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Theodor Herzl und der „ehrbare“ Antizionismus

19. Dezember 2012

israelIm Jahre 1895 begann Theodor Herzl (1860-1904) mit den Vorarbeiten zu seiner programmatischen Schrift „Der Judenstaat – Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“. Die Dreyfus-Affäre in Frankreich und der dadurch sichtbar werdende Antisemitismus, die Wahl des offenen Antisemiten Karl Lueger zum Wiener Bürgermeister und die Entwicklungen in Deutschland gelten als entscheidende Gründe dafür, dass Theodor Herzl den Zionismus entwickelte. In einem Brief an Albert Rothschild schreibt Herzl: „Ich versuche dem Antisemitismus dort beizukommen, wo er entstanden ist und wo er noch seinen Hauptsitz hat: in Deutschland. Ich halte die Judenfrage für äußerst ernst. Wer glaubt, dass die Judenhetze eine vorübergehende Mode sei, irrt schwer.“ Die Judenpogrome in Russland zwischen 1903 und 1906 mit mehr als zweitausend ermordeter russische Juden, die vielen weltweiten antisemitischen Schriften, die Judenverfolgung in Deutschland und der Holocaust betätigten die Weitsicht Theodor Herzls. Der Zionismus ist deshalb zweifellos die Reaktion auf den seit Jahrhunderten bis zu unserer Zeit herrschenden Antisemitismus.

1897 versammelten sich die jüdischen Delegierten der unterschiedlichen zionistischen Strömungen zu einem Kongress in Basel und verabschiedeten ihr Programm, einleitend mit dem Satz: „Der Zionismus erstrebt für das jüdische Volk die Schaffung einer öffentlich rechtlichen Heimstätte in Palästina.“ Innerhalb der zionistischen Bewegung gab es verschiedene Strömungen und Richtungsstreitigkeiten. Ab 1900 entwickelte sich vor allem von Russland aus ein sozialistischer Zionismus, der später die Gründerjahre Israels mit seiner Kibbuz- und Arbeiterbewegung prägte. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten knapp 300.000 Menschen, inklusive dem alten jüdischen Jischuw  im unterbevölkerten und wirtschaftlich stagnierenden Palästina. Nach antijüdischen Pogromen in Russland kam es ab 1881 zur ersten Alijah mit circa 70.000 jüdischen Immigranten nach Palästina. 1923 teilten die Briten das Land „Palästina“ in zwei administrative Zonen. Der arabisch-palästinensische Staat Transjordanien, knapp 80 Prozent der Landfläche Palästinas, das heutige Jordanien, wurde abgetrennt. In Jordanien dürfen sich bis heute keine Juden niederlassen. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts waren antisemitische Übergriffe in Palästina keine Seltenheit. Nach arabischen antijüdischen Pogromen wurde die Hagana, eine zionistische Organisation zum Schutz für die jüdische Zivilbevölkerung gegründet. Wegen ihrer moderaten Haltung spaltete sich 1931 die rechte Gruppe Irgun ab und beantwortete Terror mit Gegenterror. Beispielsweise während des „Hebron-Massakers“ am 23. August 1929, das unter dem Zeichen des muslimischen  Schlachtrufs, „das Gesetz Mohammads wird mit dem Schwert durchgesetzt“ stand, kamen 67 jüdische Zivilisten ums Leben.  In Safed wurden zur selben Zeit 45 Juden ermordet, insgesamt wurde durch das vom Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, dem unumschränkten Führer der „Palästinenser“,  inszenierte Blutvergießen in diesen Tagen 133 Juden ermordet und 339 verletzt. Während Hagana, Irgun, Palmach, die jüdische Brigade und alle anderen zionistischen Organisationen auf der Seite der Alliierten gegen Nazideutschland kämpften, kollaborierten der Mufti von Jerusalem und seine Kämpfer mit Hitler und seiner Ideologie.

1948 war das Ziel Theodor Herzls erreicht, der Judenstaat Israel war gegründet. Endlich existierte ein Land in dem Jüdinnen und Juden nicht länger der Verfolgung ausgesetzt waren. Für die meisten Juden kam diese Rettung allerdings zu spät. Millionen Menschen konnten dem europäischen Antisemitismus, den der deutsche Nationalsozialismus in Auschwitz in ein Vernichtungsprogramm umwandelte, nicht entkommen. Die arabischen antizionistischen Nachbarn akzeptierten freilich  das Existenzrecht Israels nicht und überfielen, vereinigt mit ehemaligen, geflohenen deutschen Nazis den neugegründeten Staat der Juden. Dieser vom Antisemitismus geprägte Krieg gegen Israel hält bis heute an. Für jeden Juden in der Welt, so Jean Améry,  ist der Bestand des kleinen Judenstaates eine existentielle Frage, denn in Israel haben die Juden, den „aufrechten Gang“ gelernt und wenn es einen Staat gibt der ein Existenzrecht besitzt, dann heißt dieser Staat Israel.  Jean Améry war in  den 1970er Jahren einer der ersten der linken Antisemitismus, also Antizionismus entschieden bekämpfte.

Nach 1945 konnte Antisemitismus, zumindest in Europa nicht mehr offen artikuliert werden, so brach sich ein vermeintlich ehrbarer Antizionismus die Bahn. „Die Definition des Antizionismus ist ziemlich einfach. Antizionismus ist die Überzeugung, dass jedes Volk der Welt das Recht auf einen eigenen und souveränen Nationalstaat hat, mit Ausnahme des jüdischen. Der Antizionismus ist kein Antinationalismus, sondern eben allein und ausschließlich gegen den jüdischen Nationalismus gerichtet“, schreibt Felix Bartels in seinem lesenswerten Artikel „Nahost! Nahost! oder Zur Romantik des Weltfriedens“. Antizionisten engagieren sich selbstverständlich nicht für die Abschaffung der Nationalstaaten Deutschlands, Frankreichs der Türkei oder gar Irans oder Syriens. Andererseits und des Weiteren sehr inkonsequent ist den meisten Antizionisten der antisemitische Nationalismus der palästinensischen Blut und Boden-Bewegungen von Hamas bis Fatah eine Herzensangelegenheit. Antizionisten macht es fassungslos, dass den zweiundzwanzig bestehenden arabischen Nationalstaaten ein jüdischer von der Größe Hessens, also 1,5 Promille der Fläche der Staaten der Arabischen Liga hinzugefügt wurde. Während es für die meisten Antizionisten feststeht, dass Juden weder ein Volk noch eine Nation sind, reden sie von den Palästinensern beinahe ausschließlich und pathetisch vom „Recht auf Boden“ für das „palästinensische Volk“. In der antizionistischen Propaganda sind es nicht die Menschen die befreit werden müssen, sondern vielmehr der palästinensische Boden, der von den ungläubigen Juden „gereinigt“ werden müsse.

Antizionismus richtet sich von daher nicht im Allgemeinen gegen Rassismus, Nationalismus, Faschismus, Militarismus und Imperialismus, sondern ausdrücklich und exklusiv gegen Zionismus. Antizionisten verurteilen in ihrem Ressentiment den Zionismus als Rassismus. Hingegen ist der Umstand, dass in Jordanien laut jordanischer Verfassung bis heute keine Juden leben dürfen, für sie kein Grund verbal zu intervenieren. Der antizionistisch, islamisch dominierte Menschenrechtsrat der UN lässt beispielsweise keine Kritik an der menschenverachtenden Gesetzgebung der Scharia zu, denn Kritik an der Scharia ist Kritik an der islamischen Religion und damit Rassismus.

Viele Antizionisten haben ein verkürztes und oberflächliches Verständnis von  Imperialismus und Kapitalismus. Der Nationalsozialismus wird in diesen Kreisen meist darauf reduziert eine besonders abscheuliche, von den aggressivsten Fraktionen der Bourgeoisie dominierte Form von Klassenherrschaft zu sein. Die Frage an Antizionisten ob ihre Kollaboration mit diversen Diktatoren, völkischen Nationalisten und Antisemiten nicht irgendwie ein ungutes Gefühl bei ihnen hervorrufe, wird so gut wie nie von ihnen beantwortet.

Einer der eifrigsten Antizionisten war der Nazi-Ideologe Alfred Rosenberg. In  seinen Büchern „Der staatsfeindliche Zionismus“ (1922), „Der Weltverschwörerprozeß zu Basel“ (1927) oder „Die Protokole der Weisen von Zion und die jüdische Weltpolitk“ legte er größtenteils die Grundlagen für den aktuellen Antizionismus. Bekanntlich exportierte Nazideutschland seinen speziellen Antisemitismus ab 1935 in die arabische Welt. Der sogenannte arabische Aufstand in Palästina wurde von Nazideutschland finanziert. Die palästinensische Nationalbewegung hat von daher seine Wurzeln im Antizionismus der deutschen Nationalsozialisten. Die antisemitische Weltanschauung der palästinensischen Nationalbewegung begründet sich auf Amin al-Husaini. Spätestens seit 1929 war  der Großmufti von Jerusalem der „politische Führer der Palästinenser“ und damit Gründervater der palästinensischen Nationalbewegung.  „Tötet die Juden, wo immer ihr sie findet […]“ rief der Mufti über die deutsche Sendeanstalt in Berlin am 1.3.1944 nicht zum ersten und einzigen Male seinen muslimischen Glaubensbrüdern zu.

Die meisten deutschen Antizionisten leugnen freilich jede ideologische Gemeinsamkeit mit Alfred Rosenberg oder Amin al-Husaini, wie Antizionisten sich auch nicht oder kaum mit dem arabischen Antisemitismus auseinandersetzen möchten. Deutsche Antizionisten sind anfällig für die spezifischen Zwänge des deutschen Nationalismus, ihre Weigerung sich mit der belasteten Vergangenheit auseinanderzusetzen ist ebenso sprichwörtlich wie ihr manichäisches Weltbild des Antiimperialismus. Antizionisten sind zumeist außerstande ihr eigenes Bedürfnis nach kollektiver und damit potentiell nationaler Identität zu reflektieren. Sie haben gelernt, von wem und aus welchen Gründen auch immer, dass die USA und Israel für alles Unheil dieser Welt verantwortlich und dass selbstverständlich die Juden selbst schuld am Antisemitismus in ihrer Region sind.

So gut wie alle Antizionisten fordern die „Einstaatenlösung“ für Palästina, weil sie wissen, dass die Juden durch den demographischen Faktor in wenigen Jahren, sollten sie bis dahin überlebt haben, zu Dhimmis degradiert werden würden, weshalb es auch nicht weiter verwundert, dass Antizionisten ein „Rückkehrrecht“ für Palästinenser nach Israel fordern obwohl die nie in Israel gelebt haben. Der deutsche Antizionist Wilfried Böse selektierte, nachdem er mit anderen Antizionisten ein französisches Flugzeug entführte,  1976 in Entebbe Juden von Nichtjuden. Wilfried Böse war der Auffassung, „er sei kein Nazi, er sei Idealist, er bereite die Weltrevolution vor“. Für Antizionisten ist eine Welt ohne Israel das erstrebenswerteste  Ziel aller Ziele.

Groteskerweise gibt es auch antizionistische Juden. Für einige ultra-orthodoxe Juden ist die gegen den Willen Gottes vollzogene Staatsgründung Israels eine Gotteslästerung.  Diese jüdischen Antizionisten pflegen am israelischen Unabhängigkeitstag schwarze Fahnen als Zeichen der Trauer aus ihren Fenstern zu hängen, obwohl es auch immer wieder in ihren Vierteln zu arabischen Anschlägen gegen Juden kam. In Beit Yisrael einem Stadtviertel von Jerusalem leben beinahe ausschließlich strenggläubige jüdische Antizionisten. Am 2. März 2002 verübten die Al Aksa-Brigaden der Fatah ganz bewusst einen Selbstmordanschlag gegen antizionistische Juden in Beit Yisrael, wobei zehn Juden, darunter Kinder und Säuglinge getötet und weitere dreißig teilweise schwer verletzt wurden. In Ramallah zogen daraufhin hunderte von Palästinensern feiernd und siegestrunken auf die Straßen. Die Angriffe und antisemitischen Morde von Beit Yisrael belegen die feindliche Haltung dieser Palästinenser gegenüber allen Juden, egal ob sie nun Antizionisten oder Zionisten sind.

Antizionisten sind erschüttert wenn in Hebron einem palästinensischen Steinewerfer ein Arm gebrochen wird oder die israelische Armee auf tausendfachen Raketenbeschuss der Hamas militärisch reagiert. Als letzte Woche das syrische Militär ein palästinensisches Flüchtlingslager bombardierte und 25 Tote Palästinenser hinterließ oder als 1982 Assad in der syrischen Stadt Hama einen Aufstand der Muslimbrüder durch Artellerie und Bomben mit fünfzehntausend Toten niederschlug war von fassungslosen Protesten der Antizionisten nichts zu hören, denn wie der Name schon sagt, Antizionisten sind auf Israel fokussiert.Inwieweit sekundärer Antisemitismus bei deutschen Antizionisten mit eine Rolle spielt ist nicht einfach zu beweisen, außer wenn sie wie Norman Paech  es ausdrückte „wegen dem Leid der Palästinenser  aus dem ‚Schatten Hitlers‘ heraustreten dürfen“.

Felix Bartels meint nicht zu Unrecht: „Ein vernunftbegabter Mensch redet mit Antizionisten wie der Arzt mit seinen Patienten. Es ist mehr ein Reden zum Zwecke der Anschauung. Die eigentliche Überlegung findet später statt. Übrigens ist es ethisch durchaus vertretbar, Antizionisten, wenn man schon mit ihnen redet, auf eine Couch zu setzen und Geld nach Stunden zu nehmen.“

Das Problem dabei ist nur, dass der antizionistische Wahnsinn nicht in kleinen Zirkeln stattfindet,  sondern längst in der Mehrheitsgesellschaft angekommen ist, wie folgende Umfrageergebnisse zeigen: Das Meinungsforschungsinstitut EOS Gallup Europe hatte im Auftrag der EU-Kommission 2003 eine Umfrage durchgeführt. In Deutschland hielten 65 Prozent der Befragten Israel für „die größte Gefahr für den Weltfrieden“.  In einer weiteren EU-Umfrage 2004 erklärten über die Hälfte der Bundesbürger: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ 2007 positionierten sich laut einer BBC-Umfrage 77 % der Deutschen eindeutig negativ gegenüber Israel das jeden Deutschen und Österreicher alleine durch seine Existenz an Auschwitz und Majdanek, an Treblinka und Sobibor erinnert.  Laut einer Studie aus dem Jahre 2011 der Fakultät für Erziehungswissenschaft am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung ärgerten sich 63 % der Deutschen im Jahre 2008 darüber, dass ihnen die Verbrechen der Nazis noch heute vorgehalten würden und 57.3 % der Deutschen waren im Jahr 2010 der Meinung, dass Israel einen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser führe. Die Mehrheit der Deutschen steht hinter dem „Gedicht von Grass. Laut FTD-Umfrage halten 57% der Deutschen die Israel-Thesen von Günter Grass für richtig und 27% für diskutabel. 84 % ist eine klare Mehrheit.

Israel ist ein kapitalistischer Staat, mit allen Fehlern die kapitalistische Staaten nur haben können, angefangen von sozialer Ungerechtigkeit bis zu dem zu großen Einfluss der Religion auf die Politik. Trotz alledem ist Israel die Insel der Aufklärung im Nahen Osten. Israel ist das Land das den verfolgten Juden dieser Welt Zuflucht gewährt. Nach der riskanten aber erfolgreichen Geiselbefreiung von Entebbe sagte einer der Organisatoren Moshe “Muki” Betser: „Ich sehe in Entebbe das Wesen des Zionismus“, hätten wir vor dem Zweiten Weltkrieg einen Staat und eine Armee gehabt, hätte es den Holocaust in Deutschland so nicht gegeben.“ Seit seiner Gründung sammeln sich die feindlichen Armeen und Terroristen um Israel und selbst die zügellosesten Stimmen aus den arabischen Ländern werden von der Weltgemeinschaft ignoriert.

Eines steht fest: Der Antizionismus ist ein von Grund auf reaktionäres Phänomen, er ist die eine Seite einer irrationalen Medaille, die andere Seite heißt Antisemitismus. Es scheint aktuell so zu sein als ob die Welt vorbereitet werden müsse, weil die Welt es so will, auf das zu bereitende Auschwitz II am Mittelmeer.

Quellen: Felix Bartels -Nahost! Nahost! oder Zur Romantik des Weltfriedens | Alexandra Kurth –  Insel der Aufklärung, Israel im Kontext | Karl Selent – Ein Gläschen Yarden-Wein auf den israelischen Golan | Jean Amèry – Zwischen Vietnam und Israel | Leon Poliakov – Vom Antizionismus zum Antisemitismus

32 Kommentare leave one →
  1. 19. Dezember 2012 15:58

    „Antizionisten engagieren sich selbstverständlich nicht für die Abschaffung der Nationalstaaten Deutschlands, Frankreichs der Türkei oder gar Irans oder Syriens. Andererseits und des Weiteren sehr inkonsequent ist den meisten Antizionisten der antisemitische Nationalismus der palästinensischen Blut und Boden-Bewegungen von Hamas bis Fatah eine Herzensangelegenheit.“

    Antizionisten tendieren demnach zu völkischem Nationalismus.
    Den Antizionisten ist nicht zu helfen

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    • Der Bassist permalink
      22. Dezember 2012 22:14

      Zu diesen Geburten einer Nation fällt mir immer noch, immer wieder die Neue Slowenische Musik ein, genauer, LAIBACH: Geburt einer Nation. Schön auf der TUBE zu googlen.

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  2. 19. Dezember 2012 16:40

    Die Gremliza Kolumne „Sieg im Gotteskrieg“ dürfte den deutschen Antizionisten überhaupt nicht gefallen, sie werden sich vermutlich weiterhin an Alfred Rosenberg orientieren, denn Gremliza schreibt in Konkret 2013/1, nach dem er sich frägt ob die westlichen Regierungen bezüglich der arabischen Revolution nur dumm oder berechnend waren:

    „Im Fall des Iraks wie des Arabischen Frühlings waren es einige ehrenwerte Emigranten, die von den Experten zum Dank für ihre Dissidenz als authentische Stimme der im Land und auch sonst zurückgebliebenen Massen missverstanden wurden. Stets standen und stehen solche Intellektuelle, zumeist Journalisten, Schriftsteller, Anwälte, dem Willen ihrer Völker so fern wie einst, im kalifornischen Exil, Thomas Mann oder Bert Brecht dem des deutschen. Was die Deutschen damals wollten, waren der Führer und die NSDAP, was die Muslime heute wollen, ist der Gottesstaat, die Scharia, die Burka, die Hinrichtung von Schwulen und die Verstümmlung von Frauen.

    Die Differenz zwischen Islam und Islamismus, die so leidenschaftlich prononciert wird, daß sie klingt wie die zwischen Pazifik und Pazifismus, ist Reklame. In Ägypten wird der Anteil beschnittener Frauen auf mehr als achtzig Prozent geschätzt, was den Anteil der harmloseren Gläubigen auf weniger als zwanzig Prozent reduziert. Wer einen von den achtzig Prozent, die ihre Töchter verstümmeln lassen, beharrlich fragt und genau hinhört, stößt hinter der habituellen, vom Propheten sanktionierten Verlogenheit auf einen Haß, der Mursi und die meisten seiner Gegner, Fatah und Hamas, Taliban und Mudschaheddin, Schiiten, Sunniten, Alewiten verbindet. Sie wollen, jetzt oder gleich oder spätestens übermorgen, den Tod der Juden, was immer die Avnerys und die Zuckermanns sich und der Welt weiszumachen versuchen.
    (…)
    Um wieviel mehr den Ägypter sein Elend zu den Moslembrüdern. Die, weil sie außer ein paar Almosen auch nichts zu bieten haben, den Armen psychisch substituieren mit einem Feind, den noch der Dümmste leicht identifizieren kann, einem Haß, der göttliche Billigung genießt, und einem jenseits, in dem es Milch, Honig, Jungfrauen und I-Phones regnet.

    Weil die meisten Muslime nichts haben als diesen Feind, können sie mit ihm keinen Frieden schließen. Manche tun so, als wollten sie dennoch, würden sie nicht von den Ungläubigen durch Zäune, Wohnungsbau und hundert Schikanen gehindert, nichts lieber, die andern schreien ihren Wunsch nach einem Genozid hinaus. Was tut die Welt, was tun die USA und Europa, die doch wissen, daß aus freien Stücken die Juden nicht ihren Staat aufgeben werden und die Muslime nicht ihre Absicht, die Juden zu beseitigen? Wie Gouvernanten nehmen sie die Ungezogenen bei der Hand, setzen sie an einen Tisch, streichen abwechselnd beiden übers Haar, loben oder tadeln, den für dies, jenen für das, und verlangen, daß die Kleinen sitzenbleiben, bis sie sich vertragen.

    Besonders gut darin sind die Deutschen, die in einem halben Jahrhundert Vergangenheitspolitik ein Geschick entwickelt haben, der Welt den guten Menschen zu machen, ohne einen Cent dazuzubezahlen. Ob es um Deserteure der Wehrmacht geht, um italienische Zwangsarbeiter, um sterilisierte Schwule, mißbrauchte Kinder oder vergaste Sinti und Roma: Deutschland bedauert und trauert, die Kanzlerin schämt sich, an jedem Pissoir hängt eine Gedenktafel – und »die Bundeskasse bleibt zu« (Gerhard Schröder). Israels Existenzrecht, sagt die Kanzlerin, ist deutsche Staatsräson, aber wenn die Fatah und die Hamas die Welt gegen Israel mobilisieren, enthält sich Deutschland der Stimme.

    Und so kommt dieser blutige Konflikt nie an ein Ende, das doch nur darin bestehen könnte, daß die USA und Europa, vielleicht sogar mit Beteiligung Rußlands, die Gotteskrieger mit Boykott und Sanktionen zu bedingungsloser Kapitulation zwängen – der formellen, international garantierten und kontrollierten Akzeptanz des jüdischen Staates, unter Verzicht auf ein sogenanntes Rückkehrrecht für Leute, versteht sich, die nie auf diesem Territorium gelebt haben, und honoriert durch ein bißchen besseres Leben.
    (…)
    Wie schnell dabei das Existenzrecht des jüdischen Staats obsolet werden kann, hat die Abstimmung eines von der Fatah mit Unterstützung der Hamas eingebrachten Antrags gezeigt, die Vollversammlung der Vereinten Nationen möge die Palästinensergebiete quasi als Staat anerkennen: Mit Israel Nein sagten acht (Kanada, Tschechien, die Marshall-Inseln, Mikronesien, Nauru, Palau, Panama und die USA), mit Ja stimmten 138 (darunter Österreich, Belgien, China, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Japan, Liechtenstein, Luxemburg, Norwegen, Schweden, Schweiz), enthalten haben sich 41 (darunter: Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Polen, Slowakei, Slowenien). Ein Menetekel.

    Zugabe: Als sei es ein natürliches Recht der Deutschen, Urteile über Israels Angelegenheiten zu fällen, kanzelte Merkel ihren Besucher Netanjahu mit der mehr pampigen als launigen Bemerkung ab: »In der Siedlungsfrage sind wir uns einig, daß wir uns nicht einig sind.« Wir lassen uns das Recht, die Welt Mores zu lehren, doch nicht von einem Juden beschneiden. „

    PS: Wohin die Reise nach der ägyptischen Revolution vermutlich gehen wird war hier in MI bereits in „Die Muslimbrüder und die “ägyptische Revolution” nachzlesen.

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  3. 19. Dezember 2012 21:18

    Nur eine Randbemerkung: Ich war in meinem Text begrifflich nicht ganz sauber. Man muß zumindest den innerjüdischen Antizionismus von jenem Urteil ausnehmen, sei er nun religiös oder politisch motiviert. Nicht, weil etwa Juden keine Antisemiten sein könnten, sondern weil die innerjüdische Perspektive das Exklusive, von ich geschrieben habe, ohnehin besitzt. Der jüdische Nationalstaat geht die Juden ja tatsächlich spezifisch etwas an. Sie zu ihm besonders und vor allen anderen zu verhalten (ob positiv oder negativ) ist ihr natürliches Erfordernis. So wie auch die Deutschen der deutsche Nationalstaat spezifisch was angeht. Die antideutsche Haltung verändert sofort ihren Charakter, wenn sie von Nicht-Deutschen eingenommen wird. Der Antizionismus wird umgehend verbrecherisch, wenn er von Nicht-Juden zelebriert wird. Und das gilt auch dann, wenn man berücksichtigt, daß es natürlich auch Juden gibt, deren Antizionismus auf Irrationalität gründet, und Deutsche, deren Antideutschentum wenig mit Vernunft zu tun hat.

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    • 19. Dezember 2012 23:29

      Volle Zustimmung, die antizionistische Haltung von Juden ist sicherlich nicht mit der antizionistischen Haltung beispielsweise von deutschen Antizionisten gleichzusetzen. Der Antizionismus wird erst verbrecherisch, wenn er von Nicht-Juden zelebriert wird. Ich würde sogar soweit gehen und den zeitlichen Aspekt mit einbeziehen. Dem Antizionismus eines deutschen Juden von 1905 liegt ein anderes Geschichtsverständnis zugrunde als einem Antizionisten, gleich welcher Nation nach 1945. Dazwischen liegt Auschwitz, das die Welt veränderte und von dem der jüdische Antizionist von 1905 kaum etwas ahnen konnte.

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      • 20. Dezember 2012 09:31

        Allerdings würde ich selbst in dem Fall noch Unterschiede machen. Wenn ein orthodoxer Jude aus religiösen Gründen den Staat Israel ablehnt, mag das weltfremd sein, aber man kann darin beim besten Willen keine Motivlage des Hasses aufspüren. Die kann natürlich hinzutreten, keine Frage. Sie ist nur eben nicht naturgemäß durch die Haltung selbst bereits gegeben.

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      • 20. Dezember 2012 11:00

        Der Gedanke, die Attacken der Palästinenser mit Gegengewalt zu beantworten, würde dem Ultra-orthodoxen Juden von Beit Yisrael nie kommen. Der Herr hat genommen, der Herr hat gegeben. Von Hass ist da nichts zu spüren. Er ist nur sauer auf die israelische Administration weil die den Staat Israel geschaffen und verteidigt hat und sein Glaube sagt ihm, dass nur Gott den Staat der Juden erbauen darf.

        Die Ablehnung des aktuellen säkularen jüdischen Antizionisten dem Staat Israel gegenüber hat eventuell mit dem von Theodor Lessing beschriebenen „jüdischen Selbsthass“ zu tun. Diese antizionistischen jüdischen „Kronzeugen“ von Avnery, Zuckermann bis Langer, die alle drei durchaus wieder unterschiedlich bewertet werden können, sind jedenfalls unerlässlich für die „Argumentation“ der deutschen Antizionisten. Außerdem, aber in dem Zusammenhang wundert mich die Marginalisierung der israelischen Linken nicht, bei dem wirklichkeitsfremden Personal das sie anzubieten hat.

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        • 20. Dezember 2012 12:42

          Ich würde das nicht allein auf den jüdischen Selbsthaß bringen. Den religiös motivierten A. schon deswegen nicht, weil er durch die Religion selbst, den Messias-Glauben, gegeben ist. Beim politischen würde ich in der Tat zwischen vor und nach 45 differenzieren. Aber die Ablehnung des Z. konnte auch vor 45 schon durch Selbsthaß motiviert sein. Und davon wiederum ganz abgesehen ist ja auch eine post-zionistische Position argumentativ vertretbar, die dem Z. ein historisches Recht einräumt, ihn aber heute für obsolet erklärt. So etwa argumentiert Zuckermann, und das unterscheidet ihn z.B. von Langer (die in jeder Hinsicht ein Rad ab hat). Ich halte diese post-zionitische Position für falsch, weil sie unterstellt, daß der Staat frei ist, seine Gründungsideologie abzulegen, was freilich nur denkbar wäre, wenn er sich nicht in einem unmittelbaren Existenzkampf befindet. Aber die Position ist nur zu kurz gedacht und nicht unbedingt Ausdruck von Haß oder Irrationalität. Die europäischen Antizionisten sind ja keine Postzionisten; sie entrüsten sich über die den Vorgang der jüdischen Nationenbildung selbst.

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        • 20. Dezember 2012 14:32

          Theodor Lessing hat die These des „jüdischen Selbsthasses“ 1930 aufgestellt, diese These mit Beispielen belegt und gedeutet. Das Phänomen des „jüdischen Selbsthasses“ ist bereits im Glauben daran, dass Diaspora, Verfolgung und Pogrome eine Strafe seien im Grundsatz angelegt. Nachzuweisen ist „jüdischer Selbsthass“ im Einzelfall sehr schwierig, aufwendig und bleibt damit im spekulativen Bereich.

          Die eindeutige Beurteilung von Felicia Langer teile ich in jeder Hinsicht. Unvergessen als mir entrüstete Antizionisten in Augsteins „Freitag“ zuriefen, sie „wären stolz Felicia Langer zu sein“. Unglaublich, aber wahr.

          Zuckermann ist komplizierter, er scheint sich in den letzen Jahren radikalisiert zu haben. Grundsätzlich ist es die Verpflichtung einer Linken sich kritisch dem eigenen Staat zu stellen, in Israel wie in Deutschland und anderswo. Zuckermann darf also Israel von links kritisieren, nur eben realistischer und weniger weltfremd. Er bedient mit seiner Kritik alle möglichen antisemitischen Ressentiments, wenn er beispielsweise behauptet der arabische Antisemitismus sei von Israel selbst verursacht. In Köln war Zuckermann mit Ludwig Watzal, Felicia Langer und Norbert Blüm bei der Anti-Israel-Konferenz “Stop the Wall”. Zuckermann verkennt zweifellos den Existenzkampf Israels. Falls die Juden irgendeines Tages von den Arabern ins Meer getrieben werden, dann wird Zuckermann vermutlich von seinen deutschen Freunden aufgenommen werden. Dieses Privileg haben die meisten Israelis nicht.

          Auch ich würde Zuckermann nicht mit den deutschen Antizionisten gleichsetzen, er ist ihr Werkzeug, er ist ihr „Kronzeuge“ und offensichtlich ist er blind für diesen Vorgang. Es ist halt ein Kreuz mit der Linken. Immerhin versuchte die deutsche Linkspartei kürzlich ihren Oberantizionisten Hermann Dierkes in einem Parteiausschlussverfahren wegen seiner „Israelkritik“ loszuwerden. Trotz des Scheiterns (Abstimmung 4:4) gibt es innerhalb der deutschen Linken offensichtlich doch Kräfte die gegen Antizionismus/Antisemitismus vorgehen.

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        • 21. Dezember 2012 12:06

          Bei den europäischen Antizionisten, speziell den Deutschen würde ich ebenfalls differenzieren. Bei vielen deutschen „Israelkritikern“ begründet sich Ihr Antizionismus aus meiner Sicht nicht alleine aus Hass gegen die Juden. Eike Geisel meint, dass ihr Antisemitismus nicht aus niedrigen Instinkten erwächst. Er spricht von der Moralität von Debilen. Das antijüdische Ressentiment entspringt laut Geisel den reinsten menschlichen Bedürfnissen, es kommt aus der Friedenssehnsucht. Ich kann das nur bestätigen. Viele Antizionisten mit denen ich zu tun hatte waren ganz einfach naiv und unwissend, sie plapperten nach was ihnen die Augsteins und die Möllemänner vorgaben. Sie wussten weder über Amin al-Husseini und seine Zusammenarbeit mit Hitler, die Teilung Palästinas 1923 noch über die antizionistische Entführung nach Entebbe (ein Beispiel hier). Dieser moralische Antizionismus hat laut Geisel mit der „deutschen Wiedergutwerdung“, also sekundärem Antisemitismus zu tun.

          Selbstverständlich ist andererseits der deutsche Antizionismus vielfach geprägt von Hass und Vernichtungswillen gegen Israel (Ein Exempel hier oder beispielsweise: Israel – „die blutrünstige und machtgierige Bastion gegen die Völker“ (Roter Morgen (KPD/ML), 23.11.1974) oder „Der Konflikt im Nahen Osten kann nicht anders gelöst werden als durch die Zerschlagung, des Zionistischen Staates“ (Arbeiterkampf (Kommunistischer Bund), Oktober 1973)

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      • 20. Dezember 2012 11:32

        Ein großes Problem sind wohl die UN. Unter diesem Etikett firmiert, meint man, die absolute Mehrheit der Staaten der Erde, die sich gemäß ihrer Charta die Sicherung des Weltfriedens auf ihre Fahne geschrieben hat. Einerseits ist das Problem, dass nicht überall, wo „UN“ draufsteht, auch „UN“ drin ist. Das UN-Nebenorgan HRC (UN-„Menschenrechtsrat“) besteht z.B. aus nur 47 Mitgliedsstaaten, von denen die meisten Diktaturen und Autokratien sind, die eine notorisch israelfeindliche Politik verfolgen. Arabische Länder, die Menschenrechte tagtäglich mit Füßen treten, dominieren dieses UN-Gremium nach Belieben. Ganz oben auf ihrer Agenda steht das unverschämte Verbot jeglicher Kritik an Menschenrechtsverletzungen, die unter dem Deckmantel des Islam und im Namen der Scharia begangen werden. Bei der UNRWA, also dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, verhält es sich ähnlich. Zum Personal gehören Hamas-Mitglieder, die an einer Lösung im Einvernehmen mit Israel nicht das geringste Interesse zeigt. So kommt es, dass man letztlich zur Einsicht gelangt, dass es andererseits die UN selbst sein müssen, die einen Weltfrieden nur ohne Israel für denkbar halten und in Israel, gemäß dem Schuldabwehrantisemitismus eines ehemaligen Waffen-SSlers, die größte Gefahr für den Weltfrieden sehen.

        lg LL

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        • 20. Dezember 2012 14:41

          „Und so kommt dieser blutige Konflikt nie an ein Ende, das doch nur darin bestehen könnte, daß die USA und Europa, vielleicht sogar mit Beteiligung Rußlands, die Gotteskrieger mit Boykott und Sanktionen zu bedingungsloser Kapitulation zwängen – der formellen, international garantierten und kontrollierten Akzeptanz des jüdischen Staates, unter Verzicht auf ein sogenanntes Rückkehrrecht für Leute, versteht sich, die nie auf diesem Territorium gelebt haben, und honoriert durch ein bißchen besseres Leben.“

          Gremliza in seiner Kolumne in der aktuellen Konkret. Unbedingte Kaufempfehlung, auch wegen Stefan Frank (Arabischer Frühling –Ägypten) und Alex Feuerherdt (Krieg gegen Israel) und Lars Quadfasel (Macht, wer den Islam kritisiert, gemeinsame Sache mit Rassisten? (erst überflogen))

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  4. 20. Dezember 2012 11:21

    „Die Definition des Antizionismus ist ziemlich einfach. Antizionismus ist die Überzeugung, dass jedes Volk der Welt das Recht auf einen eigenen und souveränen Nationalstaat hat, mit Ausnahme des jüdischen. Der Antizionismus ist kein Antinationalismus, sondern eben allein und ausschließlich gegen den jüdischen Nationalismus gerichtet“

    Ich bin der Auffassung das ist einer der springenden Punkte. Antizionisten haben nichts gegen die Existenz der 193 existierenden Staaten und Nationen, sie unterstützen in Blut- und Boden-Manier, nicht nur im Duktus, Hamas und Fatah, welche im Zusammenhang mit ihrer Staatsgründung das Ziel haben den Judenstaat zu vernichten, aber den Juden gestehen sie keinen eigenen Staat zu. Die Antwort nach dem „Warum“ bleiben sie schuldig. Fragen beantworten Antizionisten ohnehin nicht gerne. Die Irrationalität und das selektive Denken sind offensichtlich. Selektion ist das „Zauberwort“ zum Verständnis des Antizionismus. Woher weiß ich das alles? Meine Erfahrungen mit den Antizionisten aus Jakob Augsteins „Freitagscommunity“ waren sehr aufschlussreich.

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  5. 22. Dezember 2012 14:23

    So wie es ausschaut dürfen nur die „echten Völker“ Staaten aufmachen, Kurden wie Palästinenser, nicht aber das Nicht-Volk der wurzellosen Juden. Das ist doch eindeutig völkische Blut- und Boden-Denke, sag ich immer zu meiner Erna.

    Die Antizionisten sollten sich was schämen und sich erst mal darüber aufregen, dass in Jordanien keine Juden leben dürfen. In Israel leben zwei Millionen Araber, aber die Westbank wollen sie judenrein haben, die Antizionisten. Das ist rassistisch, das ist Apartheit! Und dann wollen sie noch ein Rückkehrrecht für Palästinenser die nicht mal in Israel geboren sind. Das würde nicht mal der Erika Steinbach einfallen.

    Die Sackgesichter der Hamas sind für die deutschen Antizionisten, die „Moderaten“, die „Verhandlungsbereiten“ und die israelische Regierung nennen sie „Hardliner“, „Ultranationalisten“, „Ultrarechte“. Die spinnen die Antizionisten. Warum nur?

    Schöne Feiertage wünscht
    Euer Erwin

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  6. 22. Dezember 2012 15:41

    Nachfolgend eine kleine lose Zitate-Sammlung von Antizionisten, ein kleiner Beleg für die seit circa hundert Jahren bestehende antisemitische Querfront. Ich distanziere mich natürlich ausdrücklich von folgenden menschenverachtenden Zitaten. Teil 1:

    „Je länger der Brand in Palästina anhält, um so mehr festigen sich die Widerstände gegen das jüdische Gewaltregime in allen arabischen Staaten und darüber hinaus auch in den anderen moslemischen Ländern“ (Alfred Rosenberg 1938)

    „Israel – die blutrünstige und machtgierige Bastion gegen die Völker“
    (Roter Morgen (KPD/ML), 23.11.1974)

    „Der Siegesmarsch wird weitergehen, bis die palästinensische Flagge über Jerusalem und in ganz Palästina weht — vom Jordan bis zum Mittelmeer, und von Rosh Hanikra bis nach Eilat“ (Yasir Arafat, Rede an der Universität Beirut, Saut Falastin, Beirut, 7. Dezember 1980)

    „Der Zionismus – der Feind aller Menschen“
    (Autonome Nahostgruppe Hamburg 1989)

    „… daß die palästinensischen Bevölkerung im israelischen Apartheitsstaat in eine auswegslos desperate Lage gebracht wurde, in der es zu dumpfem, international alimentiertem Dahinvegetieren mit Ausbrüchen selbstmörderischer Gewalttätigkeit keine Alternative gibt. Die Lage wurde von zionistischen Schlächtern absichtsvoll und systematisch herbei geführt, viele von ihnen haben sich dazu bekannt. Die Errichtung des KZ Gaza zementierte diese Lage noch einmal, weil sie die palästinensischen Bevölkerungsteile gegeneinander stellt, der “Feldzug” gegen die Insassen erübrigte nebenher alle oben zitierten Bekenntnisse. … nur besteht der alternativlose Gewalteinsatz in der Entwaffnung der zionistischen Militärs und Zerschlagung der logistischen Verwurzelung ihrer Macht in der israelischen Ökonomie“ (TomGard In Jakob Augsteins „Freitag“ am 09.03.2010)

    „Mit Terrororganisationen wie der Irgun und der Haganah zieht sich die Blutspur des Zionismus wie ein roter Faden durch Geschichte Palästinas!“ (Holger Apfel von der NPD im sächsischen Landtag, Juni 2010)

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    • H. Herforder permalink
      22. Dezember 2012 18:47

      Sammlungen überzeugen einfach durch Häufung. Der Umschlag von Quantität in Erkennen. (Wuppertaler Engel) 😉 Ich sage Danke für solche Archive!

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    • Der Bassist permalink
      22. Dezember 2012 22:29

      Für Historiker ist zu beobachtende Geschichte immer (universitär über alle Fakultäten gemeinsam) 70 Jahre verweht. Davor gilt alles noch als Politik, als aktuelles Dreinschlagen, als akademisch innere Emigration, als schmutzige Gegenwart. Wer die aber aufschreibt, gilt als Künstler (lebt aktual freilich außerhalb der Realgesellschaft; also weltfremd) oder nach 70 Jahren (siehe oben) als Superheld der Kunstgeschichte. Der Künstler ist dann tot, das ist die Bedingung dieser Kunstmarktgesellschaft.
      Mal drüber nachdenken.

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    • 22. Dezember 2012 22:34

      Es ist mir bewusst, fidelche, warum die „Sammlung“ nicht einfach beendet werden kann, sondern immer weiter perpetuiert und in Beton gemeißelt werden muss, bis der Wahnsinn, der in Auschwitz kulminierte, wenigstens heute ansatzweise erkannt wird und sich nicht wieder ereignet.

      Auch wenn es dem nicht Erkennenden langweilig erscheinen mag, muss sich dem Irrsinn entgegen gestellt werden, denn – das hätte Grass aussprechen müssen – Israel ist in wachsender Gefahr. Aber der nicht nur scheinbar inflationär-Grass-ierende Antisemitismus wird, wie der Wald vor lauter Bäumen, nicht erkannt, total verkannt, er deflationiert unsere Wahrnehmung je gehäufter er auftritt und eskaliert weiter. Weil mensch nicht zu glauben vermag, was Realität ist: Ein großer Teil der „Weltgemeinschaft“, bewusst oder unbewusst, allen voran die arabischen Staaten, arbeitet an der Vernichtung des „Juden unter den Staaten“, namens Israel. Das Gros der sogenannten Berichterstatter verfälscht Tag für Tag, aus diversen Gründen, aus Schuldentlastungsgründen, aus Furcht der Islamophobie gezeiht zu werden usf. die Wahrheit, die immer konkret ist und tritt dadurch den kategorischen Imperativ Adornos mit Füßen.

      Was sich hart anhört, ist mehr als hart: Zu Rosenbergs Zeiten war die Vorstellung von dem, was an Unmenschlichkeit möglich ist, weit eingeschränkter, weniger imaginabel, und in der Folge deshalb „eher entschuldbar“, als dies durch heutiges, Verantwortung-auferlegendes Wissen der Fall ist.

      lg LL

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      • 22. Dezember 2012 23:03

        „warum die ‚Sammlung‘ nicht einfach beendet werden kann“: weil die Archive zur Herstellung von Menschheit(lichkeit) beitragen werden. Das benjaminsche Jetzt muß die Geschichte, den Alp laut Marx, haben, innehaben: sonst geht kein Glück für keinen. – Oder wie olle Punks mit Zappa richtig sagen: The Torture never stops. Sehr ernster Schlimmy 😉

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  7. 23. Dezember 2012 19:12

    Dann kümmere ich mich mal um den zweiten Teil. Nachfolgend eine kleine lose Zitate-Sammlung von Antizionisten oder „Israelkritikern“. Ich distanziere mich natürlich ausdrücklich von folgenden menschenverachtenden Zitaten. Ein weiterer kleiner Beleg für die seit circa hundert Jahren bestehende Querfront – Teil 2:

    „Denn indem der Zionismus der anderen Welt weiszumachen versucht, daß die völkische Selbstbesinnung des Juden in der Schaffung eines palästinensischen Staates seine Befriedigung fände, betölpeln die Juden abermals die dummen Gojim auf das gerissenste. Sie denken gar nicht daran, in Palästina einen jüdischen Staat aufzubauen, um ihn etwa zu bewohnen, sondern sie wünschen nur eine mit eigenen Hoheitsrechten ausgestattete, dem Zugriff anderer Staaten entzogene Organisationszentrale ihrer internationalen Weltbegaunerei; einen Zufluchtsort überführter Lumpen und eine Hochschule werdender Gauner“ (Adolf Hitler in „Mein Kampf“ 1925)

    »ihr seid die Generation, die das Meer erreichen und die palästinensische Flagge über Tel Aviv aufziehen wird« (PLO-Führer Yasir Arafat, Rede im Guerilla-Trainingslager ANSA in Kairo, am 25. Juli 1974)

    »Die Existenz des Zionismus in unserer angestammten Heimat ist einer der Irrtümer, von denen die menschliche Geschichte voll ist. Dieser Irrtum darf nicht fortbestehen und ist zum Tode verurteilt« (Leitartikel in AI-Ba’ath Damaskus, dem offiziellen Organ der regierenden Ba’ath-Partei, 2. Mai 1975)

    »Die Araber fordern nicht nur die West Bank und den Gaza-Streifen, sondern alles Land, das seit 1948 erorbert worden ist… Der Ausspruch, daß die Rechte der Palästinenser wiederaufleben werden und Palästina befreit werden soll, kann nur eine einzige Bedeutung haben — die Auslöschung Israels« (Radio Damaskus, 22. Dezember 1976)

    »Die Teilung Palästinas im Jahr 1947 und die Gründung eines Staates Israel sind grundsätzlich null und nichtig .. Die Befreiung Palästinas wird den Zionismus und den Imperialismus zerstören.« (Der Palästinensische Nationalbund (der PLO), Artikel 19 und 22)

    „Das Ziel der A1-Fatah-Bewegung ist die Befreiung Palästinas in seiner Gesamtheit, die Auslösehung des Zionismus in wirtschaftlicher, politischer, militärischer, kultureller und ideeller Hinsicht“ (Vierter Konvent der Al-Fatah, Damaskus, Syrien, 31. Mai 1980)

    »Friede heißt für uns Zerstörung Israels. Wir stellen uns auf einen totalen Krieg ein, einen Krieg, der Generationen hindurch dauern wird. Seit im Januar 1965 die Al-Fatah geboren wurde, sind wir der gefährlichste Feind Israels geworden … Wir werden nicht ruhen bis zu dem Tag, an dem wir in unsere Heimat zurückkehren und an dem Israel vernichtet ist …« (PLO-Führer Yasir Arafat 2002)

    „Die Schäden, die Israel durch den Überfall auf die Palästinenser im Gazastreifen verursacht hat, wodurch praktisch die gesamte Infrastruktur, zahlreiche Häuser und Wohnungen, Kraftwerke usw. zerstört wurden, belaufen sich nach vorsichtigen Schätzungen auf 4 Milliarden Euro. Die Bundesrepublik hat zugesagt, hiervon 150 Millionen Euro zu zahlen. (..) Die Bundesregierung ist gefordert, hier selbst aktiv zu werden. An Israel sind keinerlei Unterstützungsgelder mehr zu zahlen, da sich die Bundesregierung dadurch mitschuldig macht an den Verbrechen gegen die Palästinenser. Gegenüber dem Wa-Geschrei könnte erklärt werden, daß Gelder stattdessen für die Palästinenser gegeben werden. Sämtliche Leistungen für Personen, die die israelischen Angriffskriege unterstützen und gutheißen, sind einzustellen. Unsere Mitbürger müssen aufgefordert werden, keine Waren aus Israel mehr zu kaufen, da dadurch der Kriegskurs dort unterstützt wird. Jeder Tourist, der nach Israel kommt, unterstützt die Israelis, die zu 80% hinter dem Krieg gegen die Palästinenser stehen. Verhalten wir uns solidarisch gegenüber den Palästinensern, boykottieren wir Israel, wo es geht!“ (NPD Landesverband Hamburg 07.03.2009 – NPD Homepage)

    „Es wird daher alles nichts helfen, die einzige Alternative zur Gewalt ist: keine Gewalt, zumindest keine militärische Gewalt. Alles andere führt nur dazu, dass Israel sich als Staat letzten Endes selbst vernichten wird. Dies wäre kein Phyrrussieg mit moralischem Kollateralschaden mehr, sondern es wäre die atomare Vernichtung der Region Naher und Mittlerer Osten als Region insgesamt. Es wird daher weiter für den Moment nichts anderes helfen, als entweder „die Gebiete“ ohne „wenn und aber“ und das heißt vor allen: unter strikter Umsetzung von UN-Resolution 242 und folgende zu einem unabhängigen Nationalstaat zu erklären – oder aber, sie definitiv zu annektieren und im dann entstandenen Groß-Israel/Palästina den demokratischen Umbau zu beginnen. Was nichts anderes bedeutet, jedenfalls für den Moment, als das bereits totgesagte anti-zionistische Projekt der Fatah vom demokratischen laizistischen Gesamt-Palästina in Angriff zu nehmen. Zusammen mit Fatah – und Hamas. (…) „Vielleicht würde es uns helfen, uns noch mehr in Erinnerung zu rufen. Beispielsweise Einzelheiten aus der Geschichte des Boykotts gegen Südafrika.“ („Rahab“ in Jakob Augsteins „Freitag“ am 15.02.2010 )

    “Man ist von Israel ja einiges gewohnt, aber der Angriff mit mindestens 10 Toten stellt eine neue Qualität des israelischen Staatsterrorismus dar. Man muß sich allerdings nicht wundern, daß Israel im Rambo-Manier Schiffe kapert und dabei auch Menschen umbringt, denn der Zionistenstaat steht bekanntlich international außerhalb jeder ernsthaften Kritik. Seit der Gründung des Staates 1948 und der damit verbundenen millionenfachen Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung zieht sich eine Blutspur durch die gesamte Geschichte Israels. Ich fordere den sofortigen Abbruch der diplomatischen Beziehungen Deutschlands zu dem Schurkenstaat und die Verhängung von politischen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen Israel. Der Überfall muß durch eine internationale Untersuchungskommission genauestens aufgeklärt werden. Selbstverständlich sind auch sofort alle Zahlungen der BRD und der EU an das Netanjahu-Regime zu stoppen“ (Holger Apfel von der NPD zu den Vorkommnissen auf der Gaza-Hilfsflotte am 31.5.2010 in Dresden)

    „Israel gleicht einem selbstsüchtigen verzogenen Kind. Es wirft ein Schaufenster ein. Die Menschen schauen weg. Es steigt in den Laden ein. Die Menschen schauen weg. Es nimmt die Waren an sich. Die Menschen schauen weg. Es verwüstet den Laden. Die Menschen schauen weg. Es bewirft die Menschen ausserhalb des Ladens mit Gegenständen. Die Menschen schauen weg. Höchste Zeit, diesem Kind mal so richtig den Arsch zu versohlen“ („Firenze4“ in Jakob Augsteins „Freitag“ Mai 2010)

    “Wenn ein Terrorist eine Bombe auf einen israelischen Bus schmeißt, wird er keine Unschuldigen treffen” (Fritz Teich in Jakob Augsteins „Freitag“ im Juni 2010)

    „Bald wird sich die Welt vom zionistischen Regime, diesem Krebsgeschwür, befreien. Iran wird jedem helfen, der das zionistische Regime bekämpft, so wie es schon in der Vergangenheit Hizbollah und Hamas geholfen hat“ (Ali Chamenei, politischer und religiöser Führer des Iran im Februar 2012)

    “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich. (..) Über die Jahrhunderte der Diaspora hat sich bei Juden – und ich sag jetzt bewußt Juden und nicht Israelis – ein fast schizophrener Verfolgungswahn entwickelt” (Georg von Grote in Jakob Augsteins „Freitag“ am 5.4.2012)

    „Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: „Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.“ Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen“
    (Jakob Augstein in SPON am 6.4.2012)

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    • 25. Dezember 2012 10:48

      »Friede heißt für uns Zerstörung Israels“, meinte der Fatah-Chef Yasir Arafat 2002.

      Kein Wunder, dass die Andrea Nahles und die SPD so sehr an einer „strategischen Partnerschaft“ mit der Fatah gelegen ist. Wie die Andrea das wohl mit „die Beziehungen zwischen Fatah und SPD, die auf gemeinsamen Zielen beruhen“ gemeint haben könnte?

      Frohes Fest
      Eurer Erwin

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    • 25. Dezember 2012 10:54

      Ach ja das hab ich vergessen: Wie sich doch die Worte von Antizionisten über die Jahrzehnte kaum verändert haben.

      Von der NSDAP 1921, dem Holger Apfel aus der NPD 2009 bis zu dem „Firenze4“ aus der Wochenzeitung „derFreitag“ 2012.

      Mal sehen was das neue Jahr bringt.

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  8. 26. Dezember 2012 12:35

    Und dabei wird es immer bessser. Erst gestern las ich in einem Wagon der Bahn in der ehemaligen SBZ: „Hier sitzen nur Juden!“. Ich gehe davon aus, dass ein »echter Deutscher wahrer Gesinnung« »Einsicht« gewonnen hat und »diesen Juden« nun einen Platz zugestehen will – als Zeichen der Anerkennung vermutlich. Sicher – es ist nur ein kleines Zugeständnis. Wobei, ein wenig irritiert war ich schon. (Und ein klein wenig übel war mich auch.)

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  9. realprinz permalink
    1. Januar 2013 19:34

    Das mit der selektion in entebbe ist doch mittlerweile korrigiert, s. z.B. hier:
    xxxxxxxxxxxxxxxxxx
    xxxxxxxxxxxxxxxxxx
    xxxxxxxxxxxxxxxxxx
    ———————-
    Antisemiten und Antizionisten können hier nicht frei kommentieren. Versuchen Sie es in einem anderen Medium oder lassen Sie es besser ganz bleiben.

    Die MI Redaktion

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  10. 4. März 2013 10:57

    Der Antizionismus des italienischen Komiker Beppo Grillo ist nicht komisch. Manche nennen ihn “Clown” obwohl seine Ansichten nicht zum Lachen sind. In „Grillo, der unlustige Clown“ werden einige seiner reaktionären und antizionistischen Zitate veröffentlicht:

    “Alles, was wir in Europa über Israel und Palästina wissen, wird von einer internationalen Agentur gefiltert, hinter der ein ehemaliger Mossad-Agent steht.”

    “Tausende Roma, die nach Italien kommen, sind ein Vulkan, eine Zeitbombe. Einst waren die Grenzen unsere Staates heilig, aber unsere Politiker haben sie geschändet.”

    “Über Israel zu reden ist in Europa tabu. Wer es dennoch tut, wird zum Antisemiten gestempelt.”

    “Die Israelis sind wie Attila der Hunne – wo sie hinkommen, wachsen keine Palästinenser mehr”

    weiterlesen hier:

    Grillo, der unlustige Clown

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    • 4. März 2013 11:35

      Das ist aber sehr schade. Und ich sah Grillo während eines Deutschlandbesuches schon gemeinsam mit Broder im Cafe Buchwald (http://www.konditorei-buchwald.de/) (Broders Lieblings-Cafe) sitzen. Schließlich sehen sie sich sehr ähnlich – so rein typmäßig. Beide ergraut, beide bärtig, beide krakelig. Schade Schade

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    • 4. März 2013 22:51

      Da wär ich gern dabei gewesen; und was die wohl geplaudert hätten … über Bärte und Variationen von Grau … In diesem „Oma-Ambiente“ since 1852 der königlichen Hofsüßwarenzubringerei. –
      Über die Widersprüche eines Selbst war ja gerade Stephane Hessel wieder ein nicht unbedingt zu befürwortendes Beispiel. Ich selbst von sogar empört ob des Alten! – Ob aber Widerspruchslosigkeit überhaupt noch ein (philosophisches, humanes, dialektisches) Programm ist, darüber ist ja auch zu zweifeln. Leider.

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    • 5. März 2013 12:28

      Grillo würde besser zum Gärtner aus Berlin (incl. seiner Reservisten) passen. Der ist auch Komiker und beide haben den selben „Humor“ was Juden betrifft.

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    • 5. März 2013 16:41

      Über eine Lustigkeit, die konformistisch ist, sagten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, sie „verschiebt die Befriedigung auf den Tag des Pogroms.“

      Ein israelischer Journalist hat nach einem Interview mit Grillo die Bemerkung gemacht, dass dieser „wahnsinnige Positionen hat, wenn es um Außenpolitik allgemein und um den israelischen Staat im Besonderen geht.“ Kritik aus dem Westen an islamischen Ländern lehnt Grillo mit der Verschwörungstheorie ab, dass alle Informationen aus arabischen und persischen Medien vom israelischen Geheimdienst gefiltert werden, bevor sie nach Europa drängen. Die Israelis sind ihm wie Attila, hinter ihnen werden keine PalästinenserInnen mehr wachsen. Wer weiß, vielleicht wird im Zeitalter des Blogs das Pogrom durch ein e-Voting gegen Israel ersetzt, dessen Exekution dann anderen überlassen bleibt. Von Ahmadinejad sagt Grillo, dieser müsse solche extremen Reden halten, weil er sich ja nur verteidige.

      http://www.univie.ac.at/unique/uniquecms/?p=2871#.UO8ptW_25gc.facebook

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