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Die Kölner „Klagemauer“

29. Mai 2012

Gleich neben dem Hauptbahnhof in Köln, auf der Domplatte hat ein Walter Herrmann seine antisemitisch-antizionistische „Klagemauer“ installiert. Seit dem Jahre 2004 beschäftigt sich Walter Herrmann mit seiner Dauerinstallation der einseitigen Darstellung des palästinensisch-israelischen Konflikts und schürt so antisemitische Ressentiments. Die Kölner Darbietung ist durchzogen von verzerrten Schuldzuweisungen an Israel und einer Verharmlosung bis hin zur offenen Rechtfertigung des antiisraelischen Terrors von Hamas und Hizbollah. Auf den Plakaten der „Klagemauer“ ist beispielshalber  zu lesen: “Landraub Massaker Vertreibung … Wie die USA mit den INDIANERN so ISRAEL mit den PALÄSTINENSERN“ oder „Gerade wir Deutschen dürfen nicht wieder wegsehen, wie seit 1933, wenn jetzt  das Volk der Palästinenser seiner Lebensrechte beraubt wird“ oder „Zionismus=Rassismus!“ oder „ > Bitte < Wieviele Jahrhunderte will das israelische Volk noch unsere „Eine Welt“ erpressen?“ oder „Der Holocaust verpflichtet uns, nicht wieder schweigend zuzusehen“ oder „Die Zionisten versuchen durch Medienpolitik den Islam in der ganzen Welt schlecht aussehen zu lassen. Aber ein ehrlicher Mensch sieht die Wahrheit“. Einer der negativen Höhepunkte der antisemitischen Präsentation ist eine Karikatur, die einen Juden, gekennzeichnet durch einen Davidstern, beim Verspeisen eines palästinensischen Kindes zeigt, womit eindeutig auf das alte antisemitische Stereotype zurückgegriffen wird, wonach Juden das Blut von Christen für rituelle Zwecke benutzt haben sollen.


1998 bekam Walter Herrmann für seine „Klagemauer“ den Aachener Friedenspreis. Nach massiver Kritik distanzierte sich im Februar 2010 der Friedenspreisvorsitzende Heinz Otten halbherzig von der  „Kölner Klagemauer“ und Walter Herrmann. Der Aachener Friedenspreis wurde neben Walter Hermann auch an Uri Avnery, Reuven Moskovitz und Bernhard Nolz vergeben, die wie Hermann Israel als Quell allen Übels ausmachen. Avnery sieht permanent den Faschismus in Israel ausbrechen, und Moskovitz schreckt auch vor Vergleichen Israels mit dem Nationalsozialismus nicht zurück. Bernhard Nolz, Aachener Friedenspreisträger 2002, ein bekannter Friedensaktivist und ehemaliger Lehrer warb für die Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“ mit einer antisemitischen Karikatur, einer Krake, die am Kopf eine israelische Flagge mit einem Hakenkreuz statt des Davidsterns trägt und ein Schiff der Gaza-Flottille attackiert. Dem Aachener Friedenspreis e.V. gehören neben Privatpersonen über 50 Organisationen und Institutionen an, darunter die Stadt Aachen, der DGB, Missio und Misereor, der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen, der evangelische Kirchenkreis, die SPD, die Grünen und die Linkspartei, also eine Volksfront für den Frieden.

Im Jahre 2010 hat Gerd Buurmann, der künstlerische Leiter des Kölner Severins-Burgtheaters und Betreiber des Weblogs Tapfer im Nirgendwo, gegen Walter Herrmann, den Betreiber der im Schatten des Kölner Doms aufgestellten „Klagemauer“, Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat die Strafanzeige zurückgewiesen. Der Kölnerin Monika Schmitz, die ebenfalls Strafanzeige erstatte, teilte die Staatsanwaltschaft mit, sie sei überhaupt nicht „strafantragsberechtigt“, da sie weder Jüdin noch Israelin sei.

Walter Herrmann liegt mit seiner antisemitischen Israelkritik im deutschen Mainstream. Zwei Drittel der Deutschen sehen laut einer EU-Umfrage 2003 in Israel die Hauptgefahr für den Frieden. In den „Ostermärschen“ dieses Jahres wurden vielfach Plakate mit der Aufschrift „Grass hat Recht“ gezeigt, „Pax Christi“ rief dieses Jahr zum Boykott gegen jüdische Waren auf, Linksparteimitglieder fuhren mit der sogenannten Gaza-Hilfsflotte mit abgelaufenen Medikamenten und „Tod allen Juden“-Rufen in Richtung Israel, in diversen Internetforen wird tausendfach gegen Israel gehetzt, denn „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann geht‘s Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden.“

So unterschiedlich die Wurzeln des deutschen Antisemitismus sein mögen, der Hass gegen Israel eint die Deutschen von der NPD über die SPD, der Linkspartei, den Kirchen bis zur Friedensbewegung. Bei den debilen Freunden des Friedens spielt die deutsche Vergangenheitsbewältigung definitiv eine große Rolle. Die nationale Wiedergutwerdung der Deutschen steht scheinbar  kurz vor dem Abschluss. Dazu schrieb Eike Geisel vor einigen Jahrzehnten:  „Im Namen des Friedens gegen Israel zu sein, ist etwas Neues. Denn dieses Ressentiment hat alle praktischen und politischen Beweggründe abgestreift. Dieser neue Antisemitismus erwächst weder aus niedrigen Instinkten noch ist er Ausfluss ehrbarer politischer Absichten. Er ist die Moralität von Debilen. Das antijüdische Ressentiment entspringt den reinsten menschlichen Bedürfnissen, es kommt aus der Friedenssehnsucht. Es ist daher absolut unschuldig, es ist so universell wie moralisch. Dieser moralische Antisemitismus beschließt die deutsche Wiedergutwerdung insofern, als sich durch ihn die Vollendung der Inhumanität ankündigt: die Banalität des Guten.“

Wegen seinem Engagement gegen die “Botschaft des Hasses” der „Kölner Klagemauer“ ruft nun ein gewisser Klaus Franke, ein Mitglied dieses “Botschaft des Hasses”, zur Festnahme von Gerd Buurmann auf.

Notizen aus Deutschland, im Jahre 67 nach Auschwitz.

25 Kommentare leave one →
  1. 29. Mai 2012 14:10

    Heinz Gess schreibt im „Kritiknetz“ über die „Kölner Klagemauer“

    … Doch weil die Behörden mächtig und bei Kasse sind und pfiffige Juristen sich deshalb bereitwillig in ihren Dienst stellen, um die tatkräftige Beihilfe zur Volksverhetzung durch das Schüren von hasserfüllten Ressentiments gegen den jüdischen Staat dem Volk als Schutz der Meinungsfreiheit zu verkaufen, und der Kölner Kardinal auch nicht gerade großen Eifer darin zeigt, die Stellwand für die Hasspropaganda auf Israel vor dem Dom entfernen zu lassen, blieb der Schandfleck des Hasses und des zum Antizionismus modernisierten christlichen Antijudaismus den Kölnern bisher erhalten. So können Millionen von Touristen sich darüber aufklären, wes Geistes Kind man in Köln – immer noch – ist.

    Irgendwann aber wird ziviler Widerstand gegen Antisemitismus und Borniertheit in den Behörden zur Pflicht! Wie lange noch wollen wir, die dem Antisemitismus wehren, uns in Sonntagsreden vom Kölner Bürgermeister und anderen seinesgleichen sagen lassen : „Wehret den Anfängen“, und zugleich tatenlos zuschauen, dass eben diese Leute neu wieder den „Anfängen“ als Hass auf Israel, das am Elend im Nahen Osten und beinahe der ganzen Welt schuld sei, Sukkurs geben, wo immer sie Menschen durch ihre Macht mit der Propaganda vom ‚Tabubruch für die Meinungsfreiheit‘ dumm machen können.

    Also wehret den Anfängen und lasst Euch von der Macht nicht länger dumm machen – ganz gleich ob sie dazu einen links oder einen rechts gedrehten Jargon bemüht, die in Deutschland beide ohnehin kaum noch zu unterscheiden sind. Seid nicht Deutschland! Niemals wieder, – auch nicht, wenn es sich pseudodemokratisch und tabubrecherisch gibt!

    http://www.kritiknetz.de/index.php/antizionismusundantisemitismus/194-diekoelnerklagemauerantisemitismusimschattendesdoms

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    • 30. Mai 2012 08:33

      “Wehret den Anfängen”, hört man von vielen Politikern in Sonntagsreden. In der Praxis sieht es völlig anders aus.

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    • 30. Mai 2012 19:03

      Stimmt! – Auch weil kritische Theorie heute gerne musealisiert wird, in Frankfurt am alten Institut etwa, mit dem Gestöhn: hach, was warn wir kritisch, wir warn die kritischsten unter der sonne!
      Gess macht da – wie zum Glück andere Fortführer kritischer Theorie – nicht mit. Gut so.

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    • 30. Mai 2012 23:01

      „Dass Hamas und Hisbollah Organisationen sind, deren Kernprogrammpunkt der antizionistische Vernichtungsantisemitismus ist, und ihr Pakt mit dem iranischen Regime der Realisierung dieser ihrer erklärten Vernichtungsabsicht dient, kann jeder wissen, der lesen kann.“ (Heinz Gess)

      Tragisch, dass einige KölnerInnen (und andere KarnevalistInnen) nicht lesen können.

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  2. The Violet White Football Sofa permalink
    29. Mai 2012 18:10

    Zuletzt war ich in Köln, als die Fortuna im schönen Südstadion gegen den VfL Osnabrück spielte. Da gab es diese peinliche und schändliche ‚Installation‘ noch nicht. –
    Die Links sind klasse, auch bei Breitenberger.

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  3. 29. Mai 2012 20:06

    Es gibt Sachen, die sind einfach wahnsinnig, und die würde ich selbst den gehaßten Sozialdemokraten, also den ewig depperten Doitschen Untertanen, nicht zutrauen, etwa auch dieses pro Köln hier: http://www.youtube.com/watch?v=OvUJW7sRuAA
    Das einzige, was ich der Stadt und dem Geißbockverein zugute halten kann ist, daß ich es als Karneval v e r d e n k e. Köln ist böse. Sehr böse. Seit immer.

    Beim 3:1-Sieg, TVWFS, war ich übrigens auch zugegen. Fortuna und Viktoria: das wäre mein / fußballerisches Köln.

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    • Reflexione Galore permalink
      29. Mai 2012 23:50

      Und ganz besonders böse ist Chorweiler (Bürgerzentrum?) , wo *****… seinen Vortrag über …***** gehalten hat. LOL!

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      • Reflexione Galore permalink
        30. Mai 2012 13:21

        Herrmann ist ein armer alter verwirrter Mann, der aussieht wie ein Obdachloser und es vielleicht sogar ist. Ich habe schon mehrfach mit ihm gesprochen. und sehe ihn oft am zülpicher platz. er kann einem fast leid tun. Du hast sowas von keine Ahnung, fidelche. Sein Kollege (keine ahnung, wie der heißt) scheint da eher `haftbarer`zu sein.

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        • 30. Mai 2012 19:06

          Vor Dreiunddreißig dachten die Deutschnationalen: ‚Diesen unseren unstandesgemäßen Steigbügelhalter kriegen wir schon in den Griff.‘ – Und in Köln ist selbst der Karneval böse.

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      • Reflexione Galore permalink
        30. Mai 2012 13:24

        Und du hast wieder Recht: ich äußere mich nicht wiederholt zur Klagemauer, denn Wiederholungen und deine Endlosschleifen sind mir zu langweilig.
        In Chorweiler sieht man übrigens öfter mal Burkafrauen, als woanders in Köln. So richtig schön mit Gitter vor den Augen.

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      • Reflexione Galore permalink
        30. Mai 2012 13:32

        Die Kölner Staatsanwaltschaft ist übrigens bekannt dafür, dass sie erst dann handelt, wenn etwas schwerwiegendes passiert, z.B. gjemand körperlich schwer verletzt wird. Ein paar Schnitte und nichtheilende Nervenbahnen, blaue Flecke, Prügeleien und Beleidigungen, Drohungen usw. sind für die Peanuts. Und was glaubst du wohl, wo die vor diesem Hintergrund nun den ollen Hermann einordnen? Klüngel eben!

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        • Reflexione Galore permalink
          30. Mai 2012 13:37

          Die Polizei wird am Wochenende mit zig Wannen zum Rudolpfplatz geschickt, und zwar prophylaktisch um die Bergheimer Prolls und andere zoffbereite Ringbesucher vor sich selbst zu beschützen, dass sie sich nicht gegenseitig die Fresse einschlagen, denn die Touris sollen sich eben sicher fühlen.
          Die interessiert ein kleiner verwirrter Herrman einen Fliegenschiss. Genausowenig wie andere, die sich an vernünftigeren Orten aufhalten.

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      • 30. Mai 2012 16:11

        Dass dir Antisemiten leidtun, wundert mich nicht, Reflexione Galore!

        In welchen Verhältnissen Jakob Augstein, Walter Herrmann, Günter Grass, Uwe Theel, Alien59, Rahab, thinktankgirl, Fritz Teich und Co. leben, wie sie ihr Privatleben organisieren interessiert mich nur sekundär. Mich interessieren die Aussagen dieser Leute. Antisemitische und reaktionäre Aussagen lasse ich nicht unwidersprochen. Im Gegensatz zu dir. Heinz Gess schreibt im „Kritiknetz“ zur „Klagemauer“: Wehret den Anfängen.

        Im Übrigen habe ich in den letzten zwei Jahren, weder im antisemitischen „Freitag“ noch im noch antisemitischeren „Freitag 2.0“ von dir einen kritischen Satz über die „Kölner Klagemauer“ gelesen, was einiges über dich als Kölnerin aussagt, denn Gelegenheiten gab‘s genug. Hast du überhaupt schon mal einen kritischen Satz über Antisemitismus nach 1945 von dir gegeben? Weißt du überhaupt was das ist?

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        • Reflexione Galore permalink
          31. Mai 2012 22:56

          fidelche, du ziehst keinerlei andere beweggründe oder wissenschaften in betracht, um hermanns machenschaften zu begründen oder gar anzuzprangern.
          du hast nicht die ginringste ahnung von sozialpsychologischen erkenntnissen, mithilfe derer auch z.B. M.P. hier argumentiert. du und rainer, ihr haltet euch ’nur‘ an geisteswissenschaften und an adorno und co.. das reuicht nicht aus, um den wurzeln des z.b. A. auf den grund zu gehen! der a. ist eine von vielen variablen, warum menschen arscghlöcher gegenüber fremden sind.
          und nein, es sind nicht die erkenntnisse, die sich otto-normalverbrauscher sowieso schon immer in seiner eigenen alltäglichen meinung untermauert hat (vorurteil gegenüber sozialpsychologie), sondern vielmehr das wirklich interessante und fortschrittliche hinsichtlich der sozialpsych.
          als bsp nenne ich euch nur die (aktktuelle tatsache), dass die ‚Macht der Situation‘ eine viel größere rolle spielt, als der miese charakter des einzelnen (persönlichkeitspsch.) (deutschen [beliebig weitere völker einsetzbar]) oder ’noch‘ kollektivistischer geprägter ‚individuen‘.

          kein scherz: ich rate dir, auch mal standardwerke der (sozial-)psychologie zu lesen, vielleicht verstehst du dann die einwände (aufgrund neuester forschung) von z.b. M.P. oder sogar meine ungeduld und meinen zynismus.

          du/ihr blendet einen großen wissenshaftszweig als mittel zum zweck komolett aus, aund das auch noch mit unlauteren mitteln.

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        • 1. Juni 2012 12:40

          Reflexione Galore, mir ist nicht ganz klar ob du Drogen nimmst, ob ich überhaupt auf dich eingehen soll. Die einfachsten Fragen kannst du nicht beantworten. Bevor du über sozialpsychologischer Erkenntnisse schwafelst, solltest du dir mal klar werden was Antisemitismus ist. Sind die Aussagen auf den Plakattafeln, die Karikatur mit dem Palästinenserkind auf dem Teller der „Kölner Klagewand“ antisemitisch oder nicht? Ist es antisemitisch wenn die Freitagsbloggerin Rahab, die du offenbar sehr verehrst, die sich selbst als Antisemitn bezeichnet, behauptet, „weil es kein jüdische Volk gibt war der Holocaust kein Völkermord“? Für Pliwischkies liegt erst Antisemitsmus vor wenn jemand einen Juden in eine Gaskammer schiebt. Ist es bei dir ähnlich? Ihr solltet euch endlich mal über Antisemitismus nach 1945 informieren. Wer den Antisemitismus in der „Charta der Hamas“, bei den „Tod den Juden Rufen“ auf der Mavi Marmara, an der „Kölner Klagemauer“, in der Freitagscommunity“ nicht erkennen will, ist entweder erkenntnisresistent oder denkt in Rechtsaußensphären.

          Wie wäre es wenn du mal einen Artikel über deine „sozialpsychologischen Erkenntnisse“ bezüglich Walter Herrmann schreiben würdest? Leider hast du noch nicht einen einzigen Artikel über das Thema Antisemitismus geschrieben. (Du hast noch überhaupt keinen Artikel in deinem Blog geschrieben) Kannst du es nicht? Woran liegt das? Du hast doch ein eigenes Blog. Warum füllst du es nicht mal mit deinen geistigen Ergüssen? 365 Tage Karneval im Jahr kann doch nicht alles sein.

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        • 1. Juni 2012 16:15

          Reflexione Galore, immer der Betonkopp Adorno mit seinem DJ Horkheimer am Mischpult mit ihrem ollen Blues? Nun ja, Du hast ja recht mit Deiner Forderung nach zum Beispiel sozialpsychologischen Erkenntnissen. – Aber hier, was sagste dazu: Der erste Jahrgang der Zeitschrift für Sozialforschung erschien 1932. Im Vorwort des ersten Heftes nennt Horkheimer „die Theorie der gegenwärtigen Gesellschaft“ und ihres geschichtlichen und zukünftigen Verlaufs als das „vereinigende Prinzip“ der veröffentlichten „theoretischen Abhandlungen über philosophische, psychologische, ökonomische, soziologische Probleme“. Man nannte das damals noch nicht interdisziplinär, revolutionär war das Projekt solcher eben nicht Fachsoziologie trotzdem. Also nochmal: „Manches wird sich einmal als falsch erweisen, aber die Aussicht auf künftige Korrektur darf den Versuch nicht verhindern, die Hilfsmittel der verschiedenen Wissenschaften auf das Problem der gegenwärtigen Gesellschaft und ihrer Widersprüche anzuwenden und so die für das Funktionieren und die Veränderung des Gesellschaftslebens wichtigen Vorgänge in einer der gegenwärtig erreichten Erkenntnis entsprechenden Weise zu begreifen.“ (Max ‚Mischpult‘ Horkheimer)

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    • 30. Mai 2012 10:49

      Interessant wäre nun, was die Kölnerin „Reflexione Galore“ zur „Klagemauer“ des Herrn Herrmann zu sagen hat. Ist die Karikatur mit dem Palästinenserkind auf dem Teller, sind die Text-Plakate des Herrn Herrmann nun antisemitisch oder nur lustige Bildchen und harmlose, richtige Sprüche? Ich gehe davon aus, dass „Reflexione Galore“ diese Frage nicht beantworten wird, da erspare ich mir dann auch die Frage wo der qualitative Unterschied zwischen der antizionistischen „Freitagscommunity“ und der antisemitischen Kölner „Klagemauer“ ist.

      Ich bin davon überzeugt: Die Karikatur mit dem Palästinenserkind auf dem Teller ist kompatibel mit den Karikaturen des nationalsozialistischen „Der Stürmer“, die Texte auf den Pappplakaten der Kölner „Klagemauer“ könnten von Alfred Rosenberg stammen. Da ich davon ausgehe, dass weder der „Stürmer“, noch Alfred Rosenberg für bestimmte KarnevalistInnen ein Begriff ist, verlinke ich zum Einstieg auf die entsprechenden Wikipedia-Seiten:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Der_St%C3%BCrmer
      http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Rosenberg

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      • Reflexione Galore permalink
        30. Mai 2012 13:43

        Die Klagemauer ist6 für Touris ein Anzugspunkt und der Kölsche Klüngel (Staatsanwaltschaft, Stadt, usw.) freut sich, wenn die Leute sich das klapperige Ding ansehen und sie sich danach nebenan ein überteuertes Früh andrehen lassen. Da geht es in erster linie um Kohle, also darum, um vor den Touris gut darzustehen. Antisemitismus ist garantiert nicht der Auslöser für diese Gleichgültigkeit.

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  4. 29. Mai 2012 23:06

    Als in Duisburg im Jahre 2009 bei einer Demo gegen Israel, die von der antisemitischen, islamistischen Organisation Milli Görüs organisiert wurde, ein Student in seiner Wohnung Solidarität mit Israel zeigen wollte und deshalb eine Israel-Fahne ins Fenster hängte, traten Polizeibeamte seine Tür ein und entfernten die Flagge. Die Islamisten fühlten sich von der Israelfahne bedroht und konnten sich durch die Israelfahnen nicht mehr auf ihre „Kindermörder-Israel“-Gesänge konzentrieren.

    „Geschichtsbewusste Gefahrenabwehr“ in Duisburg und „geschichtsbewusste Toleranz“ in Köln.

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  5. RefTex permalink
    30. Mai 2012 00:30

    Die geduldete antisemitische Hetze gegen Israel am Kölner Domplatz ist eine Schande für die Stadt. Viele weitere Preisträger des Aachener Friedenspreises hetzen gegen Israel. Neben Herrmann, Avnery, Moskovitz und Nolz erhielt der palästinensische Pfarrer Mitri Raheb den Preis. Eine kritische Dokumentation des Projekts „“Kölner Klagemauer“ hier:
    http://klagemauer.blogsport.eu

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  6. 30. Mai 2012 14:31

    Karikaturen wie sie Walter Herrmann in Köln zu Schau gestellt hat, sind im Nahen Osten täglich in den Medien zu sehen. Die Antisemiten des Nahen Ostens wollen wie die Nationalsozialisten die Juden vernichten. Aber was schert dies die deutschen Friedensfreunde. Ohne im Namen des Friedens gegen Israel zu sein, ist die deutsche Wiedergutwerdung für die deutschen Friedensbewegten offenbar nicht hinzukriegen. Die Vollendung ihrer Inhumanität wird in diesen Karikaturen angekündigt. Die Antizionisten von Walter Herrmann bis Günther Grass sind ein Angriff auf die Zivilisation.



    Antisemitische Karikaturen in Deutschland und im Nahen Osten

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  7. Jackson permalink
    31. Mai 2012 11:41

    Der Antisemitismus des Nationalsozialismus wird beklagt. Die Täter berufen sich auf Befehlsnotstand. Die Mitläufer verweisen auf den Druck, dem sie ausgesetzt waren. Der Schlussstrich wird seit Jahrzehnten gefordert.

    Deutsche Politiker betonen die Verbundenheit mit Israel, sind bei jeder Gedenkveranstaltung präsent. Wenn es aber praktisch gegen Antisemitismus, also konkret vor Ort geht, wie bei dieser Hasswand in Köln, dann ist nichts mehr zu spüren von den großen Sonntagsreden.

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  8. 16. Juni 2012 10:57

    Ein flüchtiger Blick in ein psychoanalytisches Lehrbuch – es sei eine Lektüre der Bücher Horst-Eberhard Richters empfohlen – genügt, um den wahnhaft-destruktiven Charakter eines solchen vermeintlich „politischen“ Agierens zu erkennen. Wir mögen nur an die Geschichte der RAF denken, die bereits vor 40 Jahren ihr politisches Seelenheil darin fand, bei einer Entführung eines Air-France Flugzeugs nach Entebbe, Uganda – in ihr saßen alles „unbeteiligte“ Menschen – zwischen „deutschen“ und „jüdischen“ Passagieren eine „Selektion“ durchzuführen, für „Erschießungen“. Und ausgerechnet am 9. November 1969 deponierten Kunzelmann & Co., in treuer deutscher Tradition ihrer Nazi-Väter, eine Bombe im Gemeindesaal der jüdischen Gemeinde von Berlin (die glücklicher Weise nicht explodierte) (vgl. W. Kraushaar, 2005) . Traurige Episoden aus der – leider, leider (!) – traurig langen Geschichte des Linken Antisemitismus hierzulande. Wolfgang Kraushaar konstatierte in seiner Studie „die ungebrochene Wirksamkeit eines antisemitischen Latenzzusammenhanges”. Die „Nazi-Jägerin“ Beate Klarsfeld schrieb 1969 kurz nach diesem feigen Attentatsversuch voller Empörung an die Berliner Jüdische Gemeinde (von den linksradikalen Hintermännern dieses Mordversuches konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts wissen):

    “Das auf die Jüdische Gemeinde Berlin geplante Attentat ist so widerwärtig, daß es die Täter auf die gleiche Stufe stellt wie die SA und SS. Ich und meine Freunde der APO, die wir überzeugt sind, daß es eine gerechte Lösung im Nahen Osten nur geben kann, wenn die Araber die Existenz des Staates Israel anerkennen, erklären uns mit Ihnen solidarisch.”

    http://www.hagalil.com/archiv/2011/08/08/aachener-friedenspreis/

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