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Die Gotteskrieger, ihr Terror und das deutsche Einverständnis

19. Februar 2013

“Wer den Antisemitismus in seiner primitiven und elementaren Form nicht anprangert, und zwar gerade deshalb nicht, weil er primitiv und elementar ist, der muss sich die Frage gefallen lassen, ob er nicht dadurch den Antisemiten in aller Welt ein Zeichen heimlichen Einverständnisses gibt“  Léon Poliakov.

iranWegen seiner faschistischen Struktur und Ideologie gehört das  iranische Regime zu den verbrecherischsten Regierungen unserer Zeit. Der Schwulen- und Frauenhass, die Diskriminierung und die Verfolgung der Opposition, der religiösen und nationalen Minderheiten durch Folter und Mord sind Beleg für den Terror gegen die eigene  Bevölkerung. Wegen seiner Unterstützung des djihadistischen Terrors und seiner kompromisslosen Israelfeindschaft ist der Iran das größte Hindernis für einen Frieden im Nahen Osten.

Nach dem Sturz des Schah-Regimes 1979 übernahm Ayatollah Khomeini die Führung des iranischen Staates und gründete die Herrschaft des Klerus im Iran. Mit Terror und Massenhinrichtungen gegen Oppositionelle, darunter viele Kommunisten  gründeten die Gotteskrieger im Iran ihre Macht. Khomeinis Visionen gingen weit über die nationalen Grenzen des Iran hinaus. In seiner Fatwa zum Al-Quds-Tag am 8. August 1979 warnte Khomeini die Welt vor der Gefahr, die von Israel ausgehe, er forderte die Muslime der Welt und alle muslimischen Regierungen auf Israelis und ihren Unterstützern „die Hände abzuhacken“.

Das Hauptziel der vom Iran gesteuerten islamistischen Revolutionsexportideologie ist nach wie vor die Eroberung Jerusalems. Der Gottesstaat brauchte eine neue Staatsideologie, die sowohl nationalistisch als auch islamisch war. So wurde die terroristische Hisbollah, die „Partei Gottes“ gegründet.

Kurz nach den Wirren der islamischen Revolution befahlen die iranischen Machthaber für den Krieg gegen den Irak hunderttausende Kinder ab zwölf Jahren, auch gegen den Willen ihrer Eltern, auf die Minenfelder an der irakischen Grenze. Vor jedem Einsatz wurden den Kindermärtyrern ein Plastikschlüssel um den Hals gehängt, der ihnen, so das Versprechen, die Pforte zum Paradies öffnen werde.

Der Iran verurteilt seit über dreißig Jahren Frauen wegen außerehelichem Geschlechtsverkehr zur Steinigung. Das iranische Strafgesetzbuch regelt die Größe der Steine und die Reihenfolge der Werfer. Homosexuelle werden im Iran zum Tod durch den Stang am Baukran gerichtet. Durch staatliche Gesetze im Iran werden Frauen wegen Vergehen gegen die Kleiderordnung mit mittelalterlichen Strafen gejagt. Die iranische Schauspielerin Marzieh Vafamehr wurde 2011 zu 90 Peitschenhieben und einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie in einem Film mit einer Glatze auftrat um nicht den Hijab tragen zu müssen. Nach der Gesetzgebung der Scharia werden im Iran Dieben, je nach Höhe des entwendeten Wertes zwei Finger oder die ganze Hand abgehackt. Jedes marxistische Denken wird im Iran wie die Minderheit der Bahai mit gnadenloser Unterdrückung, Folter und Mord verfolgt.

In der Holocaustleugnungs-Konferenz 2006 im Iran traf sich die Crème de la Crème der Antizionisten, Rechtsextremisten und Islamisten von Robert Faurisson über David Duke (Ku-Klux-Klan) bis zu den NPD-Funktionären Carsten Bormann, Benedikt Frings und Markus Haverkamp. Die iranische Führung leugnet den Holocaust wie die Führer von Fatah und Hamas. Neben der Leugnung des Holocausts wird in so gut wie allen Medien des arabischen Raumes Antisemitismus in seiner primitiven und elementaren Form praktiziert. So wird in den Diskussionspapieren der arabischen Führer nicht darüber geredet ob Allah die Juden zu Affen und Schweinen macht, dass steht für die Antisemiten fest. Sie diskutieren ernsthaft darüber, wie lange diese Affen und Schweine noch als Zwitterwesen leben können.

Zu dem Terror gegen die eigene Bevölkerung  kommt die kompromisslose Israelfeindschaft der Mullah-Diktatur. Die hundertfach angekündigte Endlösung des Irans gegen den Judenstaat sowie die Unterstützung des verlängerten Armes der iranischen Regierung, den Terrorbanden der Hisbollah sind Zeugnisse  faschistischer Ideologie . Bei einer Anschlagserie der Hisbollah im Sommer 2012 kamen in Bulgarien sieben israelische Touristen ums Leben und Dutzende wurden verletzt.

Der Iran arbeitet fieberhaft an seinem Atomwaffenprogramm. Mit einer Atombombe könnte der Iran sein wichtigstes und oftmals angekündigtes Ziel, die Auslöschung Israels zur Realität werden lassen.

Das iranische Regime unterscheidet  sich von anderen muslimischen Ländern durch seine Märtyrerideologie und den Mythos vom Zwölften Imam. Der  Zwölften Imam ist laut Mullah-Herrschaft ein direkter Nachkömmling des Propheten Mohammed, der im Jahre 874 als Kind verschwand und  dem Mythos zufolge als Mahdi und Messias zurückkehren wird, um die Welt zu befreien. Ahmadinejad und andere iranische Führer behaupten, das Rezept zu kennen, um jene Wiederkehr zu beschleunigen.  Durch die Bewaffnung von Hisbollah und Hamas sowie durch das eigene Atomprogramm soll Israels „Zusammenbruch“  beschleunigt werden. Je furchtbarer der Krieg gegen Israel, so die Mullahs, desto wahrscheinlicher die ersehnte Erscheinung des Zwölften Imam. „Man muss die Juden bekämpfen und sie besiegen“ empfahl 2005 der iranische Ayatollah Nouri-Hamedani, „um so die Voraussetzungen für die Ankunft der verborgenen Imam zu erfüllen.“

Aus wirtschaftlichen Interessen und hundertjähriger Verbundenheit verharmlosen deutsche Regierungen die Menschenverachtung im Iran und unterlaufen vielmals die Sanktionsbestrebungen der übrigen westlichen Länder. Zur 49. Münchener Sicherheitskonferenz im Januar dieses Jahres  wurde der iranische Außenminister, Ali Akbar Salehi eingeladen. Statt Druck auszuüben wurde der Massenmörder in der Konferenz  kaum mit seinen Verbrechen konfrontiert, während im Iran eine neue Hinrichtungswelle und öffentliche Folter stattfinden, während der Iran an der Atombombe baut  wurde Normalität signalisiert. Bezeichnend für die Situation ist eine Szene als die dauerbetroffene Politikerin der Grünen, Claudia Roth am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz lachend auf den Berliner Botschafter der Islamischen Republik Ali Reza Sheikh Attar zugeht und ihn mit „High five“ abklatscht. Der Botschafter war von 1980 bis 1985 für hunderte Todesurteile gegen kurdische Oppositionelle verantwortlich.

Das große Rätsel unserer Zeit ist die Weigerung der westlichen Eliten  den radikalen und massenhaften Antisemitismus in der muslimischen Welt, besonders im Iran wahrzunehmen, geschweige denn ihn zu begreifen oder zu bekämpfen. Für Günter Grass, Jakob Augstein und mit ihnen rund 65 Prozent der deutschen Bevölkerung ist nicht der Iran sondern Israel die größte Gefahr für den Weltfrieden. In den deutschen Medien wird der demokratische Staat Israel massiv kritisiert, in vielen wie beispielshalber Augsteins „Freitag“ sogar gnadenlos delegitimiert und dämonisiert dabei gleichzeitig das islamistische Regime des Irans gerechtfertigt oder die iranischen Verbrechen verschwiegen. Es verwundert deshalb nicht, dass eines der wichtigsten Propagandaorgane des iranischen Regimes, die Zeitung Kayhan Jakob Augsteins Wochenzeitung ausdrücklich für seine iranfreundlichen Artikel lobte. In der Ausgabe vom 14. Februar stellt Achmadinejads Propagandaorgan triumphierend fest: „Eine deutsche Zeitschrift schrieb in einem Bericht, dass die Iraner recht haben, dem lügnerischen Vorschlag Amerikas für einen Dialog nicht zu glauben.“ Irans „revolutionäre Ideologie“ soll in den gesamten Nahen Osten exportiert werden, die Fahne Allahs über ganz Palästina wehen. In Tel Aviv und in Jerusalem soll nach dem Willen des iranischen Regimes die Scharia gelten, Miniröcke, Gay-Paraden, ein freies Leben und freie Meinungsäußerung der Vergangenheit angehören und die verbliebenen Juden als „Dhimmis“ vegetieren. Freilich gibt es immer mehr Autoren die gegen diese Ignoranz anschreiben.

Der Judenhass unter Muslimen kann hauptsächlich von fortschrittlichen und säkularen Muslimen zurückgedrängt werden. Der Westen und/oder die Humanisten dieser Welt sollten sie dabei unterstützen. Der Antisemitismus in Deutschland kann hauptsächlich von Deutschen zurückgedrängt werden. Verharmlosen oder schweigen heißt mitmachen, wie die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten kann diese Haltung in eine Katastrophe führen. Der Antisemitismus innerhalb der Linken kann hauptsächlich von Linken zurückgedrängt werden. Linke und Juden waren die ersten Opfer der Nationalsozialisten. Das erkennen, benennen, verstehen und anprangern von Antisemitismus ist Voraussetzung für Lösungsansätze. Antisemitismus ist das Haupthindernis für eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes. Die Weltgemeinschaft, Deutschland muss die Sanktionen gegen die Iran verschärfen, dem Iran den Bau der Atombombe verunmöglichen. Die Weltgemeinschaft, Deutschland muss die säkularen Kräfte im Nahen Osten, im Iran stärken für einen Schritt in eine bessere Welt. Der Versuch des so wichtigen Regime Change im Iran 2009 wurde vom Westen verraten. Die deutschen Medien setzten die Regierenden mehrheitlich nicht unter Druck, sie schwiegen und machten mit bei diesem Verrat.

Wer das iranische Regime, die Hisbollah die Hamas auf eine Stufe mit den gewählten Regierungen Israels stellt leidet an Realitätsverlust, wer gleichzeitig die Verbrechen des iranischen Regimes, der Hisbollah, der Hamas verharmlost oder sich darüber ausschweigt, nimmt gedanklich den Stein in die Hand, der auf die bis zum Kopf eingegrabene Frau zeigt welche die Gotteskrieger zum Tod verurteilt haben. Wer sich für die Gleichberechtigung der Frau in Europa einsetzt sollte den Stein aus der Hand legen, denn Frauen im Nahen Osten sind nicht weniger Wert als hierzulande.

23 Kommentare leave one →
  1. 19. Februar 2013 23:17

    Dem im Text verlinkten und geschätzten Felix Riedel/Nichtidentisches sage ich oft: „Zu lang!“ – Deshalb wie so oft in meiner ersten Lese auch hier erst einmal die/meine Kernsätze des Gelesenen:

    Wegen seiner Unterstützung des djihadistischen Terrors und seiner kompromisslosen Israelfeindschaft ist der Iran das größte Hindernis für einen Frieden im Nahen Osten.

    In seiner Fatwa zum Al-Quds-Tag am 8. August 1979 warnte Ayatollah Khomeini direkt nach dem Sturz des Schah-Regimes die Welt vor der Gefahr, die von Israel ausgehe, er forderte die Muslime der Welt und alle muslimischen Regierungen auf Israelis und ihren Unterstützern “die Hände abzuhacken”.

    Der Schwulen- und Frauenhass, die Diskriminierung und die Verfolgung der Opposition, der religiösen und nationalen Minderheiten durch Folter und Mord durch die Mullahs sind Beleg für den Terror gegen die eigene Bevölkerung.

    Die iranische Führung leugnet den Holocaust wie die Führer von Fatah und Hamas. Neben der Leugnung des Holocausts wird in so gut wie allen Medien des arabischen Raumes Antisemitismus in seiner primitiven und elementaren Form praktiziert.

    Mit einer Atombombe könnte der Iran sein wichtigstes und oftmals angekündigtes Ziel, die Auslöschung Israels zur Realität werden lassen.

    Das iranischen Regime unterscheidet sich von anderen muslimischen Ländern durch seine Märtyrerideologie und den Mythos vom Zwölften Imam. Der Zwölften Imam ist laut iranischem Regime ein direkter Nachkömmling des Propheten Mohammed, der im Jahre 874 als Kind verschwand und dem Mythos zufolge als Mahdi und Messias zurückkehren wird, um die Welt zu befreien. Ahmadinejad und andere iranische Führer behaupten, das Rezept zu kennen, um jene Wiederkehr zu beschleunigen.

    Aus wirtschaftlichen Interessen und hundertjähriger Verbundenheit verharmlosen deutsche Regierungen die Menschenverachtung im Iran und unterlaufen vielmals die Sanktionsbestrebungen der übrigen westlichen Länder. – Bezeichnend für die Situation ist eine Szene als die Dauerbetroffene Politikerin der Grünen Claudia Roth am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz lachend auf den Berliner Botschafter der Islamischen Republik Ali Reza Sheikh Attar zugeht und ihn mit “High five” abklatscht. Der Botschafter war von 1980 bis 1985 für hunderte Todesurteile gegen kurdische Oppositionelle verantwortlich.

    Das große Rätsel unserer Zeit ist die Weigerung der westlichen Eliten den radikalen und massenhaften Antisemitismus in der muslimischen Welt, besonders im Iran wahrzunehmen, geschweige denn ihn zu begreifen oder zu bekämpfen. Für Günter Grass, Jakob Augstein und mit ihnen rund 65 Prozent der deutschen Bevölkerung ist nicht der Iran sondern Israel die größte Gefahr für den Weltfrieden. In den deutschen Medien wird der demokratische Staat Israel massiv kritisiert, in vielen wie beispielshalber Augsteins “Freitag” sogar gnadenlos delegitimiert und dämonisiert und gleichzeitig das islamistische Regime des Irans gerechtfertigt und die Verbrechen verschwiegen. Es verwundert deshalb nicht, dass eines der wichtigsten Propagandaorgane des iranischen Regimes, die Zeitung Kayhan Jakob Augsteins Wochenzeitung ausdrücklich für seine iranfreundlichen Artikel lobte.

    Der Antisemitismus in Deutschland kann hauptsächlich von Deutschen zurückgedrängt werden. Verharmlosen oder schweigen heißt mitmachen, wie die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten kann diese Haltung in eine Katastrophe führen. Der Antisemitismus innerhalb der Linken kann hauptsächlich von Linken zurückgedrängt werden. Linke und Juden waren die ersten Opfer der Nationalsozialisten. Das erkennen, benennen, verstehen und anprangern von Antisemitismus ist Voraussetzung für Lösungsansätze.

    Die deutschen Medien setzten die Regierenden mehrheitlich nicht unter Druck, sie schwiegen und machten mit.
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    Zu befragen wäre wirklich einmal die deutsche Nahostpolitik, und die Thinktanks, die sich damit beschäftigen und die Beraterinstitute der Bundesregierung. Wo die Wissenschaft auch dranhängt, – die n a t ü r l i c h völlig unabhängig berät.

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    • 20. Februar 2013 05:43

      „Weigerung der westlichen Eliten den radikalen und massenhaften Antisemitismus in der muslimischen Welt, besonders im Iran wahrzunehmen“

      http://www.matthiaskuentzel.de/contents/warum-wird-ueber-den-islamischen-antisemitismus-geschwiegen

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    • 20. Februar 2013 09:20

      Den Verweis auf Matthias Küntzel habe ich vergessen zu setzen, was ich im Text nun nachgeholt habe. Die Frage „Warum wird über den islamischen Antisemitismus geschwiegen?“ war zentraler Punkt der letzten Diskussion.

      Lang wurde der Text weil ich auf einen Vorwurf (“Das Schweigen hat vermutlich viel mit Einverständnis zu tun” – das ist einfach ein kontextloser Quatschsatz zur Selbstfeier) ausführlich reagieren wollte.

      Für mich bleibt es rätselhaft, wie man einerseits wegen der Anmache eines Politikers an einer Hotelbar den Untergang des „weißen Mannes“ feststellen und andererseits die Frauenverachtung im Iran ignorieren und im selben Zusammenhang die Ideologie und die Praxis des Mullah-Regimes verharmlosen, relativieren oder rechtfertigen und den erklärten Gegner dieses Mullah-Regimes, den Staat mit entgegengesetzter Ideologie und Praxis, also Israel dämonisieren und delegitimieren kann, ohne dass eine Welle der Empörung darüber ausbricht.

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    • 20. Februar 2013 11:28

      „einerseits wegen der Anmache eines Politikers an einer Hotelbar den Untergang des “weißen Mannes” feststellen“

      Ich glaube, die Frage ist so einfach zu beantworten, wie die Antwort widerlich ist. Es geht um Macht. Selbstbezichtigung oder das Verurteilen innerhalb einer Schutzatmosphäre ist einfach. Im Nahen Osten existieren Staaten mit sehr viel Kapital und mit diesen Ländern möchte man es sich nicht verscherzen. Kritik wird geübt – aber eben nur sehr verhalten, damit sie keine negativen Konsequenzen hat. Das ist der Preis des Friedenswillens auf Basis der Globalisierung im Zusammenhang mit den Anforderungen der Wirtschaft, um es sehr stark verkürzt auszudrücken. Oder – auf dem Altar der Gewinnerwartung bleiben die Opfer weitgehend, von Lippenbekenntnissen abgesehen, auf der Strecke. Heute ist nicht nur der Arbeitnehmer in einer Gemeinde jederzeit austauschbar, auch der Handelspartner ist es – und zwar vollumfänglich. Somit besitzt der, der über das Kapital verfügt, uneingeschränkte Macht. Und so respektiert man eben auch die „Gefühle“ eines Saudis oder des Irren aus Theheran, damit einer seiner Freunde sich nicht gen Asien wendet.

      Ein anderer Punkt ist der der Direktheit. Gerade die Harmlosigkeit der Anmache eines älteren Politikers ist es doch, die die Nachricht boulevardesk verwertbar macht. Sie tut im Grunde niemandem so richtig weh und ist nicht mit Bildern von Erhängten oder Geschlagenen verbunden. Die Verharmlosung der Mullahs erfolgt auf der Basis einer Unterstellung – es ist die, die auch hier Vergewaltiger und Mörder „schützt“ – und eben aus reinem Eigennutz und vielleicht ist es auch ein Rest Kolonialismus, der mit hineinspielt. Und Israel? Man bezieht doch permanent Stellung, indem man sich brav Holocaust-Dokumentationen ansieht (Vorsicht – Zynismus). Und Israel? Das ist ein neuer Staat dort, der die Rechte der stolzen und ehrenwerten Wüstensöhne mit Füßen tritt (Vorsicht – Zynismus). Ehrlich gesagt denke ich, dass sehr viele unterschiedliche Motive hier eine Rolle spielen, die mit der Realität im Zweifelsfall nur sehr wenig zu tun haben. Das Problem ist, dass eine zeitnahe Durchsetzung der eigentlichen Notwendigkeiten fast zwangsläufig in einer militärischen Konfrontation enden würde – Syrien ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch Sanktionen nur sehr bedingt etwas ändern. Dieses Risiko möchte aber niemand eingehen und so hofft man auf Einsicht im Irrenhaus. Letztlich müssen wir alle uns auch die Frage stellen, was es mit unseren westlichen Werten so auf sich hat, wenn sie dort so schwierig durchzusetzen sind. Der Schah wurde verscheucht und es wurde nicht besser, die arabische Revolution gibt jetzt denen Macht, die noch weniger Freiheit ermöglichen.

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    • 20. Februar 2013 14:50

      Syrien greift aktuell nicht nach der Atombombe und ist anders strukturiert als der Iran. Bemerkenswert ist doch dass die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung eine Gefahr für den Frieden in Israel sieht aber nicht im Iran.

      Auf die Frage ob es wünschenswert sei die Fahne Allahs über ganz Palästina wehen zu sehen kommen keine Antworten, auch bei konkreten und persönlichen Nachfragen nicht. Panisch wird die Flucht vor solchen Fragen ergriffen. In Diskussionen stellte ich diese Frage gefühlte hundert Mal ohne eine Antwort zu bekommen. Ok, einmal gab es eine Antwort auf meine Frage wieso Frauen in Tel Aviv staatlicherseits einen Minirock tragen dürfen und wenige Kilometer weiter in Gaza nicht. Ein Freitagsblogger antwortete damals sinngemäß weil Tel Aviv eben eine Großstadt sei . Ich finde Gaza-Stadt ist so klein auch wieder nicht.

      Die Weigerung die Frauenverachtung und den primitiven Antisemitismus im Iran zur Kenntnis zu nehmen, gleichzeitig für die Frauen-Quotenregelung in Deutschland einzutreten und Patenschaften für Stolpersteine von ermordeten Juden zu übernehmen und zugleich eindeutig Partei für die Gegner des Judenstaates zu nehmen bedarf sicherlich komplizierter Hirnwendungen.

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  2. 20. Februar 2013 14:54

    Wirtschaftliche Interessen, Appeasement und Kumpanei mit dem iranischen Regime sind freilich nicht nur Nachweis deutscher Außenpolitik. Die USA haben sich diesbezüglich nicht gerade mit Ruhm bekleckert was Hassan Daioleslan in dem bereits von Felix Riedel rezensierten Buch „Iran Im Weltsystem“ feststellt:

    Das vermutlich dramatischste Beispiel amerikanischer Leichtgläubigkeit spielte sich allerdings 2002/03 ab, als Vertreter der Regierung George W. Bush die Invasion die Invasion im Irak mit iranischen Gesandten koordinieren wollten. Die Art und Weise, wie bei der Invasion im Irak vorgegangen wurde, gab den klerikalen Machthabern in Teheran eine goldene Gelegenheit, die Zukunft des Irak entscheidend mitzugestalten und schließlich die Position des Iran im gesamten Nahen Osten zu stärken.

    Präsident Obama bildet hier keine Ausnahme. Mitten während des irakischen Aufstandes, als Millionen das Regime herausforderten, entsandte er Delegierte die sich mit Gesandten des obersten Führers zusammensetzen sollten. Zur Vorbereitung dieses „Treffens hatte Obama dem iranischen Diktator mehrere geheime Nachrichten, öffentliche Briefe und Videobotschaften geschickt. Er hat davon abgesehen, den Regimegegnern seine volle Unterstützung anzubieten. Obama hat sogar den Kongress gebeten, eine neue Runde von Sanktionen gegen den Iran zurückzuhalten. Diese Gesten des „guten Willens“ sind die Fortsetzung der Strategie der letzten 31 Jahre, die nur dazu geführt hat, die amerikanische Position gegenüber dem Iran zu schwächen und die amerikanische Außenpolitik der Lächerlichkeit preiszugeben. (Seite 107/108)

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  3. 20. Februar 2013 22:55

    Wie es der Zufall so haben will passt die aktuelle Gremliza Kolumne „Von Affen und anderen Schweinen“ schön hier her. Am kommenden Freitag ist die Konkret (3/2013) an den Kiosken erhältlich. Als kleiner Vorgeschmack nachfolgend ein paar Auszüge:

    (..) Lasset uns also nicht beten, sondern fragen, wie es zu dem gekommen ist, was heute die Gegend zwischen der afrikanischen Atlantikküste und den Ufern des Ganges als ein mörderisches Tohuwabohu erscheinen läßt. Jede vernünftige Antwort setzt in den frühen Achtzigern und in Afghanistan an, wo eine Regierung das Land aus seinem Mittelalter befreien wollte und, als Stammesfürsten ihr mit Terror begegneten, die Rote Armee zur Hilfe rief, woraufhin der Westen, also das, was heute allzu prätentiös »die internationale Staatengemeinschaft« heißt, Mudschaheddin genannte Gotteskrieger mit Waffen, Geld und einer Armee »arabischer Afghanen« (wie heute mit saudischen und qatarischen Syrern) in den Kampf schickte, unter ihnen ein gewisser Osama bin Laden, der sich als Freund und Helfer der syrischen Muslimbrüder zum Verbündeten der Freien Welt qualifiziert hatte. Angeführt wurde das Bündnis von den USA, denen alle Staaten des Westens und alle Parteien des Deutschen Bundestags gern folgten.*

    (* Angefeuert noch durch deutsche Linke wie Arno Klönne, Dieter Senghaas, Elmar Altvater, Margherita von Brentano und Oskar Negt, die sich dem „Widerstand des afghanischen Volkes gegen die zwangsweise und fremdbestimmte Modernisierung“ anschlossen. Daß einer der Unterzeichner, Bernd Rabehl, sich später noch besser bei der NPD aufgehoben fühlte, war zwar erstens der anderen besonderes Pech, zweitens aber nicht ganz und gar böser Zufall, sondern im kulturalistischen Tenor der Adresse durchaus angelegt.) (…)

    Ob zum Verständnis ausreicht, daß die Hisbollah, die Hamas und Al Qaida vor allem immer den Tod der Juden im Sinn haben? Aber natürlich geht es nicht um Israel. Als könnte ein Land von der Größe und der Bevölkerungszahl Hessens, ganz gleich was dort geschieht, 65 Jahre lang die Uno beschäftigen, fünf Kriege auslösen und rund um die Uhr einer Milliarde Menschen, die nicht lesen und nicht schreiben können und nicht wissen, wo der Jordan fließt, den Seelenfrieden rauben. Und es geht auch nicht um die Palästinenser, die von ihren Glaubensbrüdern, zu denen sie geflohen sind, seit sechzig Jahren geschätzt werden wie Hundekot am Absatz. (..)

    Und so geschieht, daß Kanzlerin Merkel, die vor der Knesset Israels Sicherheit einen »Teil der deutschen Staatsräson« genannt hat, als Vertreterin der mehrwertorientierten Außenpolitik den Moslembruder Mohammed Mursi in Berlin mit allen Ehren empfängt, ohne die Rede auch nur zu erwähnen, die der Ägypter 2010 gehalten hat, die aber erst kurz vor seinem Besuch bekannt geworden ist:

    Either (you accept) the Zionists and everything they want, or else it is war. This is what these occupiers of the Land of Palestine know – these bloodsuckers, who attack the Palestinians, these warmongers, the descendants of apes and pigs.

    Die Zitate, log Mursi jetzt, seien „aus dem Kontext gerissen“. Einen Kontext, in dem die jüdischen »Besatzer« keine »Abkommen von Affen und Schweinen« wären, mußte er seinen Gastgebern nicht nennen. Ersatzweise ließ er Youtube, auf dem seine Rede zu sehen ist, wegen Beleidigung des Propheten für einen Monat sperren.

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    • 21. Februar 2013 11:31

      In den 1980er Jahren war ich viel im linksalternativen Spektrum unterwegs. Während dort einhellig der Einmarsch der SU verurteilt wurde, man sich ähnlich wie Löwenthal oder Todenhöfer im „ZDF-Magazin“ äußerte, begrüßte ich die Intervention, weil ich schon damals die Ideologie und die Taten von islamistischen Gotteskriegern konsequent, also ohne wenn und aber ablehnte. Dass ich mich mit meiner Position in einer aussichtslosen Minderheit befand störte mich genauso wenig wie heute. Meine damaligen Kontrahenten wurden immer kleinlauter als ich sie später nach dem Abzug der SU mit der Realität in Afghanistan konfrontierte. Freilich ist das heute längst vergessen. Vielleicht sind meine damaligen Erlebnisse ein Grund dafür, dass mein Differenzierungsvermögen bei bestimmten Leuten, bei bestimmten Themen nicht perfekt ausgeprägt ist. Bei Bernd Rabehl und heutigen „israelkritischen“ Journalisten sehe ich einfach zu viele Gemeinsamkeiten.

      Am 9. September 2011 schrieb ich hier:

      (..) Während des folgenden Bürgerkriegs zwischen islamistischen Gotteskriegern, die von der CIA unterstützt und finanziert wurden, bat die Regierung um Taraki die Sowjetunion um Beistand, worauf die Sowjetunion im Dezember 1979 der afghanischen Regierung zu Hilfe kam. Während der folgenden Amtszeit von Barbak Karmal wurden die sozialen Projekte forciert. Krankhäuser und Schulen wurden gebaut, Mädchen konnten in die Schule gehen, die Analphabetenrate wurde gesenkt, und eine Säkularisierung eingeleitet. Der Westen, vor allem die USA unterstützte nun im Verbund mit Saudi-Arabien und den restlichen islamischen Ländern die islamistischen „Freiheitskämpfer“ um Gulbuddin Hekmatyar und Osama Bin Laden mit mehrere hundert Millionen Dollar pro Jahr, damit diese mit Terrorangriffen auf afghanische Schulen und Krankenhäuser den alten Zustand wieder her bomben konnten. Gegen den asymmetrischen Krieg der islamistischen Mujaheddin hatte die Sowjetarmee letztlich wenig entgegenzusetzen, nach einem militärischen Patt zogen die sowjetischen Truppen 1989 ab, nachdem der Nationalist Mohammed Nadschibullah 1986 Babrak Karmal abgelöst hat. Die islamistischen “Freiheitskämpfer”, unterstützt von den islamischen Ländern sowie des Westens konnten ihren Gottesstaat errichten, nachdem die innerislamischen Kämpfe zwischen Hekmatyar, Musharraf und den Taliban beendet waren. Obwohl Nadschibullah unter dem Schutz den UN stand, wurde er von dieser ausgeliefert, dann von den Taliban gefoltert, ermordet und sein Leichnam tagelang an einem Pfahl zur Schau gestellt. Die Scharia wurde unverzüglich angewandt, Frauen standen praktisch unter Hausarrest, die Burkapflicht wurde rigoros durchgesetzt. In Fußballstadien wurden „Ehebrecherinnen“ öffentlich hingerichtet, Dieben wurden Gliedmaßen amputiert. Im Jahre 1999 fanden in der islamischen Republik wöchentlich öffentliche Hinrichtungen oder Amputationen im Stadion von Kabul statt.

      Afghanistan und der „11. September“

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    • 22. Februar 2013 10:17

      Mit dem Verweis von Gremliza auf Bernd Rabehl schließt sich der Kreis. Bernd Rabehls Weg vom SDS zur NPD zeigt die Flexibilität der „Israelkritiker“.

      Ende der 1990er Jahre meinte Rabehl: „Mittels des Antisemitismus-Tabus lässt sich der Gegner am leichtesten stigmatisieren, isolieren und gesellschaftlich vernichten. Die sogenannte Auschwitz-Keule ist die Superwaffe im Arsenal der politisch korrekten Linken in Europa und Nordamerika. Dazu gesellt sich leider die Instrumentalisierung des Antisemitismus-Tabus durch den Staat Israel“ (Wikipedia)

      Rabehls NPD-Kumpel Horst Mahler wollte 2006 übrigens auch in den Iran um seinen Beitrag zur Holocaustleugnungs-Konferenz zu leisten. Die deutschen Behörden haben ihm allerdings seinen Pass entzogen, so musste er zu Hause bleiben.

      Wie viele Artikel gibt es in der „Jungen Welt“ oder im „Freitag“ über die Holocaustleugnungs-Konferenz 2006? Warum tabuisieren diese Zeitungen den iranischen Wahn? Warum rechtfertigen oder relativieren diese Zeitungen und mit ihnen die deutschen „Friedensfreunde“ die Verbrechen der Mullahs? Der Iran dürfte diese Blätter dafür nicht bezahlen und auffällig viele Anzeigen von exportorientierten deutschen Firmen sind ebenfalls nicht festzustellen. Könnte es sein das Antisemitismus die Ursache für die Linie dieser Blätter ist?

      Der iranische Vize-Außenminister Manouchehr Mohammadi fasste als „Ergebnis“ der Holocaustleugnungs-Konferenz im Iran zusammen: Die Vorstellung, die Nazis hätten sechs Millionen Juden in Gaskammern getötet und verbrannt, ist eine Erfindung der von den Zionisten aufgehetzten Siegermächte. Ahmadinedschad forderte in seiner Abschlussrede am 13. Dezember 2006 die „Abschaffung“ des jüdischen Staates und Bildung einer Kommission zur weiteren „Prüfung“ des Holocaust. (Wikipedia)

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  4. 21. Februar 2013 13:51

    Dieser Vulkan wird ausbrechen

    http://jungle-world.com/artikel/2013/08/47177.html

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    • 21. Februar 2013 22:00

      Welche Rolle spielen da die Wirtschaftssank­tionen?

      Die Währung verliert täglich dramatisch an Wert. Die Industrie und die Landwirtschaft sind lahm. Was die Menschen im Iran kaufen können, ist zu 60 bis 70 Prozent importiert. Jeden Tag werden Firmen und Läden geschlossen. In den vergangenen Tagen sind zwei bekannte private Krankenhäuser geschlossen worden. Die Patienten konnten nicht mehr bezahlen, der Staat konnte keinen Kredit geben und diese Krankenhäuser mussten alles importieren und in Dollar bezahlen. Der Iran hatte im vorigen Jahr mehr als 100 Milliarden Dollar an Öleinnahmen. Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur hat die Zentralbank 60 Milliarden eingenommen. Der Iran ist jetzt wie eine Kaserne. Aber wie lange bleiben die bewaffneten Organe ruhig, wenn sie nicht bezahlt werden? Die Basij-Milizen oder die 120 000 Revolutionswächter? Der einfache Soldat kann sich auch nicht finanzieren, wegen der Sanktionen und der Inflation, die täglich steigt. Deswegen wird dieser Vulkan ausbrechen.

      Obwohl Sanktionen immer die Bevölkerung treffen sehe ich in effektiven Sanktionen das wichtigste Mittel die Opposition zu unterstützen, einen „Regime Change“ zu fördern, das einzige Mittel einen Krieg, die iranische Atombombe zu verhindern. Die Sanktionen zeigen Wirkung, das belegt obige Aussage.

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  5. 25. Februar 2013 14:27

    Es gibt in der „Islamischen Republik“ keinen einheitlichen Zwangsapparat. Das Gewaltmonopol besteht aus mehreren „Gewalten“, die umso brutaler zuschlagen. Der Begriff nationalsozialistische bzw. „totale“ Herrschaft trifft auf die Staatsform des Irans tatsächlich zu.

    Diese Strukturlosigkeit der iranischen Gewalt war von Khomeini durchaus gewollt. So sind die Revolutionsgarden oder Pasdaran nicht der Armee unterstellt. Die Tugendwächter der islamische Bassidschi-Miliz terrorisieren die Bevölkerung, sie wurden 2009 planmäßig gegen Demonstranten eingesetzt.

    Nach den Völkermorddrohungen der Nationalsozialisten wissen wir, dass es sich bei Völkermorddrohungen nicht um leere Worte handeln muss. Ein atomar bewaffneter Iran würde die Welt verändern. Zu keiner besseren Welt.

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    • 25. Februar 2013 20:26

      Dem ist nichts hinzuzufügen, höchstens ein auf unsere unermüdlichen „Friedenskämpfer“ bezogenes, vorerst abschließendes, unverrückbares, nicht verhandelbares Statement:

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  6. 25. Februar 2013 20:27

    Jeder einigermaßen vernünftige Mensch studiert, bevor er urteilt und sich positioniert, beide Seiten in einem Konflikt.

    Weiterlesen hier: Was endlich kapiert werden muss

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  7. 26. Februar 2013 19:03

    Der Unterschied zwischen Israel und Iran ist u.a. der, zwischen einem Rechts- und einem Gottesstaat. „Recht” gründet beim Iran im Islam, also der völligen Ergebung in „Gottes Willen“. Nicht dass im Rechtsstaat wirklich Recht gesprochen würde, aber die Willkür eines Gottesstaates ist dennoch von gänzlich anderer Qualität, wie Du, fidelche, mit Deinen drastischen Beispielen aufzuzeigen vermagst. Diese, verglichen mit Israel, völlig „andere Qualität“ wird sichtbar, wenn sie ihren Kindern auf dem Weg in den Tod Plastikschlüssel aus Taiwan um den Hals hängen. In Israel sind Menschenrechtsvergehen, wie man es für selbstverständlich halten sollte, nicht durch das Strafrecht gedeckt. Im Iran gehen Menschenrechtsvergehen mit dem Strafrecht konform (Das iranische Strafgesetzbuch regelt die Größe der Steine und die Reihenfolge der Werfer…).

    Das israelische Menschenbild, verglichen mit dem iranischen, ist evident mehr an der Humanitas ausgerichtet. Dennoch gibt es Linke oder Menschen, die sich für solche halten, die den wesentlichen Teil ihrer Vitalität als „Israelkritiker“ einsetzen. „Israelkritiker“ suchen ihre „Kritikpunkte“,obgleich nichts Vergleichbares in Israel gefunden werden kann, unhinterfragt zuerst und beinahe ausschließlich bei Israel. Warum mühen sie sich das „unrechte Korn“ gerade an jenem Fleck zu suchen, an dessen Rändern es massenhaft zu finden ist? Gilt es nicht Menschlichkeit zuerst dort einzuklagen, wo sie am meisten fehlt? Warum geht bei einem Teil der„Linken“ Menschenverachtung im Iran so stillschweigend durch und warum macht er sich damit so leichtfertig zu Ahmadinedschads willigem Helfer? Stellt sich dieser Teil tatsächlich nur wegen des „Kritikpunktes Israel“ in die Reihe von Holocaustleugnern? Welche Schuld laden die jetzt Schweigenden auf sich, sollte es zur angesagten Auslöschung Israels kommen?

    Manchmal sind Fragen samt verursachtem Schweigen eloquenter, als der Versuch einer Beantwortung.

    Danke, fidelche, für Deinen Artikel und insbesondere für Deinen engagierten Epilog!

    lg LL

    PS: Gilt Deinem “Was endlich kapiert werden muss” ebenso!

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    • 27. Februar 2013 16:51

      Gerne Louis. Schade, dass die meisten uns bekannten Hamasversteher so etwas nicht lesen werden. Sie hätten es besonders nötig. Wenn die deutschen „Friedenskämpfer“ doch nur begreifen würden, dass sie in einer Reihe mit Holocaustleugnern stehen. Damit wäre schon viel gewonnen.

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  8. 26. Februar 2013 20:31

    LL, lieber ’sturmerprobt‘ statt windig!
    Es unterfertigt, Dein Niedersachse

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  9. 1. März 2013 18:24

    High Five! Claudia Roth und der iranische Botschafter begrüßten sich vor wenigen Tagen auf diese sehr kumpelhafte Art. Das erstaunte doch etwas, da Roth sich als Kämpferin für die Menschenrechte vermarktet, während die Jobbeschreibung des Botschafters das Bekämpfen der Menschenrechte vorsieht. Aber offenbar kann man auch über solche blutige Gräben hinweg Gesten der Zuneigung und Sympathie austauschen, das ist ja schon mal was.

    Noch interessanter wurde diese Begrüßung aber durch das Nachspiel, denn beiden Seiten war es peinlich, dass dieser Auftritt von Kameras festgehalten wurde. Roth legte mit einer beeindruckend stümperhaften Erklärung vor, laut der sie das High Five des Botschafters nur erwiderte, weil sie von dieser Geste so überrascht war. In derselben Erklärung heißt es dann aber auch, dass diese Erwiderung Teil einer subversiven Kampagne gegen das Mullahregime war, mit dem Ziel, dem Künstler Jafar Panahi die Teilnahme an der Berlinale zu ermöglichen. Das ist eine Erklärung zu viel, das Team Roth hätte sich vor Veröffentlichung auf eine festlegen müssen. Diese beiden widersprechen sich jedenfalls komplett. Noch bizarrer ist die Erklärung der iranischen Seite. Nachdem Geistliche aus dem Iran dem Botschafter vorwarfen, eine fremde Frau berührt zu haben, deutet er sein Verhalten zu einer Art Abwehrreaktion um.

    http://boess.welt.de/2013/02/15/der-zweck-heiligt-die-high-fives/

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  10. 5. März 2013 12:22

    Warum wollen sich junge Frauen in die Luft sprengen und Juden mit in den Tod reißen? Der Film gibt Antworten. Ohne Angst jagen sich Allahs Bräute für den Heldentod in die Luft weil links und rechts um sie Juden sind. Wenn es mal nicht klappt sind sie traurig, so die Aussage einer Gefangenen, deren Sprengstoffgürtel nicht funktionierte.

    Gotteskriegerinnen in eigenen Worten:

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  11. 23. August 2013 10:55

    Israel wurde gestern mit Raketen angegriffen. Nach zwei Jahren wieder aus dem Libanon.

    http://www.n-tv.de/politik/Deutsches-Heim-von-Raketen-getroffen-article11216951.html

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