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Soziales

Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen.

In den früheren Epochen der Geschichte finden wir fast überall eine vollständige Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände, eine mannigfaltige Abstufung der gesellschaftlichen Stellungen. Im alten Rom haben wir Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven; im Mittelalter Feudalherren, Vasallen, Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene, und noch dazu in fast jeder dieser Klassen besondere Abstufungen.

Die Bourgeoisie kann nicht existieren, ohne die Produktionsinstrumente, also die Produktionsverhältnisse, also sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse fortwährend zu revolutionieren. Unveränderte Beibehaltung der alten Produktionsweise war dagegen die erste Existenzbedingung aller früheren industriellen Klassen. Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisepoche vor allen anderen aus. Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel.

Die wesentliche Bedingung für die Existenz und für die Herrschaft der Bourgeoisklasse ist die Anhäufung des Reichtums in den Händen von Privaten, die Bildung und Vermehrung des Kapitals; die Bedingung des Kapitals ist die Lohnarbeit. Die Lohnarbeit beruht ausschließlich auf der Konkurrenz der Arbeiter unter sich. Der Fortschritt der Industrie, dessen willenloser und widerstandsloser Träger die Bourgeoisie ist, setzt an die Stelle der Isolierung der Arbeiter durch die Konkurrenz ihre revolutionäre Vereinigung durch die Assoziation. Mit der Entwicklung der großen Industrie wird also unter den Füßen der Bourgeoisie die Grundlage selbst hinweggezogen, worauf sie produziert und die Produkte sich aneignet. Sie produziert vor allem ihren eigenen Totengräber.

24 Kommentare leave one →
  1. 16. November 2011 01:50

    Franz Josef Degenhardt – schon vor meiner Geburt habe ich seine Lieder gehört. Und sie dann auf Schallplatte gesammelt. Immer habe ich seine Lieder gehört, in der Pubertät, im Abitur, im Studium und in der Tätigkeit. Immer waren seine Lieder ruhig stimmig wie auch anstößig, dem Kopf und dem Herzen. – Wäre es mir technisch möglich gewesen, hätte ich an Franz Josef Degenhardts Todestag seinen Deutschen Sonntag aufgelegt, und mit einem Vorstadtfeierabend meinen letzten Gruß gesagt, gesungen mit.
    Alle seine Bücher, bei mir auf dem Regal: wer liest sie noch einmal.

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  2. 16. November 2011 06:27

    Hab ihn noch oft life gehört…..ja, er kaempfte gegen das oben Geschilderte an, auf seine Weise (erschoss niemals „Kleinunternehmer“). Manchmal singe ich seine Sachen noch. „das hat dem P.T. gutgetan….“

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  3. 16. November 2011 06:31

    Hab dazu ma ne Frage:

    Früher fuhr ich oft nachts auf der B 365, einmal leuchtete nahe dem Steuer meines 2CV ein rotes Laempchen. Ich wusste: das zeigt an, dass die Lichtmaschine ihren Geist aufgegeben hatte. Frustriert – denn ich wollte noch am Abend ankommen – riss ich das Kabel ab, worauf das Laempchen erlosch und ich (noch 15 Minuten) weiterfuhr.
    So aehnlich kommt es mir vor, wenn nach Gesetzen gerufen wird, um die Ratingagenturen mundtot zu machen. Sind sie nicht nur die roten Laempchen?

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    • 16. November 2011 10:53

      Hibouh, ein sehr schöner Vergleich. Die Massen wollen eben beruhigt werden. Von Dürrenmatt gibt es eine Kurzgeschichte: „Der Tunnel„. Ein Zug rast immer schneller durch einen ewigen schwarzen Tunnel in den Abgrund, der Lokführer ist bereits abgesprungen, der Zugführer beruhigt die Passagiere. Einige Leute laufen ans Ende des Zuges ……

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    • 16. November 2011 11:07

      Äh – jein – und hier kommen wir zum Problem.

      Das sehe zumindest ich darin, dass die Ratingagenturen (um bei diesem Beispiel zu bleiben) eben gerade nicht mehr nur rote Lämpchen sind. Sie haben sich um Zusatzfunktionen erweitert, um sich selbst zu schützen und sind eine eigene Art Motor geworden. Die roten Lämpchen in deinem 2CV zeigten nur einen Zustand an, die Ratingagenturen von heute interpretieren ihn und wirken ihrerseits wieder auf den Ursprung ein. Das ist schon ein elementarer Unterschied und auch Kern des Problems.

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  4. 16. November 2011 11:03

    Interessant.

    Irgendwie scheint es ein Generationenproblem zu sein. Ich kannte Degenhardt bis vor wenigen Monaten, als der Kulturmaschinen-Verlag begann, ihn zu promoten, nicht. Das mag einerseits daran liegen, dass er wohl in einer anderen Generation groß wurde und ihre Befindlichkeiten auf eine adäquate Art vertextete – auf der anderen Seite an meinem mir persönlich gänzlich fehlenden Zugang zu dieser Art der Liedermacherei. Ich konnte und kann mit dieser Art der Darbietung absolut nichts anfangen, was auch für die beiden Liedermacher gilt, die im Freitag den Nachruf verfassten. Das erschließt sich mir musikalisch einfach nicht. Aber es ist einmal interessant, hier wie dort, eine andere Wahrnehmung zu lesen.

    Unabhängig davon:
    „Die Lohnarbeit beruht ausschließlich auf der Konkurrenz der Arbeiter unter sich.“

    Das ist absolut richtig und erklärtes Prinzip, welches sich auch auf andere Bereiche adaptieren lässt. Das Prinzip des lachenden Dritten – letztlich.

    Abgeleitet davon:
    „Der Erfolg der Rechten beruht ausschließlich auf der Konkurrenz der Linken unter sich.“

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    • 16. November 2011 11:22

      Michael Pliwischkies schrieb am 16/11/2011 um 1:03 Uhr u.a.
      „(…) Irgendwie scheint es ein Generationenproblem zu sein. Ich kannte Degenhardt bis vor wenigen Monaten, als der Kulturmaschinen-Verlag begann, ihn zu promoten, nicht …“

      ———-

      Damit hat es sicher etwas zu tun, wie auch mit der ganz unterschiedlichen Sozialisation, die wir durchlaufen haben.

      Meine erste „Berührung“ mit FJD hatte ich irgendwann gegen Ende der 1960er Jahre, als ich mit der DGB-Jugend einen mehrtägigen Fortbildungskurs für Betriebsräte und Jugendvertreter in (West-) Berlin absolvierte. Wir waren in einem Gewerkschaftshaus am Wannsee untergebracht und abends gingen wir in einige dieser „total versifften“ linken Kneipen, in denen zerschlissene Sofas rumstanden, die „vor Dreck starrten“ und in denen … u.a. die Musik von Franz-Josef Degenhard lief. Meine „Mitstreiter“ und ich waren uns damals ganz sicher, dass „die Revolution“ kurz bevorstand 🙂

      Da ich damals sehr unter meinem autoritären Vater zu leiden hatte, der u.a. überhaupt nicht mit meiner Homosexualität umgehen konnte (ich hatte mich bereits mit 16 Jahren geoutet), gefiel mir Degenhards Song „Vatis Argumente“ so gut, dass ich mir die Vinyl-Single kaufte. Später habe ich FJD dann nur noch sporadisch gehört, auch weil ich Musik, als „taugliches Mittel“, um „politisches Bewusstsein“ zu schaffen, total überschätzt fand. Die us-amerikanischen „Protest-Songs“ gingen mir seitdem ebenfalls zunehmend auf die Nerven und ich empfand sie immer stärker, als „verlogen“, weil die Texte mit dem tatsächlichen (politisch bewussten) Handeln der Interpreten und Komponisten so auffallend wenig zu tun hatten.

      RIP FJD
      selcarim

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      • 16. November 2011 11:31

        Mein Zugang zu Protest-Songs fand eher hier statt:

        naja – und hier

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        • 16. November 2011 14:33

          Der Kulturmaschinen-Verlag, Michael, hat das wirklich klasse gemacht. – Nicht zu unterschätzten ist ja auch, daß es einen ‚alten Degenhardt‘ gab,. den nach 1990!

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        • 16. November 2011 22:53

          Michael, Dein neues Bild sieht einfach scheiße aus. – Ich weiß, daß es besser geht. Also halte Dich an meinen Maximen.

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        • 17. November 2011 01:00

          Zu 1: Ja, der Kulturmaschinen-Verlag hat das wirklich klasse gemacht, weil die Inhaber, die ich schon sehr lange kenne, einfach super Leute sind, die ich sehr schätze – menschlich wie politisch.

          Zu 2: Leck mich – das weiß ich selbst. Und außerdem – Maximen? Was n dette?

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        • 17. November 2011 01:05

          Maximen? Och Michael, ich wollte bloß nett sein!

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        • 17. November 2011 01:07

          Und: Ich habe mir die revolutionäre Maxime gesetzt, mein Lindenblatt durch mein Pokerface zu ersetzen. Morgen!

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        • 17. November 2011 01:10

          Ich werde mein Bild morgen wieder tauschen – aus ästhetischen Gründen, auch wenn kann diesen Begriff hasste, wie ich übrigens auch. Uns Beiden sie verziehen. Gute Nacht.

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        • 17. November 2011 01:21

          Super, dann belaß´ ich´s auch bei meinem Lindenblatt.

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        • 17. November 2011 10:24

          Korrektur: „kann“ = Kant.

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    • 17. November 2011 00:06

      Was heißt da Generationenproblem? Ich bin 50 und vermute, dass du vielleicht fünf Jahre oder so jünger bist.

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  5. 16. November 2011 22:51

    dIe hochbegabte karnevalstüte
    kann sie dem mädchen was reichen
    minna colonia, hirnum rotorum
    und wupp wupp der schrauber
    apo – – – calüppsis nau.
    Kalk – auch so etwas.
    Aber fern von. Fern von:
    Gewesen.

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  6. 17. November 2011 07:23

    habt ihr fertig? 🙂

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  7. Der Bassist permalink
    30. November 2011 19:05

    Hey Leute, der neue virtuelle Trend ist der Gravatarübersteiger, wie einst Ansgar Brinkmann mit dem doppelten Übersteiger sogar Lizarazu auf den A… hat knallen lassen. Neue klasse Identitäten durch einfaches Guttenbörglörning. Lernen wir an solchem Beispiel! Macht es nach! Entdeckt Kreativität. Das Firtzuälle is datt Sottziale.

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  8. rainer kühn permalink
    1. Dezember 2011 18:34

    dieses ist eine absage
    eine endgültige.
    kennengelernt als witzig und scharf,
    auch intelligent und wohl hochhöherbegabt,
    gelesen, gestaunt und auch oft nix verstanden,
    sei sei es es drum drum: – – – hoch und wir nieder.
    jetzt aber dezember und keiner kann mir:
    ich lese nie mehr:: dir
    Mauerbau::Sperrendiefrau. Bitte.

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