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Wolfgang Kraushaar, die Achtundsechziger und der Terror von München

17. März 2013

Die von der Frankraushaarkfurter Schule inspirierte westdeutsche Studentenbewegung Ende der sechziger Jahre kritisierte und bekämpfte endlich und also zurecht die herrschenden Verhältnisse in der BRD.  Der Kampf der „Achtundsechziger“ gegen die „Generation der Täter“ des Dritten Reiches, gegen den verbrecherischen mit Napalm und Flächenbombardierungen geführten Krieg der USA in Vietnam, gegen den Muff unter den Talaren, für die Überwindung der bigotten Sexualmoral der fünfziger Jahre ist aller Ehren wert. Heutige Generationen profitieren zweifellos von den positiven gesellschaftlichen Veränderungen die von den  „Achtundsechzigern“ initiiert wurden.

Wo viel Licht ist gibt es auch Schatten. Mit den Schattenseiten der „Achtundsechziger“ beschäftigt sich seit vielen Jahren der Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar vom Hamburger Institut für Sozialforschung. Wenngleich Wolfgang Kraushaar in seiner Kritik sicherlich hin und wieder überzog, so lösten seine Bücher meist kontroverse und fruchtbare Diskussionen aus. Sein dreibändiges Werk „Frankfurter Schule und Studentenbewegung“ aus dem Jahre 1998 wurde innerhalb der Linken hart und häufig undifferenziert kritisiert. Im Gegensatz zu vielen anderen konnte Günter Amendt selbstkritisch differenzieren und verteidigte Kraushaar in Konkret 07/98 gegen diverse ignorante Angriffe: „Kraushaars Buch stößt alle, die an den Auseinandersetzungen um Adorno beteiligt waren, noch einmal mit voller Wucht auf die schäbigen und beschämenden Aktionen, die diese Auseinandersetzungen begleiteten. Schäbig und beschämend deshalb, weil wir, mehr als uns bewußt war, an den Verdrängungsmechanismen unserer Eltern teilhatten. Heide Berndt weist in ihrem Beitrag zu Recht darauf hin, daß die studentische Protestgeneration die wirklich radikale Auseinandersetzung mit der Generation der leiblichen Eltern scheute. Wir haben sie geschont, weil wir es nicht ertragen hätten, in ihnen Täter zu sehen. Das hat den Blick auf die Opfer verstellt. Hätten wir verstanden, was es für einen nach Deutschland zurückgekehrten jüdischen Emigranten bedeuten muß, von deutschen Studenten unter Druck gesetzt zu werden, und sei es nur symbolisch, dann hätten wir die politisch wohl unvermeidliche Auseinandersetzung mit Adorno so nicht führen können und so nicht führen dürfen.  Kraushaars Buch ist eine echte Überraschung. Nach all den Rationalisierungen und Selbstverleugnungen, nach den vielen Verzerrungen und Verfälschungen, die das 68er-Revival in den Medien mit sich brachte, ist zuguterletzt doch noch eine Arbeit erschienen, die man getrost »in die Hand des jugendlichen Lesers« legen kann. Wer sich über die Geschichte der Studentenbewegung informieren will, von den Schlachtberichten der Veteranen aber nicht zugetextet werden möchte, hat hier eine Quelle, die ihm oder ihr erlaubt, sich selbst ein Bild zu machen.“

khMit seinem Buch „Die Bombe im jüdischen Gemeindehaus“ konnte Wolfgang Kraushaar den misslungenen Sprengstoffanschlag auf die Berliner Jüdische Gemeinde am 9. November 1969 aufklären, was der Polizei über 30 Jahre lang nicht gelingen wollte. Albert Fichter von den Tupamaros Westberlin legte im Auftrag von Dieter Kunzelmann die Bombe, die er zuvor von Peter Urbach, einem V-Mann des Verfassungsschutzes bekam.  Das ideologische Rüstzeug für den Anschlag im Jüdischen Gemeindehaus reichte der aus Bayern stammende Kunzelmann in seinem ersten „Brief aus Amman“ nach: „Palestina ist für die BRD und Europa das, was für die Amis Vietnam ist. Die Linken haben das noch nicht begriffen. Warum? Der Judenknax. ‚Wir haben 6 Millionen Juden vergast. Die Juden heißen heute Israelis. Wer den Faschismus bekämpft, ist für Israel.‘ So einfach ist das, und doch stimmt es hinten und vorne nicht. Wenn wir endlich gelernt haben, die faschistische Ideologie „Zionismus“ zu begreifen, werden wir nicht mehr zögern, unseren simplen Philosemitismus Zu ersetzen durch eindeutige Solidarität mit AL FATAH, die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich von Gestern und Heute und seine Folgen aufgenommen hat.“  Mit dieser Kette von Gleichsetzungen wird eine Tilgung von Schuldgefühlen vollzogen und zugleich eine neue Haltung in Position gebracht, die rückhaltlose Identifikation mit den Palästinensern um gleichzeitig einen Schlussstrich unter eine als Philosemitismus denunzierte Einstellung zu ziehen. Dieter Kunzelmann reiste mit seinen Berliner Tupamaros 1969 in die jordanischen Ausbildungslager der Fatah und forderte in seinem zweiten „Brief aus Amman“, wieder abgedruckt in der Agit 883 „die verzweifelten Todeskommandos“ der Palästinenser durch „besser organisierte zielgerichtete Kommandos zu ersetzen, die von uns selbst durchgeführt werden“. Die vermeintliche Tatenlosigkeit deutscher Linker führte Kunzelmann auf ihren „Judenknax“ zurück: „Dass die Politmasken vom Palestina-Komitee die Bombenchance nicht genutzt haben, um eine Kampagne zu starten, zeigt nur ihr rein theoretisches Verhältnis zu politischer Arbeit und die Vorherrschaft des Judenkomplexes bei allen Fragestellungen.“ Aus dem zweiten „Brief aus Amman“ stammt auch das titelgebende Zitat für Kraushaars neues Buch. In dem neuen Buch, „Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel? – München 1970: Über die antisemitischen Wurzeln des deutschen Terrorismus“, das im Februar 2013 erschienen ist, beschäftigt sich Kraushaar mit dem antisemitischen Terror der deutschen Linken und den Terrorgruppen der PLO von 1970 bis 1972 in München und Umgebung. Nachfolgend der Versuch fragmentarisch die knapp 900 Seiten zusammenzufassen:

Bereits im September 1967 verabschiedete die wichtigste Organisation links von der SPD, der SDS einen strikt antizionistischen Kurs. 1969 sprengte der SDS mit palästinensischen Studenten mehrere  Vortragsveranstaltungen des israelischen Botschafters Asher Ben-Natan. Theodor W. Adorno schreibt am 19. Juni 1969 in einem Brief an seinen in San Diego lebenden Kollegen Herbert Marcuse: „Nachdem man in Frankfurt den israelischen Botschafter niedergebrüllt hat, hilft die Versicherung, das sei nicht aus Antisemitismus geschehen, und das Aufgebot irgendeines israelischen APO-Mannes nicht das mindeste […] Du müsstest nur einmal in die manisch erstarrten Augen derer sehen, die, womöglich unter Berufung auf uns selbst, ihre Wut gegen uns kehren.“

Während mehrere SDS-Gruppen 1969 von Frankfurt nach Amman fliegen um sich von der Fatah militärisch ausbilden zu lassen, kritisiert Jean Améry in der „Zeit“ die innerhalb der Neuen Linken stärker werdende antiisraelische, antisemitische Haltung. Kurz darauf wurden in Westberlin jüdische Gedenkstätten geschändet. Zu lesen sind die Worte „Schalom“, „El Fatah“ und „Napalm“. Die Buchstaben sind mit schwarzer und grüner Farbe angemalt worden, den Nationalfarben Palästinas. Nach dem Anschlag der Tupamaros West-Berlin auf das Jüdische Gemeindehaus am 9. November 1969 erhält der Vorsitzende, Heinz Galinski eine auf Band aufgenommene Drohung, nach 15 Sekunden dauernden Ticken ertönt eine Frauenstimme: „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus hat gezündet. Berlin dreht durch, die Linke stutzt … Springer, Senat und die Galinskis wollen uns ihren Judenknacks verkaufen. .. Bei uns ist Palästina, wir sind Fedajin. Heute Nachmittag kämpfen wir für die revolutionäre palästinensische Befreiungsfront Al-Fatah! Schlagt zu!“

Europa war im Februar 1970 der Ausgangspunkt der opferreichsten Terrorwelle die es nach dem Zweiten Weltkrieg in Mitteleuropa gegeben hat. Innerhalb von nur elf Tagen ereigneten sich in München mit zwei versuchten Flugzeugentführungen, zwei Bombenanschlägen auf Flugzeuge und einem Brandanschlag auf ein jüdisches Altenheim fünf verschiedene Terroraktionen, die allesamt antisemitisch motiviert waren.

Am 10. Februar 1970 versuchten AOLP-Kommandos der PLO in München Riem eine EL-Al-Maschine zu entführen. Kurz vor 13 Uhr entsteht ein Handgemenge, Handgranaten fliegen, Schüsse fallen. Nachdem Palästinenser eine Handgranate in eine Menge von Passagieren werfen, wirft sich der Israeli Arie Katzenstein auf die Handgranate um seinen Vater und die um ihn stehenden Menschen vor dem sicheren Tod zu bewahren und kommt dabei ums Leben. Elf weitere Passagiere und die aus Deutschland stammende israelische Schauspielerin Hanna Maron werden schwer verletzt. Um Hanna Maron das Leben zu retten müssen Ärzte in München ihr Bein amputieren. Die Terroristen werden noch am Tatort festgenommen. In einem Schreiben an die bundesdeutsche Botschaft in Amman teilt die AOLP mit, dass es sich bei dem Angriff auf die israelische Maschine am Vorlag in München-Riem um eine „legitime Kriegshandlung“ gehandelt habe. Die bundesdeutschen Behörden werden aufgefordert, den Mitgliedern des dreiköpfigen Kommandos den Kriegsgefangenenstatus zu gewähren und sie medizinisch gut zu behandeln. Der Anführer der AOLP, Issam Sartawi, erklärt in Amman die Aktion befinde sich in Einklang mit den internationalen Regeln der Kriegführung. Die israelische Fluggesellschaft sei eine „halbmilitärische Einrichtung“. Die deutschen Behörden stellten die palästinensischen Terroristen gro­tes­ker­wei­se nicht vor ein Gericht, sondern schieben die Mörder wenige Wochen später in ein ölreiches arabisches Land ab, wo sie für ihre „Heldentat“ freundlich empfangen werden.

Am 13. Februar 1970 gegen 20.45 Uhr bricht aufgrund einer Brandstiftung im Gemeindehaus der Israelitischen Kultusgemeinde München ein Feuer in der Reichenbachstraße 27 aus. Bei dem Brandanschlag werden sieben Bewohner im Alter zwischen 59 und 71 Jahren, die meisten von ihnen Holocaust-Überlebende, getötet und neun verletzt. Der Anfangsverdacht richtete sich gegen Palästinenser, Rechtsextreme oder die Tupamaros München. Wolfgang Kraushaar hat viele Indizien zusammengetragen, die für eine Täterschaft der Tupamaros oder zumindest aus ihrem Umfeld sprechen. Es spricht heute laut Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sehr viel dafür, dass die “Tupamaros München” den Anschlag verübten. Ein 18-jähriger Lehrling soll den Brand gelegt haben und die sich zum Tatzeitpunkt in München aufgehaltenen Fritz Teufel und Dieter Kunzelmann waren möglicherweise beteiligt. Am 3. April 1970 wendet sich Dieter Kunzelmann in der Agit 883 in einem „Brief aus Amman“ an die radikale Linke: „Wann endlich beginnt bei Euch der organisierte Kampf gegen die heilige Kuh Israel? Wann entlasten wir das palästinensische kämpfende Volk durch praktischen Internationalismus?“ Der ehemalige RAF-Mann und spätere Kronzeuge der Staatsanwaltschaft  Gerhard Müller sagte 1976 den deutschen Behörden, er habe ein Gespräch über den Brandanschlag auf das jüdische Altenheim in München zwischen Gudrun Ensslin und Irmgard Möller, die zu den Münchner Tupamaros gehörte und Lebensgefährtin Fritz Teufels war, mitgehört.  Zu Möller soll Ensslin gesagt haben: „Diese Arschlöcher! Gut, dass diese Sache den Neo-Nazis untergeschoben wurde.“ Wolfgang Kraushaar weiß wie umstritten der Kronzeuge Müller war, aber er stellt die Frage: „Doch welchen Grund hätte Müller haben können, den Brandanschlag auf das israelitische Gemeindehaus in der Reichenbachstraße zu erwähnen? Welchen Vorteil hätte ihm das verschaffen sollen? Die in Stammheim angeklagte Ensslin kommt dabei ja eher positiv weg. Immerhin regt sie sich über den Mordanschlag noch auf, wenn auch vielleicht nur aus taktischen Gründen.“ Bis heute ist der Brandanschlag nicht aufgeklärt und so wurden die Täter nie zur Rechenschaft gezogen.

Am 17. Februar 1970 versucht ein weiteres AOLP-Kommando am Flughafen München-Riem ein israelisches Flugzeug zu entführen. Im Transitraum fallen die palästinensischen Terroristen wegen ihrer ausgebeulten Manteltaschen dem Flugkapitän auf. Die drei Männer, die neben geladenen Schusswaffen Handgranaten mit sich führen, werden daraufhin verhaftet. Auch diese palästinensischen „Freiheitskämpfer“ wurden von der Bundesregierung ohne eine Gerichtsverhandlung in ein ölreiches arabisches Land kurze Zeit später abgeschoben.

Am 21. Februar verüben in Deutschland lebende palästinensische Attentäter einen Paketbombenanschlag auf ein österreichisches Flugzeug, dass in Frankfurt am Main um 10.39 Uhr startete. Die Bombe explodiert noch im Steigflug, so dass es dem Piloten der Maschine gelingt umzukehren und am Flughafen Frankfurt ohne Verletzte notzulanden. Die nachfolgenden Ermittlungen ergaben, dass die Bombe eigentlich einer EL-Al Maschine gegolten habe die sich von Frankfurt in Richtung Tel Aviv bewegte.

Um 13.14 startete ein Flugzeug der Swissair vom Zürich in Richtung Tel Aviv. Nach sieben Minuten kommt es zu einer Explosion im Frachtraum. Das Flugzeug stürzt im Kanton Aargau, wenige hundert Meter vom schweizerischen Atomreaktor Würlingen ab. Alle neun Besatzungsmitglieder und alle 39 Passagiere kommen dabei ums Leben, darunter viele Holocaustüberlebende und der ZDF Reporter Rudolf-Walter Crisolli. Bereits am Abend übernimmt die Volksfront für die Befreiung Palästinas die Verantwortung für beide Anschläge. Die Paketbombe wurde in München Riem aufgegeben und per Flugzeug nach Zürich befördert. Der für die Explosion erforderliche Höhenmesser wurde von drei in Deutschland lebenden Palästinensern in Frankfurt gekauft. Die drei palästinensischen Täter wurden von deutschen Behörden nicht verfolgt und alle Angebote einer Mitarbeit der israelischen Regierung wurden ignoriert. Am Abend des 21. Februars folgen 250 Gegner, darunter viele Linke der israelischen Politik einem Aufruf des Palästina-Komitees und demonstrieren in München gegen einen bevorstehenden Besuch des israelischen Außenministers  Abba Eban.

teufelBedenken gegen die Austragung Olympischer Spiele sind 1972 in der Bundesrepublik aus zeithistorischen und gesellschaftskritischen Gründen,  in Teilen durchaus nachvollziehbar, insbesondere von der radikalen Linken vorgebracht worden.  Die Kritik der Kommerzialisierung  des Leistungssports, welche die Massenmedien als harmoniestiftendes Gemeinschaftserlebnis präsentierten mündete bereits im Herbst 1968 zur Gründung eines Komitees zur Verhinderung der Olympischen Spiele in München. Ein Massaker an unbewaffneten und gewaltfrei demonstrieren Studenten in Mexiko, wo die nächste Olympiade stattfinden sollte war der Auslöser für das Engagement. Die unbestrittene Ikone der antiolympischen Bewegung war Fritz Teufel, der auf einem Plakat in zehntausendfacher Auflage auf einem Siegertreppchen, auf dem in Frakturschrift „München 1972“ zu lesen war posierte, womit er offenbar an das „Dritte Reich“ und die Olympiade 1936 erinnern wollte. So war es nicht verwunderlich, dass die Tupamaros um Fritz Teufel und Georg von Rauch Überlegungen zur „Sprengung“ der Olympischen Spiele in München anstellten. Wolfgang Kraushaar hält es für denkbar, dass Kunzelmann von den Tupamaros Westberlin während seiner Besuche bei Arafat und der PLO den Palästinensern den Anstoß vermittelte sich mit dem Thema Großthema Olympiade 1972 näher zu befassen. In einem 36 Seiten umfassenden Text hatte Georg von Rauch detaillierte Überlegungen zur Sprengung der Olympiade festgelegt. Die ersten Angriffe sollten bereits während der Eröffnung erfolgen: „Bei der Fahnenhissung fallen die ersten Schüsse. Wenn die Polizei schießt, schießen wir zurück. Wir haben alle Waffen.“ Danach wollte von Rauch das Olympische Dorf stürmen: „Nach dem Sturm auf das Olympische Dorf herrscht Chaos in der Stadt. Überall werden neue Kommunen gebildet.“ Die in deutschen Häfen liegenden US-Schiffe sollten in die Luft gesprengt werden. Das bayerische Landeskriminalamt hatte diese Schriften bereits am 1. März 1972 vorliegen, daraus und aus den Ereignissen vom Februar 1970 in München zog der Staat aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht die notwendigen Schlüsse.

Trotz der antisemitischen Terrorakte von 1970 wurde das Olympische Dorf in keiner Weise gegen Angriffe von Terroristen gesichert, weshalb ein Terrorkommando der Palästinenser ungehindert eindringen konnte. So ermordeten auf deutschem Boden, im September 1972  während der Olympischen Sommerspiele in München palästinensische Terroristen des „Schwarzer Septembers“ elf Sportler der israelischen Mannschaft vor und während der Geiselnahme. Israel wollte die Sportler mit einer Militäraktion befreien und bot eine geschulte Spezialeinheit für die Befreiung der Geiseln an. Das israelische Angebot wurde von Willy Brand und Hans-Dietrich Genscher kategorisch zurückgewiesen. In einer äußerst dilettantisch angelegten „Befreiungsaktion“ versuchte Polizeipräsident Schreiber mit Streifenpolizisten und fünf Scharfschützen die acht palästinensischen Terroristen auf dem Flughafen in Fürstenfeldbruck zu überwältigen. Die jüdischen Sportler befanden sich gefesselt in zwei Hubschraubern. In einen der Hubschrauber warfen die Palästinenser eine Handgranate, die Israelis im anderen Hubschrauber wurden durch Maschinengewehrsalven ermordet. Die drei überlebenden palästinensischen Mörder und Geiselnehmer wurden in Deutschland vor kein Gericht gestellt. Die Mörder wurden wenige Wochen nach der Geiselnahme  von der Deutschen Regierung, ohne Israel darüber zu informieren, gegen Passagiere und Besatzung der entführten Lufthansa-Maschine „Kiel“ ausgetauscht. Die Leichen der fünf im Feuergefecht von Fürstenfeldbruck getöteten Geiselnehmer wurden nach Libyen überführt, wo sie eine Heldenbestattung mit großen militärischen Ehren erhielten. Ulrike Meinhof 1972 schieb in ihrer Zelle: “Die Aktion des Schwarzen September war antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch.[..] Sie hat einen Mut und eine Kraft dokumentiert, die immer nur das Volk hat [..] …gegen dem seinen Wesen und seiner Tendenz nach durch und durch faschistischen Imperialismus- in welcher Charaktermaske auch immer er sich selbst am besten repräsentiert findet: Nixon, Brandt, Moshe Dayan oder Genscher, Golda Meir oder Mc Gouvern. [..]Der Tod der arabischen Genossen wiegt schwerer als der Tai-Berg. Solidarität mit dem Befreiungskampf des Palästinensischen Volkes.“

Wolfgang Kraushaar hat im Jahre 2005 innerhalb seiner Recherchen zu „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“ aufgeklärt wer die Bombe 1969 legte, wer der Auftraggeber war und dass die Bombe vom deutschen Verfassungsschutz stammte. Dass dies dem deutschen Staat in dreißig Jahren nicht gelang verwundert nicht, denn das Interesse an Aufklärung war wohl wegen der peinlichen staatlichen Verstrickungen eher gering.  Die Terroranschläge von München 1970 sind eigenartigerweise aus dem Bewusstsein der Deutschen und der Medien verschwunden. Obwohl die meisten Älteren das spektakuläre Geschehen seinerzeit in den Zeitungen verfolgt haben dürften, erinnern sich heute kaum welche daran und den Jüngeren hat niemand etwas davon erzählt, kein Journalist und auch kein Lehrer. Die Mörder von München 70 und München 72 wurden kaum oder nicht verfolgt, die gefassten Mörder und Terroristen wurden ohne Gerichtsverhandlung abgeschoben und in ihren arabischen Heimatländern für ihre Mordtaten gefeiert. Die Tabuisierung, die Verdrängung und die Weigerung sich mit den Geschehnissen von München und der (eigenen) Vergangenheit auseinanderzusetzen  belegt die unheimliche Allianz von palästinensischen Terroristen, deutschen Linken und dem deutschen Staat. Die von deutschen Linken und völkisch-arabischen Nationalisten begangenen oder gepriesenen, sowie heute in linken Kreisen tabuisierten oder gerechtfertigten,  antisemitischen Terrorakte belegen zudem die ideologische Verwahrlosung dieser Kreise.

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Wolfgang Kraushaar  Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus – Hamburger Edition – 300 Seiten – Juli 2005

Wolfgang Kraushaar   „Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel?“-  München 1970: über die antisemitischen Wurzeln des deutschen Terrorismus – Rowohlt – 880 Seiten – Februar 2013

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Update 21.3.13: Wolfgang Kraushaar hat den Artikel nach Rücksprache mit MI auf seiner Homepage veröfentlicht: http://wolfgang-kraushaar.com/debatte-2-breitenberger

37 Kommentare leave one →
  1. 18. März 2013 10:46

    Diejenigen die Ende der 1960er, Anfang 1970er Jahre sich als Linke verstanden haben und beteiligt waren an diesem anti-humanen und anti-semitischen Geschehen, sollte ihr Schweigen beenden und sie sollten berichten. Die Linke insgesamt wird erst dann eine relevante gesellschaftspolitische Kraft darstellen können, wenn über die Leichen in den Kellern offen und öffentlich gesprochen wird.

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    • 19. März 2013 10:37

      Richtig, die Linke darf ihre Vergangenheit nicht tabuisieren. Kraushaars Buch zeigt Wirkung. Vielleicht wird der Brandanschlag in der Reichenbachstraße doch noch aufgeklärt. Der 18-jährige Lehrling bestreitet zwar die Tat, aber es scheint Bewegung in die Vergangenheit zu kommen. Es geht aber nicht nur um die Taten, es geht vor allem um die Ideologie die hinter den Taten steckt. Die Linke kann erst eine relevante gesellschaftspolitische Kraft werden, wenn sie den Antisemitismus in ihren Reihen brandmarkt und eliminiert.

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  2. 18. März 2013 10:54

    Theodor W. Adorno schreibt am 19. Juni 1969 in einem Brief an seinen in San Diego lebenden Kollegen Herbert Marcuse: “Nachdem man in Frankfurt den israelischen Botschafter niedergebrüllt hat, hilft die Versicherung, das sei nicht aus Antisemitismus geschehen, und das Aufgebot irgendeines israelischen APO-Mannes nicht das mindeste […] Du müsstest nur einmal in die manisch erstarrten Augen derer sehen, die, womöglich unter Berufung auf uns selbst, ihre Wut gegen uns kehren.”

    Die „manisch erstarrten Augen“ bei Nachfahren wie bei gealterten Achtundsechzigern sind heute nicht weniger geworden. Da hilft kein Augenarzt.

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  3. 18. März 2013 14:16

    Nicht dass es nach 1945 keinen Antisemitismus mehr gegeben hätte, aber antisemitische Äußerungen waren in der Öffentlichkeit dank Springer verpönt. Die Deutschen hielten den Mund. Erst als die radikale Linke ihr Herz für das kämpfende palästinensische Volk entdeckt hatte und erst als Dieter Kunzelmann in den in Schöneberg geschriebenen »Briefen aus Amman« seine Genossen aufforderte, endlich den »Judenknax« zu überwinden und »eindeutige Solidarität mit AL FATAH« zu zeigen, »die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich aufgenommen hat«, kam langsam Bewegung in das Nachkriegsarrangement, die Frage nach der Schuld am besten gar nicht erst zu stellen. Jetzt wurde sie neu gestellt.

    In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1969 legten die »Tupamaros Westberlin« eine Brandbombe in das jüdische Gemeindehaus und verkündeten in einem Bekennerschreiben: »Aus den vom Faschismus vertriebenen Juden sind selbst Faschisten geworden, die … das palästinensische Volk ausradieren wollen.« Und Ulrike Meinhof und Horst Mahler begrüßten das Attentat auf die israelische Olympiamannschaft durch den »Schwarzen September« als »mutiges Kommando gegen zionistische Soldaten, die in München als Sportler auftraten.«

    Vor allem aber der israelische Feldzug gegen die PLO im Sommer 1982 machte aus der minoritären Position linksradikaler Gruppen eine populäre Meinung. War es bisher der Deutschen National- und Soldatenzeitung vorbehalten, von »Völkermord« und »Holocaust an den Palästinensern« zu schreiben, machte ihr die taz an der Beiruter Front nun Konkurrenz. Redakteur Reinhard Hesse warf »Millionen von Israelis« vor, den mit »rassistische[r] Perfektion« verübten »Völkermord an den Palästinensern« zu billigen. Und der alternative Grüne Kalender forderte seine Leser auf: »Kauft nicht bei Juden.« Jürgen Reents von den Grünen brachte das raunende Vorurteil schließlich auf die griffige Formel von den »Opfern der Opfer«, die dann zum Gegenstand einer ergreifenden Rede Dieter Kunzelmanns im Berliner Abgeordnetenhaus wurden, zu der ihm parteiübergreifend Landowski von der CDU gratulierte.

    »Opfer der Opfer« diente der Entlastung der Deutschen. Niemand braucht sich mehr Vorwürfe wegen der Judenvernichtung zu machen, denn schließlich sind die Juden auch nicht besser. Aus den Opfern wurden Verfolger, und niemand weiß das besser als die Verfolger, die in Wirklichkeit Opfer sind. In Abwandlung einer Zeitdiagnose Horkheimers von 1960 könnte man sagen, dass sich die Deutschen vom »kleinlaut[en] und formell gewordene[n] Schuldbekenntnis« verabschiedet haben, um sich »zum rechten Patriotismus wieder das gute Gewissen zu machen«.

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    • 19. März 2013 10:45

      Dass einer wie Kunzelmann ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt und dort seine Reden begeistert beklatscht wurden, zeigt dass sein Antisemitismus salonfähig wurde und immer noch ist. Eike Geisel schrieb in „Die linke Auschwitzlüge“ (Konkret 07/91):

      In einer irreführend als »Nachdenken – Querdenken« bezeichneten Rubrik der »TAZ« wurde Ende Februar ein langer »Zeitenwende« überschriebener Text von Dieter Kunzelmann publiziert. Darin ließ der Autor, um die neue Auschwitzlüge zu begründen, alles zwischen Plato und Nato Revue passieren, was der Alternativen Liste, zu deren Parlamentsabgeordneten er gehörte, den häufig geäußerten Vorwurf eingebracht hatte, ihr Parteikürzel bedeute in Wahrheit: Antisemitische Liste. In der Diagnose, daß die bei ihm »Vernichtungssyndikat« genannten Alliierten im Irak eine Art Super-Auschwitz veranstalteten, war er sich mit anderen einig: »Um Kuweit für den Emir zu befreien, muß zuerst der Irak zerstört werden, die Bevölkerung ausgelöscht, die Natur, ihre Ressourcen vernichtet werden.«

      Im Unterschied zu Krippendorf, für den die »kriminelle Risikopolitik« der USA nur eine Fortsetzung des nazistischen Ausrottungsfeldzugs mit modernsten Waffen und der Golfkrieg daher die »dritte Atombombe« war, richtete Kunzelmann beim historischen Dreisprung jedoch sein Augenmerk auf die Opfer: »Nach Adolf Hitler, Onkel Ho wird zum dritten Mal in der kurzen Zeitspanne ein ganzes Volk mit Millionen Toten und Verletzten dafür bestraft, daß es sich seiner Führung nicht selbst entledigt hat … Dies weiß aufgrund umfassender Literatur über die verbrecherische Bombardierung deutscher Städte niemand besser als das Pentagon und das englische Kriegsministerium.«

      Wir hingegen wissen aufgrund eines einzigen Artikels von Kunzelmann, daß dieser entweder Hitler eigentlich Onkel Adolf nennen oder Ho Chi Minh zum Naziführer aufnorden möchte, daß er – und dies ist eine besonders aufschlußreiche Fußnote zu den Spätfolgen der deutschen Protestbewegung – unter Berufung auf den Vietnamkrieg den Amerikanern die Befreiung Deutschlands nicht verzeihen kann. Und wie allen anderen philantropischen Gemütern, denen zu Bagdad immer gleich Dresden einfiel, ging es auch ihm nicht um das Schicksal der irakischen Bevölkerung, sondern um die deutsche Volksgemeinschaft. Und weil diese vom Geruch des Antisemitismus zu reinigen war, nannte er dessen eigentliche Interessenten und Nutznießer, »wohlwissend, daß vom Antisemitismus niemand mehr profitiert als die chauvinistische Führung Israels selbst«.

      Ein altgewordener Sponti schaute in den Spiegel, und daraus blickte seine eigene politische Infantilität zurück. Er war sich wieder ähnlich geworden: 1969 hatte er in Offenen Briefen an die Linke die »Vorherrschaft des Judenkomplexes bei allen Fragestellungen« beklagt und die Genossen aufgefordert, ihren »Judenknax« zu überwinden. Zu derlei Klagen hat Kunzelmann heute keinen Anlaß mehr; insofern gibt es tatsächlich eine »Zeitenwende«, insofern ist die deutsche Linke in den Wendekreis des Deppen eingetreten.

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    • 20. März 2013 11:40

      AL=Antisemitische Liste.
      Guter Geisel.

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  4. 18. März 2013 16:03

    Bedauerlicherweise wird die Reise von Kunzelmann und seinen Genossen ins Ausbildungslager der Fatah in Kraushaars Werk so gut wie gar nicht behandelt, obwohl bei Kunzelmann (wie später auch bei der RAF) die Metamorphose vom Spaß-Guerilla zum ernsthaften Terroristen erst dadurch umgesetzt worden sein dürfte.

    Jener entscheidende Schritt dürfte von Giangiacomo Feltrinelli in Kooperation mit den Ostblock-Geheimdiensten orchestriert worden sein.

    Dazu wurden mittlerweile zwar endlich einige Bücher verfasst, die jedoch bislang viel zu wenig mediale Aufmerksamkeit erregen konnten.

    Dass ein prominenter Autor wie Kraushaar ein 800 Seiten dickes Buch über die Wurzeln des deutschen Terrors schreibt, ohne diese entscheidende Phase stärker zu beleuchten, ist leider wieder eine verpasste Gelegenheit, dem Thema die Aufmerksamkeit zu geben, die es verdienen würde.

    Kraushaars verpasste Gelegenheit

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    • 19. März 2013 11:11

      Sicherlich wäre es interessant zu erfahren was in den vielen Treffen von Kunzelmann, den Tupamaros und der RAF mit Arafat, Sartawi usw. besprochen und vereinbart wurde. Interessant wäre auch wer die Treffen organisiert hat. Dies zu recherchieren dürfte aber sehr schwierig sein. Kraushaars Freundin Ina Siepmann blieb gleich in den Lagern der Fatah um dort ihr restliches Leben zu leben. Die Verbindungen und die Lebensläufe von Teufel, Kunzelmann, Mohnhaupt, Heißler, Möller, Enzensberger, Aschenbrenner, Arafat, Sartawi, Pohle, Presser, von Rauch, Siepmann, usw. sind jedenfalls für mich sehr aufschlussreich.

      Das Thema ist so weitreichend, dass es beinahe unmöglich ist alle Aspekte zu berücksichtigen. Die Selektion jüdischer Passagiere durch deutsche Flugzeugentführer 1976 in Entebbe oder der versuchte Massenmord an sowjetischen Juden in Ungarn 1991 durch Angehörige der RAF gehören ebenso zum Thema Antizionismus in der deutschen Linken. Kraushaar hat ein wichtiges Buch geschrieben, das Aufmerksamkeit erregt und den Schleier des Vergessens lüftet.

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  5. 18. März 2013 16:53

    Erst im Jahr 2005 wurde durch ein Buch des Historikers Wolfgang Kraushaar bekannt, dass Urbach auch die Bombe für das versuchte Attentat auf das jüdische Gemeindehaus in Berlin durch die Tupamaros West-Berlin am 9. November 1969 geliefert hatte. Die Bombe war nur wegen einer überalterten Zündkapsel nicht explodiert, der Zeitzünder hatte ausgelöst. Laut einem damaligen Gutachten der Sprengstoffexperten der Berliner Polizei, die einen Nachbau zur Explosion brachten, hätte die von Urbach gelieferte Bombe „das Haus zerfetzt“ und unter den 250 Teilnehmern der Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen viele Opfer gefordert. Unter den Anwesenden befanden sich auch der Berliner Bürgermeister Klaus Schütz und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Heinz Galinski. Nach Aussagen des Bombenlegers Albert Fichter war der Sprengsatz aber nicht geeignet, eine Explosion auszulösen. Die Berliner Behörden kannten die Namen der Täter durch den „Haschrebellen“ Bodo Saggel, der sich von der antisemitischen Aktion distanzieren wollte und am 5. Dezember 1969 bei der Staatsanwaltschaft aussagte. Die Staatsanwaltschaft erhob jedoch zum Erstaunen der beteiligten Polizisten keine Anklage. Der damals zuständige Staatsanwalt wollte sich auch im Jahr 2005 noch nicht zu den Vorgängen äußern. Laut einem Erklärungsversuch für den ungewöhnlichen Vorgang wäre bei einem Gerichtsverfahren auch Urbachs Rolle bekannt geworden, was die Behörden verhindern wollten. Wolfgang Kraushaar schätzt, dass es einen großen Ansehensverlust der Bundesrepublik bedeutet hätte, wenn eine staatliche Beteiligung an dem Anschlag bekannt geworden wäre. (Wikipedia)

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  6. 19. März 2013 10:31

    Der Terror-Brandanschlag von Mölln 1992 wurde von Neonazis verübt. Die geistigen Brandstifter waren die Agitatoren der Fremdenfeindlichkeit von der NPD bis zur CSU.

    Der Terror von München 1970, von München 1972, von Entebbe 1976, von Ramallah 2000, von Toulouse 2012 wurde von linken Antizionisten und ihren palästinensischen Freunden verübt. Die geistigen Brandstifter waren die antizionistischen Agitatoren des SDS bis zu den heutigen „kritischen Journalisten“ der irgendwie linken Zeitungen.

    Jean Améry war einer der wenigen der in den 70er Jahren den Antisemiten energisch widersprach, seine Worte gelten noch heute. Den heutigen Antisemiten muss energisch widersprochen werden. Wer schweigt macht sich schuldig.

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  7. 20. März 2013 13:56

    Der Schriftsteller Gerhard Zwerenz sagte mal «Linker Antisemitismus ist unmöglich!» Da hat er sich schwer geirrt der blinde Gerd. Wie kann man nur mit völkisch-arabischen Nationalisten gemeinsame Sache machen, sagt meine Erna immer. Wie Recht sie doch hat. Ideologische Verwahrlosung sach ich dann.

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  8. 21. März 2013 15:17

    Auf der Homepage von Wolfgang Kraushaar ist der Mission Impossible Beitrag „Wolfgang Kraushaar, die Achtundsechziger und der Terror von München“ in der Rubrik „Die Rezeption“ heute publiziert worden. Gerne haben wir der Veröffentlichung zugestimmt.

    http://wolfgang-kraushaar.com/debatte-2-intro
    http://wolfgang-kraushaar.com/debatte-2-breitenberger

    Mit den besten Grüßen an Wolfgang Kraushaar

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    • 22. März 2013 22:14

      Gratuliere, Breitenberger (fidelche) du stehst mit Gerhard Hanloser, Olaf Kistenmacher, Dan Diner, Kevin Zdiara in einer Reihe. Offenbar erkennt Kraushaar die Notwendigkeit die eigene Klientel von notwendiger Kritik nicht zu verschonen. Den Artikel habe ich mit Interesse gelesen. Wer weiß schon etwas über derartige Details?

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    • Klaus Weber permalink
      23. März 2013 19:49

      Ich lese hier schon eine Weile mit und möchte mich der Gratulation anschließen. Es gibt wenige Seiten im Internet mit solcherlei Informations- und Aufklärungswert.

      Nach dem Durchstöbern von Wolfgang Kraushaars Seite stieß ich auf den Dokumentarfilm von Georg M. Hafner. Hafner und Kraushaar haben mehrere Jahre eng miteinander kooperiert. Da der Dokumentarfilm und das Buch ganz ähnliche Thesen vertreten, war für die Recherchen eine Kooperation verabredet worden. Während Hafner zusammen mit seinem Kollegen Kamil Taylan die Recherchen im Nahen Osten durchführte, konzentrierten sich Kraushaar und seine Kollegin Karin König auf die Recherchen in München, Hamburg, Berlin, Wiesbaden, Koblenz und Stuttgart sowie in Bern. Jede Seite gewährte der anderen uneingeschränkten Einblick in Interviews und Dokumente.

      http://wolfgang-kraushaar.com/haffner-doku

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  9. 21. März 2013 19:37

    Eine Olympiade ist der Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen. Daher gibt es weder eine „Olympiade 1972“ noch ist es möglich, eine „Olympiade sprengen“ zu wollen, es sei denn im metaphorischen Sinn des Wortes „sprengen“, weil es sich um den Zeitraum von vier Jahren zwischen den Spielen handelt. Das Wort „Olympia“ hingegen, hätte für die „Olympischen Spiele“ gesetzt werden können. Allerdings könnte „Olympia“ auch ein Ort sein. Vor diesen weitverbreiteten Verwechslungen und falschen Gleichsetzungen von „Olympiade“ und „Olympische Spiele“ ist auch Kraushaar nicht gefeit. Ich bitte um Korrekturen, sollte bei mir was falsch sein, denn nur so lernt man.

    lg LL

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  10. 27. März 2013 11:12

    Linke Abwehr von Wolfgang Kraushaar:

    ….Der Anschlag war der zweite in einer Reihe, die am 10. Februar begonnen, am 21. Februar geendet und mit 55 Opfern mehr Tote als irgendeine andere terroristische Serie in Mitteleuropa gekostet hatte. Anschlagsziele waren, ob am Boden oder in der Luft, allesamt Israelis und Juden. Das Buch, das nun seit vier Wochen auf dem Markt ist, schließt an meinen 2005 erschienenen Band über „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“ an, jenem perfiden Anschlag auf die Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung am 31. Jahrestag für die Opfer des von den Nazis am 9. November 1938 verübten Judenpogroms. Während es mir in diesem Zusammenhang nicht nur gelang, den Bombenleger ausfindig zu machen, sondern von ihm auch ein Geständnis auf Band zu erhalten, war die Hoffnung, dass etwas Vergleichbares auch im Fall Reichenbachstraße möglich sein würde, von Anfang an gering, ja fast ausgeschlossen. Schließlich war das, was am 13. Februar 1970 geschehen ist, ein Mordanschlag mit siebenfacher Todesfolge; ein Delikt, das nach deutschem Strafrecht nicht verjährt. Wer zum Tathergang, den Tatverdächtigen und den Hintergründen eine Zeugenaussage – von einem Geständnis zu schweigen – machen würde, der liefe Gefahr, sich selbst zumindest als Mitwisser unter Verdacht zu bringen.

    Angesichts dieses objektiv vorhandenen Schwellenproblems war es absehbar, dass ich mit der Publikation all jenen eine Angriffsfläche bieten würde, die diese Darstellung schon deshalb ablehnen, weil es einen Zusammenhang thematisiert, der von Kräften, die sich ungebrochen positiv auf 1968 und seine kulturellen Errungenschaften beziehen, schon immer abgewehrt worden ist. Es hat einen ausschlaggebenden Grund dafür gegeben, dieses Risiko einzugehen: Das war die Absicht, die antijüdische Terrorserie vom Februar 1970 quellengestützt zu rekonstruieren. Zweitrangig war demgegenüber, den oder die Täter namhaft machen zu wollen. Das ist die Aufgabe der Justiz und nicht die eines Sachbuchautors. Ich bin Historiker und weder Kriminalist noch Staatsanwalt. Mein Ziel bestand darin, der Opfer zu gedenken, ihre hinterhältige Ermordung dem Vergessen zu entreißen und ihre Geschichte ins kollektive Gedächtnis zurückzuholen. Wie auch immer die Kontroverse über die Publikation ausgehen mag, bereits jetzt ist abzusehen, dass zumindest dieses Ziel durch die Aufmerksamkeit, die die Publikation gefunden hat, letzten Endes erreicht werden dürfte.

    Von den Reaktionen, die bislang vorliegen, stechen strikte Ablehnung wie partielle Kritik in der Sache und Würdigung des Unternehmens insgesamt ins Auge. Sie reichen von dem Urteil, dass es „ein großes historisches Werk“ („FAZ“ vom 22.2.) darstelle bis zur Verdammung, dass es sich dabei weder um „guten Journalismus“ noch um „gute Wissenschaft“ handle („SZ“ vom 22.2.). Am auffälligsten ist allerdings, dass sich Münchens Oberbürgermeister Christian Ude vor den Karren dieses Verrisses hat spannen lassen. Die Tatsache, dass er, der damals selbst als „SZ“-Redakteur gearbeitet und nicht wenige der Akteure persönlich gekannt hat, die versuchte Aufklärung schlichtweg als „Entlastungsangriff“ gegenüber der Klärung der NSU-Mordserie abzutun versucht, ist gelinde gesagt irritierend. Das Oberhaupt jener Stadt, die gut daran täte, sich dem Faktum der damals begangenen antijüdischen Verbrechen und ihrer politischen wie strafrechtlichen, ihrer gesellschaftlichen wie moralischen Nichtaufarbeitung zu stellen, scheut sich offenbar nicht, hier ganz unterschiedliche und noch immer tief verstörende Mordaktionen gegeneinander auszuspielen. Das erweckt fast den Anschein, es sei besser, über den antisemitischen Anschlag in der Reichenbachstraße auch weiterhin den Mantel des Schweigens auszubreiten.

    Der Artikel selbst, in dem sich Ude zitieren lässt, stellt weniger die Rezension eines Buches als eine vehemente, zuweilen von hysterischen Obertönen bestimmte Abwehrreaktion dar. Sie ist nur in einer Hinsicht aufschlussreich – an ihr lässt sich die Organisierung von Reflexen studieren, die sich in einem bestimmten Milieu auf Zuruf immer wieder aktualisieren. Bereits vor ein paar Jahren hatte ihr Autor Willi Winkler unter dem bajuwarischen Titel „Der Großkasperl“ in der Besprechung einer Kunzelmann-Biografie versucht, den Urvater der Kommunarden und des deutschen Terrorismus als Avantgardist zu retten, dem es selbst beim Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus immer nur auf die möglichst ultimative Provokation angekommen sei. Was es dazu anzumerken gibt, hat mit Thierry Chervel der Begründer des Online-Magazins „Perlentaucher“ in all seiner Absurdität bereits ausgeführt: „Sind die im Gemeindehaus versammelten Juden das ‚Publikum‘ einer Avantgarde, die nun mal nicht nett zu ihm ist? Sollten sie das Attentat im Namen der Kunstfreiheit über sich ergehen lassen?“ So weit habe jedenfalls der Versuch einer Ehrenrettung des ewigen Bohemiens und Avantgardisten gereicht.
    ….
    Inzwischen hat auch Ulrich Enzensberger auf Jägers Appell reagiert, er solle sich zum Brandanschlag Reichenbachstraße äußern. Seine Feststellung, dass er an dem Anschlag nicht beteiligt gewesen sei und auch keine Informationen darüber besitze („FAZ“ vom 5.3.), ist zunächst einmal zu begrüßen. Jetzt gibt es immerhin ein Statement, an dem er sich wird messen lassen müssen. Es wäre zudem zu wünschen, dass es ihm die anderen seiner ehemaligen Kampfgenossen gleichtun.

    Der Inhalt der Erklärung aber ist äußerst dürftig und wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet. Zunächst einmal fällt auf, dass er sich bemüßigt gefühlt hat, etwas zu dementieren, was im Buch gar nicht behauptet worden ist. An keiner Stelle ist zu lesen, dass ich ihn der Brandstiftung in der Reichenbachstraße bezichtige. Es geht einzig und allein darum, dass er etwas von dieser Tat gewusst bzw. erfahren haben könnte. Schließlich bildete er nach Ansicht der Ermittler zusammen mit Alois Aschenbrenner und jenem 18-Jährigen, der über kein Alibi verfügte und auf den sich der Verdacht der Ermittler am stärksten konzentrierte, zeitweilig eine Art Trio. Es ist kaum vorstellbar, dass Enzensberger nicht davon erfahren hat, dass dieser junge Mann am 8. April 1970 nach einer Hausdurchsuchung sogar vorübergehend festgenommen worden war. Auffällig ist auch, dass sich Enzensberger an einigen Stellen outet. Dies betrifft aber ausschließlich solche Passagen, die für ihn völlig unproblematisch sind. Im Gegensatz dazu zieht er es vor, die Anonymisierung überall dort beizubehalten, wo er Schwierigkeiten befürchten müsste.

    Nachdem 2005 mein Buch über die „Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“ erschienen war, hatte er mir in meinem Hamburger Büro einen Besuch abgestattet. Er wollte wissen, was ich an Fakten über den Anschlag in der Reichenbachstraße recherchiert hatte. Ob er dies aus eigenem Interesse oder aber auf Betreiben von anderen, etwa Kunzelmann, getan hat, lässt sich nicht beurteilen. Auf jeden Fall aber hat er bei mir den Eindruck hinterlassen, mich über den nach wie vor so brisanten Fall auszufragen. Am Ende des mehrstündigen Gesprächs kündigte er an, selbst ein Buch über die 1969/70 in Berlin und München verübten und zum Teil den beiden Tupamaro-Gruppen zugerechneten Anschläge schreiben zu wollen. Auf diese Publikation warte ich heute noch.

    http://wolfgang-kraushaar.com/debatte-2-kraushaar-2

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    • 27. März 2013 16:14

      Oliver Tolmein schreibt einen eher schwachen und dünnen Artikel in der neuen Konkret (4/2013) über Wolfgang Kraushaars Buch. Er schreibt von Mutmaßungen im Zusammenhang mit den vom Staat ohne jede Gerichtsverhandlung freigelassen Terroristen, bleibt aber die Antwort schuldig wieso die Mörder allesamt in ihre Länder abgeschoben wurden. Gegen seinen letzten Absatz ist dagegen weniger einzuwenden, die Vermutung dass der Antisemitismus der RAF und der Tupamaros dem Mainstream geschuldet war hat was und wurde auch von mir hier bereits des Öfteren geäußert:

      „Die antisemitischen Äußerungen und Pamphlete sowie die in diesem Kontext entwickelte Zusammenarbeit militanter deutscher mit palästinensischen Gruppen, die es zweifelsohne gab, waren sicher nicht nur, wie es die »Süddeutsche« mit Bezug auf den Münchner Oberbürgermeister Ude formuliert, »Eseleien«. Sie waren aber auch nicht die eigentliche Wurzel des »deutschen Terrorismus«. Plausibler ist die Annahme, daß RAF, RZ, die Tupamaros oder die umherschweifenden Haschrebellen nachhaltiger vom deutschen Mainstream geprägt waren, als ihnen das lieb sein konnte.“

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  11. Stefan permalink
    24. September 2013 14:33

    Antizionismus und Antisemitismus

    Wolfgang Kraushaars Buch über die antisemitischen Wurzeln des deutschen Terrorismus ist ein Meisterwerk

    Seit Jahrzehnten führt an Wolfgang Kraushaar kein Weg vorbei, wenn man sich mit der 68er-Revolution und dem deutschen Linksterrorismus beschäftigt. Immer wieder hat Kraushaar seine Gelehrigkeit, sein profundes Wissen und seine präzise wissenschaftliche Vorgehensweise unter Beweis gestellt. Dabei ist es Kraushaar gelungen, auch fernab des zum Teil popkulturell geprägten Diskurses um die Rote Armee Fraktion eigene Akzente zu setzen.

    Sein Meisterwerk ist ihm nun mit seinem Buch „,Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel?‘: München 1970: über die antisemitischen Wurzeln des deutschen Terrorismus“ gelungen, das im Rowohlt Verlag erschienen ist. Wurde bisher davon ausgegangen, dass der Beginn des linksradikalen bundesdeutschen Terrorismus die Baader-Befreiung war, so korrigiert Kraushaar diesen Irrtum. Zwar waren die Anfänge um die Umherschweifenden Haschrebellen und Tupamaros durchaus bekannt. Jedoch erweckten autobiografisch inspirierte Schriften wie Bommi Baumanns „Wie alles anfing“ den Eindruck, dass terroristische Episoden vor der RAF eher experimentellen und spaßhaften Charakter besaßen.

    Kraushaar zeigt eindrucksvoll auf, dass bereits 1970 in München eine Anschlagsserie gegen Juden stattgefunden hat. Flugzeugentführungen und Brandstiftungen forderten zahlreiche Todesopfer. Diese Taten wurden, obwohl es damals eine umfangreiche Berichterstattung dazu gab, aus dem kulturellen Gedächtnis Deutschlands gelöscht. Es ist Kraushaars großes Verdienst, uns diese Terror-Taten durch seine mustergültige Rekonstruktion erneut vor Augen zu führen. In kriminalistischer Kleinarbeit und sachkundiger Quellen-Exegese weist der Autor Verbindungen deutscher Linker wie Kunzelmann und Teufel zu den radikalen Palästinensern nach. Dabei steht außer Frage, dass die deutsche Linke aktiv an antijüdischen Anschlägen beteiligt war. Die von den Linksterroristen behauptete Differenz von Antizionismus und Antisemitismus ist vor dem Hintergrund der deutschen Schuld im Nationalsozialismus und des Holocausts zynisch und nicht nachvollziehbar. Dass sogar die Rote Armee Fraktion noch in ihrer Auflösungserklärung auf ihre innige Verbindung zu den Palästinensern hingewiesen hat, belegt, dass der linke deutsche Terrorismus über die Jahrzehnte hinweg zumindest eine antizionistische Tendenz besaß.

    Vor dem Hintergrund der Ereignisse von 1970 hätten die Organisatoren der Olympischen Spiele in München gewarnt sein müssen. Aber weder die Bundes- noch die Landesregierung Bayerns fühlten sich bemüßigt, strengere Sicherheitsvorkehrungen für das israelische Olympia-Team zu treffen, obwohl es im Vorfeld der Spiele immer wieder Hinweise auf drohende antisemitische Attentate gab.

    Last but not least sei noch die erzählerische Qualität von Kraushaars Epos hervorgehoben. Der Autor braucht den Vergleich mit Ian Kershaws Studie „Das Ende“ keineswegs zu scheuen. So finden sich durchweg poetisch anmutende Passagen.

    Von Stefan Schweizer

    http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=18010

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  12. 2. Dezember 2015 10:28

    Der Islamistische Terror steht in der Tradition des palästinensischen Terrors.

    Die «New York Times» publiziert neue und bislang geheim gehaltene Details des Attentats bei den Olympischen Spielen in München vom 5. September 1972, bei dem Palästinenser elf israelische Sportler auf barbarischste Weise ermordeten.

    Auf Photos, die bislang nicht an die Öffentlichkeit gelangten, ist nach Angaben der «New York Times» zu sehen, «dass einige der als Geiseln festgehaltenen israelischen Sportler geschlagen wurden und ihre Knochen gebrochen wurden. Doch am schlimmsten gingen die Terroristen demnach mit Gewichtheber Romano um – ihm seien von den Palästinensern seine Geschlechtsteile abgeschnitten worden. Ob Romano dabei noch lebte oder schon tot war, ist unklar. Der Gewichtheber war gleich zu Beginn verwundet worden, der Ringertrainer Mosche Weinberg wurde sofort erschossen.
    Aus den jetzt bekannt gewordenen Dokumenten geht demnach auch hervor, dass die anderen neun noch lebenden israelischen Sportler bei den Misshandlungen zusehen mussten.» (schreibt Isabella Seemann in Facebook)

    http://www.welt.de/politik/article149515977/Die-Terroristen-misshandelten-die-Israelis-bestialisch.html

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