Theodor Lessing und der jüdische Selbsthass
Wollt jetzt wirklich ihr
die neue Gestapo sein
die neue Wehrmacht
die neue SA und S.S.
und aus den Palästinensern
die neuen Juden machen?Ihr Hakenkreuzlehrlinge, ihr Narren und Wechselbälge der Weltgeschichte, denen der Davidstern auf euren Fahnen sich immer schneller verwandelt in das verfluchte Zeichen mit den vier Füßen, das ihr nun nicht sehen wollt, aber dessen Weg ihr heut geht!
Erich Fried – aus seinem Gedichtband „Höre Israel“ – 1974
Erich Fried (1921-1988) war einer von vielen Alibi-Juden die mit ihrem jüdischem Selbsthass unverzichtbar für die Publikationen bekennender Antizionisten waren und bis heute sind. Ihr jüdischer Antisemitismus ist oftmals gekennzeichnet vom zwanghaften Vergleich des Judenstaates mit den Verbrechen der Nazis. Sartres Feststellung, es sei unmöglich, einen guten antisemitischen Roman zu schreiben, gilt umso mehr für die antisemitischen Gedichte von Erich Fried.
Jüdischen Antisemitismus gibt es seit es Antisemitismus gibt. Beispielshalber begründeten die als Juden geborenen christlichen Konvertiten Pablo Christiani, Nicholas Donin und Johannes Pfefferkorn schon im Mittelalter die Judenverfolgungen der Kirche als Kronzeugen gegen die Juden. Der Jude Johannes Pfefferkorn (1469-1523) hasste die Juden so sehr, dass er Dominikaner wurde und sein Leben fortan der Verbrennung jüdischer Bücher widmete. Der jüdischen Philosoph Otto Weininger (1880-1903) verteufelte sein Zeitalter, weil er es für das „jüdischeste und weibischeste aller Zeiten“ hielt. Der russisch-jüdische Apostat Jakow Brafman (1824—1879) war Autor des antisemitischen Machwerks von 1869 „Das Buch vom Kahal“. Die jüdische Minisekte Neturei Karta demonstrierte mit Gleichgesinnten im Jahr 2011 in Berlin beim antisemitischen Aufmarsch zum Al Quds-Tag. Die Mitglieder von Neturei Karta leugnen die Shoa, bekämpfen das Existenzrecht Israels und nahmen an den berüchtigten „Holocaust-Konferenzen“ in Teheran teil. Laut Arnold Zweig (1887-1968) ist der jüdische Selbsthass eine Form der Ich-Entwertung und eine Verneinung des eigenen Wesens. Weit ausführlicher als Arnold Zweig beschäftigte sich der jüdische Kulturphilosoph Theodor Lessing (1872- 1933) mit dem „psychopathologischen Problem“.
Theodor Lessing, am 8. Februar 1872 in Hannover geboren, in einem assimilierten, religiös indifferenten Bürgerhaus der Kaiserzeit aufgewachsen, war Sozialist, Philosoph, Reformpädagoge und einer der bekanntesten politischen Schriftsteller der Weimarer Republik. Wegen eines kritischen Essays im „Prager Tagblatt“ über den Präsidentschaftskandidaten Hindenburg verlor der jüdische Professor auf Druck deutschnationaler Kreise seinen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Hannover. Die Selbstbehauptungskräfte der demokratischen Weimarer Republik waren bereits 1925 sehr gering. Im selben Jahr veröffentlichte Lessing einen Bericht über den Prozess gegen den Serienmörder Fritz Haarmann, den er als Augenzeuge verfolgte. Weil Lessing auf die zweifelhafte Rolle der Polizei aufmerksam machte, Haarmann war ein Spitzel der Polizei, wurde Lessing vom Prozess ausgeschlossen. Lessing empörte die töricht ehrliche, naiv selbstgefällige Position vieler jüdischer Intelektueller seiner Zeit, er wollte den gebildeten Juden ihr eigenes Schicksal ins Gedächtnis rufen, nämlich „Ausgestoßene unter den Völkern Europas“ zu sein. Schonungslos geißelte er das emanzipierte Kulturjudentum, dessen assimilationsversessene „Humanität“ ihm ebenso fragwürdig erschien wie der Kult der jüdischen Orthodoxie. Lessing trat wegen dem Wiedererstarken des Antisemitismus nach dem ersten Weltkrieg für die zionistische Lösung, einen jüdischen Staat ein und sprach von der „jüdischen Nation“ als der seinigen.
In seinem Buch „Der jüdische Selbsthass“, dass im Jahre 1930 veröffentlicht wurde, schildert Lessing, nach dreißigjährigen Vorstudien, die Leidensgeschichte von Juden, die das Fremde mehr liebten als sich selbst, die das Jude-Sein als Makel und Belastung betrachteten, weil sie die christlich-antijüdischen Stereotype übernahmen und daran zugrunde gingen. Für Lessing war die „deutsch-jüdische Symbiose“ durch die zunehmenden antisemitischen Anfeindungen gescheitert. Jüdische Assimilation war für ihn ein Synonym für „Selbstverleugnung“ eine sich in der Form des „jüdischen Antisemitismus“ äußernde „Selbstnegation“. Lessing dokumentierte und belegte in den sechs jüdischen Lebensgeschichten von Paul Reé, Otto Weininger, Arthur Trebitsch, Max Steiner, Walter Calé und Maximilian Harden seine These des jüdischen Selbsthasses. Zum Problem der Schuld schreibt Theodor Lessing in „Der jüdische Selbsthaß: „Wir Menschen müssen alle, um überhaupt leben zu können, manche „Schuld“ auf uns nehmen. Wir müssen zum Beispiel eine wundervolle, in sich vollendete, ursprünglich uns überlegene Tierwelt ausrotten. Wenn wir die großen Raubtiere, Löwen und Leoparden, vernichten, so gehen wir dabei sehr böse vor; wir sagen daher: das Raubtier sei böse. Wenn wir die großen Schlangen ausrotten, so verwenden wir dazu viel Hinterlist; wir sagen daher: die Schlangen seien hinterlistig. Habe ich jemals gegen einen andern schlechte Gedanken gehegt, dann muss ich diese schlechten Gedanken eben aus der Schlechtigkeit des andern vor mir selber begründen. Wer einmal gesprochen hat: „Gott strafe England“ oder: „Deutschland muss gedemütigt werden“, der hegt von nun an unbewusst eine Parteinahme daran, alles aufzusammeln und hoch zu bewerten, was nur irgend zweckdienlich ist, sein ungünstiges Vorurteil zu rechtfertigen. Schließlich könnte es sogar sein, dass wir ein Böses gar nicht darum hassen, weil es böse ist, sondern: das, was wir hassen und hassen müssen, nennen wir: das Böse. Dieser Vorgang der „Verhässlichung des Verhassten“ wird noch gesteigert, wenn ein geheimes Gefühl der Sympathie übertäubt und tot gemacht werden muss. Man sieht das in solchen Fällen, wo eine Liebe oder Freundschaft in Hass und Verfolgung übergeht. Habe ich einen Menschen sehr hoch geschätzt oder sehr geliebt und fühle mich enttäuscht und ernüchtert, so empfinde ich das Verschwinden meiner alten Gefühle in der Regel keineswegs als meine Schuld oder als meinen Irrtum, sondern ich motiviere die Wandlung meines Gefühlslebens, indem ich sage: der andere habe sich verändert. Das ist in der Regel ein Selbstbetrug. Nicht der andere hat sich verändert, sondern meine „innere Einstellung“ ist anders geworden. Aber überall, wo der Mensch Gewissenslasten tragen und seine Taten verantworten muss, da sind auch schöne Worte und große Ideale zur Hand, in deren Namen wir auch unser Unrecht in unser gutes Recht umdeuten können.
Man wende nun dieses allgemeine Gesetz auf die Judenfrage an: Dem jüdischen Volk ist zweifellos Unrecht zugefügt worden. Sein unwürdiges Dasein würde jedem der gesunden Völker, unter denen das kranke Volk fortvegetiert, zum Vorwurf geworden sein, wenn man nicht geschichtliche Formeln gehabt hätte, dank deren das am jüdischen Volke verübte Unrecht zum berechtigten Unrecht, also zum Rechte zurechtgerückt wurde. Solche sinngebende Formeln hatten die Juden wie die Nichtjuden nötig. — Wird man uns künftig vernutzen, dann wird man es begründen mit der Einsicht, dass wir die Vernutzer der anderen seien. Will man uns abdrängen und unser Lebensgefühl vermindern, dann wird man alles anführen, was Ausnahmebestimmungen und Sondergesetze berechtigt macht. Es gibt in der Geschichte kein Unrecht, das nicht nachträglich als berechtigt oder doch als notwendig erwiesen werden könnte. Wo immer eine Menschengruppe verflucht wird, ihr Kreuz zu tragen, da wird es stets heißen: „Sie hat den Heiland ans Kreuz geschlagen.“ Welcher Seelenforscher aber weiß, ob jahrhundertelanges Herabmindern von Seelen nicht auch wirklich das Wesen der Geminderten verwandelt, so dass am Ende aller Enden alles Unrecht der Geschichte wirklich zum begründbaren Unrecht, also zum Rechte wird? – Denn um Menschen in Hunde zu wandeln, braucht man nur lange genug ihnen zuzurufen: „Du Hund!“ …“
Laut Lessing hat der jüdische Selbsthass jedoch tiefere Wurzeln als nur die innere Reaktion auf die jahrhundertelange Verfolgung. Der jüdische Selbsthass gründet in seiner Religion, demzufolge ein Jude aufgrund seines weltlichen Lebens immer vor Gott schuldig ist. Der Selbsthass erweist sich damit als jüdisches Los von alters her, aus dem es kein Entrinnen gibt. Hier sieht Lessing den Unterschied zu den „glücklichen und siegreichen“ Völkern: Sie suchen, wenn sie das Unglück trifft, die Quelle nicht bei sich, sondern bei den anderen. „Die Lage des jüdischen Menschen war somit doppelt gefährdet. Einmal, weil er selber auf die Frage: ‚Warum liebt man uns nicht?‘ antwortet: ‚Weil wir schuldig sind.‘ Sodann aber, weil die anderen Völker auf die Frage: ‚Warum ist der Jude unbeliebt?‘ nun gleichfalls antworten konnten: Er sagt es selber. – Er ist schuldig.“ In dieser Formel der Kollektiv-Verschuldung und Kollektiv-Verantwortung des Volkes Israel erblicken so mancher Denker den innersten Kern der jüdischen Lehre . Bereits der Glaube, dass Diaspora, Verfolgung und Pogrome eine Strafe seien, enthalte den Ansatz zum Phänomen des „Selbsthasses“. Aktuelle Beispiele gibt es dafür genügend. Für die heutigen jüdischen Selbsthasser stellt der Staat Israel die ideale Projektionsfläche für ihre Probleme dar. „Israelkritiker“ wie Erich Fried, Uri Avnery, Noam Chomsky, Moshe Menuhin, Felicia Langer, Ilan Pappe oder Norman Finkelstein und viele mehr sind nicht deshalb in Deutschland so populär weil sie Israel hassen, sie sind in den einschlägigen Publikationen so beliebt weil sie den Antisemiten als Kronzeugen dienen. Beispielshalber setzte sich Noam Chomsky, der Sohn des jüdischen Hebraisten William Chomsky für den Holocaustleugner Faurisson ein. 2002 schreibt Noam Chomsky: „Ich sehe keine antisemitischen Implikationen darin, die Existenz von Gaskammern oder selbst des Holocaust zu bestreiten. Noch hätte die Behauptung per se antisemitische Implikationen, die Apologeten israelischer Repression und Gewalt schlachten den Holocaust (ob man ihm nun glaubt oder nicht) auf ganz infame Art und Weise aus. Ich sehe keine Spur von antisemitischen Implikationen in Faurissons Werk.” Chomsky hält es außerdem für ausgemacht, „dass die Sharon-Regierung ein einziges riesiges Labor zur Züchtung des Antisemitismus-Virus darstellt”. Die Tochter des ehemaligen Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland Evelyn Hecht-Galinski phantasierte von der „Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates“ und Felicia Langer beruhigt die Deutschen indem sie meinte: „Israel erpreßt das deutsche Volk mit dem Holocaust und funktionalisiert bewußt deutsche Schuldgefühle!” Solcherlei Muster ließen sich vielfach anführen.
Richtig amüsant wird es jedoch wenn sich linke Antizionisten auf jüdische Kronzeugen berufen die nachweißlich Nazis sind. So geschehen am 3. Juni 2005 in der antizionistischen Wochenzeitung „der Freitag“: Ludwig Watzal, das einstige „Eisenbahngeschütz des antizionistischen Feuilletons“, lobte im „israelkritischen“ „Wochenblatt“ das Buch „Blumen aus Galiläa“ des Antisemiten Israel Shamir aus dem Wiener Promedia-Verlag als „eine freimütige Darstellung Israels und seiner Politik, die viele so nicht sehen und wahrhaben wollen“. Ludwig Watzal bejubelte „Blumen aus Galiläa“, obwohl oder weil Israel Shamir darin zum Beispiel fordert „das Judentum zu bekämpfen, um die Seele der Juden zu retten“, weil alle Juden zusammen „eine gewaltige und abstoßende Gesellschaftsmaschine“ bilden, „versessen auf Machtzuwachs und voll Habgier“, deren „Wohlstand“ „gegen die Interessen der Normalbevölkerung arbeitet“. Zudem schreibt Israel Shamir in seinem „Bestseller“: „Wenn die Juden als Banker Erfolg haben, sollte das Bankensystem neu organisiert werden. Wenn Juden in den Medien erfolgreich sind, sollten die Medien demokratisiert werden. Wenn Juden in den USA den Hauptanteil der Anwälte darstellen, sollte das Rechtssystem neu angepaßt werden, bis Millionenklagen auf Schadenersatz vergessen sind“. Erst als sich herumsprach, dass Israel Shamir kein israelischer Jude ist und er zudem Verbindungen zur Neo-Nazi-Szene und faschistischen Sympathisanten wie Horst Mahler und David Irving hat, musste Ludwig Watzal in seinem damaligen „Hausblatt“ zurückrudern. Nachdem er noch kurz zuvor Israel Shamir für dessen Kampf gegen „Anti-Antisemitismus-Propaganda“ dankte und außerdem forderte, „die Organisatoren der OSZE-Konferenz gegen Antisemitismus 2004 in Berlin hätten auch Shamir einladen sollen“, schrieb Watzal in einem Nachfolgeartikel geknickt dass Shamir mit seiner „judeophoben Haltung“ der „progressiven israelischen und palästinensischen Gemeinschaft und ihrem Anliegen großen Schaden“ zugefügt habe. Und die Moral von der Geschicht: Linke „Israelkritiker“ bejubeln ein offen antisemitisches Nazi-Buch. Erst als ihnen klar wird, dass der Verfasser kein Jude ist distanzieren sie sich, obwohl sich inhaltlich am wenige Monate zuvor hochgelobten Machwerk nicht das Geringste änderte.
Wer sich mit dem linken deutschen Antisemitismus beschäftigt, einem Antisemitismus der ohne Alibijuden nicht auszukommen scheint, der sollte Theodor Lessings Buch über den jüdischen Selbsthass lesen. Es ist einer der großen Verdienste Theodor Lessings, trotz aller sonstigen Widersprüche, den jüdischen Antisemitismus erkannt, benannt, gedeutet und anhand von Beispielen belegt zu haben.
Am 1. März 1933 flüchtete der Außenseiter und „Nestbeschmutzer“ mit seiner Tochter Ruth in die Tschechoslowakei nach Marienbad. Trotz Kontrollen durch die Nationalsozialisten gelang Theodor Lessing die Flucht über die deutsch-tschechoslowakische Grenze. Lessings politische und publizistische Arbeit lief im Exil auf Hochtouren, er publizierte beispielshalber im „Prager Tagblatt“ und in vielen Ländern Europas konnten seine Texte gelesen werden. Lessing nahm am Zionistenkongress in Prag (21. August bis 4. September 1933) teil. Seine Artikel beschäftigten sich hauptsächlich mit der Lage der Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Der Hass der NSDAP über die „antideutschen“ Schriften Lessings wuchs rapide. In deutschsprachigen tschechoslowakischen Zeitungen setzten die Nazis eine Kopfprämie für die Entführung Lessings nach Deutschland aus. Marienbad lag nur wenige Kilometer vom Deutschen Reich entfernt. Am Abend des 30. August 1933 wurde Theodor Lessing in seiner Wohnung in der Villa Edelweiß durch die Fenster seines Arbeitszimmers von nationalsozialistischen sudetendeutschen SA-Schergen erschossen. Wenige Stunden später erlag er in einem Marienbader Krankenhaus seinen Verletzungen. Lessing war erst kurz zuvor vom 18. Zionistenkongress aus Prag heimgekehrt und hatte sich noch nicht bei der Marienbader Polizei zurückgemeldet, weshalb der zuvor installierte Polizeischutz wirkungslos blieb. Als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus war Theodor Lessing Hitlers erstes Mordopfer im Ausland. Hermann Göring belohnte die Mörder mit achtzigtausend Reichsmark.
Theodor Lessings Todestag jährt sich in diesem Monat, am 31. August zum achtzigsten Mal.
Quellen: Theodor Lessing – Der jüdische Selbsthaß – Matthes & Seitz Verlag Berlin – 2004 | Theodor Lessing – Wir machen nicht mit – Schriften gegen den Nationalsozialismus und zur Judenfrage – Donat Verlag -1997 | Stefan Frank – Können Juden Antisemiten sein? (Konkret 03/06, S. 30)
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Den Oslo-Prozess bezeichnet Watzal als „palästinensisches Versailles“ und die Camp-David-Verhandlungen 2000 als Versuch eines amerikanisch-israelischen „Diktatfriedens“. Vom neuesten Buch des antizionistischen Historikers Ilan Pappe („Die ethnische Säuberung Palästinas“) ist er genauso begeistert wie die rechtsradikale Deutsche Nationalzeitung – der Pappe darob auch gleich ein Interview gewährte –, während er Pappes Kontrahenten Benny Morris schlicht für einen Rassisten und Kolonialisten hält. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortführen, denn an Material mangelt es wirklich nicht, um unumwunden feststellen zu können: Ludwig Watzal ist – auch wenn er juristisch schon mal das Gegenteil feststellen lassen will – ein Antisemit vor dem Herrn, der Natan Sharanskys 3-D-Test dementsprechend mit Sternchen besteht.
http://lizaswelt.net/2008/03/26/jekyll-hyde-in-bonn/
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„Denn eine Gesellschaft, die zuerst alles unternimmt, um die Juden zu vernichten und dann ebenso beflissen darüber wacht, dass die Davongekommenen nicht rückfällig werden, braucht den antisemitischen Juden als Alibi, Kronzeugen und Pojektionsgestalt. Der wiederum glaubt, dass er bei der nächsten Zugfahrt einen Fensterplatz bekommt, wenn er sich nur heftig genug von Israel und dem Zionismus distanziert. Was früher der Übertritt zum Christentum war, das ist heute die Konversion zum “Antizionismus”, eine säkulare Taufe, “das Entreebillet in die europäische Kultur‘ (Heine), und die ist nun mal antijüdisch. Manche jüdischen Antisemiten sind Überzeugungstäter, andere nur Opportunisten. Allen gemeinsam ist, dass sie auf Zeit spielen, sollte es zum Ernstfall kommen, werden sie als letzte entsorgt werden, wie die jüdischen Kapos in den Lagern. Denn der echte Antisemit kennt kein Erbarmen, nicht einmal mit seinen “jüdischen Freunden”, mit denen er sich so lange schmückt, wie es ihm nützt. Aber bis es so weit ist, erlebt der antisemitische Jude nicht nur Konjunktur sondern auch Kraft durch Freunde.“
gelesen und für möglich empfungen bei: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kraft_durch_freunde/
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Das „Gedicht“ von Erich Fried ist fürchterlich.
Danke für die Erinnerung an Theodor Lessing.
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Klaus Blees hat mich in FB auf den Aufsatz des Gestalttheoretikers und Sozialpsychologen Kurt Lewin aufmerksam gemacht, den ich nicht vorenthalten möchte:
Kurt Lewin
Selbsthass unter Juden (1941)
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1931 schrieb Lessing: »Ach, ich fürchte, wenn ich tot und ein Paragraph in den deutschen Lehrbüchern bin, dann gehöre ich endlich auch mit zum Inventar ›Deutsche Kultur‹, dann bin auch ich endlich ›Vaterland‹, um dessentwillen bei Lebzeiten die Leute mich und sich sinnlos gequält haben.«
Soweit ist es, dem Vaterland sei’s gedankt, nie gekommen. Lessing hat es mit traumwandlerischer Sicherheit verstanden, sich in Deutschland unbeliebt zu machen.
Warum die Juden? Der Antisemitismus ist ein europäisches Basisphänomen.
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Zu Hindenburg schrieb Lessing 1925 prophetisch nachdem er Hindenburg als Fragezeichen, als Zero bezeichnete: „Leider zeigt die Geschichte, daß hinter einem Zero immer ein künftiger Nero verborgen steht“
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Theodor Lessing war nicht nur ein Kritiker des Bildungssystems, er war auch ein harter Religionskritiker. Ich habe vor vielen Jahren sein „Unglaubensbekenntnis“ in einem antizionistischen Forum publiziert. Dabei wurde offensichtlich dass der christliche Antisemitismus auch heute noch in diesen Kreisen beheimatet ist.
Das Unglaubenskenntnis – von Theodor Lessing aus „Europa und Asien“, Leibzig 1923
Es gibt keinen Weihnachtsmann.
Es gibt keinen Osterhasen.
Es gibt keinen Gott.
Der Klapperstorch bringt auch keine Kinder
und Maria hat gefickt,
sonst wäre sie nicht dick geworden.
Jesus Christus ist nicht auferstanden von den Toten
und all euer christliches Zeugnis ist eitel.
Gott ist nur eine Maske die der Teufel trägt.
Den Teufel aber gibt es wirklich,
denn der Teufel, der bist Du!
Der Teufel,
das ist die Erbschaft des Neandertalers
in uns allen.
Der liebte seinen Nächsten
in guter Butter gebraten zum Frühstück.
Religion ist Reklame für den Tod,
Religion ist die raffinierteste Mordmethode,
mit der Menschen sich gegenseitig umbringen .
Die Jäger reden ihr Jägerlatein,
die Seeleute spinnen ihr Seemannsgarn,
und die Pfaffen predigen ihren Glauben.
Das es keinen Gott gibt wird schon dadurch bewiesen,
dass nicht jeder Pfaffe vom Blitz erschlagen ist.
„Pastor“ heißt „Hirte“.
Jeder Hirte hat zwei Gründe,
gut für seine Schäfchen zu sorgen:
erstens, er will sie scheren.
zweitens, er will sie fressen.
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Dieser Lessing sorgte immer füa Rickiticki. So ein schönes Gedicht von de Schaluppi list man nich alle Tage. Dat christliche Fürzepüppel da drüber nicht lachen und nachdenken können is nix neues.
Grüße aus Wanne an alle
Euer Erwin
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„Exzellenz, ich spüre keine Sendung zum politischen Märtyrer“, schrieb Lessing dem Reichspräsidenten in einem offenen Brief. Sein „Unglaubensbekenntniss“ deutet auf Gegenteiliges hin.
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Passend dazu die Geschichte von Csanad Szegedi, dem Hoffnungsträger von Ungarns rechtsextremer Jobbik-Partei. Seit der Enthüllung seiner jüdischen Herkunft ist Csanád Szegedi in seiner Partei zum Paria geworden. Thomas Roser beschreibt die späte Erkenntnis eines jüdischen Antisemiten:
http://www.welt.de/politik/ausland/article108655702/Die-spaete-Erkenntnis-eines-juedischen-Antisemiten.html
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