Peter Weiss, die Ästhetik des Widerstands und seine Unfähigkeit den antisemitischen Vernichtungsfeldzug zu verhindern oder wenigstens angemessen wahrzunehmen
Am 8. November 1916 wurde Peter Weiss als Sohn des jüdischen Textilfabrikanten Eugen „Jenö“ Weiss und der Schweizer Schauspielerin Frieda Weiss in Neubabelsberg bei Berlin geboren. 1920 konvertierte Jenö Weiss zum Christentum und künftig wurde in der Familie über die jüdische Herkunft des antikommunistischen Vaters und Hitlerverehrers bis 1938 nicht mehr gesprochen. 1938 emigriert Peter Weiss erst in die Schweiz und 1939 nach Schweden, wohin seine Familie bereits 1938 geflohen ist. Peter Weiss lässt sich in Stockholm nieder, erhält 1946 die schwedische Staatsbürgerschaft und lebt dort bis zu seinem Tod am 10. Mai 1982.
Bereits 1947 publizierte Peter Weiss erste Gedichte und 1961 erschien „Abschied von den Eltern“, eine Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit und seinem schwierigen Verhältnis zum Vater. In der Gruppe 47 war Peter Weiss wegen seiner Emigration nach Schweden ein Außenseiter. Im Gegensatz zu den meisten anderen Mitgliedern der Gruppe besuchte Weiss Mitte der sechziger Jahre die Auschwitz-Prozesse in Frankfurt. Unter der Federführung von Günter Grass wurden die Auschwitz-Texte von Peter Weiss „geschmäht.“ So wurde Peter Weiss 1966 bei einem Treffen der Gruppe 47 in Princeton/USA vorgehalten, er habe nicht das Recht, über Deutschland zu sprechen. Peter Weiss hielt die zynische Begründung in seinen veröffentlichten Notizbüchern fest: „Der Zusammenstoß im Hotelzimmer. Ich hätte mich in amerikanische Angelegenheiten nicht einzumischen. Missbrauche die Gastfreundschaft. Und überhaupt: was ich denn für ein Recht hätte, auf diese Weise politisch Stellung zu nehmen. Hätte auch über deutsche Fragen schon viel zu viel gesagt. Wo ich denn während des Kriegs gewesen wäre.“ Wenn der „Halbjude“ nicht hätte fliehen können wäre er von Hitlerdeutschland vernichtet worden. Der ihm zustehende Ort war also zumindest für einen Teil der Gruppe 47 das Vernichtungslager.
1965 veröffentlichte Peter Weiss „Die Ermittlung“, ein Oratorium in 11 Gesängen. Das Material zu seinem Stück hat Peter Weiss dem Auschwitz-Prozess entnommen, der von Dezember 1963 bis August 1965 in Frankfurt stattfand. Im Gegensatz zu den anderen deutschen Nachkriegsautoren beschäftigte sich Weiss mit Auschwitz und so war sein Stück die große Ausnahme während der Adenauer-Ära. Die Deutschen wollten von Auschwitz nichts hören und alte Nazis wie Hans Globke kamen zu Amt und Ehren. In einer solchen Zeit empfand es Peter Weiss, wie er während den Vorarbeiten zur „Ermittlung“ notierte, als „eine riesige Aufgabe“, dem öffentlichen Bewusstsein die Massenvernichtung unter dem Faschismus in Erinnerung zu rufen.
Weiss verzichtet in seinem Stück, mit wenigen Ausnahmen, auf die Kennzeichnung der Opfer. Es ist zwar von sowjetischen Kriegsgefangenen die Rede, aber die größte Opfergruppe, die Juden bleiben in der Anonymität. Der fünfmalige Hinweis auf die sowjetischen Kriegsgefangenen, in Verbindung mit dem Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, war dem Antikommunismus der Nachkriegszeit geschuldet. Die ersten Versuche von Massentötungen mit dem Gas Zyklon B wurden an sowjetischen Kriegsgefangenen vorgenommen. Weiss benennt hier die Opfergruppe, während die durch Zyklon B ermordeten Juden der sogenannten Endlösung anonym bleiben. Das Wort „Jude“ oder „jüdisch“ kommt in dem Stück konsequent nicht vor. Wo in den Protokollen der Auschwitz-Prozesse das Wort „Jude“ auftauchte, wurde es von Weiss durch den Begriff „Verfolgter“ oder „Häftling“ ersetzt. Deshalb bezeichnete der Historiker James Edward Young das Stück als „judenrein, wie der größte Teil Europas nach dem Holocaust.“ Im „Gesang vom Bunkerblock III“ der Stückes ist zu hören:
Zeuge 6: Am 3. September 1941 wurden im Bunkerblock die ersten Versuche
von Massentötungen durch das Gas Zyklon B vorgenommen
Sanitätsdienstgrade und Wachmannschaften führten etwa 85o sowjetische Kriegsgefangene sowie 22o kranke Häftlinge in den Block Elf
Nachdem man sie in die Zellen geschlossen hatte
wurden die Fenster mit Erde zugeschüttet Dann wurde das Gas
durch die Lüftungslöcher eingeworfen Am nächsten Tag wurde festgestellt daß einige noch am Leben waren
Infolgedessen schüttete man eine weitere Portion Zyklon B ein
Am 5. September wurde ich
zusammen mit 2o Häftlingen der Strafkompanie sowie einer Reihe von Pflegern
in den Block Elf befohlen
Es wurde uns gesagt dass wir zu einer besonderen Arbeit anzutreten hätten
und bei Todesstrafe niemandem von dem was wir dort sahen berichten dürften
Es wurde uns auch eine vergrößerte Ration nach der Arbeit versprochen
Wir erhielten Gasmasken und mussten die Leichen aus den Zellen holen
Als wir die Türen öffneten sanken uns die prall aneinandergepackten Menschen entgegen
Sie standen noch als Tote
Die Gesichter waren bläulich verfärbt
Manche hielten Büschel von Haaren in ihren Händen
Es dauerte den ganzen Tag bis wir die Leichen voneinander gelöst
und draußen im Hof aufgeschichtet hatten
Am Abend kam der Kommandant und sein Stab
Ich hörte den Kommandanten sagen Jetzt bin ich doch beruhigt Jetzt haben wir das Gas und alle diese Blutbäder bleiben uns erspart
Und auch die Opfer können bis zum letzten Moment geschont werden
Peter Weiss, der „Arbeiterbewegungsmarxist“ versucht Auschwitz marxistisch zu erklären, sieht Auschwitz als Folge monopolkapitalistischer Profitinteressen. Schuld an Auschwitz haben vor allem Firmen wie Krupp und die IG Farben. Das Lager ist laut Weiss ein System, in dem „der Ausbeutende in bisher unbekanntem Grad seine Herrschaft entwickeln durfte und der Ausgebeutete noch sein eigenes Knochenmehl liefern musste.“ Die Verfolger werden als Vertreter der Kapitalisten und die Verfolgten und Ermordeten als Stellvertreter des Proletariats dargestellt. Massenpsychologische Kriterien wie der spezielle deutsche Antisemitismus kommen in der Ermittlung nicht vor. Die Frage wie es zu Auschwitz überhaupt kommen konnte wird nicht gestellt. So ist die Ausblendung des Antisemitismus das Kernproblem der Ermittlung. Der Initiator der Auschwitzprozesse Fritz Bauer kritisierte das Stück folgendermaßen: „Der Richter in unserem Strafrecht schaut rückwärts, und er sieht in Wirklichkeit nur Taten; er sieht leider nicht die Quellen, die Ursachen des Tuns, seien es nun irgendwie soziologische oder … psychologische, individualpsychologische und massenpsychologische Ursachen. … Und ohne Kenntnis dieser Quellen des deutschen Übels, das unser aller Übel ist … gibt es auch kein Heil und keine Heilung. Der Jurist tut das nicht, und Peter Weiss tut es zu wenig.“
Peter Weiss war zumindest teilweise ein Gefangener im Blockdenken des Kalten Krieges. Wie viele Linke dieser Zeit solidarisiert sich Weiss beinahe bedingungslos mit allen vermeintlich Unterdrückten in der Dritten Welt, unabhängig davon welcher Ideologie diese anhingen. So verharmlost Peter Weiss 1967 den Vernichtungswillen der Nachbarn Israels und dämonisiert den Judenstaat mit Nazivergleichen und verirrt sich dadurch mit seiner antiimperialistischen Ideologie in den Grenzbereich zum Antisemitismus. In der „Der Sieg, der sich selbst bedroht“ schreibt Peter Weiss nach dem Sechstagekrieg 1967:
„Wir haben in diesen Tagen eine Orgie abendländischer Verbrüderung gegen die sogenannte Dritte Welt erlebt. Der Ministerpräsident und viele Repräsentanten der schwedischen Regierung und der Presse waren einen Monat lang darauf bedacht, Schwedens Neutralität zu betonen, als das Tribunal sich mit dem Krieg der USA in Vietnam befasste. Stellung zu nehmen gegen die USA, sah man als für die Sache des Friedens schädlich an. Stellung zu nehmen für Israel gegen die arabischen Länder, sieht man dagegen als für den Frieden nicht schädlich an. Es ist möglich, dass viele begonnen haben, ihr einseitiges Urteil zu revidieren, nachdem sie Moshe Dayans faschistische Erklärung gehört haben.
(..) In den sozialistischen Ländern hat man betont, dass Israel in seinem Kampf gegen die arabischen Staaten den Interessen des Imperialismus dient. Wir, die wir mit großer Sympathie die Aufbauarbeit in Israel verfolgt haben und die wir uns mit der Forderung nach der absoluten Lebensberechtigung des Staates Israel solidarisch fühlen, haben uns diese Auffassung nicht ganz zu eigen machen wollen.
Es wird indessen immer deutlicher, dass Israel nicht nur um sein Leben kämpfte, sondern dass seine Regierung und sein Militär die Mentalität eines Herrenvolkes gegenüber dem arabischen Volk angenommen haben. Die Kräfte in Israel, die für ein friedliches Zusammenleben zwischen Israelis und den Arabern arbeiteten, sind gegenwärtig aus dem Spiel. Die israelische Bevölkerung ist einer aggressiven militärischen Politik verfallen, welche die friedliche Entwicklung im Mittleren Osten bedroht. Das Erbe der englischen Kolonialwelt, geschürt durch die Gegensätze zwischen Arabern und Juden, wird noch immer am Leben erhalten und benutzt, um einen Angriff als Verteidigung zu tarnen. (..) Indirekt hat das Abendland durch den Sieg Israels dem Krieg Amerikas gegen Vietnam applaudiert. Länger als eine Woche konnten die USA ungestört ihren Angriff auf nordvietnamesische Städte fortsetzen. In den Zeitungen stand kaum etwas über Vietnam zu lesen. Und man zollte den USA eitel Bewunderung, weil sie nicht in den mittelöstlichen Konflikt eingriffen. Aber im Pentagon konnte man sich auf den gut trainierten General Moshe Dayan verlassen.
Man fragt sich nach der Stellungnahme des Westens. Gerade unsere Sorge um Israels Bevölkerung und unser Wunsch, dass sie ihren Staat behält, machen die Forderung notwendig, dass seine Regierung jetzt alles daransetzt, ihren Willen zum Frieden zu zeigen, und dass sie eine Politik führt, die für die Interessen des arabischen Volkes offen ist.“
Für Peter Weiss ist die Unterstützung der USA für Israel deckungsgleich mit dem verbrecherischen amerikanischen Krieg in Vietnam. Mit seiner Rede von der „Mentalität eines Herrenvolkes“ oder mit seiner Behauptung von der „faschistischen Erklärung Moshe Dayans“ reiht sich Peter Weiss ein, in den linken antizionistischen Mainstream der sechziger Jahre. Zur selben Zeit sagte Ägyptens Präsident Nasser der Deutschen National- und Soldatenzeitung, „niemand nimmt die Lüge von den sechs Millionen ermordeten Juden ernst.“ Für Antiimperialisten dieser Zeit sind die arabischen, islamistischen und antisemitischen Terrorbanden, inklusive ihrer despotischen Führer kompatibel mit dem Vietkong und Ho Chi Minh und das korrupte rechts-diktatorische Regime von Südvietnam mit dem demokratischen Staat Israel. Die mahnenden Worte gegen den Vernichtungsantisemitismus der arabischen Staaten von Michael Landmann oder Jean Améry hat Peter Weiss vermutlich nicht vernommen oder er wollte sie nicht hören. Die Ambivalenz des Peter Weiss offenbarte sich bereits wenige Jahre später in seinem antistalinistischen Stück über das Leben von Leo Trotzki.
Als „Trotzki im Exil“ 1970 in Düsseldorf uraufgeführt wurde, machte sich Peter Weiss keine Freunde bei orthodoxen Marxisten und Vertretern des real existierenden Kommunismus. Trotzki im Exil war eine befreiende Abrechnung mit dem Stalinismus. Nach seinem „Viet Nam Diskurs“ von 1968 war mit diesem Stück umgehend der Zugang zu den Bühnen der DDR wieder verschlossen. Folgende „Volksfeind“-Episode aus Trotzki im Exil gefiel so manchem Stalin-Verehrer ganz und gar nicht:
ANKLÄGER Sie sind ein Verräter an der Arbeiterklasse, Mratschkowski. Ein Verräter an der Revolution.
MRATSCHKOWSKI Ich war zum ersten Mal verhaftet im Alter von dreizehn Jahren. Mögen alle bedenken, dass auch Arbeiter, oder Menschen, die aus der Arbeiterschaft hervorgegangen sind, Leute wie ich, zu Konterrevolutionären werden können. Ich verdiene nicht, weiter zu leben. Doch bitte ich darum, mir zu glauben, dass ich mich von allem Schmutz, den ich auf mich nahm, gereinigt habe.
SINOWJLW Niemand von uns kann gegen die Partei im Recht sein. In der letzten Instanz hat die Partei immer recht, weil sie das einzige geschichtliche Instrument ist, dass die Arbeiterklasse zur Lösung ihrer Aufgabe besitzt. Nach Lenins Tod war ich es, der Trotzki ermahnte, sich diesem fundamentalen Prinzip zu unterstellen. Doch er weigerte sich, das Gesetz anzuerkennen. Er brach es. Trotzdem schloss ich mich ihm an. Mein defekter Bolschewismus wurde zu Antibolschewismus. Ich wurde zum Feind der internationalen Arbeiterbewegung.
BUCHARIN Einmal standen wir neben Lenin –
ANKLÄGER Sie Heuchler. Sie, Bucharin, standen nie neben Lenin.
BUCHARIN Dann versuchten wir, das Werk Lenins, das heute von der Parteiführung mit gigantischem Erfolg fortgesetzt wird, zu zerschlagen. Aber wir sind selbst zerschlagen worden. Das trotzkistische Banditentum ist zerschmettert. Ich beuge mein Knie vor der Partei, vor dem ganzen Volk, vor der weisen Führung des Landes. Smirnow wird von bewaffneten Soldaten hereingeführt. Steht gebeugt. Spricht tonlos.
SMIRNOW Ich wende mich an die zerstäubten Haufen der Trotzkisten, die noch im Land umherirren, an alle, die den Widerstand noch nicht aufgegeben haben. Streckt die Waffen. Ich rufe alle auf, bekämpft den Trotzkismus und Trotzki. Es gibt keinen andern Weg für unser Land, als den Weg, den es geht. Es kann keine andre Führung haben als die, die ihm von der Geschichte gegeben ist.
Im Hintergrund eine Anzahl namenloser Angeklagter, begleitet von Soldaten. Einige treten vor.
ANKLÄGER Ich fordere, dass diese tollgewordenen Hunde allesamt erschossen werden. Unkraut und Disteln sollen über ihren Gräbern wachsen. Auf ewig sollen sie von den ehrlichen Sowjetmenschen, vom ganzen Sowjetvolk geächtet sein.
Die Hauptangeklagten werden von den Soldaten zum Hintergrund geführt. Sinowjew leistet Widerstand.
SINOWJEW Ihr habt versprochen, unser Leben zu schonen, wenn wir bekennen.
Gelächter der Soldaten. Sinowjew klammert sich an die Beine eines Soldaten.
Bitte, um Himmels willen. Rufen Sie Yosif Vissarionowitsch. Er hat es uns persönlich versprochen.
KAMENEW Ich wende mich an meine Kinder. Seht nicht zurück. Geht weiter. Zusammen mit dem sowjetischen Volk.
SMIRNOW Lasst meine Frau, meine Tochter frei.
Sinowjew wird abgeschleppt. Er schreit.
SINOWJEW Höre Israel. Höre Israel. Unser Gott ist der einzige Gott. Während die Gruppe abgeführt wird, treten einige der Namenlosen zu Trotzki vor.
NAMENLOSER 1 Sie haben nicht gewagt, Schljapnikow vor Gericht zu stellen. Er hätte dem Ankläger ins Gesicht gespien. Sie haben ihn, mit Tausenden, die nichts bekennen wollten, in den Kellern erledigt. Auch Peterson war darunter. Der lettische Soldat, der einmal den Befehl führte über deinen Panzerzug.
NAMENLOSER 2 Eh sie Antonow erschossen, gab er seinen Mantel, seine Jacke, seine Schuhe den Mitgefangenen. Er bat uns, wenn wir einmal freikämen, jedem zu sagen, dass Antonow ein Bolschewik war, und ein Bolschewik blieb bis zur letzten Stunde.
NAMENLOSER 3 Sie haben deinen Sohn Sergej nach Moskau zurücktransportiert. Er hat allen Verhören und Folterungen standgehalten. Sich geweigert, irgendeine Erklärung zu unterschreiben. Sie gaben ihm den Genickschuss.
Das Hauptwerk von Peter Weiss ist seine dreibändige knapp 1.000 Seiten umfassende „Ästhetik des Widerstands“, die zwischen 1971 und 1981 entstand. Es handelt von der Geschichte, den Erfahrungen, den stalinistischen Verbrechen und der Ästhetik des Widerstandes der antifaschistischen Arbeiterbewegung von 1917 bis 1945. Das Werk ist zwar keine Autobiographie, speist sich aber zum großen Teil aus der persönlichen Lebensgeschichte von Peter Weiss, der sein Werk als Wunschbiographie bezeichnet.
„Die Ästhetik des Widerstands war vielleicht der letzte gemeinsame Nenner, den die deutsche Linke fand. (..) Peter Weiss verkörpert unter allen Schriftstellern vielleicht am reinsten das, was man neuerdings den Arbeiterbewegungsmarxismus nennt. Aber in der Ästhetik des Widerstands stößt diese Art von Marxismus immer wieder an die selbstgesteckten Grenzen, und die daraus entstehenden Irritationen sind es, die dem Buch weiterhin Bedeutung verleihen können: z. B. wenn die alten Klassenkategorien durch die Frage verunsichert werden, warum der Nationalsozialismus so gut funktionierte. Gegen die Formel vom Faschismus als Diktatur des Finanzkapitals wendet der Vater ein, sie erkläre „noch nicht, warum schon im Jahr Dreißig ein großer Teil der Arbeiterklasse den Nationalsozialisten ihre Stimme gab und warum die Zahl der Wähler des Faschismus zu den siebzehn Millionen im Frühjahr Dreiunddreißig anwachsen konnte … da waren nicht nur die Philister, die niedrigen Beamten, die verstörten Hausfrauen, alle die Unterbezahlten, die Arbeitslosen, die Verelendeten, sondern unsre Arbeitskameraden, auch sie waren in sich gebrochen, auch in ihnen überwog, als es wieder zur Krise kam, die Bereitschaft, sich zu unterwerfen. Dies, sagte er, müsste nun untersucht werden … So lange das Ungelöste weiterbestand, konnte ein Neuaufbau der Arbeiterbewegung nicht gelingen, und mit dem Aufruf zur Volksfront musste sich ein Klang von Hohlheit verbinden.“ (Gerhard Scheit – Opferkult und revolutionäres Subjekt – Literatur-Konkret 1997)
Der Roman beginnt 1937 als sich das Erzähler-Ich den Internationalen Brigaden in Spanien anschließt. Seine Vater-Sohn-Beziehung, übertragen in der ständigen Debatte zwischen dem alten Sozialdemokraten und dem jungen Kommunisten zieht sich wie der Spanische Bürgerkrieg bis zum Ende durch das Werk. Die „Passionsgeschichte“ der deutschen Arbeiterbewegung ist mit wegweisenden Bildern aus Literatur und bildender Kunst illustriert. Die Interpretation von Kafkas Schloss oder Picassos „Guernica“ gehören zu den herausragenden Beschreibungen der „Ästhetik.“ Dem Sexualforscher und Eugeniker (!) der Weimarer Republik, Max Hodann, einem Freund von Peter Weiss wird in der „Ästhetik“, warum auch immer, ein Denkmal gesetzt. Die Geschichte des Nationalsozialismus ist für Peter Weiss zwar noch immer eine Geschichte des Klassenkampfs, aber zumindest wird, anders als in der Ermittlung Antisemitismus thematisiert und die bedingungslose Identifikation mit der unterdrückten Klasse wird in der „Ästhetik“ immer wieder gebrochen. Beispielshalber ist am Ende des ersten Teils des ersten Bandes zu lesen:
… „Schwerer als ihm war meiner Mutter die Umsiedlung gefallen. Sie, die gewohnt war, zu arbeiten, die immer zum Unterhalt der Familie beigetragen hatte, war nun zur Untätigkeit verurteilt, weder in einer Fabrik noch in einem Büro wurde sie aufgenommen, und in ihrer Unruhe begann sie, die sonst ihren Teil der Hausarbeit schnell getan hatte, stundenlang die Kommode, den Tisch, die Stühle, die Bestecke zu putzen, und zwischendurch in sich versinkend starrte sie vor sich hin und vergaß die Umwelt. Einmal, als wir uns auf die Bank im Vorgarten des Hauses gesetzt hatten, kam die Vermieterin, Frau Goldberg, und verwies uns von diesem Platz, denn erstens, sagte sie, zahlten wir nur für die Wohnung und nicht für den Garten, und zweitens sei die Bank nicht für Juden bestimmt. Als ich empört antworten wollte, hielt mich meine Mutter zurück und presste beim Aufstehn meinen Arm hart an sich. Während sie mich ins Haus zog, sagte sie mir, daß sie, nachdem man sie ihres dunklen Haars wegen einige Male als Jüdin bezeichnet hatte, sich nun selbst zur Jüdin erklärt hatte, was es ihr und dem Vater jedoch schwer machte, in Warnsdorf eine neue Bleibe zu finden. So hatte sie sich der Hausbesitzerin zu fügen, die ihr bei jeder Gelegenheit zu verstehn gab, dass sie nur auf Gnaden hier wohnte und bald, der Tag stünde schon fast vor der Tür, die Behandlung erfahren würde, die sie verdiene. Welcher Art diese Behandlung war, sah ich an einem der letzten Tage in Warnsdorf. Am Stadtrand, von Sankt Georgenthal kommend, in der Nähe einer Kiesgrube, wo es durch den sogenannten Kirchenbusch ging, hörte ich das Geschrei und Gelächter einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen. Zuerst glaubte ich, es handle sich um ein Kriegsspiel und ging langsam vorbei, bemerkte dann aber, dass zwischen ihnen im Schotter ein Mensch lag, der röchelnde Laute von sich gab, und als ich nähertrat, sah ich, daß es der Eger Franz war, der Dorftrottel oder Jidd geschimpft wurde, ein harmloser, geistig zurückgebliebner Tagelöhner. Er wälzte sich, das Gesicht blutüberströmt, mit Schaum vor dem Mund, in Krämpfen zwischen den Halbwüchsigen umher, die ihn mit Füßen traten und mit Stecken auf seinen Kopf einschlugen. Die Schinder auseinanderdrängend, hob ich ihn auf und trug ihn bis zur Gärtnerei Fiala in Niedergrund, wo Hilfe herbeikam. Er starb, so hörte ich später, an den Folgen der Verletzungen. Seine jungen Mörder, deren Namen bekannt waren, wurden nicht zur Verantwortung gezogen, es hieß, der vagabundierende Jude habe sich beim Sturz während eines epileptischen Anfalls den Schädel gebrochen.“ …
Der Widerstand der Roten Kapelle und das Sterben von Hans Coppi, Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack und vielen anderen „Pianisten“ in der Haftanstalt Berlin-Plötzensee werden eindrucksvoll geschildert. Bis in das letzte, beinahe religiös anmutende, Detail wird am Ende des dritten Bandes über viele Seiten hinweg die Hinrichtung von Coppi und den anderen Mitgliedern der von Leopold Trepper aufgebauten Roten Kapelle, aus dem Blickwinkel eines Geistlichen, beschrieben:
… Graudenz, Johannes, die Haut unter den Augen und an den Backen hing sackartig herab, Schwarz sah an seinem Hals den Schatten der Schlagader hüpfen, Harnack, Arvid, der flüsterte, mit verklärten Zügen, vor sich hin, Scheliha, Rudolf, dieser aber rief nicht sein Hier, sondern stürzte sich aus der Reihe, der Tür zu, die Soldaten waren schon über ihm, schleppten ihn zurück, einer versetzte ihm einen Hieb in den Bauch, daß er zusammenknickte. Auch hinter seinen Namen fügte der Staatsanwalt mit dem Blaustift den Haken. Für ihn waren sie alle schon tot. Auch für Schwarz waren sie eigentlich schon erledigt. Er hatte jetzt nichts mehr mit ihnen zu tun. War schon dabei, sie zu vergessen. Nur der Name Hans Coppi blieb, aus irgendeinem Grund, in ihm haften. Unterm Vorhang sickerten ein paar Streifen rötlichen Wassers hervor. Sie hatten drüben den Raum mit dem Schlauch gespült, die Guillotine abgeschrubbt, die Kisten, darin die nackten besudelten Frauenleiber, die Köpfe, mit den aufgerißnen gebrochnen Augen, dem blutig klaffenden Mund, in die Nebenkammer geschafft, und die acht Haken oben an der Schiene ausgerichtet. Roselieb hatte ihn am Nachmittag über den Ablauf unterrichtet. Der Vorhang würde diesmal nur einen Spalt breit in der Mitte geöffnet werden. Jeden der Verurteilten würde man einzeln nach hinten führen. Sie würden links mit dem Aufhängen beginnen und die an der Schiene befestigte kurze Gardine Stück für Stück vorziehn, so dass die Nachkommenden die Gehenkten nicht sehn könnten. Die Gesellen hatten mit den Schlingen, die der Scharfrichter in die Fleischerhaken legen würde, schon ihre Späße getrieben. Sie erhielten dreißig Mark für jede Hinrichtung. Die Scharfrichter bekamen bis zu achtzig Mark. Früher, bei Enthauptungen mit dem Handbeil, hatte Röttger dreihundert Mark bezogen. Er war ein wohlhabender Mann. Unterhielt neben seinem Ehrenamt noch ein großes Fuhrgeschäft. Selbst bekam er für eine Hinrichtung, der er als Zeuge beiwohnte, nur zehn Mark Zulage. Doch wollte er sich, den Kollegen gegenüber, nicht mit Missgunst hervortun. Immerhin kam ihm das Geld, und die Sonderzuteilung an Lebensmitteln, die heute zu erwarten war, grade recht, da er morgen seinen Weihnachtsurlaub antreten würde. Er sah sich schon am Heiligen Abend im Kreis der Familie, in Weißensee, in der Langhansstraße Hundertdreiundvierzig. Langhans. Das schlug in ihn ein. Der lange Hans. Immer wenn er nun durch die Langhansstraße ginge, würde er an den langen Hans denken müssen. Er starrte hinauf in Coppis Gesicht. Versuchte, sich vorzustellen, wie das war, da zu warten, dass die Gardine sich öffne. Weiter, rief der Staatsanwalt. Er verhaspelte sich beim Lesen des folgenden Namens. Schulze Boysen, Harro, wiederholte der Staatsanwalt, nachdem der Führer der Gruppe sein Hier hinausgeschrien hatte. Schumacher, Kurt, der Name war der letzte auf der Liste, Schwarz hatte geglaubt, dass sie dem Alter nach aufgeschrieben worden waren. Bei den Frauen war die jüngste als erste dran gekommen. Auch Heilmann und Coppi waren die jüngsten. Heilmann war noch nicht mal volljährig. Doch beim Lesen der Geburtsdaten sah er, dass Schulze der älteste war, geboren Achtzehnhundert Vierundneunzig, der war schon im vorigen Krieg dabei gewesen, und der mit dein schwierigen Namen war Neunzehnhundert Neun geboren, und Harnack Neunzehnhundert Eins, niemand mehr hatte sich drum gekümmert, zwischen ihnen zu unterscheiden, sie wurden alle der gleichen Generation zugerechnet, und sie glichen einander auch alle, es waren alles fertige Gesichter, Gesichter von Menschen, die abgeschlossen hatten mit ihrem Leben, da kam es nicht mehr drauf an, ob sie gegen fünfzig oder gegen vierzig Jahre alt waren, es war dieser sonderbare Ausdruck von Stolz, von Gewissheit, der sie einander so ähnlich machte. Der Staatsanwalt verlas das Urteil, und als er die Erhängung verkündete, rief Schulze Boysen, dass ihnen die Enthauptung zustehe, doch da hatte Röttger, von seiner Ecke her, den Vorhang schon in der Mitte aufgezogen, der Beisitzer war auf Heilmann zugetreten und führte ihn zum Spalt, die drei Gesellen glitschten ihm auf dem nassen Boden entgegen und trugen ihn weg. Der Geistliche folgte ihnen, hinter ihm schloss sich der Vorhang. Poelchau sah, wie die Gesellen den Verurteilten unter den ersten der großen, verschiebbaren Haken an der Schiene brachten und ihn nach vorn drehten. Hinter ihm, am Saum der drei Stufen, die, die Breite des Raums durchmessend, zu den hohen eisernen Fensterluken emporführten, stand der Schemel, den der Scharfrichter bestieg. Röttger wurde das meiste abgenommen. Wie er bloß auf den Knopf gedrückt hatte, der den Fall des Beils an der Guillotine auslöste, so richteten ihm die Gesellen den Verurteilten zur letzten Handhabung her. Roselieb schob diesem die Hanfschlinge über den Kopf. Der Strick verfing sich an Nase und Lippen. Die Gesellen zogen den Strick herunter und rückten ihn auf dem Hals zurecht. Poelchau betete laut. Während die Gesellen den leichten Körper hochhoben, streckte Röttger über ihm die Hände aus. Roselieb reichte ihm die Schlaufe oben an der Schlinge, die er in den Haken steckte. Die Gesellen ließen den Körper fallen. Sie hängten sich an die um sich stoßenden Beine. Das Knacken der Wirbelknochen war zu vernehmen. Das Gesicht wurde schwärzlich blau. Die Augäpfel traten hervor. Einige Sekunden lang schlug die Zunge rasend im weit aufgerissnen Mund hin und her. Immer noch betete Poelchau. Konvulsionen durchfuhren den Körper und die Beine des Gehenkten. Der Arzt, in seinem schmierigen Rock, legte ihm das Stethoskop an die Brust. Mehrmals schob der Arzt die vorgezogne kurze Gardine zur Seite, um ihn abzuhorchen. Es regte sich immer noch unter dem Tuch, als Poelchau hinausging. Dann wurde Coppi, auf den Wink des Arztes, durch den Spalt des Vorhangs geschoben. Zu Poelchau, der ihn begleitete, sagte er, er solle Hilde grüßen. Und jetzt war alles, was geschah, schon etwas Gewohntes. Zwanzig Uhr, einundzwanzig Minuten, vermeldete der Arzt, bei der Angabe der Todeszeit von Hans Coppi. …
Im dritten Band der Trilogie gerät die Mutter des Ich-Erzählers unter verfolgte Juden und verfällt dadurch dem Wahnsinn. Der Vater und die Linke kann das von der Mutter gesehene Grauen nicht erfassen und so werden sie mitschuldig an der Judenverfolgung. Gerhard Scheit schreibt dazu in „Opferkult und revolutionäres Subjekt“ (Konkret 1997): „Auschwitz ist nicht das Hauptthema dieses Romans, doch noch als Nebenthema verrät es, dass es das Hauptthema hätte sein müssen. Wird es direkt angesprochen, entsteht Wahnsinn – wie im Falle der Mutter – oder es wird sogleich Zuflucht zur Metapher der Krankheit gesucht, um sich vor dem Wahnsinn zu schützen – wie im Falle des Vaters: „Immer wurde behauptet, dass diese Seuche, die alle drei, vier Jahrzehnte Konvulsionen verursachte, aus dem Nichts, dem Unerklärlichen komme, doch war sie stets in allen Einzelheiten geplant. … Die Epidemie, die von dem Ungeheuer ausging, wurde auf unzählige Arten verbreitet, durch den betrügerischen Kuss bis hin zur tödlichen Schändung, und hatte mehr Leben schon hinweggerafft als jede andre Pest.“ Eine Seuche, die in allen Einzelheiten geplant sein soll – auf diese irrsinnige Weise versucht die anständig gebliebene Arbeiterbewegung den Antisemitismus zu „rationalisieren.“
Nach dem Ende von Staatskommunismus, Arbeiterbewegung und Kaltem Krieg liest sich die am Ende beschworene Solidarität der „Völker“ mit sozialistischer Staatlichkeit gegen die „Herrschaft des Geldes“ und deren „Armee von Agenten“ mit der „gekauften westlichen Presse“, wie auch Hodanns Beschwörung der deutschen Kultur gegen die „Entehrung Deutschlands“ und die Rede von der „Weimarer Regierung des Finanzkapitals“ mitunter beschwerlich und befremdlich. Lesenswert und erkenntnisreich bleibt das Spätwerk von Peter Weiss trotz mancherlei Schwächen allemal. Lesenswert ist aber auch die Arbeit von Berthold Brunner, „Der Herakles/Stahlmann-Komplex in Peter Weiss’ Ästhetik des Widerstands“:
Der Widerstand der organisierten antifaschistischen Arbeiterbewegung konnte die Shoah nicht nur nicht verhindern, sie war nicht einmal in der Lage, den antisemitischen Vernichtungsfeldzug auch nur angemessen wahrzunehmen und „deshalb begreift Peter Weiss in seinem Roman den Widerstand der organisierten Arbeiterbewegung als radikal gescheitert.“
Peter Weiss wurde am 8. November 1916, sein Erzähler-Ich am 8. November 1917, während der Oktoberrevolution in Russland geboren. Am 8. November 2016 wäre Peter Weiss 100 Jahre alt geworden. Zum 100. Geburtstag des ambivalenten Schriftstellers veranstaltet das Peter Weiss-Haus in Rostock am Freitag, den 11. November 2016 ab 11 Uhr eine rund 50 Stunden dauernde Stafettenlesung der „Ästhetik des Widerstands.“ Unter den Lesenden sind Gregor Gysi, Hans Coppi jr., Gunilla Palmstierna-Weiss und Gila Lustiger. Claudia Roth ist auch dabei. Die Mitwirkung der grünen Kopftuchträgerin hat Peter Weiss nicht verdient.
Vielen Dank für diesen großartigen Beitrag.
Peter Weiss hat mich immer schon beschäftigt und für mich zählt die „Ästhetik des Widerstands“ zu den großartigsten Werken der deutschen Literatur.
Es war hoch an der Zeit, seine blinden Flecken einmal ausführlicher zu diskutieren, aber man sollte bei aller Kritik anmerken, dass Peter Weiss in der „Ermittlung“ wenigstens versucht hat, den Holocaust literarisch aufzuarbeiten, während ein Großteil der deutschen Literatur sich eher um das Thema herum gedrückt hat. Seine Vermeidung „Häftling“ oder „Verfolgter“ statt Jude zu schreiben ist meiner Meinung nach ein Phänomen des Zeitgeistes und weniger eine persönliche Angelegenheit. Viele Leute, die in 60ern in Deutschland (und Österreich) lebten berichten, dass es ihnen persönlich schwer fiel, das Wort „Jude“ überhaupt auszusprechen. Die Tabuisierung und das Verschweigen des Holocaust ging einher mit einer schweren psychischen Macke der Nachkriegsgeneration, den Opfern irgendwie ins Gesicht zu schauen.
Und wie du richtig sagst, spiegelt Weiss die Unfähigkeit der organisierten antifaschistischen Arbeiterbewegung, der Kommunistischen Internationale wie der nicht stalinistischen Linken, wider, die weder Hitlers Aufstieg noch den Holocaust verhindern konnte.
Aber Weiss muss man trotzdem zu gute halten, dass er wenigstens das Scheitern als solches begriff und ihm eine Form gab, die man heute benennen und kritisieren kann. Sein Werk hat dadurch eine Bedeutung und eine Größe, die man in der deutschen Nachrkiegsliteratur selten findet, wenn man Größen wie Paul Celan, Nelly Sachs und Jurek Becker einmal außen vor lässt.
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Vielen Dank für den Kommentar.
Stimmt, wir sind uns einig, zweifellos gehörte Peter Weiss zu den wenigen die in den 60er Jahren ein Tabu brachen indem sie Auschwitz in das öffentliche Bewusstsein nagelten. Peter Weiss, seine Ästhetik und die Ermittlung las ich vor vielen Jahren. Den 3. Teil der Ästhetik gab ich mir vor kurzem noch einmal. Erst nach und nach wurden mir die angesprochenen Kritikpunkte an den jeweiligen Büchern bewusst. Trotz alledem gehört Peter Weiss auch für mich zu den großen Literaten des letzten Jahrhunderts.
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Die Ästhetik des Widerstands als letzter Referenzpunkt der Linken? Das gefällt mir, wie der ganze Beitrag.
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Was mich wundert ist, warum gerade dieser Teil der Hinrichtungen in Plötzensee zitiert wird.
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Der vorherige Abschnitt mit den Hinrichtungen per Guillotine war dermaßen furchtbar und unerträglich, weshalb ich mich für diesen Teil entschieden habe.
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