegen andere staaten verhängen, ohne dass dir das rassistisch vorkommt – aber wenn einzelne darauf aufmerksam machen, dass der kauf bestimmter waren aus einer bestimmten gegend dazu beiträgt, in derselben gegend eine andere wirtschaftsform zu zerstören und dadurch eine bestimmte gruppe von menschen ihrer existenzgrundlage zu berauben, dann nennst du das schäbig und rassistisch?“ (Rahab)- „Es kann nicht sein, dass Juden zu einer ewig priveligierten Opfergruppe stilisiert werden und daher Israel einen ewigen Sonderfall im Weltgeschehen darstellt! Ich bin sicher, dass das auch viele Juden wie auch Israelis nicht wollen“( miauxx) – „Wie viele Kriege sind in den vergangenen 60 Jahren vom Iran ausgegangen und wie viele von Israel?“ (Uwe-Jürgen Ness) -„ Übrigens: Die ersten und einzigen beiden Atombomben wurden auch von einem „demokratischen Rechtsstaat“ geworfen, an den sich just Israel so gerne anlehnt.“(Uwe-Jürgen Ness) – „ Oooch und die paar Kriegchen, die Israel verbrochen hat, waren selbstredend alle gleichsam Notwehr. Schon klar.“ (Uwe-Jürgen Ness) – „Boykottaufrufe, damals gegen Apartheid und zionistische Politik, gab es auch früher schon. Damals hätte sich niemand getraut, solche Aufrufe als „nationalsozialistisch“ zu bezeichnen, denn es wären noch Menschen da, die das Nazenregime persönlich erlebt hatten.“ (Claudia) –„Ich habe an dieser Stelle Zuckermann und andere gegen die inquisitorischen Methoden von Konkret verteidigt. Der permanente Antisemitismusvorwurf gegen linke Israelkritiker ist falsch und durch Bagatellisierung sogar gefährlich. Und so kommt es auch hier wieder, wie es kommen musste: gerade wollte ich mandelbrot und donnerstag mit ihrer Kritik ausnahmsweise einmal recht geben, da muss ich feststellen, dass auch ihre Kritik nur eine instrumentelle ist: Der Antisemitismusvorwurf dient dazu, das Verbot der Linken zu fordern.“ (wwalkie) – „Der ausschließlich fast nur noch pathologisch anmutende und hysterische Anti-Antisemitismuswahn einiger exlinker Neocons und ihrer altrechten Anhängerschaft, schlägt mittlerweile so abstruse und bizarre Kapriolen – die neben Fassungslosigkeit und resignierten Abwinken – bei vielen leider immer noch als Provokationsschiene zu funktionieren scheint. Cui bono?“ (Phineas Freek)

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    • 25. Oktober 2012 18:43

      Die Aussagen und Ansichten der „Freitagsavantgardisten“ zu ihren schändlichen Boykottaufrufen gegen Juden sind bezeichnend und typisch.

      Rainer Trampert hat in der aktuellen Konkret (11/2012) einen wunderbaren Artikel über Jakob Augstein und sein antizionistisches Projekt den „Freitag“ geschrieben.

      Ich werde morgen, spätestens übermorgen, so es meine Zeit erlaubt Auszüge aus diesen „Freitag Gebeten“ von Rainer Trampert an dieser Stelle in einem eigenen Artikel veröffentlichen. Kleiner Vorgeschmack, O-Ton Rainer Trampert:

      „Augstein wird bestreiten, ein Antisemit zu sein. Aber die phantasierte jüdische Weltherrschaft, die Weltkriegsgefahr, die Aufregung über eine Fiktion und die Gleichgültigkeit gegenüber realen Kriegen und Kriegstoten, die Insinuationen, daß Israel hinter dem Mohammed-Film, dem Krieg in Syrien und der iranischen Bombe stecke und die Toten in den innerarabischen Machtkämpfen zu verantworten habe, die Wiederholung der Lüge vom Juden, der aus dem Antisemitismus Profit schlage, diese ganze Sammlung perfider Projektionen zeigt eine Verblendung, die mit einer Kritik an Aspekten israelischer Politik nichts mehr zu tun hat. »Wenn der Bürger schon zugibt, daß der Antisemit im Unrecht ist, so will er wenigstens, daß auch das Opfer schuldig sei« (Adorno)“

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      • 25. Oktober 2012 19:40

        Da warte ich gerne.
        Bekannt ist mir übrigens das Duo Trampert – Ebermann. Natürlich nicht von Phönix, sondern zweimal live auf der Bühne. Da bleibt keine Erkenntnis trocken!
        Ansonsten: Wieder mal das Schicksal des Kioskkäufers …

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    • 26. Oktober 2012 10:32

      Freitagstypische Zitate: „….da gehts um Obst und nicht um Antisemitismus ….“- „Ich frage mich, was daran antisemitisch sein soll“ – „Klar, die Antisemitismuskeule …“ „- „..und sag mir, wieso dürfen staaten einen auch wirtschaftsboykott gegen andere staaten verhängen, ohne dass dir das rassistisch vorkommt..“ – „…Es kann nicht sein, dass Juden zu einer ewig priveligierten Opfergruppe stilisiert werden..“ – „….„Boykottaufrufe, damals gegen Apartheid und zionistische Politik, gab es auch früher schon. Damals hätte sich niemand getraut, solche Aufrufe als “nationalsozialistisch” zu bezeichnen..“ – „Die ersten und einzigen beiden Atombomben wurden auch von einem “demokratischen Rechtsstaat” geworfen, an den sich just Israel so gerne anlehnt„……

      Zu „Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Juden!“ dürften die Nazis damals ähnliches geschwurbelt haben, vielleicht: Es geht nicht um Juden sondern nur um jüdische Waren oder Boykottaufrufe gegen Juden hat die evangelische Kirche schon vor uns gemacht oder Klar, die Boykottkeule?

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        26. Oktober 2012 11:07

        Die „Wahrheit“ liegt ja meist irgendwo dazwischen. Boykotte werden gegen Staaten verhängt, die sich völkerrechtswidrig verhalten, nicht aber gegen Religionsgemeinschaften oder Ethnien. Insofern ist jeder Boykottaufruf gegen Religionsgemeinschaften und Ethnien illegitim. Das ist der entscheidende Punkt und das scheinen diese Dampfplauderer nicht zu begreifen.

        Auf einem völlig anderen Blatt steht, ob es einen Boykott gegen Israel geben darf. Klar darf es den geben – unter den absolut gleichen Voraussetzungen, die auch bei einem anderen Staat erfüllt sein müssen. Sind diese nicht erfüllt, ist der Ruf nach einem Boykott auf diesen Niveau unredlich. Ganz einfach. Um das zu erkennen, benötigt es kein Antisemitismus-Argument, es ist bereits politisch und völkerrechtlich absurd und unangemessen.

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      • 26. Oktober 2012 13:32

        Fakt ist, dass sich die Boykottaufrufe von Julius Streicher genauso gegen Juden richteten wie die Boykottaufrufe in Augsteins „Freitag“, von Pax Christi, von der Linkspartei und der “Solidarischen Kirche im Rheinland“. Damit haben sie eine bestimmte Position bezogen, gegen Israel und für die Palästinenser (incl. Hamas und dem arabischen Antisemitismus). Diese Position ist heute so irrational wie zu Zeiten Streichers.

        Wer in Deutschland 67 Jahre nach Auschwitz Boykottaufrufe gegen Juden unterstützt oder initiiert müsste schon sehr gewichtige Argumente haben um diese Ungeheuerlichkeit zu rechtfertigen. Diese Argumente fehlen, denn Israel ist kein Unrechtstaat, im Gegensatz zum Iran. Bezeichnenderweise sprechen sich genau dieselben Leute, die zum Judenboykott aufrufen, gegen Iran-Sanktionen aus. Wenn man dann noch die Aussagen vom „Apartheidstaat Israel“, vom „KZ Gaza“ usw. dazu nimmt, dann kann man schon davon ausgehen, dass Antisemitismus das Hauptmotiv für das antijüdische Engagement dieser Leute ist.

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        26. Oktober 2012 13:47

        Streicher interessiert mich nicht und die Spezialisten des Freitag sind auch nicht Streicher, schon begründet in der Andersartigkeit des geschichtlichen Kontextes. Man kann das nicht vergleichen. Ihre „Motive“ sind mir auch eher gleichgültig, solang das, was sie verbreiten, auch so als gefährlicher Stuss erkennbar ist.

        Darin, dass Israel natürlich kein Unrechtsstaat ist, folge ich Dir. Ich erwähnte ja in der Vergangenheit bereits, dass ein Staat das Recht besitzt, Fehler zu begehen, nur eben nicht, einer zu sein. Davon ist Israel, trotz einer meiner Meinung nach verfehlten Siedlungs- und einer ungeschickten Palästinenserpolitik, Lichtjahre weit entfernt. Demzufolge sind Boykotte durch nichts gerechtfertigt. Punkt, Antisemitismus hin, Antisemitismus her, denn selbst, wenn die Boykott-Fordernden über jeden Zweifel erhaben wären, antisemitisch zu sein (was sie zum Teil jedoch sind), bliebe die Forderung Idiotie in Reinform, die nichts besser machen würde.

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  2. 25. Oktober 2012 17:27

    Wenn die braunen Kampfschnaken wüssten wie viel Israel in ihrem Computer und in ihrem Handy steckt. Mir schmecken die israelischen Paprika, Avocados und Kartoffeln am besten. Darum kauf ich sie auch.

    Der Antisemitismus ist so was von schaebbig.

    Euer Erwin aus Wanne

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      25. Oktober 2012 17:45

      Mein Computer ist 100% Foxconn Group. Ansonsten kaufe ich ja gerne Kartoffeln aus Deutschland, Paprika aus dem europäischen Ausland. Aber nicht wegen der Siedler, sondern wegen der Ökobilanz und der Förderung heimischer Landwirtschaft.

      Das Schnäpsken kommt ja zum Glück aus der Nachbarschaft.

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    • 26. Oktober 2012 10:13

      Ich finde den USB-Stick ganz nützlich und die Avocados wachsen bei uns in Bayern sehr schlecht, deshalb bevorzuge ich die aus Israel.

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      26. Oktober 2012 10:53

      Den USB-Stick mag ich ebenfalls, wenngleich ich ihn nicht nutze, sondern Karten von SanDisk. Der USB-Stick war auch eine tolle Leistung. Aussagen wie diese allerdings sind bescheuert wie letztlich auch rassistisch:

      „Wir Israelis haben ein hohes Potential an IQ wegen der Tradition des Talmud-Studiums“, sagt Moran.“

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    • 26. Oktober 2012 13:15

      „Mein Land ist von Feinden umgeben und wird ständig angegriffen. Du wächst mit Eltern aus Verfolgungssituationen auf. Du wirst erzogen, ans Überleben zu denken.“ Der Militärdienst spiele dabei eine entscheidende Rolle. „Mit 19 befehligst Du eine Soldatentruppe. Du führst sie in den Tod oder in den Erfolg. Die Araber kämpfen nicht um das blanke Überleben. Für 80 Millionen Einwohner Ägyptens ist Krieg gegen Israel keine Überlebensfrage.“ (Dov Moran, Erfinder des USB-Sticks)

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        26. Oktober 2012 13:36

        Ja, das kann ich alles nachvollziehen, nur hat das weder mit dem USB-Stick, noch mit der angeblichen Zusatzintelligenz durch das Studium des Talmud etwas zu tun, sondern mit einer durchaus nachvollziehbaren Sicht der Dinge. Zudem kämpfen keine 80 Millionen Ägypter gegen Israel. Das ist ebenfalls eine – verständliche – subjektive, gefühlige Sicht, keine Wahrheit und erst recht keine abschließende. Allerdings erklärt Moran gut, woher diese Sicht rührt und letztlich auch, welch verheerende Folgen das Ganze hat.

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    • 27. Oktober 2012 12:04

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  3. 25. Oktober 2012 19:30

    Der Landespfarrer Volker Haarmann, der sein ‚Nein‘ in einem Nachtrag zu den bekanntgegebenen Essener Beschlüssen explizit machte, scheint auch sonst, bei anderen Themen, ein vernünftiger Kopf zu sein. Gelobt sei, wer solche Kirchenmänner hat!

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    • 26. Oktober 2012 10:20

      Volker Haarmann scheint der einsame Rufer in der Evangelischen Kirche zu sein. Einer seiner Gegenspieler, ein gewisser Jochen Vollmer macht auf Hardliner, der könnte durchaus beispielsweise als „JochenBerlin“ bei Augsteins Avantgarde mitmachen.

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      26. Oktober 2012 10:48

      Original und Fälschung zu Jochen Vollmer:

      2. Zum Dilemma des Staates Israel

      Der Staat Israel will ein jüdischer und ein demokratischer Staat sein. Als jüdischer Staat ist Israel seinen religiösen Traditionen verpflichtet, die nicht allen Staatsbürgern zugänglich sind. Als demokratischer Staat ist Israel der Gleichheit aller seiner Bürger und Bürgerinnen vor dem Gesetz und den allgemeinen Menschenrechten verpflichtet. Die demokratischen Elemente Israels sind auf Grund seiner vorrangigen jüdischen Identität erheblich eingeschränkt. Israel hat bis heute keine Verfassung. Umfang und Geltungsbereich religiöser Gesetze konnten bislang nicht in einem Konsens geklärt werden.

      2. Zum Dilemma des Staates Bundesrepublik Deutschland

      Der Staat Bundesrepublik Deutschland will ein christlicher und ein demokratischer Staat sein. Als christlicher Staat ist die Bundesrepublik ihren religiösen Traditionen verpflichtet, die nicht allen Staatsbürgern zugänglich sind. Als demokratischer Staat ist die Bundesrepublik Deutschland der Gleichheit aller seiner Bürger und Bürgerinnen vor dem Gesetz und den allgemeinen Menschenrechten verpflichtet. Die demokratischen Elemente der Bundesrepublik Deutschland sind auf Grund seiner vorrangigen christlichen Identität erheblich eingeschränkt. Die Bundesrepublik Deutschland hat bis heute keine Verfassung. Umfang und Geltungsbereich religiöser Gesetze konnten bislang nicht in einem Konsens geklärt werden.

      Das mal an die Adresse Vollmers.

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  4. MEMO permalink
    26. Oktober 2012 10:05

    Mal abgesehen vom geschichtlichen Aspekt, der ein besonderer ist. Derartige Boykotte richten sich immer gegen eine Gruppe von Menschen, die ohnehin schon unter schwierigen Bedingungen lebt und sich – wie die Gegenseite auch – in das „von oben“ aufgebürdete System einfinden, darin leben, muss. Im Hintergrund steht hier als Motivation auch ein sonderlicher Heimatgedanke, der da deutschtümelnd mitschwingt und auf dessen Basis argumentiert wird – letztlich. Letztlich wird auf der Basis eines Überfremdungsarguments der Jude als Fremdkörper in Palästina ausgemacht. „Witzig“, dass es hierzulande oftmals umgekehrt ist – da stört der Migrant das Heimatgefühl des Deutschen. Ich habe mich dazu auf Metropolenmond im Zusammenhang mit dem rechtspopulistisch argumentierenden Sozialdemokraten Buschkowsky näher ausgelassen, der verzweifelt nach Läden sucht, die Schweinefleischprodukte anbieten. Im Grunde haben Israel und die Palästinensergebiete nichts weiter als ein Multikulti-Problem, welches gelöst werden muss, um es einmal salopp zu beschreiben. Die Diskussion mit den Fehlern, was die Siedlungspolitik betrifft, lasse ich mal außen vor in dieser Betrachtung. Die wurden/werden gemacht. Aber Fehler werden immer gemacht – man muss eben konstruktiv mit ihnen umgehen und sie nicht wiederholen. Diese rechtfertigen aber eben nicht Boykottaufrufe gegen letztlich ganz normale Bürger, die auch nur irgendwie leben möchten (auch dann nicht, wenn einige israelische Siedler extremistisch sind).

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    • 26. Oktober 2012 19:50

      All Deinen Bemerkungen zu Boykott als politisches Mittel hier und auch weiter oben in Deinen Kommentaren kann ich zustimmen. – Ich will meinen Aspekt sagen:
      Wenn Deutsche, egal welcher politischen Farbe oder sonstigen Bekenntnisse Boykottmaßnahmen gegen Israel oder gar bestimmte Israelis protegieren, dann trifft es – und ich denke das nicht nur für mich sagen zu können – am tiefsten ins Humane, daß hier Politik ohne Gedächtnis gemacht wird. Anders: Empörung, auch berechtigte, tritt dann ohne historisches Bewußtsein blank brutal hervor. Als wäre die gegebene Welt nicht geworden. Ohnmächtiges Helfersyndrom (schon wohlwollend formuliert) ohne jeden Blick auf die deutsche, also die eigene historische Involviertheit in die Situation. Kalte, wahlweise heiße Aktualität ohne – oder gerade auch mit! – Sozialpsychologie und ohne empathische Sozialität. Eine Politik, der das Humane feht. Und die Inhumanes wiederholt auf anderem Niveau. – Letztlich ist zu diesem oft christlich motivierten Boykotthelfersyndrom in der MI schon alles gesagt, meine Quelle der Erkenntnis des falschen Gutwillens ist und bleibt jedoch das zweibändige Werk (und auch für dessen Titel-Anspielung haben die Boykotteure kein historisch erlesenes Wissen) aus der glorreichen Edition Tiamat Das Wörterbuch des Gutmenschen, Untertitel I: Zur Kritik der moralisch korrekten Schaumsprache, Untertitel II: Zur Kritik von Plapperjargon und Gesinnungssprache.

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        27. Oktober 2012 18:04

        Ja durchaus. Nur – angenommen, Israel würde eklatant gegen das Völkerrecht verstoßen und handeln wie Staaten, die zu Recht mit einem Boykott belegt werden, dürfte die Vergangenheit dennoch niemals dazu führen, dass man hier die Augen verschließt. Vergangenes Unrecht rechtfertigt nicht Neues. Das darf es auch nicht.

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  5. 27. Oktober 2012 12:00

    Julius Streicher plante den Judenboykott ab 1933. Er war also staatlich organisiert.SA und SS hinderten Passanten unter Androhung von Gewalt am Betreten jüdischer Geschäfte. Schaufensterscheiben von jüdischen Geschäften wurden zertrümmert. Polizei und Justiz registrierten diese Ausschreitungen in der Regel tatenlos. Einige deutsche Käufer ignorierten den Boykott und kauften trotzdem in jüdischen Geschäften ein. Der Boykott von 1. April 1933 war kein Erfolg für die Nazis, er wurde drei Tage später abgebrochen.

    Wenn die aktuellen Anti-Israel-Aktivisten beispielsweise im Galeria Kaufhof Kunden davon abhalten „Soda Club“ aus Israel zu kaufen, werden gewöhnlich keine Schaufensterscheiben eingeschlagen, diese Aktionen sind auch nicht staatlich organisiert und die Uniformen der Wachposten an dem Bremer Supermarkt, die mit Pappschildern und Handzetteln zum Boykott israelischer Waren aufriefen waren nicht braun. Außerdem dürften heute die antisemitischen Boykottaufrufe zumeist von den potentiellen Käufern ignoriert werden.

    Ein großer Unterschied von gestern und heute ist: Die Boykotteure von 1933 wussten im Jahre 1933 noch nichts vom sechsmillionenfachen deutschen Judenmord, im Gegensatz zu den heutigen Judenboykotteuren.

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    • 28. Oktober 2012 00:03

      Ein sehr, sehr wichtiger Unterschied: Die Antisemiten von 1933 wussten noch nichts vom Holocaust. Die heutigen Antisemiten von Pax Christi über Hermann Dierkes und Holger Apfel bis zu den Antisemiten des „Freitags“ dagegen schon.

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      28. Oktober 2012 12:54

      Ein anderer sehr wichtiger Unterschied ist, dass 1933 Juden in Deutschland einen anderen Stellenwert besaßen und die Nazi-Propaganda bereits griff. Das Gesellschaftsbild war ein gänzlich anderes. Dahingehend kann man die Situationen früher und heute seriös ohnehin nicht miteinander vergleichen. Selbst der Boykott ist nicht vergleichbar, womit ich das Geschwafel davon nicht rechtfertigen möchte. Dennoch bestehen zuviele Unterschiede, um das direkt vergleichen zu können. Noch einmal zu 1933 – ich habe ein Problem mit diesem „nicht gewusst“. Der „Plan“, Millionen Juden zu ermorden, war zu diesem Zeitpunkt bereits gefasst und wohin die Nazi-Barbarei führen würde, war auch erkennbar. Der Aufruf, sich gegen „Juden zu wehren“ war bereits ein eindeutiges Zeichen. Somit erkenne ich dieses „nichts gewusst“ nach wie vor nicht an. „Nichts gewusst zu haben“ ist ohnehin die Ausrede, die es immer wieder die miesesten Grausamkeiten ermöglicht.

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    • 28. Oktober 2012 18:03

      Die Parallelen des Judenboykotts von 1933 und unserer Zeit liegen auf der Hand. Nicht bei Juden zu kaufen war die eindeutige Forderung, in der Vergangenheit wie in der Gegenwart. Dies abzustreiten wäre grotesk und unverantwortlich.

      Die vollständige Vernichtung der europäischen Juden und wurde ab 1941 systematisch, ab 1942 auch mit industriellen Methoden durchgeführt. Bis 1941 strebten die Nationalsozialisten die Vertreibung und Enteignung der deutschen Juden an. Im Sommer 1935 erzwangen erneute Boykottaktionen aus der NSDAP die Nürnberger Gesetze vom September, die die Bürgerrechte deutscher Juden stark einschränkten. (Wikipedia)

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        28. Oktober 2012 18:49

        Auf der Hand liegt erst einmal nichts. Das ist einfach eine undifferenzierte und populistische Betrachtungsweise und genau diese Undifferenziertheit führt auf allen Seiten immer wieder zu Fehlentwicklungen. Selbst, wenn man letztlich zu dem Schluss kommt, die heutigen Boykott-Aufrufer wären antisemitisch in ihren Motiven, ist diese einfache Herangehensweise dennoch falsch und wirklich verantwortungslos. Zudem verbitte ich mir die impolzite Unterstellung, grotesk und verantwortungslos zu betrachten.

        Es ist in dem Zusammenhang uninteressant, ob die systematische Vernichtung erst 41 begann. Die Ankündigung und die Vorbereitung dessen begann sehr viel früher. Eine Absichtserklärung lag ebenso lange vorher vor. Das ist aber auch nicht der Punkt. Zudem ist mir kein Boykottaufruf bekannt, der sich in seiner Gesamtheit gegen Juden richtet. Die Aufrufe, so falsch sie aus den verschiedensten Gründen (ausgenommen der „national-moralische Grund“ – der ist immer falsch) sind, beziehen sich auf Waren aus den „besetzten Gebieten“.

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    • 29. Oktober 2012 00:54

      Unbestritten ist, dass es 1933 mehr Juden in Deutschland gab als 2012 und richtig ist auch, dass sich das Gesellschaftbild der Deutschen in den letzten 80 Jahren verändert hat. Umso schlimmer ist es, wenn trotzdem die aktuellen Juden-Boykotteure offenbar nichts dazugelernt haben. Wieso man die Boykottaufrufe deshalb nicht vergleichen dürfte ist mir rätselhaft.

      Theoretisch konnte der SA-Scherge, der 1933 vor den jüdischen Geschäften stand, nach 1945 sagen können, er habe die sechsmillionenfache Ermordung der Juden nicht gewollt. Im Gegensatz zu dem SA Mann von 1933 ist den aktuellen Boykotteuren bekannt wohin ein Boykottaufruf gegen Juden führen kann. In diesem Punkt hat der SA Mann von 1933 einen moralischen Vorteil gegenüber dem aktuellen Juden-Boykotteur, bei aller Ungleichheit der Durchführung des Judenboykotts.

      Der Boykottaufruf der Nazis galt den in Deutschland lebenden Juden, die Boykottaufrufe von Pax Christi, BDS und Co. beziehen sich auf die Juden in Israel, dem Judenstaat. Die BDS Kampagnen richten sich nicht „nur“ gegen Produkte aus den “besetzten Gebieten”, sie richten sich gegen ganz Israel, siehe die Boykottaufrufe in den Bereichen Tourismus, Wissenschaft, Kultur usw. Dazu einfach mal eine antisemitische BDS Seite auf sich wirken lassen. Die Nazis wie die aktuellen Juden-Boykotteure hatten und haben kein rationales Argument für ihren Boykottaufruf. Antisemitismus ist nun mal irrational.

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        30. Oktober 2012 10:19

        Die Boykottaufrufe beziehen sich auf israelische Produkte, zum großen Teil auf landwirtschaftliche Produkte, weil sie aus den entsprechenden Gebieten stammen „könnten“. Das wird auch so publiziert. Nirgendwo wird m.E. publiziert, dass sich die Boykotte gegen die Juden im Staat Israel richten. Das ist eine Interpretation, die hier als Fakt verkauft wird. Ob die Argumente der Boykott-Befürworter rational sind, darüber lässt sich nicht streiten – Rationalität ist so eine Sache. Für einen Antisemitismus als Motivation fehlen eindeutige Belege. Das die Kritisierten Juden sind als Argument für einen Antisemitismus anzuführen – und mehr passiert hier in tausenden von Zeilen nicht – reicht nicht aus und reduziert die israelische jüdische und nichtjüdische Bevölkerung in unzulässiger Art und Weise. Es werden völkerrechtliche und politische Argumente angeführt, die sich teilweise durchaus entkräften lassen. Das wäre die Aufgabe.

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      • 30. Oktober 2012 11:32

        Ich empfehle mal zu googeln was es alles an Boykottaufrufen gegen den Judenstaat gibt. Ein Beispiel:

        „Alle Kulturprodukte, die von offizieller israelischer Seite in Auftrag gegeben werden (z.B. von Ministerien, Kommunen, Botschaften, Konsulaten, von staatlicher oder anderer öffentlicher Filmförderung etc.) sollten aus institutionellen Gründen boykottiert werden, weil sie vom israelischen Staat – oder einer ihrer mitverantwortlichen Institutionen – in Auftrag und deshalb auch finanziell gefördert werden, eigens um die staatliche Propaganda und die Bemühungen um ein anderes Image zu unterstützen, mit dem Ziel die israelische Besatzung oder andere Verletzungen der palästinensischen Rechte und des Völkerrechts herunterzuspielen, zu rechtfertigen, schönzufärben oder davon abzulenken.“

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          5. November 2012 07:31

          Das die Boykotte dämlich sind, schrieb ich ja schon. Nun sind die verschiedensten Texte im Umlauf und ich kann nun wirklich nicht jeden lesen. Was das Beispiel betrifft, gebe ich dir Recht. Weitaus perfider finde ich noch die „Europäische Plattform für akademischen und kulturellen Boykott Israels“.

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      • 30. Oktober 2012 11:34

        Oder hier ein Boykottaufruf der Freitagsavantgardistin Rahab in Jakob Augsteins Freitag:

        Rahab schrieb am 15.02.2010 um 07:57 :
        …..
        Und: Naomi Klein ist mit ihrem Rückgriff auf den Boykott gegen Südafrika nicht allein. In Israel selbst gibt es Stimmen wie diese: http://www.soal.ch/apartheidstaat-israel-was-kann-israel-von-suedafrika-lernen oder auch diese: zmag.de/artikel/Akademischer-Boykott-Unterstuetzung-fuer-Paris-VI , einen Aufruf aus Israel zum Boykott israelischer wissenschaftlicher Institutionen . Wir sollten versuchen, auf diese Stimmen genauer zu hören, um jenseits der Frontlinie Antisemitismus./. Existenzrecht von bewaffneter Gewalt freie Ideen zu erkennen, zu unterstützen oder selbst zu entwickeln.”

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      • 30. Oktober 2012 14:31

        „Theoretisch konnte der SA-Scherge, der 1933 vor den jüdischen Geschäften stand …“

        Die Mitglieder der Bündnisse dieser radikalislamischen, antizionistischen BDS-Gruppen wissen über den Holocaust. 1933 konnten die Gaskammern und der Holocaust nicht geahnt werden. Ein aufschlussreicher Gedanke! Wahrhaftig, ein einleuchtendes Argument!

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      • 30. Oktober 2012 16:08

        @deragnostiker am 30. Oktober 2012 14:31

        Darum widern mich die linken Antisemiten mindestens genauso an wie die alten rechten. Wobei diese Leute für mich nicht links sind, sie bezeichnen sich nur selbst so.

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      • 6. November 2012 17:12

        Ein Aspekt, der den heutigen Boykotteuren jüdischer Waren in der Tat schwerer anzulasten ist. Wer in heutiger Kenntnis der Entwicklung, die nach Auschwitz führte, die parallelisierte Handlungsweise nicht wahrzunehmen im Stande ist, beweist nicht nur sein empathisches Defizit, dem muss zusätzlich ein größeres Problem – entweder er hat in perzeptiver Hinsicht „drei Punkte am Arm“ oder sein historisches Wissen aus dem Geschichtsbuch des NSU o.ä. – attestiert werden. Sogar die bürgerlich-konservative Springer-Presse vermag dies zu erkennen, wenn sie die „Kaufverzichterin Schmidt“ beschreibt. Manchmal haben eben bürgerlich-Konservative diesen scheinbar-linken Eso-Spinnern (der Wiener spricht von „Fetzenschädel“) einiges voraus.

        lg LL

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      • 6. November 2012 19:25

        Vielen Dank für deine klaren und guten Gedanken, Louis. Das muss den Querfront-Antisemiten immer wieder unter die Nase gerieben werden. Mit ihren Aufrufen, zumeist an Deutsche, 67 Jahre nach Auschwitz nicht beim Juden zu kaufen stehen sie sogar noch eine Stufe unter ihren Nazi-Vorbildern von 1933. Unübersehbar bei diesen Boykottaufrufen von 1933 bis 2012 war und ist die antisemitische Motivation. Widerlich war es gestern und mindestens so widerlich ist diese braune Agitation erst recht heute. Die Eichmann-Haltung dieser „Deutsche-wehrt-euch-kauft-nicht-bei Juden-Antizionisten“ darf nicht verharmlost oder relativiert, sie muss angeprangert werden.

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      • 7. November 2012 13:13

        Gebt Nazis und Antisemiten keine Chance! Einmal war genug.

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      • 7. November 2012 14:45

        In Augsteins „Freitag“ wurden nicht nur Boykottaufrufe gegen Juden initiiert und unterstützt. In ihren berüchtigten gemeinsamen Auftritten delegitimierten dieselben „Israelkritiker“ gleichzeitig den Judenstaat mit antisemitischen Aussagen und Zuweisungen wie „Apartheitsstaat Israel1), „Pariastaat Israel“ 2), „Israel ist ein Staat, der systematisch Tausende von Menschen umbringt, obdachlos macht,..“ 3), „zionistische Schlächter die absichtsvoll und systematisch die Palästinenser in ihre desperate Lage brachten“ 4), “Wenn ein Terrorist eine Bombe auf einen israelischen Bus schmeißt, wird er keine Unschuldigen treffen” 5), „alternativloser Gewalteinsatz der Hamas“ 6), „wohlgezielter Schlachtung von Klein- und Schulkindern durch Juden7), „viehischen Gewalttätigkeit des Zionismus“ 8), „jüdisch definierende Teil der herrschenden Klasse in den USA“ 9), „Israel habe die Hamas gezüchtet“ 10), „ jüdische Generation der Schlächter“11).

        Für einige Freitagsbloggerinnen war der Holocaust kein Völkermord, weil es nach ihrer Ansicht kein jüdisches Volk gibt. 12)

        FreitagsbloggerInnen fanden den Aufruf alle Juden zu ermorden „wichtig“ 13), halluzinierten von Palästinensern welche angeblich von Israelis „vergast“ wurden 14).

        Mit tausenden solcher Ansichten, die stets von dreißig bis vierzig Gleichgesinnten in den diversen Blogs des „Freitags“ vertreten und zustimmend bewundert wurden, inszenierten sie im „Freitag“ eine nazikompatible Pogromstimmung gegen den Judenstaat. Die Reservisten des „Freitags“ puschten sich gegenseitig immer höher, jede(r) wollte eine noch radikalere Lösung der „Judenfrage“ und mit noch leidenschaftlicheren Aussagen „glänzen“. Gepuscht oder zumindest geduldet wurde das Ganze von der Moderation des „Freitags“ um Jan Jasper Kosok. Ein Massenphänomen wie es Gustave Le Bon bereits 1895 sehr gut beschrieben hat.

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      • 9. November 2012 10:09

        Die antijüdische, antiisraelische Pogromstimmung wie sie von den Antisemiten des „linksliberalen Freitags“ im Jahre 2010 inszeniert wurde hatte ihre Vorläufer in der Weimarer Republik. Damals gab es KPD Politiker die der extremen Rechten bescheinigten, dass ihr Kampf gegen das jüdische Kapital sie nicht voneinander trenne.

        So meinte damals das ZK-Mitglied Ruth Fischer am 25. Juli 1923 auf einer Versammlung von kommunistischen StudentInnen, zu denen auch völkische Kommilitonen eingeladen waren: “Sie rufen auf gegen das Judenkapital, meine Herren? Wer gegen das Judenkapital aufruft, meine Herren, ist schon Klassenkämpfer, auch wenn er es nicht weiß. Sie sind gegen das Judenkapital und wollen die Börsenjobber niederkämpfen. Recht so. Tretet die Judenkapitalisten nieder, hängt sie an die Laterne, zertrampelt sie. Aber, meine Herren, wie stehen Sie zu den Großkapitalisten, den Stinnes, Klöckner?”

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  6. 29. Oktober 2012 16:43

    Etwas OT, aber irgendwie auch nicht. Am 4. November 1995 jährt sich die Ermordung von Jitzhak Rabin. Ulrich W. Sahm rückt die schiefen Bilder der Politik Jitzhak Rabins auf der einen Seite und Ariel Scharon, Ehud Olmert und Benjamin Netanjahu wieder zurecht. Sahm meint die Letztgenannten machten den Palästinensern bedeutend ehr Zugeständnisse als Rabin es tat. Wie passt das zusammen? Was wohl die deutschen Antisemiten zu Sahms Artikel sagen werden?

    „Rabin sah eine „dauerhafte Lösung im Rahmen des Staates Israel“ voraus, wobei es neben Israel eine „palästinensische Entität“ geben werde. Diese Entität werde „weniger als ein Staat“ sein, sagte Rabin. Auch in dieser Frage der Anerkennung ist der heutige Regierungschef Netanjahu einen Schritt weitergegangen. Er bekennt sich bereits zu einem „entmilitarisierten palästinensischen Staat“.

    „Wir werden nicht zu den Linien des 4. Juni 1967 zurückkehren.“ Hiermit schloss Rabin einen vollständigen Rückzug aus den besetzten Gebieten aus. Rabin skizzierte, dass Jerusalem komplett bei Israel bleiben, und dass im Osten das Jordantal die Grenze zu Jordanien bilden werde. Großsiedlungen wie Maaleh Adumim, Beitar und des inzwischen von Ariel Scharon geräumten Gusch Katif im Gazastreifen würden laut Rabin in jedem Fall bei Israel bleiben. Das Haupthindernis für die Umsetzung des Friedensprozesses mit den Palästinensern sei demnach der „mörderische Terrorismus der radikal-islamischen Terrororganisationen Hamas und des Islamischen Dschihad.“

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  7. 30. Oktober 2012 14:17

    Warum sich der Punk Johnny Rotten seinen Auftritt in Israel nicht verbieten lässt, schrieb Richard Herzinger in Boykottiert die Boykotteure:

    In den frühen Tagen der Punkbewegung sang Johnny Rotten ein nicht sehr schmeichelhaftes Lied über die britische Königin, in dem es hieß: “She ain’t no human being.” Heute muss sich der einstige Kopf der Sex Pistols, der wieder unter seinem bürgerlichen Namen John Lydon singt und 54 Jahre alt ist, den Vorwurf selbst anhören – weil er mit seiner Gruppe Public Image Ltd in Tel Aviv auftreten will. “Johnny Rotten, du bist kein menschliches Wesen, wenn du für das faschistische Zionistenregime spielst!” Mit solchen Hassparolen versuchen Propagandisten eines Israel-Boykotts, den Musiker zur Absage des für den 31. August angekündigten Konzerts zu nötigen.

    John Lydon ist nicht der einzige prominente Popmusiker, der sich massivem öffentlichen Druck von Seiten antiisraelischer Aktivisten ausgesetzt sieht. Vor allem in Großbritannien werden Künstler mit offenen Briefen, Blog- und Facebookeinträge aggressiv bedrängt, Auftritte in Israel zu stornieren. Namhafte Musiker und Bands wie Carlos Santana, die Pixies und Elvis Costello beugten sich der Agitation und verzichteten auf bereits angekündigte Konzerte in Israel. Andere wie Elton John, Joan Armatrading und Jethro Tull widerstanden der kruden Logik der militanten Israelgegner, die einerseits die Abriegelung des Gaza-Streifens als “Kollektivbestrafung” verdammen, andererseits aber alle israelischen Musikfans für vermeintliche Untaten ihrer Regierung büßen lassen wollen. “Nichts kann uns davon abhalten, hierher zu kommen”, hielt Elton John im Juni vor 50 000 begeisterten Fans in Tel Aviv dagegen. Schon im letzten Herbst hatte Madonna in Israel gesungen und sich danach demonstrativ in eine israelische Fahne gehüllt.

    Doch selbst Künstler wie Ian Anderson von Jethro Tull glauben beschwichtigende Rechtfertigungen liefern zu müssen, warum sie weiterhin im jüdischen Staat auftreten wollen. Das zeigt, welche Wirkung die Stimmungsmache von Gruppen wie der “Palestine Solidarity Campaign” – einem Bündnis aus radikalislamischen und linksextremen Gruppen, die Israel als “rassistischen Apartheidstaat” denunzieren – inzwischen entfaltet hat. Anderson beteuerte, um dem Frieden und der Verständigung zu dienen, würde er “sogar im Iran und in Nordkorea” auftreten. Ein grotesker Vergleich angesichts der Freiheiten, die Menschen verschiedenster ethnischer und religiöser Herkunft in der kosmopolitischen Demokratie Israels genießen. Dagegen mag man sich kaum ausmalen, was Künstlerexistenzen wie Costello und Anderson unter der Hamas-Herrschaft in Gaza zu erwarten hätten.
    —-
    Im Gespräch mit der englischen Tageszeitung “The Independent” äußerte sich Lydon – in Rage gebracht durch Hass-Mails und Drohungen, man werde seine laufende Konzerttour durch Protestaktionen stören – noch deutlicher und gab ein drastisches politisches Statement ab: “Wenn sich Elvis fucking Costello aus einem Gig in Israel rausziehen will, weil er plötzlich sein Mitgefühl mit den Palästinensern entdeckt hat – gut für ihn. Aber ich habe eine absolute Regel: So lange kein arabisches Land, kein muslimisches Land mit einer Demokratie in Sicht ist, verstehe ich nicht, wie jemand ein Problem damit hat, wie sie (die Palästinenser) behandelt werden.”

    Seitdem wird Lydon von den pro-palästinensischen Einpeitschern als “Rassist” und “Büttel des zionistischen Regimes” eingestuft. Ein Blogger der linken Tageszeitung “Guardian” meinte ihm wegen seiner Weigerung, mit der antiisraelischen Meute zu heulen, “Verrat” an seinen früheren Punk-Idealen vorwerfen zu müssen. Und offenbarte damit nur seine Unkenntnis der ursprünglichen Botschaft des Punk. Johnny Rottens Abscheu vor dem Konformismus moralisierender Weltverbesserer stand dem vor etablierten Mächten wie Monarchie, Staat und Kapital von Anfang an in nichts nach. Wenn es je eine Botschaft des Punk gegeben hat, lautet sie: Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, was ich zu tun und zu denken haben, schon gar nicht von Leuten, die behaupten, das Gute gepachtet zu haben.

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    • 4. November 2012 10:00

      Deshalb am Abend nach gelungenem Tagewerk, mit der Liebsten bei romantischem Kerzenschein: Ein Gläschen Yarden-Wein auf den israelischen Golan!

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      4. November 2012 11:44

      Immerhin bleibt Lydon dabei und lässt sich nicht manipulieren. Genau darum ging es nämlich damals – sich nicht manipulieren und instrumentalisieren lassen. Leider begreifen das die pseudo-linken Möchtegern-Punks von heute nicht mehr und lassen sich lieber vor den Karren totalitärer Regime spannen. Der (auch) kulturelle Schaden, den sie damit anrichten, ist erheblich – aber auch das verstehen sie nicht. Es ist und bleibt verlogen, in Richtung arabischer Staaten, der Hisbollah und Hamas positiv zu werten und zeitgleich Israel als Hort des Bösen hinzustellen. Das ist kein Punk mehr, das ist eine Horde indoktrinierter Dummköpfe. Punk im eigentlichen Sinne wäre, allen radikalen Organisationen und Regimen dort den „Stinkefinger“ entgegenzuhalten. Aber genau das geschieht nicht. Vielleicht sollten diese Spinner einmal darüber nachdenken, warum ein Lydon und andere überhaupt in Israel auftreten können und in den Anliegerstaaten nicht. Weil Israel faschistisch ist? Wohl kaum. Zudem ist es sehr wichtig, dass die Bands in Tel Aviv oder anderswo auftreten, da dort auch Menschen palästinensischer/arabischer Herkunft die Chance haben, diese zu sehen und zu hören.

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    • 4. November 2012 19:22

      Auch ich trinke gerne ein oder zwei Gläschen israelischen Yarden-Wein darauf, dass sich Israel noch möglichst lange den faschistischen Angriffen ihrer antisemitischen Gegner erwehren kann. Dazu nehme ich mir bei besonderen Anlässen, beziehungsweise Siegen die kubanische Zigarre Cohiha Lancero. Diese auch von Fidel Castro persönlich bevorzugte Marke aus dem legendären Anbaugebiet des Vuelta Abajo in der Provinz Pinar del Rio, ist ungefähr siebeneinhalb Zoll lang, das Format nennt sich Panetela Larga, ist hergestellt aus dreimal fermentierten Tabakblättern, handgerollt von Torcedors, die bei ihrer Arbeit einem Lector zuhören, welcher aus den Schriften Miguel de Cervantes Saavedras, eines Karl Marx oder Jose Marti vorliest.

      Zum Wohle, Companeros!

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    • 4. November 2012 19:45

      Von den ‚belesenen Zigarren‘ habe ich auch schon gehört. Meine letzte kubanische Zigarre habe ich allerdings schon vor 16 Jahren geraucht, eine Montecristo. – Was macht eigentlich die israelische Bierkultur? Ein Buch über ‚Israelisch kochen‘ gibt keine Aufklärung.

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    • 4. November 2012 23:35

      Von einem Kubaner in Holguin erfuhr ich, dass Kuba eine eigene Brauerei hat und die liegt eben in Holguin. Die Anlage stamme aus Deutschland so der Kubaner damals. Eine Flasche hab ich probiert, Namen weiß ich nicht mehr, die Flasche war grün und das Bier hatte einen süßlichen Geschmack. Die größte Brauerei in Israel liegt in Netanya. Die Brauerei „Tempo“ nennt ihr Bier „Maccabee Beer“. Nach dem bayerischen Reinheitsgebot dürften beide Biere nicht gebraut sein. Beim Bier bleibe deshalb bei Ayinger, Erdinger und Unertl.

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      • MEMO permalink
        5. November 2012 07:15

        Unertl ist eine ganz famose Wahl. Vollste Zustimmung. Was Cohiba betrifft, bin ich allerdings anderer Auffassung. Zumindest die kleinen Formate sind heute leider Maschinenware. Meine letzte Zigarre war eine außerordentlich geschmackvolle Trinidad (Havanna, Cuba) im Format Coloniales. Israelischer Wein ist sehr gut, ich konnte ihn einmal verkosten. Leider ist der Preis indiskutabel, was ich schade finde, gerade, da ich eine Flasche deutschen Grauburgunder geschenkt bekam, der über einen Schraubverschluss verfügt. Trotz aller Beteuerungen, dass er dennoch gut sei – mir macht ein Schraubverschluss auf Weinflaschen nun mal Angst.

        Abgesehen von derlei Luxusproblemen fänd ich es nett, dem nachfolgend genannten Theater auf FB ein paar »Gefällt mir«-Klicks zu bescheren, da sich dieses intensiv und sehr engagiert mit dem Themenkomplex Antisemitismus, Judenverfolgung und Zwangsarbeiter im Dritten Reich auseinandersetzt und in diesem Zusammenhang wichtige Jugendarbeit leistet: http://www.facebook.com/pages/das-dokumentartheater-berlin/100259183438008?ref=ts&fref=ts

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      • 5. November 2012 12:06

        Den Klick beim Berliner Doku-Theater hab ich gemacht. Die Cohiha Lancero, die ich bei besonderen Anlässen rauche, ich bin eigentlich Nichtraucher, ist knapp 20 cm lang und ich hab zugesehen wie sie mit der Hand gedreht wurde. Die 2-Liter-Flasche des Lidl-Beaujolais zu 1,38 Euro mit seinem extravaganten Schraubverschluss überlasse ich gerne den „Avantgardisten“ des Freitags. Sonst haben die ja gar nix mehr wo sie ihren Frust runterschlucken können.

        Übrigens, die Orte Angelsbruck (Kipphardts Wohnort) Unertl, Erding und Aying liegen alle im südlichen Oberbayern und sind ungefähr 20 km voneinander entfernt.

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        • MEMO permalink
          5. November 2012 12:55

          Ah. Vielen Dank für den Klick. Die Lancero ist ja auch ein großes Format. Seis drum. Ich rauche, obwohl ich auch sonst Raucher bin, derartige Zigarren aus rein meditativen Gründen – vorzugsweise begleitet von einem Ardbeg (Cask) und einem Buch. 2 Liter edler Lidl-Beaujolais zu 1,38 ist jetzt aber wirklich arg ekelhaft.

          Die Orte sind mir aus Erzählungen bekannt. Der Eck-Wirt meines uneingeschränkten Biervertrauens ist selbst Bayer.

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        • 5. November 2012 15:09

          Der Kork wird überbewertet, die Welt der Schrauben sollte den Wein regieren. Von einem Elbling oder natürlich einem Riesling in Vorfreude den Verschluß abdrehen – das ist schon ein Herrliches Herforder wert!

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        • MEMO permalink
          5. November 2012 17:03

          Rainer, manchmal erschreck ich mich vor Dir.

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        • 5. November 2012 19:19

          Das mußt Du nicht.
          Einmal bevorzuge ich bei Zigarren auch die kleineren Formate, lieber noch guten Tabak für meine derzeit gut ziehenden 23 Pfeifen, die anderen lassen wir mal liegen, auch, weil ich lieber Zigarette rauche, ohne Filter, american blend am liebsten, zum anderen ist das mit dem Wein so eine Sache, weil man ihn heute ja nicht mehr trinken kann, sondern ihn maßvoll genießen soll. Grauburgunder z.B. schmeckt einfach nicht, nie. Wer bei roten Weinen anfängt, und das sind ja alle jungen Menschen, hört – wegen Geschmack, schnell auf – wer aber einen Trollinger mal passiert, gut, der holt schon mal wieder einen Trollinger. –
          Aber nun, der ja viel wunderbarere Weißwein: Riesling vorab, klar, – eine kleine Tour durch Italien, (End80er Jahre) dann aber wieder Riesling, und Frankreich? komplett überschätzt und schmeckt alles nicht, wenn man klar urteilt.
          Ah, ein Riesling! – Und der Große Lateiner weiß: dieser Elbling, der ist aber auch so´n alter Römer; wahrscheinlich ein verkappter Riesling …

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          5. November 2012 20:53

          Nun – mein Favorit ist immer noch ein Cahors. Ich mag es halt deftig.

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        • 5. November 2012 22:18

          Hui, cahors, da trinke ich gerne umgekehrt bzw. andersherum. – Den leichten Rheingauwein mit etwa 7% fruchtigem Sommeralkohol habe ich als Bewunderer des IfS aus Bockenheim auf der Freßgass kennengelernt, Ausflüge nach Eltville und die Weinstätte drumrum haben das bestätigt. – In Otzberg wohnte ich in der Odenwälder Weininsel mit toller Genossenschaft: Kerner, Riesling und ein Rose wurden dort ‚gehopft‘, – sodaß einem Herrlichen Herforder wirklich Konkurrenz gemacht wurde. Dennoch: Ein wirklicher guter Trinkwein ist der Elbling (und der Riesling), wer aber Durst hat, der nehme die schön gestaltete 30er-Kiste mit den 0,33 topgestalteten Flaschen der glorreichen & lilaweißsupportenden Herforder drin.

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        • 6. November 2012 10:58

          Von den 800 Weinbauern aus allen Weinregionen Israels, die übrigens alle in der 1906 gegründeten Societé Cooperative Vigneronne des Grandes Caves vereinigt sind, ist die Dalton Winery mein Geheimtipp. An erster Stelle würde ich den preiswerten Dalton – Safsufa Red Merlot empfehlen. Seine Eigenschaften: rot, trocken, koscher, mevushal. Diesen Merlot trinke ich besonders gerne zu Lasagne beim Italiener meines Vertrauens, der mir immer wieder zu verstehen gibt: Wein auf Bier – das rat ich dir.

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        • 6. November 2012 16:46

          In der unterfränkischen Gemeinde Sommerach, östlich von Würzburg, habe ich im jugendlichen Alter den trocken ausgebauten „Sommeracher Katzenkopf“ kennengelernt. Dieser „Sommeracher Katzenkopf“ ist in jeweils drei Schoppen beinhaltenden Bocksbeutel abgefüllt, von denen mir von meinen Freunden an diesem denkwürdigen Tag insgesamt drei (angeblich alle guten Dinge) „angehängt“ wurden. Da ich mich nicht als Weintrinker bezeichnen würde, hat mir letztlich mein Biertrinkerhabitus das Genick gebrochen. Unglaublich, der „Sommeracher Katzenkopf“, Ihr dürft dreimal raten, wie ich mich tags drauf gefühlt habe. Nach einer Lindau-Reise (Schwabenstreich!) mit Weinzelt-Besuch, war dies die zweite Negativerfahrung mit weißen Weinen. Ich trinke seither keine Weißweine, insbesondere keine Frankenweine mehr…

          lg LL

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  8. 27. November 2012 00:06

    Widerstand nun auch bei Pax Christi:
    Der antiisraelische Katholikenbund Pax Christi ist sich uneins, ob seine Boykottaktion „Besatzung schmeckt bitter“ noch Zukunft hat. Während die „Nahostkommission“ und das Präsidium hinter dem Obstboykott stehen, kritisierten andere Teile der Organisation, man nehme dabei die Assoziation „Kauft nicht bei Juden“ billigend in Kauf. Dennoch läuft die Aktion weiter.

    http://schlamassel.blogsport.de/2012/11/27/pax-christi-gespalten-obstuetenaktion-in-der-kritik/

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