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Kultur & Kulturkritik

In der Kulturkritik werden die einzelnen Kulturleistungen des Menschen kritisch befragt auf ihre ungewollten, zerstörerischen, unmoralischen und unsinnigen Folgen. Dies kann sich zu einer Gesamtschau der Menschheitsgeschichte ausweiten, die dann insgesamt als Verfallsgeschichte erscheint. Die Kernaussage vieler kulturkritischer Ansätze besteht dabei darin, dass sie in Bezug auf das menschliche (Zusammen)leben einen natürlich gegebenen Zustand annehmen, einen Naturzustand, welcher der Wesensverfassung des Menschen entspricht.

29 Kommentare leave one →
  1. 11. Oktober 2011 00:09

    Zeitgeister – Eine Werkschau
    Irrlichternde Beamte und fehlende Füße.
    Ein großer müder Gott, ein kleiner wacher Künstler,
    Richard der Dritte und Hubert der Letzte.
    Die geile Geli, kotzende Holzwürmer,
    zersoachte Straßenecken und Zwergedellatschen.
    Kürbissrosettenstecher und Fickmeister.
    Pampelmusenentkerner, Pizzas ohne Artischuck,
    Schrumpfköpf und Semmebatzlaung.
    Einarmige Gitarristen und junge wilde Dramatiker.
    Dies irae und olle sanma a bißal gleich.

    Aus der Bild und Textfülle von 35 Jahren collagiert Sigi Zimmerschied ein
    gespenstisches Mosaik, kombiniert Texte quer durch die Jahrzehnte, die miteinander streiten, sich widerlegen, weitertreiben, auflösen. Attacken, Nabelschauen, Hinrichtungen und Larmoyanzen. Ein Zeitgeistertanz um den Irrglauben der Evolution. Eine Hymne an das Vergnügen der Heillosigkeit.
    Werkschau und Wiedergeburt.

    Und wem das alles zu kryptisch klingt, dem sei nahe gelegt, was der ansonsten so verschlossene Heimatdichter Thomas Bernhard in einfachen Worten und voll Bewunderung über ihn in der Bäckerblume geschrieben hat:

    „Was er, der daneben lebt wie ein Scheißhaussepp, ausschwitzt, beschenkt alle Betondeppen und Diddihasis mit der Gnade des Hirnrisses, damit der miese, verfaulte, dreckige Dreck entweichen kann und sie mit allen Schartls in Frieden und Freiheit frohlispeln: Ihobs.“

    Zimmerschied mit neuem Programm:
    http://www.sigi-zimmerschied.de/Programme/programmzeitg.htm

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  2. 5. November 2011 08:58

    Gestern habe ich mir „Eine ganz heisse Nummer“ im Kino reingezogen. Mit Gisela Schneeberger und Sigi Zimmerschied in seiner Paraderolle als Pfarrer. Einige geniale Szenen veranlassen mich zu dem Urteil: Schon empfehlenswert.

    http://www.eineganzheissenummer.de/

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    • 5. November 2011 16:27

      Hab eben ein „Kleines Fernsehspiel“ auf Arte gesehen. Naja, war super: Vater Deutscher, Mutter Hülya Türkin und tot, Tochter Hayat na klar Türkenfan, sie spielt Fussball! (aufm Platz von Altona 93). Sie kriegt Brustkrebs. Sie will nicht aufgeben, sie spielt mit den ausgeflippten Maedchen vom FC Schanze. Verliebt sich in den Trainer, einen Taxifahrer. Türkischer Soundtrack. Uhh. Guuuut!! Naja schöner Kitsch 🙂

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    • 8. November 2011 00:02

      Wer sich den Film ansieht achte bitte auf Zimmerschieds Gesichtsausdruck und seine Gestik bei der „Kirchenglasscheiben-Präsentation“ mit dem Bischof.

      „Über so etwas ist der heilige Vater sehr traurig“

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  3. 5. November 2011 10:32

    „(…) Kultur ist nicht Geschmacksache, und Politik auch nicht …“, RK 3.11.11

    Kultur, Musik, Ekstase, Glück, Sex, Bewegung, Rhythmus, Bass …

    MOTOWN, the rhythm of my life:

    Anfang der 1960er Jahre hatten A&R-Manager (Artist & Repertoire) William „Mickey“ Stevenson und Berry Gordy jr. in den pulsierenden Jazz-Clubs des Detroiter Black Bottom Ghettos – in den Clubs dort verkehrten fast *ausschließlich Schwarze, es gab heiße Musik, Drogen und willige Frauen – wie der ‚Flame Show Bar‘ talentierte Jazz-Musiker angesprochen und für MOTOWN’s Funk Brothers engagiert (*einer der wenigen weißen Künstler, die dort bejubelt wurden, war der schwule Sänger Johnnie Ray, „Cry“ der wegen seiner sexgeladenen Körperbewegungen schon mal Auftrittsverbot in weißen Clubs erhielt).

    Der legendäre schwarze Drummer Benny Benjamin (** „Satan himself on drums …“) und sein enger Freund, der ebenfalls schwarze Jahrhundert-Bassist James Jamerson (** „a hard and emphatic beat … an incredibly teamwork … together they raised hell …“ Nelson George) waren fortan die Inkarnation des backbone and heartbeat of the Motown-Sound.

    Beim Supremes-Hit „Love Is Like An Itching In My Heart“ aus dem Jahre 1966 (by the way, das Jahr, in dem ich mein schwules Coming Out hatte) hören wir erneut das unglaubliche Zusammenspiel von Schlagzeug (Benny Benjamin) und Bass (James Jamerson), ergänzt durch das Saxophon von Mike Terry (kleiner schwarzer Mann, mit Riesenhorn :-)) so präzise und traumwandlerisch gespielt, dass der Titel zum Kult wurde und z.B. in den britischen Northern Soul Fangemeinden von DJs zu Endlos-Extended-Versions erweitert und remixed wurde. Auch mir ging es schon immer so, dass ich für diesen Titel „brannte“ und kaum war er zu Ende gespielt, legte ich ihn wieder auf.

    Ich habe eine quasi „Instrumental-Version“ der Funk Brothers ausgewählt (n der Original Hit Version der Supremes wurde hier die Voice-Spur der Supremes ausgeblendet), damit man sich ganz auf die fantastischen Musiker konzentrieren kann. Am Anfang ist kurz Diana Ross zu hören und zwischendurch die beiden anderen Supremes im Refrain:

    Was macht glücklich?
    Antwort: Mich macht es glücklich geliebt zu werden und zu lieben.
    Und was sind meine „Drogen“?
    Antwort: Sex und schwarze Musik, schon „immer“

    Quellen:
    „To Be Loved – The Music, The Magic, The Memories Of Motown“, Berry Gordy jr.
    „Where Did Our Love Go – The Rise And Fall Of The Motown-Sound“, Nelson George **
    „The Supremes – A Saga Of Motown Dreams, Success And Betrayal“, Mark Ribowsky

    „Love Is Like An Itching In My Heart“ (yes, it is!!!)
    Rhythmus pur

    Schönes Wochenende!
    selcarim

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  4. 5. November 2011 10:51

    Legendär auch MOTOWN’s ‚Martha Reeves & The Vandellas‘ Hit „Nowhere To Run“, ebenfalls aus dem Jahre 1966. Erneut setzen Jamerson-Benjamin-Terry die Tanzflächen in Brand. Der Titel wurde ein absoluter Renner, besonders bei schwarzen Hörern und in den R&B Charts.

    Ich habe auch hier eine quasi Instrumental-Version ausgewählt:

    Auch „Nowhere To Run“ hatte für mich schon „immer“ einen starken Suchtfaktor und getanzt habe ich dazu, bis ich schweißnass von der Tanzfläche torkelte …

    Ist gut, ist gut …,ich höre schon auf:-) und bin jetzt endgültig für den Rest des Wochenendes offline.

    selcarim

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  5. 17. November 2011 22:40

    MOTOWN’s „Teufelskerle“, der Bassist James Jamerson und sein Freund der Schlagzeuger Benny Benjamin beweisen auch beim Marvin Gaye & Tammi Terrell Welthit „Ain’t No Mountain High Enough“, wie traumwandlerisch sicher und inspiriert ihr Zusammenspiel war.

    Jamerson fing schon als kleiner Junge an Bass zu spielen, indem er einen Bindfaden an einen Stock band, diesen in ein Erdloch steckte, um den Klang zu verstärken und dann „die Ameisen tanzen ließ“ 🙂

    Wer zuhören mag, wird merken wie unglaublich dieser Bassist war, der mit seinem Instrument Melodien spielte und nicht nur eine dumpfe Hintergrund-Bassline.

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  6. 18. November 2011 09:01

    Ich möchte meinen kurzen Ausflug in den Bereich der Bass-Virtuosen mit einer Hommage beenden. Ein junger (weißer) Bassist verneigt sich vor dem großen MOTOWN-Bassisten James Jamerson und spielt dessen Bassline zum Supremes-Klassiker „How Long Has That Evening Train Been Gone“ (der Original-Titel ist zu finden auf dem Album/CD „Diana Ross & The Supremes – Love Child“) originalgetreu nach.

    Im Hintergrund läuft leise die Original-Musik der Supremes und Funk Brothers; diese Hommage an eines meiner Idole rührt mich zutiefst …

    selcarim wünscht
    ein schönes Wochenende!

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  7. 19. November 2011 12:43

    „Blut geleckt“?

    The real MOTOWN-STUFF … http://bit.ly/sNxpg4

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  8. 26. November 2011 18:24

    Let’s celebrate THE SUPREMES 50th Anniversary …

    Auch 1968 war für die Supremes, die sich jetzt DIANA ROSS & THE SUPREMES nannten, ein weiteres Jahr voller Höhepunkte. Sie tourten um die Welt und sangen überall vor ausverkauften Häusern und einem begeisterten Publikum.

    08./09.01.1968 Mailand (TV-Show)
    10.01.1968 London (Konzert zu Ehren von Duke and Duchess of Bedford)
    11.01.1968 Paris (TV-Show)
    13.01.1968 zurück in Detroit (als Gäste der goldenen Hochzeit von Berry Gordy senior und seiner Frau Bertha)
    14.01.1968 Berlin (Aufzeichnung der ARD-Fernsehshow „The Supremes in Berlin – The Happening“, Regie: Dieter Finnern, eine der ersten TV-Shows der ARD in Farbe)
    16.01.1968 Amsterdam (das Konzert „The Supremes at Concertgebouw Amsterdam“, für das niederländische Fernsehen aufgezeichnet, wird zum Quoten-Hit des Jahres)
    17.01.1968 Madrid (TV-Show)
    18.01.1968 zurück in Paris (TV-Show)
    19./20.01.1968 München (Stargäste auf dem Bal Paré und bei der Bambi-Verleihung)
    21.01.1968 Cannes (Stargäste auf der Gala der Midem-Musikmesse) ***
    22,01.-03.02.1968 London (legendäre Konzertserie in London’s Konzerttempel „Talk Of The Town“, bei der das Kult-Album „Diana Ross & The Supremes Live At London’s Talk Of The Town‘ mitgeschnitten wird. Die Presse überschlägt sich vor Begeisterung (siehe Fußnote unter dem Video-Clip)

    Diese Autrittsserie hielt das gesamte Jahr über an und führte die Supremes u.a. noch nach Stockholm, Genf, Los Angeles, New York City, Detroit, Baltimore, Malmö, Brüssel, Manchester, Hamburg, Frankfurt am Main und …, zwischendurch war die Gruppe immer wieder auch im legendären MOTOWN Studio A am Detroiter West Grand Boulevard um weitere Hits aufzunehmen.

    Ich habe eine kurze Auftrittssequenz vom 18.01.1968 (*** Cannes, Midem Gala) ausgewählt; die Supremes singen ihre Version des Beatles Songs „Yesterday“, den Broadway Klassiker „The Lady Is A Tramp“ und ihre neue Single „In And Out Of Love“

    Und hier – wie oben erwähnt – Pressestimmen zur Konzertserie „Diana Ross & The Supremes Live At London’s Talk Of The Town“ 1968

    „Their impact is total, these three electrically beautifully girls called Diana Ross & The Supremes (…) They are the dynamic essence of what today’s popular music is (…) They are supple and graceful as tigresses …“ (The Sunday Times)

    „(…) they were sensational (…) As Paul McCartney commented after the performance ‚It’s the show business event of the year‘ (…) Diana Ross, in a staggering display of energy and artistry, held the capacity audience in an almost continuous state of applause …“ (The Evening Star)

    „(…) They came over with the impact of a sledgehammer (…) bautifully times (…) I can say no more other than this is the finest opening night I have ever witnessed at the Talk of the Town …“ (New Musical Express)

    „(…) Let me say, therefore, that the audience at the Talk of the Town, where Diana Ross & The Supremes are appearing, were considerably enthused by this American singing trio. And so was I (…) it would take a sour man to resist the compulsive rhythm of their style …“ (The Sun)

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  9. 26. November 2011 18:50

    Die Supremes haben mein Leben verändert, seitdem ich 1964 zum ersten Mal einen Song der Gruppe hörte.

    Zu ihrem 50-jährigen Jubiläum (1961 unterschrieben sie ihren ersten Plattenvertrag mit MOTOWN) spendiere ich noch eine Remix-Version des Titels „Reflections“, der übrigens monatelang Titelsong der US-TV-Serie „China Beach“ (einer bitteren Vietnam-Krieg Saga) war.

    Elektronisch-psychedelische Club-Version ihres fantastischen Titels „REFLECTIONS“ …, kommt übrigens richtig gut, wenn der Computer mit guten Sateliten-Lautsprechern und Subwoofer aufgerüstet wurde

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  10. Der Bassist permalink
    26. November 2011 20:13

    Also, die Supremes sind schon klasse, finde ich auch.

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  11. r. scott permalink
    2. Januar 2012 12:57

    ich lese hier den blog ne ganze zeit mit. ihr seid die meister der übertreibung und trotzdem oder gerade deshalb sehr lesenswert.

    ein gutes neues jahr und weiter so!

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  12. 5. Januar 2012 18:09

    „Es hat schon was, wenn sich die Deutschen in ihrer Mehrheit zum Anpinkeln ihres Präsidenten versammeln und sich gleichzeitig mit den Dreckschleudern der Springer-Presse solidarisieren. Was aber passiert gerade wirklich?“

    weiterlesen im „Roten Salon“ in einem Artikel, dem ich gerne zustimme.

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  13. 8. Februar 2012 18:49

    Heute, Mittwoch, 08. Februar 2012 auf ARTE:
    „I Killed My Mother“, Regie und Hauptdarsteller: Xavier Dolan (Kanada 2009)

    Heftiges Wechselbad der Gefühle für den 17-jährigen schwulen Hubert, der in Gedanken seine nervende Mutter bereits mehrfach umgebracht hat. Auch die „beste Freundin“ ist eine „blöde Kuh.“ Nur mit dem gleichaltrigen Antonin erlebt Hubert angenehme Stunden …

    Bei den Filmfestspielen 2009 in Cannes wurde das Erstlingswerk des, damals erst 19-Jährigen, Xavier Dolan von Publikum und Kritik gefeiert. Geschrieben hatte der das Drehbuch 2 Jahre zuvor, im Alter von nur 17 Jahren und ihm gelang damit eine wilde Mischung aus schwarzem Humor, Satire und Coming-Out Geschichte.

    Trailer:

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  14. 20. Februar 2012 15:35

    DIANA ROSS erhält den Grammy für Ihr „Lebenswerk“ (12 No. 1 Hits mit den Supremes, zahlreiche Top-Hits als Solo-Sängerin und div. Rekorde, als Schauspielerin, die Anerkennung als „one of the most important woman of the planet“ und „the entertainer of the century“); sie bedankt sich mit einem „sarkastisch-ironischen“ Kommentar für die späte Ehrung …

    Yes Lady, You’re right!

    PS Im März 2012 wird DIANA ROSS 68 Jahre alt …

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  15. 20. Februar 2012 15:51

    DIANA ROSS hat eine riesige schwule Fangemeinde around the world …

    ————

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  16. selcarim permalink
    20. Februar 2012 16:40

    Very funny …

    1995 war DIANA ROSS zu mehreren Konzerten in Israel und zuvor als Gast in einer bekannten TV-Sendung des israelischen Fernsehens eingeladen.

    Es kam „wie es kommen musste“ …, am Airport wollten die israelischen Passkontrolleure alle ein Autogramm des Superstars aus Amerika, das zog sich … und schließlich im Hotel angekommen … ähnliche Szenen.

    DIANA ROSS kam daher erst mit erheblicher Verspätung ins Fernsehstudio, entschuldigte sich und … hatte – mit ihrer unglaublichen (Bühnen-) Präsenz – Moderator und Publikum dennoch innerhalb von Minuten auf ihrer Seite.

    Hope You’ll enjoy! 🙂

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  17. 2. April 2012 23:40

    Es gibt unprofessionelle Netzseiten, wo der Artikel aus drei Punkten besteht und die Kommentare aus Kopflosigkeit plus youtubevideo. Inzwischen betrieben von nur noch einem User. – Und es gibt vollmissionarische Seiten, wo der Artikel so kurz gehalten ist wie der Sinn in den Kommentaren der Kommentierenden. Ein Halbsatz plus ein Link, zwei drei Links. Mehr nicht. Kein Wort dazu, kein Bericht, gar ein Urteil. Faktizismus. Focus. Focus. Focus. Weil sie nicht wissen, was sie verlinken. Nicht wissen, was sie tun. Weil sie nicht denken, selber denken können.

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    • 3. April 2012 14:51

      Auf diese Netzseiten hab ich auch schon mal geklickt. Eine Überschrift und dann drei Punkte. Steckt da irgendeine eine Philosophie dahinter? Haben diese Leute Angst mal eine eigene Position in einem Artikel über mindestens 20 Zeilen zu veröffentlichen? Ich kenne auch die Leute die nichts sagen, die nur verlinken, mal auf Naziseiten, mal auf antisemitische oder esoterische Seiten, oder mal völlig OT einen Kommentar über ihre Oma schreiben. Warum machen die das? Haben die niemanden mit dem sie mal im realen Leben reden können? Dafür gäbe es doch die vielen Pfarrer und Bibelkreise. Für was werden die eigentlich bezahlt? Wir leben in einer verrückten Welt.

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  18. mentalpunker permalink
    15. April 2012 23:49

    300 (Pro Sieben) 104/125 Min.
    USA 2007, Historienfantasy FILMTIPP mit 3 Boller (Höchstnote)
    von „Sucker Punch“-Regisseur Zack Snyder
    Wiederholung um 2.05 Uhr heute morgen
    ______________________________________
    TV-Info WELT-ONLINE: 480 vor Christus setzt Perserkönig Xerxes zur Eroberung Griechenlands an. Mit 300 Elitekämpfern stellt sich Spartas König Leonidas der Übermacht entgegen. An den Thermopylen, einem engen Pass zwischen Gebirge und Meer, beginnt eine Schlacht, die keiner der 300 überleben soll.
    Schätzungen von Historikern über die Größe des persischen Heeres schwanken zwischen 20 000 und 5 Millionen Soldaten. Comic wie Verfilmung haben es mit den größeren Zahlen. In dieser Historienfantasy (die Betonung liegt auf Fantasy) wird Xerxes zum drei Meter großen Halbgott mit einer Armee übermenschlicher Kampfmonster. Leonidas‘ Frau Gorgo bekommt eine Nebenhandlung angedichtet. Der Rest ist Gemetzel. Die muskulösen Krieger hätten jeden Nazibildhauer erfreut, ihre martialische Todesgeilheit heutige Terror-„Märtyrer“ beschämt. Das einzig Unumstrittene an diesem Spektakel sind die grandiosen, gewollt künstlichen Bilder.
    ______________________________
    Der Film ist eine fiktionalisierte Erzählung einer Episode aus den Perserkriegen, nämlich die Geschichte der Schlacht bei den Thermopylen. Ebenso wie seine Comic-Vorlage orientiert sich der Film nur grob an den Historien des antiken Historikers Herodot. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 445 Millionen US-Dollar, bei Produktionskosten von 65 Millionen US-Dollar, war 300 einer der erfolgreichsten Filme 2007. Warner veröffentlichte den Film nicht nur auf DVD, sondern auch auf Blu-ray, HD-DVD und UMD. Dadurch beteiligte sich das Unternehmen nicht an dem Streit um den Nachfolger der DVD. Insgesamt erschien der Film in acht Versionen.
    In den Vereinigten Staaten erhielt der Film wegen seiner drastischen Gewaltdarstellung in den Kampfszenen und einiger Darstellungen von Sexualität sowie Nacktheit von der MPAA ein R-Rating, welches unter 17-jährigen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder eines anderen Erwachsenen Eintritt zur Vorstellung gewährt. Ursprünglich erhielt Zack Snyder den Auftrag von Warner Bros., den Film so zu drehen, dass dieser eine PG-13-Freigabe erhalten sollte. Dies lehnte Snyder ab.
    __________________
    Der Film wurde in den USA überwiegend gemischt bis positiv aufgenommen, während er in Europa auf eine gemischte, tendenziell eher negative Kritik traf. Weiterhin gab es Interpretationen, die dem Film politische bis faschistoide Tendenzen unterstellten. Mit ihrer „unreflektierten Haltung gegenüber faschistoidem Gedankengut“ könne „der pathetische Actionfilm leicht als Propagandafilm verstanden werden“, resümierte die Redaktion des Lexikon des Internationalen Films. Thomas Willmann von „artechock“ urteilt, der Film gleiche einem „lächerlich unbeholfenen Irakkriegs-Durchhalte-Propagandastreifen (oder Irankriegs-Vorbereitungs-Propagandastreifen)“ und wirke wie „eine unheilige Allianz aus faschistoider Geisteshaltung“. Claudius Seidl von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verteidigt den Film gegen diese Anschuldigungen und verweist stattdessen darauf, „wie viel Fiktion in jenen Erzählungen steckt, welche wir für Geschichtsschreibung halten“. Die ideologischen Vorwürfe im Hinblick auf aktuelle Konflikte zwischen Abendland und Morgenland sieht er darin entkräftet, dass „wann immer in der europäischen Geschichte das Abendland gerettet wurde, waren das Szenen, vor denen es jeden Abendlandsverteidiger graust“. Auch Joachim Schätz von filmzentrale.com macht keinen Hehl aus der Deutungsbeliebigkeit der Handlung: „Der Männlichkeitsirrsinn um Blut, Boden und Kriegerehre fährt einem in »300« so unverblümt und undistanziert mit dem Arsch ins Gesicht, dass jede spitzfindig argumentierte Ideologiekritik daran abprallt wie die Pfeile der Perser an den Spartanerschilden.“ Auch Deike Stagge von Filmstarts räumte die Interpretationsmöglichkeit faschistischen Gedankenguts ein, das aber im Lichte eines „völlig überzogenen Heldentrash im Comicstil“ als eine unrealistische Interpretation daherkomme.
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    Bei der Oscarverleihung 2008 wurde 300 für die Kategorien Beste visuelle Effekte und Bestes Make-up vorausgewählt.
    TV-Info WELT-ONLINE: 480 vor Christus setzt Perserkönig Xerxes zur Eroberung Griechenlands an. Mit 300 Elitekämpfern stellt sich Spartas König Leonidas der Übermacht entgegen. An den Thermopylen, einem engen Pass zwischen Gebirge und Meer, beginnt eine Schlacht, die keiner der 300 überleben soll.
    Schätzungen von Historikern über die Größe des persischen Heeres schwanken zwischen 20 000 und 5 Millionen Soldaten. Comic wie Verfilmung haben es mit den größeren Zahlen. In dieser Historienfantasy (die Betonung liegt auf Fantasy) wird Xerxes zum drei Meter großen Halbgott mit einer Armee übermenschlicher Kampfmonster. Leonidas‘ Frau Gorgo bekommt eine Nebenhandlung angedichtet. Der Rest ist Gemetzel. Die muskulösen Krieger hätten jeden Nazibildhauer erfreut, ihre martialische Todesgeilheit heutige Terror-„Märtyrer“ beschämt. Das einzig Unumstrittene an diesem Spektakel sind die grandiosen, gewollt künstlichen Bilder.
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    Der Film ist eine fiktionalisierte Erzählung einer Episode aus den Perserkriegen, nämlich die Geschichte der Schlacht bei den Thermopylen. Ebenso wie seine Comic-Vorlage orientiert sich der Film nur grob an den Historien des antiken Historikers Herodot. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 445 Millionen US-Dollar, bei Produktionskosten von 65 Millionen US-Dollar, war 300 einer der erfolgreichsten Filme 2007. Warner veröffentlichte den Film nicht nur auf DVD, sondern auch auf Blu-ray, HD-DVD und UMD. Dadurch beteiligte sich das Unternehmen nicht an dem Streit um den Nachfolger der DVD. Insgesamt erschien der Film in acht Versionen.
    In den Vereinigten Staaten erhielt der Film wegen seiner drastischen Gewaltdarstellung in den Kampfszenen und einiger Darstellungen von Sexualität sowie Nacktheit von der MPAA ein R-Rating, welches unter 17-jährigen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder eines anderen Erwachsenen Eintritt zur Vorstellung gewährt. Ursprünglich erhielt Zack Snyder den Auftrag von Warner Bros., den Film so zu drehen, dass dieser eine PG-13-Freigabe erhalten sollte. Dies lehnte Snyder ab.
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    Bei der Oscarverleihung 2008 wurde 300 für die Kategorien Beste visuelle Effekte und Bestes Make-up vorausgewählt.

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    • mentalpunker permalink
      15. April 2012 23:55

      An die MI-Zentrale: das Doppel/die Wiederholung darf in meinem Posting gelöscht werden, kann aber, weil wahr, auch zweifach stehen bleiben. Danke & wie immer gut
      ——-
      Erledigt!
      Die MI-Redaktion

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  19. Der Bassist permalink
    28. April 2012 18:23

    Heinrich Pachl ist tot. http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pachl Und deshalb heute nicht sein aktuelles Programm, sondern ein wunderbarer Rückblick, Interviewschnitt und Rundherum in der Unterhaltung am WE im WDR: Am vergangenen Samstag starb der Kabarettist Heinrich Pachl im Alter von 68 Jahren in Köln. Jahrzehntelang war er aus der kabarettistischen und politischen Szene seiner Wahlheimat Köln nicht wegzudenken. Unterhaltung kam für ihn erst an zweiter Stelle. Vor allem wollte er aufklären und verändern. Ob Müllverbrennung oder der Skandal um die Kölner Messehallen – kein Thema war ihm zu kompliziert, um es auf die Bühne zu bringen. Er kam vom Straßentheater, spielte Duos mit Richard Rogler, Matthias Beltz und Arnulf Rating, schrieb acht Soloprogramme und war auch als Schauspieler und Dokumentarfilmer erfolgreich.
    Immer toll.

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    • mentalpunker permalink
      28. April 2012 20:23

      Guter Hinweis: und nächsten Samstag um 16 Uhr sendet WDR5, wie um Pachl – der übrigens mit Matthias Beltz hervorragend spielte – zu ehren nochmals, dieses: Unterhaltung am Wochenende
      Gerhard Polt und der Circus Maximus. Kein Feature zum 70. Geburtstag des großen bayrischen Satirikers
      Manchmal schildkrötelt er nur einfach so vor sich hin und genießt mit Muße eine Maß im Wirtshaus oder auch zwei. Gerhard Polt – Kabarettist, Satiriker, Volksdichter und Bayer. Anfang Mai feiert er seinen 70. Geburtstag – Respekt. Und aus Respekt und aus reiner Freude am Bühnenwerk von Gerhard Polt, gönnt sich die Unterhaltung am Wochenende eine exklusive Sendung mit Polt-Satiren und Geschichten. Circus Maximus nennt der Satiriker nicht nur seine gesammelten Werke, Circus Maximus ist auch sein zur Zeit aktuelles Bühnenprogramm. Zu hören sind sie alle, seine legendären Figuren, die Tante Anni, der Bürgermeister von Hausen, der Opa mit dem neuen Geländewagen, sie alle sind keine Fremden, jeder kennt sie nur zu gut aus dem eigenen Leben. Es lohnt sich also, sich zurückzulehnen, sich zu entspannen und die Langsamkeit zu genießen und sich zum schildkröteln einladen zu lassen. Mit oder ohne eine Maß Bier.
      (Aufnahme vom 10. März aus dem Bürgerzentrum Chorweiler)

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  20. 30. April 2012 16:13

    wwalkie rezensiert heute ellenlang und begeistert in der Freitagscommunity ein Buch: Tristram Hunt, Friedrich Engels. Der Mann, der den Marxismus erfand, Propyläen. Berlin 2012. Schon der deutsche Verlag deutet an, daß nicht unbedingt das ganz revolutionäre Buch vorliegt, sondern eher ein bloß kenntnisreiches, ein bloß faktenreiches, ein bloß gut recherchiertes eines eben objektivierenden können meinenden bürgerlichen Historikers. wwalkie feiert den Ritt durch die Widersprüche einer Biographie und des 19. Jahrhunderts aber ab, als sei hier in Miniatur die glorreich-dämliche Widerspruchs- und Mitmachgeschichte der Sozialdemokratie ablesbar. Meine Rezensionskritik: Kritische-Theorie-Kenntnis kann in praktischem Mitlesen jedweder historische Bücher enden. Dann ist sie aber keine kritische Theorie mehr, sondern ihre Anwendung im falschen Ganzen. – Tip: Mit einem Kompaß kann man seine Position bestimmen!

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  21. 20. Mai 2012 16:17

    Veranstaltung: Ein Volk, ein Reich und eine Familie:
    Die Familie Martin Walser und ihre Versuche, Kritik zu kriminalisieren und den Kritiker mundtot zu machen

    In seiner Dokumentarkomödie ‚Der Literaturverweser’ (Edition Tiamat 2010) hat Carl Wiemer Martin Walser und seine Töchter als prototypische Produkte des deutschen Kulturbetriebs gezeichnet, in dem inzestuöse Borniertheit, künstlerische Inferiorität und ein unbelehrbarer Antisemitismus stets für preiswürdig gehalten werden. Daneben begleitete er zwei Jahre lang die öffentlichen Auftritte Martin Walsers und seiner Tochter Alissa mit Aufklärungsmaterialien, die er bei deren Lesungen unters Publikum brachte. Seitdem wird er von der Familie Walser mit einer Flut von Unterlassungserklärungen, einstweiligen Verfügungen, Zivil- und Strafprozessen eingedeckt, die den Zweck verfolgen, Kritik zu kriminalisieren und den sie übenden Kritiker mundtot zu machen.

    Vortrag und Diskussion mit Carl Wiemer am Dienstag, 05. Juni 2012 um 19:30 Uhr – Veranstaltungsort: II. OG Glasbau im KUKUQ (ex-K4 /ex-Komm) Königsstraße 93, Nürnberg

    Veranstaltung: Ein Volk, ein Reich und eine Familie

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    • The Violet White Football Sofa permalink
      20. Mai 2012 20:50

      Interessant: da guck ich mal. (Beim Fußball gibt es ja auch auf hohem Niveau Kopfstöße und Spuckereien oder scheinbar läßliche Foulspiele …)

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  22. 12. August 2012 00:01

    Nachdem die „Ausscheidung“ des Juden aus der Gesellschaft als angeblich „schädlichem Element“ glücklicherweise nicht gelungen ist, steuern „gemäßigte Antisemiten“ eher den Kurs der “Wiedereingliederung” an. Das Ziel scheint wenigstens tendenziell der „Heil Hitler“ grölende Jude zu sein, betrachtet man das, was Mitte Juni 2012 Israelis abverlangt werden sollte. Aber der Reihe nach.

    Für 18. Juni 2012 war ein Richard Wagner-Konzert anberaumt. Nicht in Bayreuth, nein, in Tel Aviv sollte es stattfinden, genaugenommen im Smolarz-Auditorium der Universität Tel Aviv. Doch „leider“ musste es annulliert werden. Vermutlich weiß “der Israeli” die „deutsche Hochkultur“ nicht zu schätzen, könnte der „ahistorisch Vorgebildete“ glauben. Der Grund ist ein anderer:

    weiterlesen bei Louis Levy: Der assimilierte Parasit am Volkskörper

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  23. 27. Oktober 2012 23:59

    Guten Abend Rosenheim, begrüßte gestern Abend Bob Geldof sein Publikum. Ohne große Erwartungen ging ich in das Konzert und war begeistert. Der über Sechzigjährige überzeugte mit einer unglaublichen Präsenz, viel Witz in seinen Ansagen und mit rockigen Interpretationen seiner Lieder. Es ist schon bewundernswert wenn sich ein über 1,90 Meter großer Künstler so geschmeidig und elegant auf der Bühne bewegen kann, wie Bob Geldof dies beherrscht. Falls er in der nächsten Zeit nochmals ein Konzert in der Mitte Europas geben sollte, kann ich den Besuch nur empfehlen.

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